Nach dem langen, kalten, dunklen Winter “explodiert” die Natur; die Veränderungen sind dieses Jahr so extrem wie selten; praktisch über Nacht stehen Bäume in voller Blüte, und auch wir Menschen müssen mit der Wetterveränderung zurecht kommen.
Für Aktivitäten im Freien ist es vielen zu kalt gewesen – jetzt sind die Chancen auf Bewegung im Freien wieder besser, die Tage wieder länger, und die Dunkelheit ist kein Grund zur Schwermut – “Trostessen” kann wegfallen, Abendspaziergänge nach Feierabend, bei denen man noch etwas sieht, sind möglich, wie bei manchen die Gartenarbeit nötig.
Die luftigere Garderobe und das vom Winterspeck beschwerte Gewissen legen wieder mal den Gedanken ans Abnehmen nahe, und plötzlich tauchen wieder Fragen auf wie
“Wieviele Kcal. hat 1 Bratwurst mit 4 Spiegeleiern?”
Solche Fragen zeigen den Vorsatz, sich bewusst ernähren zu wollen und den Glauben, durch Addition der Kalorien könnte man etwas erreichen. Bloß: Wer braucht vier Spiegeleier? Ein Waldarbeiter, ein Bergmann oder ein “Bürohengst”?
Einerseits will man sich hochkalorig ernähren, andererseits schnell abnehmen. Hochkalorig abnehmen: Geht nicht, ist ein Widerspruch in sich. (Gut, Leistungssportler putzen das mit links weg, sind aber auch Stunden im harten Training. Ausnahmen bestätigen die Regel.)
Zudem soll das Abnehmen “ein bisschen plötzlich” geschehen. Eine Frau kann zwar plötzlich schwanger werden, aber nicht plötzlich Mutter werden. Bei Männern hinkt der Vergleich natürlich etwas…
Die zweite “Abnehmwelle” setzt dann im Sommer ein. Dann holen Untrainierte das Fahrrad aus dem Keller und radeln, bis der Hintern schmerzt: Das kann schnell gehen.
Insofern ist es besser, die Sache in Ruhe und kontinuierlich anzugehen, schon mal die vier Spiegeleier mit Bratwurst zu streichen und sich etwas Besseres zu überlegen; wenn einmal nichts einfällt: Bei der Portionsdiät gibt es “schlanke Rezepte” zur Genüge, und fragen darf man auch.