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Die Zehn Regeln beim Abnehmen – Merkwürdig Anders

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12 Tage 2016 haben wir bis heute genießen dürfen – die besten Vorsätze ins Auge gefasst – häufig dabei: “Jetzt aber mal wirklich abnehmen“. (Es muss ja nicht immer ums allzu Originelle gehen.)

Den Abnehm-Vorsatz auch umzusetzen, zu realisieren – dafür ist der folgende Artikel gemacht:

1
Tu, was Du kannst, um Dich zu verbessern

Sei dabei maßvoll, aber ernsthaft.
Mit offenen Augen siehst Du selbst, was zu tun ist, und machen ist wichtiger als planen und träumen.

Peu á peu wirst Du auch vorankommen. Lass Dich nicht von Deinem Weg abbringen, lass Dich nicht auf Abwege locken, lass Dir nichts einreden.

 

2
Ehrlich essen

“Clean eating” ist etwas für Amerikaner – bei denen der Gegensatz “Dirty eating” wäre, aber “Clean food” haben sie sich zum Motto genommen, während sie mehrheitlich mehr Fraß als Essen essen.
Ehrliche Lebensmittel sind  ungeschönt, ungespritzt, unverändert – jedenfalls nicht genetisch modifiziert.
Beim Essen wird zu viel gemogelt – wie überhaupt auch. “Gut und ehrlich” ist eine andere Liga als “Gut und günstig”.  Zugesetzte Aromen, Verdickungsmittel, Konservierungsmittel: Nein Danke!
Fermentierte Lebensmittel sind auch haltbar und “geschmacksverstärkt”, aber gesünder, leichter verdaulich, probiotisch. Deshalb ist es in Ordnung, fermentierte Lebensmittel zu bevorzugen.

 

3
Setze Prioritäten, statt “alles” zu machen

Ein bisschen hiervon, davon, dieses, jenes und noch so allerlei – das ist kein Konzept, das ist kein Leipziger Allerlei, das ist im Endeffekt gar nichts, nichts Ganzes und nichts Halbes. “Mal sehn, was kommt” – mit dieser Einstellung kannst  Du im Urlaub Glück haben, es geschieht ja immer etwas, in unserer vernetzten Welt hat auch alles mit Allem zu tun – aber trotzdem:
Was ist Dir wichtig, worum willst Du Dich kümmern?
Gut. Alles auf einmal – das wird nichts, das muss auch niemand ausprobieren. Insofern kommst Du, wenn Du Prioritäten setzt, auch zu Regeln, Strukturen, und dem “berühmten” gesunden Lebensstil.
Stimmt’s?

Und Pausen wirst Du dabei sicherlich auch einlegen, Bitte! Vielleicht sogar öfters, vielleicht sogar bewusster. Vielleicht müssen wir auch das noch üben: Zur Ruhe kommen.
Was macht man in der Pause, wie oft machst Du Pause?
“Alle zwei Stunden eine halbe Stunde yogische Tiefenentspannung” zum Beispiel; das war nicht mein Vorschlag, taugt aber als Diskussionsbeitrag. Du kannst es ja mal ausprobieren.

 

4
Nimm Platz zum Essen

Das heißt auch: Nimm Dir Zeit.  Raum und Zeit und Aufmerksamkeit, Bewusstheit.
“Mindless eating” macht fett, wenn ein Damm einmal bricht, ist die Überschwemmung nicht weit – das heißt auch, Du musst nach Möglichkeit  Deinen Druck schon im Vorfeld abbauen.
“Mahlzeit” ist Zeit fürs Mahl.
Schnell mal was in die Pfanne werfen und im Stehen aus der Pfanne essen ist keine Mahlzeit. Auch der schnelle Griff in den Kühlschrank bringt nur Extra-Kalorien ohne sittlichen Mehrwert.

Iss – sozusagen – in Würde. Als hättest Du hohen Besuch; da würdest Du auch nicht auf den gedeckten Tisch verzichten und “Vom Kühlschrank in den Mund” spielen, oder Dich benehmen, als wärst Du in einem billigen, heruntergekommenen Stehimbiss.
Aus der Kindheit kenne ich noch das Tischgebet mit der Sequenz “… sei unser Gast, und segne, was Du uns bescheret hast!” Sicher ist auch das ein Aspekt: Hätten wir immer so einen “hohen Besuch”, während wir essen, müssten wir uns vielleicht – ihm zuliebe – auch deutlich würdiger benehmen.

