Neulich habe ich es wiederentdeckt: Ein Einmachglas mit einem Rest Kimchi, noch aus dem Sommer letzten Jahres.
Sozusagen ein Kühlschrank- fund, bei dem mir “Kimchi-Suppe” eingefallen ist.
Es gibt da verschiedene koreanische Rezepte, mal mit Glasnudeln und Zucker, um den Kimchi-Geschmack zu “neutralisieren”, nehme ich an, mal mit ziemlichen Mengen gegrilltem Bauchspeck, mal mit Tofu für die vegane Kimchisuppe – kurz: Du kannst die Kimchi-Suppe einfach machen, wie Du meinst.
Der Wert des Kimchi, der ja darin besteht, dass es leicht verdaulich ist und dass wir hiermit beste Bifidobakterien zu uns nehmen (die das Gemüse schon ein wenig vorverdaut haben), sollte auf jeden Fall erhalten bleiben.
Für diejenigen, die Kimchi nicht kennen: Es ist mit dem rohen Sauerkraut verwandt, bloß nicht mit Weißkohl gemacht.
In diesem Fall haben wir es mit milchsauer vergärtem Ingwer, Lauch, Paprika, Chili und vergärter Zwiebel zu tun, die Lake ist mit Chiliflocken noch zusätzlich geschärft, weshalb ich sie weggelassen habe.
Eine frisch gemachte Gemüsebrühe aus Sellerie, Knoblauch, einem Bund gemischter Kräuter, einer Zwiebel war die Grundlage für ein Süppchen:
Anbraten: Etwas hessische “stracke Wurst” in Viertelscheiben geschnitten, dazu Petersilienwurzel, Paprika, Zuccini. Mit der Brühe auffüllen, garen, mit Salz, Pfeffer, Sojasauce abschmecken, gekochten Reis hinzufügen.
Diese Suppe kam schon mal in den Teller, dann erst kam das nunmehr kleingeschnittene Kimchi darauf.
Das Kimchi nicht zu sehr zu erhitzen oder gar zu kochen hat den Sinn, die guten Bifidobakterien am Leben zu erhalten. Letztere sollen ja den bösen Firmicuten, die zu den allerschlimmsten Dickmachern zählen, das Leben schwer machen.
Und so könnte, sollte es sein, dass dieses Süppchen in der Lage ist, unserer Darmintelligenz auf die Sprünge zu helfen: Mit einer bewussten Entscheidung für “functional food” aus der eigenen Küche, während ja eigentlich Ess-Entscheidungen aus dem Bauch heraus, also unbewusst, getroffen werden.
Machen wir uns die Diät also einfach, verzichten heute aufs Portionen-Zählen, (aufs Kalorien-Zählen sowieso).
Im Artikel Rezept: Kimchi selbst gemacht – So geht das lässt sich nachvollziehen, wie ich mir die Geheimnisse der Kimchi-Herstellung erarbeitet habe; damals habe ich auch gelesen, dass in Korea altes Kimchi manchmal als besonders wertvoll erachtet wird – das konnte ich heute nachvollziehen. Der Geruch, der dem Glas zunächst entsteigt und an einen Kuhstall der guten alten Zeit erinnert, verfliegt, es bleibt der Geschmack, und der war, wenn auch etwas exotisch, einfach nur rund.
Hier noch einmal das “vergessene Glas” in groß: