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Körperpflege statt Gehirnwäsche

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Wenn es zutrifft, dass “…  bei den meisten Haar- und Hautwaschmitteln z.B. 2 % der Kosten für Inhaltsstoffe und 98% für Werbung ausgegeben werden”, ist die These, dass wir beim Einkauf unsere eigene mentale Beeinflussung mitbezahlen und hier offenbar Gehirnwäsche betrieben wird, wohl nicht von der Hand zu weisen (Vgl. Artikel: Nachgedacht: Von Gehirnwäsche zur natürlichen Haarwäsche). Der Artikel im Bio-Erzgebirge-Blog erscheint mit jedenfalls lesenswert, wenn auch nicht in allen Punkten objektiv richtig. So finden wir den Rat, das Gesicht mit abwechselnd heißem und kaltem Wasser zu behandeln (“tägliche Gesichtswechselbäder – 1 min heißes Wasser, 10 sec.  sehr kaltes Wasser, wiederholen”), was bei empfindlicher Haut zu geplatzten Äderchen führen könnte, und auch die Argumentation, dass natürliche Haut- und Haarpflege nach dem Vorbild der Natur eher “wasserscheu” und wenn mit Wasser, mit kaltem Wasser verfährt, scheint mir am Fell herbeigezogen:

Warum sind die meisten behaarten Tiere wasserscheu? Weil (warmes) Wasser die Haut und die Haare aufquillt und die natürliche Schutz- und Temperaturausgleichsfunktion stört. Es wird hauptsächlich Fellpflege in Form von Lecken oder im Dreck wälzen betrieben. Bei den Naturvölkern badet man ab und zu in Flüssen oder Seen. Hier ist das Wasser kalt. Auch ein Hinweis, dass warmes Wasser unnatürlich ist. Zum Schutz oder Pflege werden Erden und natürliche Öle verwendet.

Es kann auch warmes Wasser natürlich sein, was dazu führt, dass Thermalbäder recht beliebt sind, und auch Tiere suchen warmes Wasser auf, wenn die Gegebenheiten entsprenchend sind:

Trotzdem gibt der Artikel wichtige Hinweise auf das Verständnis von Naturkosmetik, nach dem Motto “weniger ist mehr”.

Gesichtsmasken auf Hafer- und Leinsamenbasis deuten auf das Motto “Wahre Schönheit kommt von innen” hin, dass pflanzliche Produkte den Hautzustand verbessern können und es nicht egal ist, wie die Haut ernährt wird: Kein Wunder, dass zum Beispiel bei Akne häufig eine Ernährungsberatung empfohlen wird.

Nun könnte man bei den “natürlichen Maßnahmen” noch den Aufenthalt an der frischen Luft, den Einfluss des (nicht grellen) Lichts, Gesichtsyoga, Kneippsche Anwendungen und vieles mehr anführen und ausführen, dass Unsummen eher nutzlos für “edle Kosmetik” ausgegeben werden: Sicher ließe sich dieses Geld für sinnvolle Projekte anlegen, aber der Narzissmus verlangt nicht nach Kritik der “Schönheitsindustrie”, sondern nach beeindruckenden Resultaten.

Kosmetik kann Schönheit nicht hervorbringen, aber Akzente setzen und betonen; bei der Bekleidung ist es ähnlich, und das Bedürfnis, “vorzeigbar” zu sein, ist uns wohl in die Wiege gelegt worden und auch nicht zu verdammen.

Dass Pflege nicht schaden, sondern gesundheitsförderlich sein muss, sollte Konsens sein, und nach dieser Maxime soll hier die Rubrik “Beauty” weiter betrieben werden.

 

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3 Kommentare

  1. Bei den “Hausmittelchen” aus Omas Zeiten wäre ich vorsichtig – kenne da allerdings lediglich solche für den Krankheitsfall – Quarkwickel zum Beispiel, die durchaus wirksam sind. Omas Töchter kannten dann schon den Lippenstift und eine Hautcreme.

    Ansonsten – schon die alten Ägypter und die Römer kannten die Schönheitspflege – damals wie heute teils problematische Rezepturen, denken wir an Mikroplastik heute.

    Mit “Diättipps” wäre ich vorsichtiger: Eiweißpulver, wie von Dir empfohlen, ist da gar nicht tauglich. Auch das ist nur Geldmacherei, bringt aber langfristig nichts.

  2. Die Werbung trägt sicher einen großen Teil zu der heutigen Einstellung zu Kosmetik und Pflege bei. Beautyprodukte werden meist in einem luxuriösen Kontext dargestellt, so sollen dem Konsumenten ein gewisses Lebensgefühl vermitteln. Schönheitspflege soll einerseits entspannen und vorschönern, andererseits ist sie aber auch eine Art Statussymbol. Ich finde auch, dass bei Körperpflege der gesundheitliche Aspekt im Vordergrund stehen sollte. Sowohl preislich gesehen als auch hinsichtlich der Wirkung sind Naturprodukte klar im Vorteil. Die einfachsten Mittel sind oftmals die besten Produkte für Haut und Haar, da kann man ruhig auch einmal auf Omis alte Hausmittelchen zurückgreifen!
    Liebe Grüße, Selina

    • Ganz ihrer Meinung! Körperpflege sollte in erster Linie etwas Gutes und Entspannendes für den Körper sein. Und danach sollte man sich erholt und wieder fit fühlen.

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