Hummus ist ein leckerer Brotaufstrich, der im Gegensatz zu Butter und Margarine bei den Blutfettwerten (Cholesterin!) keinen Unfug treibt, mit dem das Brot auch mal ohne weiteren Belag “einfach so” toll schmeckt, weil er nussige, cremige, zitronig-säuerliche (und kräuterige, je nach Bedarf) Komponenten enthält, die einfach ein gutes Gaumengefühl vermitteln.
Hummus strotzt vor gesunden Fetten, Vitaminen, Mineralstoffen, enthält anders als die hier üblichen Streichfette auch Ballaststoffe, Eiweiß und – dadurch wird der Kaloriengehalt auch ohne künstliche Emulgatoren und Chemie gesenkt: Wasser.
Deutschland hat ihn nicht erfunden, den nahöstlichen Brotaufstrich “Hummus” – der nationale Beitrag zur Optimierung der Ernährung der Weltbevölkerung ist nach wie vor das Sauerkraut, und dann kommt künftig noch das Schnitzel aus der Süßlupine aus deutschen Laboren – mit unseren Brotaufstrichen können wir international nun mal nicht glänzen, da müssen wir halt von “den Fremden” lernen, denn unsere Leberwurst ist sowieso nicht mehr so genießbar wie früher, und, wie wir mittlerweile wissen, leider sowieso ungesund.
Die gute Nachricht für alle, die in den heutigen Zeiten einen Mangel an patriotischen Gefühlen empfinden und trotzdem vom weiteren Verzehr der Leberwurst abrücken wollen, oder müssen, aus Vernunftgründen zum Beispiel: Hummus ist auch in Kombination mit Sauerkraut genießbar, lecker wird ein Hummusbrot auch mit Sauergemüse als Belag.
Ohnehin ändern sich die Zeiten, und damit unsere Esskultur. Während in den Jahren des Nachkriegs-Wiederaufbaus noch fettes Fleisch beliebt und gefragt war, werden heute die mageren Stücke bevorzugt – und zum “Ausgleich” mit fetten Saucen serviert. Der fettreduzierte Aufschnitt schmeckt auch nicht jedem, und häufig wird “das wässrige” – die merkwürdige Konsistenz moderner Salami und von Achtelfettkäseaufschnitt – mit Mayonaise kompensiert.
Deshalb finde ich die modernen Zeiten mit ihren modernen neuen Ess-Moden noch längst nicht modern genug, und wir sollten für ultra-moderne, fortschrittliche Zuständ auf alte Traditionen zurückgreifen, auch wenn sie mit unserem Brauchtum wenig zu tun haben, und außerdem ist Hummus nirgends als Patent eingetragen, das heißt: Wir dürfen…
Man kann auch gut & günstig der Tradition verhaftet sein und bleiben wie die DGE, die vielleicht in 200 Jahren mal Hummus zur Kenntnis nehmen wird und in 350 Jahren eine Empfehlung für Hummus aus traditionellen, “genfreien” Kichererbsen ausspricht – aber wer weiß, ob dann überhaupt noch Landwirtschaft stattfindet. Oder ob die Deutschen dann noch eine Rolle spielen, und das Genießen gelernt haben – denn heute wirkt es
“… fast — als hätten die Deutschen irgendwann zu Wirtschaftswunderzeiten gemeinsam beschlossen, weiter schlecht zu essen, davon aber besonders viel”, sagt Marin Trenk, Professor für Ethnologie an der Goethe-Universität Frankfurt.” (Quelle)
Wenn “der Deutsche” sich vor überfeinertem Essen fürchtet, muss er vor Hummus keine Angst haben: Das ist grundsolide, bodenständig und bei Bedarf auch deftig.
Was diesem Artikel noch fehlt, ist das Rezept: “Wie mache ich Hummus?” oder “Hummus selbst machen – wie geht das?”
Das sind wichtige Fragen, denn Hummus kaufen, das geht gar nicht. Jedenfalls nicht bei industriell gefertigtem Hummus – so etwas kann nichts taugen, ist zu teuer und in zu kleinen Einheiten abgefüllt. Wer Hummus hat, braucht bald wieder Nachschub.
