multikocher

Der wärmeisolierte Kochtopf, Multicooker und Induktionskochfelder – Energie sparen in der Küche

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Eine Frage, die ich mir auch schon gestellt habe, findet sich fertig ausformuliert im “Forum-Energiebewusstsein“:

Bei Kochtöpfen wird immer wieder geworben, wie wenig Energie sie gegenüber anderen verbrauchen würden.

Glasdeckel seien gut, damit man sie nicht sooft aufmachen muss und die Wärme verpufft.
Thermoböden sollen angeblich die Hitze speichern, so dass man den Herd früher abdrehen kann.

Nur was ich nicht verstehe, wieso sind die Wände der Töpfe nicht isoliert? Das wäre doch naheliegend, denn hier geht doch sehr viel Energie verloren!

Wäremeisolierte Kochtöpfe

Ein Hobbybrauer hat sich seinen Braukessel mit Isoliermatten aus synthetischem Kautschuk (“Armaflex”) ummantelt, Hobbyköche haben schon Abdeckhauben für ihre Kochtöpfe gehäkelt und den Topfdeckel während des Kochens mit Topflappen bedeckt, um Energie zu sparen. Serienmäßig isolierte Kochtöpfe  gibt es aber nicht.

Nun ist bei allem Suchen ein “normaler” Kochtopf, der eben noch isolierte Seiten hat, nicht zu finden – allenfalls eine Patentanmeldung für etwas ähnliches, mit doppelter Wand und edelgasgefüllter Isolierung. Auch eine “eine Heizeinheit zum Erhitzen der innerhalb des inneren Behälters mittels Wärmeübertragung gespeicherten Flüssigkeit” ist vorgesehen -  “inneres Heizen” hört sich doch gut an, schön wäre es, noch genauer zu erfahren, was damit genau gemeint ist.

Man kann die Wärmeisolierung eines Topfs auch bewerkstelligen, indem man ihn nach dem Ankochen ins Bett stellt (das erspart beim ungeheizten Schlafzimmer die Wärmflasche); Reis oder Kartoffeln garen so feritg ohne fortlaufende Wärmezufuhr, manche Großmutter verfügte auch noch über eine mit Stroh gefüllte Kochkiste, in die der erhitzte Topf gestellt wurde.

Der Schnellkochtopf

Zeit und damit auch Energiesparend Kochen ist auch mit dem Schnellkochtopf möglich – eher unproblematisch, wenn auch gewöhnungsbedürftig, und bei “gewöhnungsbedürftig” schalten Viele lieber gleich ab, als sich an etwas Neues zu gewöhnen.

Problematische Multicooker

Ebenfalls gewöhnungsbedürftig sind die sogenannten Multicooker – so gewöhnungsbedürftig, dass die Hersteller – im besten Fall – noch Videos zur Demonstration anbieten.

Das gezeigte Modell ist “zur Zeit nicht erhältlich”.

Der Multicooker-Markt ist eher unübersichtlich, die angebotenen Produkte kommen aus China, USA, Russland – eines hat einen deutschen Markennamen, aber ein winziges Display; hier besteht noch viel Optimierungsbedarf, möglicherweise auch bei der Verarbeitungsqualität, Energie-Verbrauchs-Optimierung, Benutzerfreundlichkeit.

Sehr spezielle Kochgeräte

Daneben gibt es alles, was das Herz begehrt: Vom digitalen Druck-Reiskocher über den Slowcooker mit »Fuzzy Logic Technology« bis zum kompakten  Sous-Vide-Garer mit maximal einem Grad Temperatur-Abweichung.

Multicooker – Funktionen

Multicooker werden häufig über e-Bay vertrieben, bei einem russischen Modell heißt es , es ermögliche

  • Dampfkochen,
  • Dünsten,
  • Backen
  • Braten.

Von der Form her gleichen sich viele Geräte – egal mit welcher Beschriftung – wie ein Ei dem anderen. Genaue Angaben über den Stromverbrauch für den gesamten Kochprozess fehlen, wenn auch eine “Leisutungsaufnahme” von etwa 700 Watt angegeben wird.Solche Kocher arbeiten teilweise auch mit Induktion – was ja für einen isolierten Topf (also einen ohne “innere Heizung”) auch eine geeignete Energiezufuhr sein könnte, da der Boden als Wärmeleitmedium, das im Kontakt mit der Kochplatte oder Flamme die Wärme überträgt, entbehrlich und also auch isolierbar wäre.
Teilweise gibt es auch eine “3-D-Funktionalität”,  was heißen soll, dass dem Kochgut von allen Seiten Hitze zugeführt wird. Warum auch nicht – eine Heizung im (isolierten) Deckel kann dazu beitragen, die Kochzeit zu verkürzen.


Interessant wird es, wenn man beim Multicooker die Prozesstemperatur gradgenau einstellen kann (etwa bei der Yoghurtherstellung), und eine Zeitsteuerung ist auch nicht ohne Reiz.
Mit  “Dampfkochen” ist hier allerdings eher Dampfgaren gemeint; ein Multicooker, der auch Dampdruckkochen beherrscht: Das wär’s!

Induktion in der Küche

Induktionskochfelder oder Induktionskochplatten sind ein Kapitel für sich.
Schickes Design bei einem Samsung-Modell “CTN431SC0G”  war einmal zum Sonderpreis von 129 € erhältlich – Küchengeräte sollten aber deutlich langlebiger und robuster als Handys sein.
Ein “Original Schott Ceran® Kochfeld” sucht man bei den Induktionskochfeldern (meist) vergebens, eine “Glaskeramik Kochoberfläche” lässt sich finden und braucht im besten Fall keinen Rahmen aus Plastik, denn mit so etwas sind  Probleme vorprogrammiert.
Dass so eine Oberfläche noch unempfindlich gegenüber Kratzern sein sollte, bleibt angesichts des Preisdrucks ein frommer Wunsch. Ein leiser Lüfter und eine intuitive Bedienbarkeit stehen weiter auf der Wunschliste, und gleichzeitig ist in den interessierten Foren regelmäßig eine Diskussion über die Vor- und Nachteile der Eintagsfliegen aus den Sonderangeboten der  Discounter in Gang.
Damit haben die Kunden die Qual der Wahl; in den Produktbeschreibungen taucht der leise Lüfter manchmal ausdrücklich auf,  der laute Lüfter wird dann in den Kundenrezensionen genannt. Offenbar ist der Kauf eines Induktionskochfelds Glückssache, es scheint viele Montagsprodukte zu geben, und manches Gerät verhält sich merkwürdig:

Erst wird das Öl viel zu heiß, dann sinkt die Temperatur auf eine niedrigere konstante Stufe und schließlich immer weiter.

Wenn man jetzt noch wüsste, ob so eine Induktions-Kochplatte tatsächlich Energie spart, und wieviel – das wäre schön. Deshalb gleich den “alten” Herd zu entsorgen, ist aber auch nicht sinnvoll. Nun könnte man noch ein taugliches Gerät suchen – das aber offenbar erst noch entwickelt werden muss: Wahrscheinlich die gleiche Situation wie bei den Multicookern, die allesamt keinen ausgereiften Eindruck machen.
Es ist kein gutes Zeichen, wenn viele Erfahrungsberichte mit einem “Nachdem mein altes Gerät nach 2 1/2 Jahren seinen Geist aufgegeben hatte, bin ich nun auf der Suche nach etwas Besserem…” anfangen; geplanter oder billigend in Kauf genommener Verschleiß ist nicht akzeptabel. Zudem:

In den Haushalten findet mit 40 Milliarden Kilowattstunden mehr als ein Drittel des Stromverbrauchs in der Küche statt.

Wenn das Kochen 9% des häuslichen Energieverbrauchs verursacht, lohnt es sich auch hier, auf die Kosten zu achten, und nicht nur beim Kühlschrank.

Am wenigsten Energie würde ein wärmeisolierter Schnellkochtopf mit – ähnlich wie beim Wasserkocher – innenliegender Heizung verbrauchen. Oder ein Multikocher, der in der Lage ist, Dampfdruck aufzubauen.

Die Gerätehersteller sind gefordert, hier alltagstaugliche, nachhaltige und glaubwürdige Produkte zu entwickeln und anzubieten.

