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Überzeugt von der Portionsdiät

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Hintergrundinformationen zur Entstehung der Portionsdiät

1999 lag “Internet-Publishing” im Trend,  hatte ich die Internet-Domain  “Fressnet.de” reserviert und die Seite wurde mein Hobby. Diät musste ein Thema sein, das viele interessiert, dachte ich, bei zwei Schwestern, die immer mal eine Diät ausprobierten, lag das nahe.

Die Seite zu betreiben, ergab einen einzigartigen Einblick in die Denkweise derer, die gerne schlanker wären und meinen, abnehmen zu müssen, manchmal auch in erschütternde Beispiele der Wirkungen von Diätpillen, denn es war ein Forum angeschlossen, in dem man ohne Anmeldung spontan Einträge verfassen konnte,

Das Diätforum

Da war in x-tausend Beiträgen die Rede vom Fett- verbrennungspuls, von den Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, von Almased-Anwendungen, LeserInnen gaben Ratschläge zu Laufintervallen oder erzählten, wie essentiell wichtig doch die Schüssler-Salze beim Abnehmen seien. Es gab sogar Spezialisten, die fotokopierte Anweisungen zu einer Max-Planck-Diät teuer verkaufen wollten. FDH, Sport und viel Wasser trinken waren die häufigsten Empfehlungen in dem nur selten moderierten Forum.

Als “Webmaster” erfährt man auch, welche Suchbegriffe am häufigsten auftreten, welche Themen am Meisten interessieren.

 

Diäten im Vergleich

Dabei stand die Frage nach der funktionierenden Diät immer mehr oder weniger offen im Raum, selbst wenn es die nicht gab. An einen Diäten-Vergleich habe ich mich erst spät gewagt, musste dabei feststellen, dass die Presse-Artikel mit ”50 Diäten im Vergleich” oft ohne jeden Tiefgang sind, und sogar Krankenkassen, die sich redaktionell-pädagogisch mit dem Thema auseinandersetzen, inhaltlich wenig, gelegentlich auch Falsches zu bieten haben. Hier wurde nicht die Spreu vom Weizen getrennt – dabei bleibt nicht viel übrig – vor der Folgerung, dass etwas Neues her muss, scheuten die Autoren zurück.

Die Fressnet-Seiten sind mit dem Bloggen seit 2006 ausgeufert – ein wirkliches Konzept hatte ich allerdings nicht, war immer noch auf der Suche nach einer “Lösung” für das Problem Übergewicht.

Chronisches Übergewicht

Und das Übergewicht ist hartnäckig, wenn es einen mal erfasst hat. Dass es tatsächlich als Krankheit verstanden werden kann, glaubt die Medizin erst seit kurzem. Ich bin Betroffener, auch wenn ein wohlmeinendes Gegenüber mir öfters mal sagt: “Ach, eigentlich musst Du doch gar nicht, oder höchstens 3-4 Kilo abnehmen”.

Aber ich hatte auch schon mal – im Jahr. 2000 mit +100 KG  – gut 10 Kilos mehr und gedacht, Vollwertkost  plus etwas mehr Bewegung sei das rechte Rezept zum Abnehmen. Wenn das bloß so konstant beizubehalten wäre:

“Denkste”, sagen die Hessen, wenn ein Konzept nicht aufgeht…

 

Das Märchen vom Idealgewicht und die Selbsthilfe

Bewusst oder unbewusst war da nämlich auch bei akzeptablem Gewicht der Wunsch nach noch weniger Gewicht und nach noch-schlanker-Sein, und dadurch hatte ich einigen Stress. Auch so kann Übergewicht sich stabilisieren.
Einiges von dem, was geht und was nicht geht, habe ich auch in einer Selbsthilfegruppe gelernt:

“Wenn … ein Blinder den andern führt, so fallen sie beide in die Grube”.

Die Selbsthilfegruppe diente dem Meinungsaustausch. Empörung äußerte sich zum Beispiel,  wenn der Orthopäde die Wahrheit aussprach, ernste Probleme bei einer Teilnehmerin voraussah, wenn  sie nicht abspecke. Es handelte sich, ganz im Sinne der Selbstregulierung der Gruppe durch die Gruppe, um Selbsthilfe ohne Erfolgskontrolle. Kilo-Angaben waren tabu.

Es sah so aus, als ginge es den meisten Teilnehmerinnen darum, den gewohnten Status beizubehalten, nicht um Veränderung. Von “Idealgewicht” war – zu Recht – nicht die Rede; davon, wie man sich selbst hilft, aber auch nur sehr wenig und unkonkret. Von radikalen Veränderungen gar nicht.

Was Diät eigentlich wäre

Blind sind allerdings auch die selbstgerechten Ratgeber, die sich darstellen, als hätten sie die Patentrezepte zum Abnehmen mit Löffeln gefressen, die eigentlichen Hintergrundprobleme nicht sehen und alles als machbar darstellen, wenn man sich nur an ihre Regeln hält..

