wie

“Wie kann ich leicht und gesund abnehmen?”

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Seien wir mal ehrlich: Das ist jetzt eine der beliebten Fragen, bei denen die Antworten wie aus der Pistole geschossen kommen und mit ihrer Vielfalt größtenteils am Ziel vorbeischießen, vielleicht richtig sind, aber, wenn sie nichts bewirken, doch irgendwie falsch sind – mit Patentlösungen soll man spezielle Probleme nicht unbedingt angehen wollen.
Zunächst geht es doch darum, die Frage zu verstehen. Die beinhaltet eine Erwartung, und wer unvoreingenommen ist, muss auch riskieren, diese Erwartung zu enttäuschen und zu sagen: “Sorry, was Du Dir so vorstellst – das geht nicht”. Oder wir schauen uns zunächst einmal genau an, was die Frage soll:

“Wie” – das ist zunächst die Frage nach dem Modus

Welches Programm? Schonwaschgang, Buntwäsche, Kochwäsche, mit oder ohne Schleudern?

Kalorien-Zählen, Punkte-Zählen, das Power-Sport-Programm, abends keine Kohlenhydrate mehr, FDH, jeden zweiten Tag Fasten, Paleo-Diät, Abnehmen mit dem Mond, Abnehmen  unter Palmen, nach Montinac, oder die nächtbeste Frauenzeitschrift kaufen und schauen, was die vorschlagen?

Toll – und an die

hast Du gar nicht gedacht?

 

“Kann ich?” – die Frage nach der Fähigkeit und dem Gelingen

“Kann ich, oder kann ich nicht?” Oder auch das “Ich kann doch nicht” hat sich manchmal in der Frage versteckt. “Ich kann doch nicht auf “den Genuss”, auf meine Privilegien beim Essen, für die ich hart gearbeitet habe, verzichten – Wie soll ich denn unter diesen Umständen abnehmen? Und überhaupt, was weißt Du schon von mir, von meinem ICH?

Ach, was das Können betrifft, bin ich zuversichtlich: Du hast schon so Manches gekonnt, und ja, Du kannst das. Deshalb frag’ auch nicht mehr “Kann ich?”, sondern sag’ doch gleich:

“Ich mach’ das jetzt, und in den kommenden Wochen!”

 

 

Genau: Auf Dein Ich kommt es an!

Ich hoffe jetzt mal, dass ich hier zu Dir, Deinem Erwachsenen-Ich spreche.  Ich hoffe mal, dass es Deinem Es gut geht. In der Sprache der Psychoanalyse wäre das Es das kindliche Ich, und wenn Du Glück hattest, durftest Du eine schöne Kindheit haben, und Kind sein. Es gibt ja auch Menschen, die schon als Kind Verantwortung übrernehmen mussten oder wegen irgendwelcher Eltern-Wünsche unheimlich angepasst waren, vielleicht versteckt-trotzig dazu und denen irgendwie immer noch etwas fehlt.
Und was sagt Dein Über-Ich zu alledem, zum Beispiel dazu, dass Du immer mal wieder den Kühlschrank plünderst, Eis für eine kalorienfreie Erfrischung hältst und im Schwimmbad immer bei den Massage-Düsen zu finden bist, aber nie beim Bahnen-Schwimmen? Manchmal ist das Über-Ich, auf Normaldeutsch das Gewissen, schlicht und einfach korrumpiert. Oder zum Schweigen verurteilt, wenn das “purifizierte Lust-Ich”, ein naher Verwandter des Es, mal wieder das Regime übernomen hat, für angenehme Reizzufuhr sorgt und das Hirn im Rausch betäubt.

 

“Du selbst!” musst, kannst, willst, wirst … ???

Deine Frage verdient eine Antwort. Ich soll Dir, wenn es nach Dir geht, sagen, was Du machen kannst oder sollst, damit Du abnehmen kannst.
Hier ist meine Antwort: Das musst Du schon selbst wissen. Anders formuliert: Dein Selbst muss das wissen. Dein Selbst ist, glaube ich, definiert als der Niederschlag Deiner Objektbeziehungen – Du bist ja nicht im luftleeren Raum aufgewachsen, sondern Bezugspersonen und Umwelt haben Dich geprägt. Also , das ”Selbst”, das aus “Selbstwertgefühl”, “Selbstbewusstsein” und “Selbstwirksamkeitserwartung” mehr oder weniger bekannt ist, das Selbst, auf das Du auch triffst, wenn Du mit Dir selbst alleine bist. Ich bin ja nicht Du…

“Leicht, und erfolgreich…”

Meinetwegen ;-)

 

Natürlich gesund, das ist mal klar…

- und auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten, zuckerfrei und so weiter, 1,8 Liter am Tag, oder frag den Arzt…
Viel Gemüse – gerne auch fermentiert, wenn Du das magst.

Die Crew der Mayo-Klinik hatte das hier neulich auf Facebook verbreitet, ich nehme mal an, dass ich das weiterverbreiten darf:

  1. Triff eine verbindliche Entscheidung!
    Kein “Ich sollte ja auch mal abnehmen, vielleicht?”
  2. Erforsche: “Was ist Deine innere, Deine innerste Motivation?
  3. Setze realistische Ziele!
  4. Finde Genuss bei gesünderer Ernährung!
  5. Werde und bleibe aktiv!
  6. Ändere Deine Perspektive, Deine Aussichten, Deine Ansichten, Deinen Blickwinkel!

Um das noch mal aufzurollen:

  1. Hat hier jemand etwas von Sport gesagt? Den kannst Du haben, wenn Du willst. kannst auch ganz unsportlich spazieren gehen.
    Genau genommen ist hier aber die Rede von “Aktiv werden“, und das hat seinen Grund darin, dass Du fragst, wie Du gesund und leicht abnehmen kannst. So eine Frage kommt nämlich nicht von wirklich aktiven Leuten, und ich möchte wetten, dass bei Dir die Passivität überwiegt.
    Das Warten, eine der Hauptbeschäftigungen der Passiven, ist sinnvoll, wenn Du die Verhältnisse nicht beeinflussen kannst, auf den ersten Schnee kannst Du nur warten – und in der Zwischenzeit auch etwas sinnvolles tun. Deshalb:
    “Werde aktiv” – vielleicht gerade in den Bereichen, in denen Du es nicht bist. Wo Du Auseinandersetzungen, Konfrontationen, Unbequemlichkeiten, Kränkungen vermeidest. Aber, dass ich das gesagt habe, bleibt auch gerne unter uns. Magst Du Rock & Roll oder langsamen Walzer? Nur mal so, als Input. Du kannst auch meditieren, wenn Dir sonstiges Aktiv-Sein im Moment zu “stressig” oder “nervig” ist. Das schürt die Achtsamkeit mit der Zeit enorm, und Vieles lässt sich in Trance ganz gut regeln.
  2. Ich habe das einfach aus der Verwandtschaft übernommen – das sind die Gene, und wenn es nicht die Gene sind, sind es unbewusste, vorbewusste oder bewusste Identifikationen, von denen mein Verhalten geprägt ist. Opa, Oma, Vater, Mutter – und Geschwister oder Peer-Group. Dachte ich, und dass darum nichts zu ändern sei. Perspektive – das ist ja doppeldeutig!

Dazu muss ich noch anmerken, dass es eine positive und eine schlechte Perspektive gibt: Eine verkürzte Lebensspanne mit miesem Gesundheitszustand, zum Ende hin:

 

“How many more wake-up calls do we need?”

In comparison with 20 to 39-year-olds with a healthy weight, severely obese men of the same age lost 8.4 years of life and women lost 6.1.

Men also spent 18.8 more years living in poor health while women spent 19.1 in that state.

Moving up an age group to those in the forties and fifties, men lost 3.7 years and women 5.3 years to obesity.

Men and women in their sixties and seventies lost just one year of life to obesity, but still faced seven years in ill health.

http://www.bbc.co.uk/news/health-30327777

Ich hätte Dir das jetzt gern erspart, will auch nicht den Teufel an die Wand malen, aber es liegt wohl in meiner Verantwortlichkeit, auf solche Gefahren aufmerksam zu machen.Deshalb:

 

Liebe(r) LeserIn!

Vielleicht ist “Abnehmen ab jetzt” jetzt ziemlich dringlich, vielleicht brauchst Du noch etwas Bedenkzeit. Wenn “Abnehmen” für Dich mehr als ein kurzfristig gedachter Vorsatz ist, bist Du bei der PD richtig. Gerne kannst Du  Dich hier einbringen -

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5 Kommentare

  1. Hallo,

    die Mayo-Klinik hat mit ihren Punkten schon recht und aktiv sein heißt ja wirklich nicht, dass man sich im Fitnessstudio abquälen muss. Ich halte es eher mit langen und entspannten Spaziergängen. Gut für Körper und Geist.

  2. Hallo,

    sehr schöner (unter lustiger :D ) Artikel. Habe auch schon so viele Leute gesehen, die sich einfach nur auf die Diät verlassen und auf ihre aus dem Internet ausgedruckten Diät Pläne und ganz vergessen, dass es beim abnehmen am meisten auf einen selbst ankommt!

    • “Dass es auf einen selbst ankommt” st ein gutes Argument. Und ja, Humor sollte dazu gehören, den spüre ich bei Dir auch.

      Wenn mein Artikel auch zum Ende hin recht, recht ernst geworden ist.

  3. Pingback: Abnehm-Blog der Portionsdiät | Portionsdiät

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