Seitens der Politik wurde zum Beispiel mit der Leuchtmittelverordnung eine Weichenstellung hin zu mehr Energieeffizienz vorgenommen;   es wäre jedoch nicht klug, Vorschriften, wie und womit die Bevölkerung zu kochen hat, zu erlassen. Aber es wäre sinnvoll, die Entwicklung energiesparender Kochgeräte zu fördern oder zu “promoten”.

Es ist anzunehmen, dass die Verbraucher solche energiesparenden Produkte auch einsetzen, wenn deren Vorteile klar ersichtlich sind.

 

Weitere Links:

Testberichte Multicooker

Werbefilm Multicooker (Philipps)

Automatischer Kochtopf mit Rührarm
(Ganz interessant, aber eher überflüssig ;-) )

Testbericht: Induktionskochplatte mit Drehregler

Induktionsplatte Designbeispiel

Herstellerportrait: Steba

Dampfkochtopf-Test, kostenpflichtig

Vorstellung Steba-Dampfdrucktopf

Die reine Kochzeit der Lebensmittel liegt bei größeren Kartoffeln beispielsweise mit ca. 10 Minunten nur etwas über dem Wert der normalen Schnellkochtöpfe … . Bei der Fleischzubereitung ging es genauso fix wie daheim. Wenn gleich nicht übersehen werden darf, dass die Ankochzeiten … länger dauern.

Vorstellung Trebs-Dampfdrucktopf

 

Nachtrag 1:

Der Steba-Topf (erhältlich um die 100 €) im Aufriss.

Nachtrag 2:

Der Markt für Küchengeschirr, Kochtöpfe und Elektro-Kleingeräte ist wohl am ehesten als “sensibel” zu bezeichnen. Die Endkunden haben meist schon alles. Es geht nur noch um Ersatzbeschaffungen und – vielleicht – Innovationen. Trotzdem geht es um viel Geld – die SEB S.A. (Société d’Emboutissage de Bourgogne übersetzt „Burgunder Blechstanzfirma“) hat 2009 3,2 Mrd. € Umsatz gemacht, auch ohne ausgesprochenen Boom in der Branche Heimkomfort, Haushalt, Geräte zur Wäschepflege, Geräte zur Körperpflege, Kochgeschirr. Elektrische Kochgeräte, Nahrungsmittelzubereitung, Getränkezubereitung.

Wenn so ein “alter Branchenriese” 200 Neuheiten pro Jahr herausbringt, handelt es sich mehr um Änderungsen am Design als um grundlegende Innovationen. Prestige-Geräte mit hohem Anschaffungspreis und zweifelhaftem Nutzen (wie den kochenden und rührenden “Küchenroboter” für 700€) brauchen nur Wenige.

Perspektiven sehe ich jedoch für einen Multicooker mit Dampfdruck und erweiterbarer Programm- und Rezeptbibliothek.

So ein “Multicuiseur Cookeo CE701100″ von Moulinex könnte in der Küche ganz nützlich sein…

Vor allem, aus meiner Sicht, durch die Energieersparnis: Wenn die groß genug ist und das Gerät sich während seiner Nutzungsdauer amortisiert, wäre das ja, zumindest für sparsame Menschen, ein Kaufargument.

Ein eher kleiner Haushalt, der pro Jahr etwa 50 € für die beim Kochen verbrauchte Energie bezahlt, könnte “über den Daumen” bestenfalls ein Viertel davon durch den modernen Multicooker einsparen.

Eigentlich sollte der Hersteller hier konkrete und belastbare Daten vorlegen, aber vielleicht ist es bei den Haushaltsgeräten ja wie bei den “Normverbräuchen” der Autos: Selten oder nie stimmen sie mit den Praxisverbräuchen überein.

The centrepiece of our strategy and key driver of our growth, innovation is written in our genes and remains deeply ingrained in our culture.

