Eines Tages, als Floridian Caitlin Boyle an einem stressigen Tag in einer öffentlichen Toilette stand, hatte sie das Bedürfnis, jemandem irgendwas gutes zu tun – und zog kurzerhand einen Zettelblock raus, schrieb „You are beautiful“ drauf und klebte ihn an die Klowand.
Daraus wurde zunächst ein Aufruf, dann ein Blog: sie stellte ein Bild davon online und rief dazu auf, es ihr nachzutun und ein Foto davon an sie zu schicken.
So steht es im Mädchenblog, und so ähnlich wird es gewesen sein. Was vielleicht gar nicht auffällt, ist der Schreibfehler, denn eigentlich heißt es ja “Beauty”, mit “Y”.
Die Zettel kleben auch üblicherweise am Spiegel, und wer googelt, findet unzählige.
The mission of Operation Beautiful is to post anonymous notes in public places for other people to find. The point is that WE ARE ALL BEAUTIFUL. You are enough… just the way you are!
Dass Caitlin Boyle nun auch noch Bücher zum Thema schreibt, ist Anzeichen für den Erfolg der Idee, und außerdem bloggt sie ja noch: “Blogging changed my Life” schreibt sie und hat offensichtlich Spass dabei.
Solche Zettel am Spiegel über dem Waschbecken sind wohl eher bei den Ladies gefragt und erwünscht, thematisieren dabei das verbreitete Bedürfnis, eine Rückmeldung übers Aussehen zu bekommen. Oder über den Charakter:
Du bist so nett!!
Dass Caitlin Boyle als junge Studentin eine Phase hatte, in der sie jedes Gramm Nahrung penibel in eine Kalorientabelle eingetragen hatte, sei hier nur am Rande erwähnt. Oder hervorgehoben: Als Beispiel dafür, dass es Leute gibt,. die sich ihre Gewichtsprobleme nur einreden, ohne objektiv welche zu haben. Das könnte man, gerade in Verbindung mit dem Aspekt “Schönheitsfrage” dann auch als “narzisstische Problematik” interpretieren oder als Problem der Selbst-Akzeptanz, des Selbstbewusstseins und der Wertschätzung.
Kostenlose Komplimente – “FREE COMPLIMENTS” hört man gerne, liest man gerne, und die Story geht noch weiter, denn auf Julies Blog ist noch ein schönes, sehr interessantes Rezept, wie man beim Backen die Eier durch Leinsaat ersetzen kann, zu finden. Und das hat doch durchaus auch ein Kompliment verdient!
- Eine Aktion “Stop the beeauty-madness” findet sich mittlerweile auch…