Hummus-Rezepte
Rezepte zum Hummus-Selbst-Machen gibt es im nachfolgenden Artikel: “Hummus – Rezepte: Cremige Vielfalt und MEHR Ess-Genuss“.
Gutes Hummus kann zu kleinen Schlemmereien führen: Hummus als Dip für Gemüsestreifen, ganz ohne Brot, macht nach Low-Carb und Low-Fat-Manier satt, bringt die “Lizenz zum Essen” von Geburt an mit – zwar ist es cremig, aber fast frei von Zucker, zwar kann es auch nussig schmecken und gelöffelt werden, macht aber dabei nicht fett wie der Zucker-Fett-Schoko-Haselnuss-”Brotaufstrich”, mit dem noch immer Kinder gemästet werden: Das sind die “modernen Zeiten”, “Hänsel und Gretel” im 21. Jahrhundert: Wenn die Gretel dick wird, wird sie gehänselt.
Hummus könnte zur Integration der “Willkommen” geheißenen “Refugees” beitragen, nämlich wenn wir es demnächst einmal “beim Syrier” erstehen wie die Pizza “beim Italiener”. “Beim Aldi” Hummus kaufen – das wird nichts werden, denn das wäre kein Hummus, selbst wenn es laut Etikett welcher sein sollte,
definieren wir Hummus als handwerklich und lokal, mit Liebe und Begeisterung hergestelltes hochwertiges Lebensmittel ohne Farb- und Konservierungsstoffe, ohne Weichmacher und ohne modifizierte Stärke, Aromazusätze und Zuckerbeigabe, bei dem das Herstellungsverfahren die Qualität mit ausmacht.
Hummus kündigt so indirekt eine weitere, kleine kulinarische Revolution an, wird bei steigender Nachfrage mit Sicherheit unseren Horizont erweitern, denn Herstellung und Distribution sind zwar eigentlich ganz einfach, haben aber auch so ihre Tücken. Es ist auf jeden Fall einen zweiten Blick wert, damit auch einen weiteren Artikel, in dem es um die Praxis gehen wird…
Nachtrag: Hummus stammt aus Syrien - der Beweis:
Champagner kommt aus dem Weinbaugebiet Champagne in Frankreich. … Cornish Pastie kommt aus Cornwall. Und Hummus stammt aus Syrien. Nicht aus dem Libanon, nicht Jordanien, nicht Ägypten, nicht Palästina und nicht Israel. Alle Beweise die ihr dafür braucht, sind, dass die Stadt HUMS in Syrien ist. Damit ist erstmal geklärt, woher die weltberühmte Vorspeise aus dem Nahen Osten herkommt. Möge der Kulinarische Krieg hiermit beginnen.
Wenn das mal alles wahr ist, und “Hums” nicht “Homs” geschrieben wird – weil, “Hommos” käme mir nicht auf den Tisch. Ohnehin ist schon essbares Hummus schwer vermittelbar – manchmal werde ich tatsächlich gefragt: “Was hast Du gemacht? Humus? Gärtner geworden?”
Liebe(r) LeserIn!
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29. November 2015 um 09:08 Uhr
Oh ich liebe Hummus, das erste mal habe ich das 2008 in Israel probiert und 2013 hat mir meine jordanische Untermieterin selbst Gemachtes angeboten. Seit dem ist es ja fast überall super leicht zu bekommen, aber es stimmt, das Gekaufte hält nicht mit, mit dem Selbsthergestellten =)
Liebe Grüße
Julia
4. Dezember 2015 um 08:04 Uhr
Schön, dass Du es kennt, und dass es Dir gefällt!
Der Artikel mit den Rezepten und Beispielen für die Verwendung von Hummus ist noch in Vorbereitung; und ich sehe da einige Perspektiven:
Hummus könnte ein “Türöffner” zu einer vegan orientierten Lebensweise werden.
Ich habe in letzter Zeit öfters welchen gemacht und hier und da mal ein Glas verschenkt, und durchweg positive Reaktionen “geerntet”. Das heißt, es “kommt an”.
Auch und sogar, wenn man es als Alternative zu Brotaufstichen wie Butter oder Streichwurst und Margarine vermittellt: Oder als Dip zu Gemüse.
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