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Lebensmittel-Fotos selbst erstellen – Warum, Womit und Wie?

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Neulich musste ich wieder daran denken, dass “Fotografieen” urspünglich einmal “Lichtbilder” waren – und es juckt mich eigentlich in den Fingern, das Wort mit “PH” zu schreiben, eben, weil es aus dem Griechischen stammt. Aber warum legen wir uns solche Hobbies wie malen, zeichnen, photographieren zu?

Ich glaube, dass Bilder einen wesentlichen Teil unseres Bewusstseins darstellen.

Vielleicht speichern wir unsere inneren Bilderr gar nicht zweidimensional ab, vielleicht verfügen wir über Hologramme, können im dreidimensionalen Raum innerhalb der im Gehirn gespeicherten Erinnerungen mehr oder weniger gut navigieren, und wie Sprache und Bilder zusammenwirken,  Gedanken sich in Worte oder Bilder, die auf die Leinwand finden, zusammenwirken, bleibt sicherlich noch eine Weile unerforscht.

Vielleicht sind die inneren Bilder auch ständig bewegt, wie in einem Film;  das Lichtspielhaus der vergangenen Zeit gab es ja schon bei Platon, im Höhlengleichnis: Der Mensch in seiner Höhle hält den Film, den die Sonne als Schattenbilder auf die Wand seiner Höhle projiziert, für die Wirklichkeit, aber die spielt sich draußen ab.

Mit Licht gespielt: Einen schwarzen Karton, in den ein Loch geschnitten war, vor die Linse gehalten...

Als die Lichtbilder von der Glasplatte auf Zelluloid übersiedelten, fingen sie auch schon an, zu laufen, und als das Film-Format in einer kleinen Patrone in die Kleinbildkamera wechselte, fing die Knipserei für Alle an – für alle, die es sich leisten konnten.

Ich habe noch ein paar 60×60 mm-Negative, in Schwarz-weiß, selbst in die Entwicklungsdose eingefädelt und entwickelt, gestoppt,  fixiert, gewässert und zum Trocknen aufgehängt:
Spannend war das allemal, auch mit anderen Filmformaten und Kameras, deren Objektive höchst unterschiedliche Abbildungsleistungen hatten – das Beste war noch ein “Tessar”,  das auch als “Adlerauge” beworben wurde und sich lange am Markt hielt – deutsche Technik eben, die bei voller Abblendung so ungefährt von 90 cm bis Unendlich komplett scharfstellen konnte…

Mit einem Schnittbildentfernungsmesser, das entsprach lange meinem Gefühl, geht das Einstellen besser als mit Autofocus – aber heute haben die Kameras schon so viele Messpunkte, können unter Umständen schon identifizieren, worauf es ankommt, dass “manuell” schon nicht mehr der Gewohnheit entspricht, ich glaube, wer noch nie die einzelnen Parameter selbst eingestellt hat, wird große Schwierigkeiten bekommen, wenn die Automatiken abgestellt sind.

 

Und immer das Beste geben…

Wer (halbwegs) genau hinschaut, erkennt auch beim kleinen Format Unterschiede – dass die Belichtung und das Material (Film, Fotopapier) die Bilder beeinflussen, hat es schon immer gegeben – heute hängt die Differenz schnell auch mal von der Software ab.

Da gibt es Programme, die künstliche Unschärfen ins Bild rechnen, um den Vordergrund vom Hintergrund abzuheben, und hier habe ich Software verwendet, die Helligkeitskontraste “kleinrechnen” kann: Kein großer Unterschied, aber merklich, etwa in der Durchzeichnung bei den Schnittflächen des Apfels.