 

5
Lege Dir einen Multicooker zu und lerne, ihn zu nutzen

Einen, mit dem Du Yoghurt zubereiten kannst. Kichererbsen mit Dampfdruck kochen, ohne Dich um Temperaturregulierung und das pünktliche Abschalten kümmern zu müssen – dann fällt Dir das Hummus-selbst-Machen doch schon viel leichter. Dann bereitetest Du Dir noch eine fertige Gewürzmischung zu – es gibt schon ein paar Möglichkeiten, sich die Küchenarbeit zu erleichtern.
Selbst gemachte Gemüse- oder Fleischbrühe sollten die Regel sein. “Eintopf” rdeduziert Kosten und den Arbeitsaufwand – kannst Du öfters haben.
Du ersparst Dir Kosten für Dosen und Konservengläser, die nach Gebrauch nur noch Abfall sind, aber bei der Herstellung Energie und Rohstoffe verbraucht haben. Mehr zum Multicooker

 

6
Schicke die Gurus in die Wüste – oder werde selbst Guru

Bevormunder sind das Allerletzte. Vorschriften-Macher, die mit Heligenschein herumlaufen, “Schlank im Schlaf”, “Gunther, den Schweinehund effektiv bekämpfen” oder “20 Sattmacher, die erlaube ich Dir, und für die Mitgliedschaft in unserem wunderbaren Clan bekommst Du nur jetzt – schnell zugreifen – die Anmeldegebühr geschenkt”.
“Diäten sind Quatsch, und es gibt keine gesunde Ernährung, aber die kulinarische Körperintelligenz kannst Du derweil schon mal entwickeln. Anleitung in meinem Anti-Diät-Buch…”
Bei manchen “Experten”, die sich zum Anwalt der Dicken machen, ist es, als wäre plötzlich der Bock der Gärtner:

Vor allem dicke Frauen würden geradezu zu „Monstern“ gemacht. Das hat eine Analyse der Webseite von Weight Watchers sowie der Frauenzeitschrift Brigitte aufgedeckt. „Das geschieht indirekt, indem das strukturale Double des Schlanken angeblich stets ein mangelhaftes Leben führt und sich abseits des „Normalen“ befindet“, schreibt Paula-Irene Villa, Genderforscherin an der LMU München.

Ausgewiesen unabhängige Journalisten und Journalistinnen klammern sich dann an die Expertenmeinung – früher ?) noch vor dem Hintergrund, dass ihr Arbeitgeber auf die Werbeschaltungen des Abnehmkonzerns angewiesen ist.
Das ist doch alles eher verwirrend, und soll es vielleicht auch sein; Klarheit ist etwas Anderes.
Dein “Ehrgeiz”: Besser zu sein als die Besserwisser.
Die wissen, wie der Name schon sagt, alles besser und haben die krankhafte Neigung, ihre Sätze allzu häufig mit “Du musst doch nur, Am Besten machst Du. Ich nehme da einfach…”. Oder, noch besser:

“Unsere Vorfahren hatten auch nicht jeden Tag etwas zu Essen. Deshalb ist es am natürlichsten, nur alle zwei Tage zu essen, das aber ganz normal. Der Körper gewöhnt sich daran, reduziert den Grundumsatz vielleicht, und also ICH habe damit problemlos 8 Kilos abgenommen und jetzt halte ich mein Idealgewicht, so einfach ist das, was ich Dir empfehle, aber es ist natürlich Deine Entscheidung”.

Sagen wir mal, diese Selbstdarstellerei geht uns auf den Keks.
Wenn ein Guru nicht nur ein Plapperguru ist, kann er auch schweigen.

Du kannst Dein eigenes Konzept finden. Heute Low-fat, morgen, high-fat, übermorgen Algensuppe an 360 Tagen im Jahr? Alles Unfug!

Du kannst, im kleinen Kreis, Dein eigenes Konzept im Gespräch entwickeln. Du wirst den Dialog brauchen, weit mehr als die Einbahnstrasse der Guru-Empfehlungen.
Wenn Du Dein Gegenüber ernst nimmst, entdeckst Du andere Sichtweisen, verstehst durchaus das Meiste, also viel, und kannst antworten, ohne Hohlheiten zu plappern. Und umgekehrt. Wohin führt Empathie – und wie viel Empathie erfährst Du, wenn Du so ein Guru-Diät-Buch liest?

Insofern ist es ein Zeichen großartiger Überschätzung eines Autors im Segment billiger Belletristik, wenn Du noch beim Essen an so einen “Guru” denkst. Du brauchst dessen Regeln aber nicht, denn er kann auch  gar nicht wissen, wie Dein Stoffwechsel genau funktioniert.

