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Der Wert von Kochtopf-Tests – und Nickel aus dem Edelstahl

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“Haushalt und Garten” ist nur eine von 12 Rubriken der Stiftung Warentest, und wir nehmen zwar täglich mindestens einen Kochtopf in die Hand – doch wenn die Frage nach dem optimalen Kochtopf auf den Tisch käme, wäre guter Rat teuer. Kochtopf und Pfanne kann man durchaus zum Problem machen, und testen, testen, testen…

Dann gibt es Testsieger, Mittelfeld und Verlierer. Was nicht getestet wurde, gehört quasi auch zu den Verlierern, denn wahrgenommen werden ist die Voraussetzung, um gekauft zu werden, und da haben dann die kleinen Marken keine guten Karten. Aber auch die Tests werden schnell wertlos, wenn, was getestet wurde, nicht mehr im Angebot ist. 2003 hieß es noch: “Kochtöpfe: Alle kochen nur mit Wasser”, und eine  “… gute und eher günstige Wahl ist auch Berndes Bonanza aus Aluguss”.

Der Bonanza-Topf ist bereits in die Geschichte eingegangen, dafür gibt es noch rustikale Bonanza-Pfannen  mit

Anti-Haftversiegelung.

Die wiederum ist im Allgemeinen  ein Problem für sich, nicht unbegrenzt hitzebeständig, wird langgfristig in der Spülmaschine angegriffen und darf nur mit Holz- oder Plastikbestecken berührt werden. Immer wieder wird auch über gesundheitliche Gefahren gemunkelt, die an anderer Stelle aber wieder nicht gesehen werden.

Für den  Energiebedarf der Töpfchen vergaben die Tester gerade mal 10 Prozent der Punkte, das ist unter ökologischen Gesichtspunkten die falsche Prioritätensetzung, und wieviele Kilo-Wattstunden beispielsweise fürs Kartoffelkochen jeweils verbraucht werden, möchte man als “kritischer Konsument” doch eigentlich wissen.

Foto: Sarah Wiener in Küche; Bildquelle: Oekolandbau.de

2009 wurden 17 Topfsets untersucht, und wieder sind die Testergebnisse schnell veraltet.

Was wir brauchen, sind keine mehr oder weniger subjektiven Tests, wie sie auch in Fernsehmagazinen mit fragwürdiger Methodik durchgeführt werden, sondern objektive Daten.
Bei Kühlschränken, Waschmaschinen und bald auch Staubsaugern gibt es das “Energieeffizienzlabel”, das auch bei Töpfen Rückschlüsse über die Qualität zulassen würde: Ein Topf, bei dem der Deckel gut aufliegt, ist effizienter als einer, bei dem dies nicht der Fall ist, und natürlich kann auch nur bei einem planen und wärmeleitfähigen Boden eine gute Energieeffizienz erricht werden – es sei denn, man kocht mit einer Gasflamme.

Vom “Nickelproblem” wussten die Warentester auch erst im Bericht von 2009 zu berichten, wobei die Edelstahltöpfe von Ikea damals aus nickelfreiem Stahl bestanden – wie das heute ist, wissen wir nicht.

Säure könne Nickel aus dem Stahl lösen, und so wurden Versuche mit Sauerkraut im Kochtopf gemacht und dabei Grenzwerte überschritten. Allerdings lasse der Nickeleintrag mit der Zeit nach – keine genaue Angabe.

Beim Hin- und Her durch die Produktpalette wurden emaillierte Stahltöpfe zu meinen persönlichen Favoriten. In manchen Foren wurde unentwegt behauptet, dass Emaille allzugerne abplatze und dann der Topf anfinge, zu rosten.

Wer das schreibt, soll es meinetwegen auch glauben – minderwertige Qualität und schlechte Behandlung sind nun mal keine gute Kombination.

 

Ein Kochtopftest ohne Hirn und Verstand

In einem Privatsender wurden vier Schnellkochtöpfe vorgestellt. Das Test-Duo hatte sich entschlossen, ein Kilo Möhren – dicke Möhren am Stück – dampfzugaren.

Groß war dann die Verwunderung, dass die “Möhrchen” nicht richtig weich waren…
Der “running Gag”, dass das Weibchen sich den Mund verbrannte, wenn sie in die Karotte biss, gehörte wohl zum Unterhaltungsprogramm.
Mit ein bisschen mehr Sachverstand hätten die Tester erst das Gemüse geschnippelt, dann gekocht, und am Besten den Topf von selbst so weit abkühlen lassen, bis er sich öffnen lässt – in dieser Zeit ohne Hitzezufuhr gart das Gemüse weiter, man nennt das auch “Nutzung der Restwärme”, bekannt aus den beliebten Energiespartipps und eigentlich auch eine Selbstverständlichkeit.

Schnellkochtöpfe brauchen eine Bedienungsanleitung, die im Allgemeinen auch beiliegt. Ein Schweizer Hersteller bietet inzwischen auch eine “App” an, damit die “User” auf dem Smartphone sich über die Garzeiten informieren können.

 

Die Evolution der Kochtöpfe

Damit ist absehbar, dass künftige Multicooker gleich vom Handy (oder einer beliebigen Fernbedienung aus) gesteuert werden: Das Tastaturfeld auf dem Topf kann entfallen, wenn der Topf gleich ins Heimnetzwerk integriert ist.

Die “alten Qualitäten” der Kochtöpfe: Haltbarkeit und Verarbeitung müssen aber weiterhin gewährleistet sein. Und die User sollten, was die Pflege ihres Geschirrs betrifft, (weiterhin) geschult sein.

 

 

 

 

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