 

Luminance HDR

„Luminance HDR“ (vorher bekannt als „Qtpfsgui“) ist ein Programm zum Erstellen von “High Dynamic-Range” (HDR) -Fotos. Aus einer  Bildserie mit verschiedenen Belichtungseinstellungen wird ein “optimales” Bild errechnet, das Du anschließend in der gewohnten Bildbearbeitung aufbereiten kannst.Du brauchst also mindestens drei Versionen von dem gleichen Motiv mit unterschiedlichen Helligkeitsgraden.
Das Programm unterstützt dazu Fotos in den Formaten JPG, TIFF und RAW.   Zum Gestalten stehen anschließend mehrere Effekte zur Verfügung. Die passende Version für Deinen Rechner solltest Du hier finden.

Warum es besser sein kann, den Kontrast in einem Motiv auszugleichen, wird hier deutlich:

Wenn hier der Himmel richtig belichtet dargestellt wird, ist es auf der Erde noch zu dunkel.

Rechnet man eine Aufnahme, bei der die Landschaft richtig belichtet ist (und, unter diesen Umständen, der Himmel überbelichtet, also quasi weiß ist), hinzu, “wird ein Schuh” daraus – allerdings braucht man zwei unterschiedlich belichtete Bilder, und ein Stativ.

Die Schwächen der Technik werden also mit mehr Technik ausgeglichen, und im Hintergrund arbeiten inzwischen immer schnellere Programme und Hardware-Komponenten, so dass komplett synthetische Bilder aus dreidimensionalen “Modellen” errechnet, mit Oberflächen, Lichtstimmungen usw. erstellt werden, was wir von so manchem Disneyfilm kennen, wo niemand mehr mit Tusche und Papier für eine Filmsekunde 20 Bilder zeichnet, sondern alles aus der Rhetorte kommt.

Vielleicht ist  das dann auch die Zukunft der Food- Fotographie: Du brauchst kein echtes Essen, sondern ein Computermodell, das Du beliebig manipulierst – das Modell eines Brötchens wird mit der Illusion von Butter überzogen, die der Avatar Deiner idealen Mutter auf die Krume streicht – und die “Social-Software” weiß aus der Analyse Deines Surf- und Einkaufsverhalten genau, wo Deine Vorliebben liegen und was Du Dir leisten kannst.

Unter der sanften Herrschaft von Big Data, das längst schon analysiert, welche Bilder Du wo und wann erstellst und Dich besser kennt als Du selbst (Ja, dazu sei das System fähig, weil es selbst lernt und mehr Daten analysieren kann, als irgendein Mensch) leben wir in einer “Filter-Bubble”, die Menschen und Wahlausgänge beeinflusst. Wenn das der Ist-Zustand ist: Wollen wir noch fragen, wie es weitergeht?

 

Vielleicht nicht bei ungewissen Zukunftsvorhersagen, mit denen schon der Wetterdiesnt arge Schwierigkeiten hat, sondern bei der Belichtung: Demnächst in diesem Theater:

  • “Der Blitz” in der Food-Fotographie
  • Reflektoren, Diffusoren, Fotolampen
  • Tageslicht und Tageslichtfotgrapie

 

- Siehe auch:

http://portionsdiaet.de/portionsdiaet-blog/lebensmittelfotos-wenn-die-kamera-selfies-schiest

 http://portionsdiaet.de/fotos/apfel-und-ei-spruch-und-foto

 

http://time.com/4362994/instagram-iphone-photography/?xid=tcoshare

To the relief of Instagrammers everywhere, it can even makes meals more enjoyable. When people were encouraged to take at least three photos while they ate lunch, they were more immersed in their meals more than those who weren’t told to take photos.


Nachtrag: Der technische ‘Aspekt der Fotographie – auch wenn man selbst wenig davon versteht – hat doch etwas Faszinierendes, oder ?

Von Tamasflex – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11794560

 

 

Nachtrag:

Yes the world does not need more photographers, hell it does not need more teachers, cops, doctors. What the world needs are better photographers, better teachers, better cops and yes, better doctors. Great video !
Das war ein Kommentar zu einem Video aus der Reihe “The Art of Photography

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