 

7
Arbeite an Deinen Regeln

Was wir können, haben wir wohl geübt. Wiederholung hat uns wenig ausgemacht: Vokabeln wiederholt, Sätze nachgesprochen, die Struktur, die Grammatik: Stück für Stück eingeübt. Alleine schon die Satzstelung: “SPO”, Subjekt, Prädikat, Objekt.
Fürs Autofahren mussten wir sogar eine Prüfung machen – und jetzt fahren wir einfach, ohne viel nachzudenken, “automatisch”.

Der “offene Diätbegriff”

“In der Balance leben” oder auch “gemäßigt, maßvoll” – das Eine kommt ohne das Andere nicht aus. Deine Regeln musst Du Dir hier vielleicht noch überarbeiten – Regulierungen hast Du schon, sonst wärst Du nicht unter uns (und manchmal wird bei “der Regulierung” derart übertrieben, dass es sich mehr nach Strangulierung anfühlt; hast Du aber Pech, gibst Du wieder zu viel an Regeln auf und Du gibst damit das Steuer aus der Hand.)

Wer auch immer sagt, es gehe um eine “gesunde  Lebensweise“, sollte zuallererst erklären, dass Leib und Seele zusammengehören.
Die Frage “Wie geht es Dir?” zielt letztlich auf die Stimmung – Bist Du zornig oder zärtlich gestimmt? Eine optimistische Stimmung ist doch angenehmer als pessimistischer Verdruss?
Die äußeren Umstände haben dabei eine modulierende Funktion – Ein Spaziergang im Sonnenschein fühlt sich anders an als einer im Regen.
Die Bewegung ist immer eine Option. Einatmen und Ausatmen sind Polaritäten. Essen und Trinken, Trinken und Trinken. Tod oder lebendig.

“My goal is to cut back on alcohol drinking. Especially liquor. Glass off good wine is my goal. Will be very difficult. My challenge to my self and wife.”

Das war in einem US-Forum zum Thema Übergewicht zu finden. Den Satz zu zitieren, stellt hierzulande die “geübte Wahrnehmung” auf die Probe – wenn auch der Artikel zu Diät, Sucht und verfehltem Glück hier schon länger zur Verfügung steht.

 

8
Genuss und Engagement. Brasilien

Wenn Du trainierst – tu das für die Fitness. Wenn Du isst, tu das, um Deinen Körper zu versorgen – nicht, um schlank zu sein: Training und die Ernährung sollen Dich gesund halten, und das Schlank-sein soll dabei die erwünschte Nebenwirkung sein.
Wenn Du eine Neigung zu Fressanfällen hast, helfen vielleicht diese Tipps:

  • Bewusstes Essen ist die Basis. Also langsam und genussvoll.
  • Regelmäßig zu festen Zeiten.
  • Fernseher ausschalten und Mobiltelefon weglegen. Eine angenehme Atmosphäre schaffen und Streitgespräche unbedingt meiden oder vor dem Essen lösen.
  • Wenn nicht Hunger, sonder Emotionen zum Essen treinen – lieber die Emotionen aufschreiben, wegschreiben.
  • Regelmäßig bewegen, auch wenn es nur ein Spaziergang um den Block ist.
  • Hummus: Eine israelische Psychologin “… schreibt der beigefarbenen Paste sogar heilende Wirkung zu. „Wenn ich deprimiert bin, verputze ich an einem Tag ein halbes Kilo. Dann ist die Depression weg.“”
    Wenn es funktioniert, ist das wahrscheinlich besser als Süßigkeiten, süße Snacks wie Schokolade, Gummibärchen und Co., die ja die puren Dickmacher sind.

Brasilien - ist hier das Stichwort für eine ungewohnte, aber durchaus richtige Art der Ernährungsrichtlinien, schau’ halt mal.

 

9 Sei Du selbst, werde Du selbst

Verlasse Dein Schneckenhaus – zeige Deine Größe. Du bist schon selbst-bewusst!

Dass es trotzdem Diskriminierung gibt, ist klar. Die ist auch nicht gut fürs Selbstbild, deshalb gilt es aber erst recht, dieses Fremdbild nicht auch noch anzunehmen. Zum Beispiel das Klischee von den “gemütlichen Dicken”.  Aber auch ungemütliche Dicke können und dürfen Fehler machen, deshalb habe ich ja anfangs schon gesagt: “Schau genau hin”.

 

Beeinflussungen & Diskriminierung

Zudem ist es vielleicht auch ziemlich unmöglich, sich der Beeinflussung von außen zu entziehen.

“anstatt aufs essen zu achten kann man es auch mal mit sport versuchen!”