Jede gescheiterte Diät-Erfahrung kratzt zusätzlich und unnötig am Selbstbewusstsein.

Ein überzogenes Schlankheitsideal, Diäten-Boom und –Wahn sehe ich als die Schuldigen für gescheiterte Diäten-Erfahrungen.

Den “gesunden Lifestyle” propagiert mittlerweile auch die Bild-Zeitung.

Wir dürfen nicht vergessen, dass Diät ursprünglich “gesunde Lebensweise” bedeutet, und viele Bereiche abdeckt, die unser Gemüt beeinflussen: Neben Essen und Trinken kennt das alte Schema Wachen und Schlafen, Arbeit und Ruhe, Ausscheidungen und Absonderungen.

 

Neue Rezepte, Alternative Rezepte

“Essen und Trinken hält Leib und Seele beisammen”: So drückt unser Sprichwort die Bedeutung der Ernährung für die Psyche aus, aber manchmal wird der Leib nicht zusammengehalten, sondern “quillt auf wie ein Hefekloß” oder “geht aus dem Leim”, was der Seele, die in diesem Körper wohnen muss, auch nicht gefallen dürfte. Neben allen psychischen Problemen gibt es dann noch Übergewicht und Adipositas, deren vordergründige (konkrete) Ursache im Ess- und Trinkverhalten, der Kalorienaufnahme, zu sehen sind.

Dann hat man Anlass, sich um die Ernährungsgewohnheiten zu kümmern, diese so zu ändern, dass es dem Körper wieder besser geht: Hierfür gibt es Rezepte, genauer: Rezeptvorschläge.

Portionen

Ich versuchte, aus den bekannten Ernährungsempfehlungen, Programmen und Diäten das jeweils Beste herauszuziehen und mit dem oft geforderten Protokoll zu verquicken.

Portionen kannten schon die alten Römer: Eine zugemessene Menge, ein abgemessener Teil, eine Portion.

Kurz gesagt: “Auch ein blindes Huhn findet mal die Perle im Heuhaufen”. So ähnlich bin ich zur Portionsdiät gekommen. Das Ernährungsprotokoll, wie es hier verwendet wird, hat etwas von einem Fahrplan, und dient immerhin der Orientierung.

Die Portionsdiät – gefällt mir

Etwas zu “liken” ist “in”, auf Deutsch: Sagen, dass einem etwas gefällt. Wir sind gewohnt, Vor- und Nachteile zu sehen: Ein schnelles Auto braucht zu viel Sprit, ein sparsames beschleunigt nicht so gut. Meistens wählt man einen Kompromiss.

Vorteile

Die Portionsdiät funktioniert. Am Wichtigsten finde ich, dass es hier kein falschen Versprechungen gibt, dass man in Ruhe seine Erfahrungen sammeln kann, nicht abnehmen muss, sondern auch das Gewicht zu halten schon als ein (Teil-) Erfolg zu sehen ist.

Die PD ist einfach, kann immerhin die normalen Verhältnisse wiederherstellen: Einteilen, portionieren, planen, und den Genuss nicht zu kurz kommen lassen, ohne Überbewertungen und ohne Übertreibung.

Kreativität in der Küche ist erwünscht. Die PD ist ein Langzeit-Konzept. Perönliche Vorlieben können integriert werden. Einige der Ernährungsvorschläge beziehen sich auf die Gesundheit des Verdauungssystems, andere auf eine bessere Sättigung mit weniger Kalorien.
Bewegung und Entspannung sind integrale Bestandteile des ganhzheitlichen Konzepts. Die PD ist ein Fortschritt ggenüber dem, was wir schon hatten.

Nachteile

Die PD ist vielleicht nicht so ganz unkompliziert. Die meisten Rezepte müssen selbst zubereitet werden. Sie löst nur Teilprobleme und vollbringt keine Wunder. Sie ist nicht massen-kompatibel. Sie ist gewöhnungsbedürftig.

Fazit

(Sich für) die “eigene Diät” zu loben wäre ja verbotenes Eigenlob oder “Hochmut”. Aber

Weisheit erwerben ist besser als Gold und Einsicht erwerben edler als Silber. (vgl.)

Eine Diät, bei der Einsicht gefordert ist, wird nicht begeistern wie eine, die das Blaue vom Himmel verspricht. Und das ist gut so: Damit ist das Problem “Wie begeistere ich Andere von diesem Konzept” zu den Akten gelegt:

Die PD ist kein “Hit” und soll kein Strohfeuer werden, es reicht, wenn sie eine praktische Hilfe darstellt und denen, die sie anwenden, solide hilft.

Sie gefällt mir, weil ich von ihr überzeugt bin.

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