Innovation ist nur die halbe Miete. Das neuartige Produkt muss auch ökonomisch tragbar  und ökologisch nachhaltig sein, zudem gewissermaßen “zeitlos”, um nicht bald veraltet zu sein. Bei einem guten Kochtopf gelingt das spielend, bei Geräten mit weniger robuster Elektronik, Kunststoffbauteilen und Antihaftbeschichtung (was daran haltbar sein soll, erschließt sich mir ganz und gar nicht) sollte wenigstens der problemlose und kostengünstige Austausch der Verschleißteile gewährleistet in Bluetooth-Verbindung mit dem Tabletsein. Alternativ kann der Hersteller sein Produkt auch weiter optimieren, oder ein Konkurrent entwickelt etwas Besseres.

Auch ist nicht jede Innovation zugleich ausgereift, wie wir am Beispiel der elektrisch angetriebenen Fahrzeuge unschwer sehen können. Der “cooker” bringt viele Rezepte mit – werden sich damit die Essgewohnheiten ändern, oder der Geschmack? Was ist, wenn die Rezepte nicht überzeugen, zu fade sind oder zu salzig?

Auf der deutschen Moulinex-Homepage ist vom cookeo noch nichts zu sehen – vielleicht kommt das ja im nächsten Jahr. Oder ein vergleichbares bis besseres Modell eines hiesigen Herstellers.
Wie sinnvoll oder verwirrend die Möglichkeit, so einen “Kochautomaten” vom Küchen-(?)- Tablet aus zu steuern ist, muss jede(r) selbst entscheiden.

 

Nachträge:

  • Die zwei obigen “PartnerLinks” führen zum Amazon-Shop, die Multicooker haben im Gegensatz zu den meisten Multicookern einen Innentopf aus Edelstahl – beschichtetes Material würde ich mir hier nicht wünschen. Das “7in1″-Model hat ein zusätzliches Programm zur Joghurt-Zubereitung und kostet dafür einige Euros mehr – einen deutlichen Komfortzuwachs gegenüber dem bisherigen Verfahren, Joghurt selbst zu machen, kann ich allerdings nicht erkennen.
  • “Schnellkochen und Dampfgaren mit einem einzigen Topf. Der patentierte, luftdicht verschließende Deckel lässt die Temperatur im Topf auf über 100° C ansteigen, wodurch der Kochprozess deutlich beschleunigt wird. Beim sanften Dampfgaren in einem geschlossenen System, für das weniger Flüssigkeit verwendet wird, bleiben Vitamine, Mineralstoffe und Eigengeschmack der Nahrungsmittel erhalten. Der jederzeit zu öffnende Glasdeckel ermöglicht “Sichtkochen” und spontanes Würzen, Nachfüllen und Abschmecken wie gewohnt. Der patentierte Verschlussmechanismus zum Öffnen und Schließen mit einer Hand macht das Kochen zum entspannten Vergnügen. Hergestellt aus hochwertigem 18/10 Edelstahl mit geschmiedetem Thermo-Sandwichboden. Dieser ist auf allen Herdarten, auch Induktion, einsetzbar.”
    Offensichtlich so etwas wie “sanftes Schnellkochen mit Glasdeckel” – gesehen bei pleasanthillgrain.com
  • Isolierfenster sind heute selbstverständlich, und Einfachverglasung kommt, wenn überhaupt, nur noch als “Auslaufmodell” vor. Ähnlich sollte es auch bei Kochtöpfen zugehen, und außerdem elektronisch und programmierbar; erfordert nur ein winziges Umdenken…

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6 Kommentare

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  2. Einen Schnellkochtopf sollte in jedem Haushalt zu finden sein,Lange Kochzeiten wie bei Rouladen ,werden erheblich reduziert.
    Zum Dämpfen finde ich die chinesischen Kochaufsätze über den Work sehr praktisch und preiswert.
    Da die zu dämpfenden Speisen oft nur eine Kochzeit von 20 Minuten benötigen ,macht ein Dampf-Hochdruckgerät wenig Sinn.
    Bei den einzelnen Induktionfelder reichen oft schon die von Aldi,alle Anderen sind leider ähnlich ,vielleicht optisch ansprechender.
    Um wirklich eine stufenlose Temperatur und leisen Lüfter zu bekommen,muß man für ein Feld sehr tief in die Tasche greifen.
    Es sind die Profi Kochfelder von Gastro oder Eco,einzeln oder doppelt.
    Sie liegen preislich bei einem solo Kochfeld zwischen 200-300 Euro.

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