Das ist mal ein kleines Beispiel für die Perfiderie, die Kommentatoren in den Medien, vielleicht auch im wirklichen Leben so von sich geben. Du suchst – vielleicht – Verständnis, und wirst verhöhnt. Hier von “Hein Blöd“,  der sich sonst aber als Max Mustermann ausgibt. Das Eine ist zum Lachen, das Andere gut zu wissen.

Noch so ein Beispiel für subtile Diskriminierung: In einer Gruppe (vegetarischer) Food-Blogger stellt eine Bloggerin eine Kichererbsen-Suppe mit Sauerkraut unter der Überschrift

“Es gibt tatsächlich KOHLENHYDRATE, die NICHT DICK MACHEN”

vor. Das soll ein Leseanreiz sein, und lässt jeden, der irgend ein Problem mit dem Gewicht hat, wieder an sein Problem denken, und so wird “das Problem”, das Dick-sein, allgegenwärtig. Das heißt, im Alltag werden uns Ratschläge aufgedrängt, die wir gar nicht haben wollen – jedenfalls nicht ungefragt.
Klar: Jeder muss da erst mal sortieren: Bin Ich gemeint? Und die, die meinen, gemeint zu sein, fühlen sich entweder ertappt oder ermahnt, wehren dann aber oft nur noch ab: Kichererbsen und abnehmen – Quatsch…

Dabei könnte man über Kichererbsen auch ganz anders berichten…

 

Veränderungen, die das Selbst-Sein bedrohen?

Auf das englische Wort “Transformation” wollte ich hinaus – das Wort kennen wir auch, als Umformung, von Strom zum Beispiel, im Transformatorhäuschen. Auf den Menschen bezogen, wird das Wort hier eher selten benutzt.

“Transformation” – ein besonderer Wandel durch Wachstum der Persönlichkeit ist schwer zu beschreiben; eine Metamorphose kann ähnlich sein, der Gestaltwandel einer Raupe, die “plötzlich” Schmetterling wird.

In der Biologie kann dann der Schmetterling wieder Eier legen, aus denen winzige Raupen schlüpfen, die sich durchfressen und sich wieder verwandeln…

Beim Menschen kann das etwas anders ablaufen; nicht erst die ausgewachsenen Tiere, die nur noch an Nektar interessiert sind,  pflanzen sich fort, sondern die Eltern selbst sind noch verfressen, gierig – manchmal jedenfalls. Dann wird es jedenfalls Zeit für eine Transformation, oder Metamorphose. Und es heißt ja: Der Mensch ist, was er isst…

 

10
Werde Gärtner – wenigsten ein bisschen.

Die “Entfremdung des Menschen vom Menschen, von seiner Natur” kann man beklagen, diagnostizieren, aber nur schwer erklären, was damit gemeint ist – aber wir sind ja alle nach dem Motto “Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will” erzogen worden.
Gleichzeitig leben wir auf der einzigen Welt, die es gibt, und sind dabei, sie zu zerstören. “Natur erleben?” Das ist doch häufig Fehlanzeige. Industrielle, umweltschädliche Landwirtschaft, Warenkonsum, Unterhaltung vom Fließband, ins Grüne fahren wir dann mit dem Auto.
Stelle Dir wenigstens einen Alibi-Blumentopf mit Schnittlauch aufs Fensterbrett, um “der Natur” wieder ein bisschen näher zu sein.
Unterstütze Deine Bauern. Mit Erschrecken musste ich neulich lesen, dass in den USA die Farmer die Bevölkerungsgruppe mit der höchsten Selbstmordrate ist. Wie das? Weil sich niemand bei ihnen bedankt. Gleichzeitig ist ihre Existenz  permanent bedroht, wegen dem Preisdruck, der nun mal entsteht, wenn im Kühlregal die Ware zu bestimmten Preisen stehen muss. Wie viel Bildungsurlaub steht einem Bauern zu, wie viel kann er sich leisten?
Wie viel artgerechte Tierhaltung ist machbar? Wie kann man ohne Pestizide produzieren?
Welcher Spinat ist gesund? Ach, und sag’ jetzt nicht, “Der Tiefkühlspinat”. Das ist gewiss nicht das Nonplusultra.

 

Liebe(r) LeserIn!

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Ansonsten:

Auf Wiederlesen,

und:

 

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2 Kommentare

  1. Pingback: Die Sieben Abnehm-Regeln | Portionsdiät

  2. Hallo, wer auch immer das geschrieben hat. Es spricht mir aus der Seele. Macht Spaß zu lesen.
    Schau gerne wieder rein.
    Gruß

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