“Mach’ soviel Sport wie Du willst – davon wirst Du nicht abnehmen!”
Das ist meines Erachtens die korrekte Zusammenfassung eines Zeit-Artikels, der heute auf die Leser losgelassen wurde: Drei Internet-Seiten mit sogenannten Informationen, der Erwähnung einiger Studien, etwa so etwas:
Nach einer weit verbreiteten Annahme macht ein inaktiver Lebensstil fett. Doch es gibt Hinweise, dass andersherum ein Schuh daraus wird. Zuerst war das Fett, dann kam die Trägheit. In einer britischen Untersuchung aus dem Jahr 2010, in der 200 Grundschüler über einen Zeitraum von elf Jahren beobachtet wurden, stellte sich heraus, dass körperliche Betätigung keinen Effekt auf das Gewicht hatte, dass aber Gewichtszunahme zu weniger Bewegung führte.
Dass es Studien gibt, die die Frage beantworten, unter welchen Bedingungen Bewegung gefördert wird, bleibt hier außen vor; dass körperliche Bewegung keinen Einfluss auf das Gewicht hat, halte ich für ein Gerücht, selbst wenn es von einer Studie so unterstützt wird.Andere Studien besagen etwas Anderes, wie auch die eigene Anschauung und Erfahrung.
Das Fett wird auch nicht mit der Trägheit kommen, sondern mit dem zu-viel Essen, dem Schlingen und sich-die Wampe-vollschlagen. Damit das Fett träge machen kann, muss es zuerst einmal angesetzt haben. Angeblich bezahlt, wer abgenommen hat, einen hohen Preis:
“Diese Menschen achten noch Jahre später auf jede Kalorie und bewegen sich eine Stunde am Tag”, sagte Brownell der New York Times. “Der Gedanke an ihr Gewicht lässt sie niemals los.”
Brownell forscht an der Yale-Universitä:
Projects are underway on environmental factors that contribute to obesity; food and addiction; the specific effects of the “toxic environment” that encourages overeating and physical inactivity; bias, prejudice, discrimination and obesity; message framing, persuasion, and public attitudes regarding food policy issues; food prices and food consumption patterns; policies and practices affecting nutrition and health in schools; food marketing; global food issues; legal means for addressing nutrition issues; and federal, state and local legislative actions that can be used to improve nutrition and health.
Mit
- Umweltfaktoren im Zusammenhang mit Übergewicht
- Essen und Sucht
- spezifischen Effekten einer “giftigen Umwelt” die das Zu-Viel-Essen fördert und Bewegung verhindert
- Adipositas und Diskriminierung
- eingebetteten Botschaften (“Doppelbotschaften”?)
- Verführung
- und so weiter
hat er ein nicht gerade kleines Arbeits- und Forschungsgebiet angegeben.
Brownell, der Entdecker der besessenen, zwanghaften Gewichtsgrübler, der Volksgruppe, die sich nie vom Gedanken an ihr Gewicht lösen kann, sollte einmal ganz einfach und exemplarisch Ketchup und Salsa vergleichen…
Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass eine gelungene Ernährungsumstellung und wieder-erlangte und realisierte Bewegungsfreude bedeuten, in ständiger Angst ums gesunde Gewicht zu leben. Sicherlich beginnt Abnehmen im Kopf, und wird da auch bleiben, aber das ist nur ein Nebenaspekt. Die eigentliche Frage bei “Sport” ist doch, was die Nicht-Sportler angeht: “Welcher Sport?”
Nicht unwichtig vielleicht auch die Frage:
Kann man ohne Sport abnehmen?
Die Antwort ist: Ja, man kann. Treppensteigen, Nordic Walking, Yoga, Holz hacken, Putzen – das sind ja alles keine sportlichen Betätigungen, das ist einfach “Bewegung”.
Qi-Gong ist auch kein Sport im westlichen Verständnis – und hat doch Potential zum Abnehmen.
6. Dezember 2012 um 11:40 Uhr
Das hab’ ich gerade gefunden:
“Lohnt sich Sport? Rechenexempel: Einmaliges Walken von zehn Kilometern verbraucht 50 Gramm Fett. Dreimal die Woche macht’s 150 Gramm oder 7,8 Kilo im Jahr.”
Geht doch – oder?
Allerdings: Das ist wäre eine große Umstellung, und ich weiß nicht, wer die mitmacht. Die, die schon zu viel Fett mit sich herumtragen, wohl kaum – Meine Meinung.
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