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Die Diät zur Nebensache machen!

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Es ist ja nicht nur wegen dem Jo-Jo-Effekt: Der tritt ein, wenn Du mit der Diät aufhörst, also Dich wie ein Skatspieler verhältst, der die Karten mit einem “Ich passe” hinwirft.

Dass eine Diät scheitert, zeichnet sich ja schon vor diesem Moment ab, wenn es zäh wird, die Anfangserfolge sich nicht mehr so fortsetzen, die Freude am Essen ausbleibt, Du noch eine Weile verbissen versuchst, das Diät-Konzept Deiner Wahl fortzusetzen, aber die Zweifel schon überwiegen.

Sollten dann noch irgendwelche Diätsünden auftauchen – Klar, das ist kein Thema, über Diätsünden zu sprechen ist Tabu oder “Zeitverschwendung” – wird es kritisch, noch kritischer, wenn die Diätsünde sich kaum noch von einem Fressanfall abgrenzen lässt und zur Regel wird.

An Deiner Nachlässigkeit wird das ja nicht liegen, schon gar nicht an einem “Ist-mir-doch-ganz-egal-Gefühl”, und da Du außerdem doch noch verbissen am Gedanken “Abnehmen, abnehmen, abnehmen” festhältst, ist diese Verbissenheit vielleicht der eigentliche Fehler.

Machen wir doch “einfach” die Diät zur Nebensache!

Das geht so: Man lenkt sich ab,

“Man beschäftigt sich mit Dingen, die einem Spaß machen oder die erledigt werden müssen, …”

Es gibt wichtigeres als die Diät, es gibt Wichtigeres als das Leben.

Aber bleiben wir bei “der Diät”. Die wird meist als Mangelzustand, als Not empfunden: Das Wasser steht bis zum Hals, wenn es weitersteigt, wird es schwierig; also: Zurück. Oder:

“Man ist mutig und will unter allen Umständen seine Aufgabe bewältigen.”

Dann kann es passieren, dass man mit dem Kopf unter Wasser kommt,

“Aber das Leben zu lassen um der Durchsetzung des Guten und Rechten willen, das gibt keinen Makel. Es gibt Wichtigeres als das Leben.”

Wir sind übrigens immer noch beim Thema “Diät als Nebensache”. Der Gedanke, dass der eigene Standpunkt noch wichtiger sein kann, als das eigene Leben, dient ja der “moralischen Unterstützung”:

Nehmen wir mal an, die Überzeugung hinsichtlich der Diät, die ja eine Lebensstiländerung, eine bessere Einstellung zum Leben bringen soll, lautet: “Ich muss da durch”, dann heißt das, symbolisch gesprochen: “Man muss durchs Wasser.”

Wie wir – immer noch symbolisch gesprochen -  ans andere Ufer kommen, wird sich zeigen. Es kann natürlich passieren, dass das Wasser dabei gar über den Scheitel geht.

Aber wir “müssen da durch”. Ob dies nun eine verbissene oder eine gelassene Haltung ist, kommt auf den Einzelfall an, beides ist möglich.
Wer “Diät” als Enthaltsamkeitszustand versteht und empfindet, wird schon selbst die Weichen zu dieser Empfindung gestellt haben. “Nur nicht daran denken, dass ich mich kasteie” ist ein Gedanke, mit dem man sich nur im Kreis dreht, ohne herauszukommen. Besser geht es vielleicht so:

“Ich will da durch, aber das Wasser steht mir ja, wenn es hoch kommt, höchstens bis zum Bauchnabel, und ansonsten: Es gibt noch viel zu tun, im geschäftlichen Bereich, im Bereich Freizeit, Beziehungen usw., und für “Diät” will ich gar nicht allzuviel Energie aufwenden, sondern nur so viel, wie nötig, wobei mir eine gewisse Routine durchaus hilfreich ist…”

Die Diät zur Nebensache zu machen, heißt auch, das Wiegen zur Nebensache zu machen, heißt also: Loslassen. Unverkrampft und unverkopft. Wer wollte schon erfolgreich beim Bogenschießen sein, wenn er krampfhaft seinen Besitz, den Pfeil, festhält?

“Den Bogen spannen und auf den Adler schießen” (“Zuo You Kai Gong Si She Diao”) ist der Name einer Übung, die diese Gedanken nahe legt.

Dabei kann man viele Pfeile verschießen, Gedanken loslassen und zum Fliegen bringen. Das entlastet, spätestens, wenn so eine Übung in Fleisch und Blut übergegangen ist, nehme ich mal an. Ganz so weit bin ich zwar noch nicht, aber mich mehr, als unbedingt nötig, mit Diät zu beschäftigen: Das werde ich mal lassen, diesen Stress, und mich im Gegenteil Übungen widmen, die den Stress abbauen.

Nebensachen

Nicht nur „die Diät“ wird zur  Nebensache erklärt;. Zur Frage, was des Deutschen liebste Nebensache ist, gibt es auch Umfragen, und nach einer schon etwas älteren Meinungsumfrage landete  Essen und Trinken mit 18 Prozent der Nennungen auf Platz Eins. Sport belegte den zweiten Platz, Sex den dritten. Es folgten Fußball (zwölf Prozent) sowie Shoppen (sieben Prozent). Das Auto landete abgeschlagen mit sechs Prozent auf den hinteren Rängen.

Sagen wir mal so: Wenn schon das Auto sich nicht auf den vorderen Plätzen halten kann, wie sollte dann die Diät zur wichtigsten Nebensache werden?

Immerhin müsste sie zuvor „Essen und Trinken“ verdrängen.

Dass natürlich – andererseits – die Gesundheit bei den Hauptsachen führend ist, könnte der Diät noch ein paar Respektpunkte einbringen, aber nur, wenn sie überhaupt erst im Zusammenhang mit Gesundheit verstanden wird.

Diät als Nebensache – das hat die überwiegende Mehrheit schon intuitiv so begriffen, und behandelt das Thema auch entsprechend, wenn auch oftmals recht despektierlich und kontraintuitiv als Neben-Nebensache, als Angelegenheit dritter oder vierter Ordnung, als Thema, das gerade noch beim Wäsche-waschen oder Kuchen-Schlemmen gesellschaftsfähig ist.

Ob Diät bedrohlich oder lebensbegleitend, Nebensache oder minderwertige Spassbremse ist, dies bleibt jedem selbst einzuschätzen.

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