Abnehmen mit Nudeln – das Problem plus Tipps und Rezepte für die Praxis

Der Wunsch, abzunehmen, entspringt wohl selten einem Bauchgefühl, sondern weit öfter dem Bauch-Bewusstsein, das sich vor dem Spiegel einstellt, dem kritischen Blick auf das eigene Spiegelbild.

 

Dabei wird oft der Bauch als die eigentliche Problemzone wahrgenommen, womit die Lösung des Problems gerne auch genau dort, im Bauch – im Magen – vermutet wird: Es kommt vielleicht darauf an, womit ich mir den Magen fülle, und die Frage “Was kann, darf und soll ich essen?” steht im Raum.

Schließlich führt auch die Wissenschaft das Problem vor, als das Problem der Anderen. Der freundliche Professor wird schwerlich den präsentierten Bauch als “Nudelbauch” bezeichnen, sich auch vor dem Etikett “Bierbauch” hüten, und äußerst unwahrscheinlich ist, dass er Nudeln als Lösung des Problems präsentiert.

Abnehmen mit Nudeln – das kann doch nicht sein, weil nur Verzicht und Verhaltensänderung auf der wissenschaftlichen Agenda stehen, und überhaupt so manche Vorurteile und der Wille, Maßregelungen zu betreiben, den wissenschaftlichen Bodensatz darstellen.

Sprüche wie „Basta mit Pasta“ sind letztlich inhaltsleer, werden aber gerne zitiert wie die Meinung, mit Nudeln, die einfach nur “zu gut flutschen” könne man überhaupt nicht satt werden. Sägespäne enthalten andererseits wenige verwertbare Kalorien, aber man weiß nicht einmal, ob sie sättigend sind, denn man kann sie nicht herunterschlucken: Der Körper wehrt sich, und zwar zu Recht.

Wir können ja mal eine Nudelbar besuchen: Da sitzen (und arbeiten) vorwiegend schlanke Leute, die keinen Gedanken ans Bauchfett verschwenden müssen, weil Nudeln per se keine Dickmacher sind…

Abnehmen mit Nudeln: Die Theorie

Bekanntlich können wir in unserer Ernährung folgende Bestandteile unterscheiden:

     

Anhand dieser Einteilung werden auch die Portionsdiät-Portionen geplant, eingeteilt und registriert, und,

auf dass niemand das Gefühl haben muss, hier würde mit absoluten Verboten gearbeitet, ist noch eine Portion Süßigkeiten erlaubt.

Nudeln werden als Kohlenhydrate “berechnet” und im Protokoll der Portionsdiät   eingetragen. “Abnehmen mit Nudeln” kann natürlich keine Monodiät sein, die Nudeln müssen noch – zumindest – mit Gemüse(-sauce) ergänzt werden, und wenn fünf oder mehr Portionen Kohlenhydrate pro Tag vorgesehen sind, muss sich niemand an Nudeln überessen – und man verfügt noch über Kohlenhydrate zum Frühstück und Abendessen.

KH	Fett	Eiweiß	Gemüse	Obst
Nudeln	?	?	?	?
Nudeln	?	?	?	?
Nudeln

So also das Schema fürs Abnehmen mit Nudeln innerhalb der Portionsdiät: Der vorgegebene Hauptbestandteil der Mahlzeit wird mit Bestandteilen aus anderen Nahrungsmittelgruppen ergänzt.

Penne plus kleine Tomaten, geviertelt und geköchelt, gewürzt mit Kräutersalz und frischer Chili, abgeschmeckt mit ein wenig Rotweinessig: Zwei Portionen Kohlenhydrate und eine Portion Gemüse, nur mal als Beispiel.

“X Kilo abnehmen durch die Portionsdiät” ist ja so ein Motto der Portionsdiät – und das schließt “Abnehmen mit Nudeln” ein: Das richtige Maß vorausgesetzt.

Mehr oder weniger Sättigung mit Nudeln

Es gibt glaubhafte Erfahrungsberichte, wonach Vollkorn-Dinkel-Nudeln den besten Sättigungseffekt erzielen – vor allem, was die Dauer der Sättigung betrifft.

Es gibt natürlich auch Vorurteile, wonach “Vollkornmehl” aus der ganzen Ähre gemahlen wird und vorwiegend Getreidestroh enthält. Das sind natürlich Ammenmärchen, Erfahrungen aus grauer Vorzeit und Rechtfertigungen, beim ausgemahlenen, “weißen” Getreide zu bleiben.

Wer Dinkel-Nudeln zu teuer findet, kann sich ja selbst an die Nudel-Herstellung begeben: Das spart etwas Geld und verbraucht Kalorien.

Manches, wie die hier abgebildeten Vollkornnudeln mit Bärlauchsauce, ist saisonal abhängig.

Nudel-Teigtaschen erlauben, manches als Füllung zu verwenden, das den Stoffwechsel ungemein ankurbelt, können natürlich auch aus besagtem Dinkel-Vollkornmehl hergestellt werden.

“Müssen es immer diese abgepackten Fertig-Maultaschen sein, und wie ist das, wenn man sie selbst macht?”

Das hatte ich mich schon vor über 10 Jahren gefragt und instinktiv solche aus Dinkelmehl gemacht – wobei es eine überzogene Erwartung wäre, von einem vernünftigen Nudelgericht abzunehmen. Hier greift das Gesetz der Serie…

Wenn es sein muss, darf den Nudeln  auch Bauchspeck angefügt werden – was so wenig diätetisch wirkt, ist aber so, wenn der Appetit es verlangt und der Koch vernünftig ist. Wie gesagt: In der Nudelbar sind hauptsächlich schlanke Menschen. Sowohl bei den Nudeln als auch beim Speck gilt: Es kommt auf die Menge an.

 

Abnehmen mit Nudeln – Mit oder ohne Nachtisch?

 

Der Nachtisch wird bei der Tages-Kalorien-Bilanz oft vergessen. Der nette Herr hier ist offenkundig bereits satt – aber dass er den Nachtisch nicht unberührt lassen wird, ist abzusehen. Allerdings ist so ein Brownie eine Angelegenheit, die hauptsächlich aus Fett und Zucker besteht. Das ist alles bekannt, die Alternativen sind auch bekannt.

Weitere Kohlenhydrate – als Nachtisch – scheinen dem Abnehmen mit Nudeln zu widersprechen; als Nachtisch bietet sich eine Ergänzung an, etwas mit Obst, etwas Leichtes… ,

Im Idealfall ist man nach der Nudel-Mahlzeit auch nicht vollkommen satt, nicht pappsatt, sondern gesättigt…

 

Mit einem “schlanken” Nachtisch muss auch ein mehrgängiges Menü nicht zur Schlemmerei ausarten, bleibt die Chance zum Abnehmen aufrechterhalten. Wir sind ja oft so konsequent inkonsequent, dass auch das einkalkuliert werden sollte; Allzu strenge Disziplin halten nur Wenige durch.

 

 

Unter der Überschrift “Nudel-Diät” hatte ich eine Zeitlang Rezepte mit Nudeln gesammelt, die vielleicht beim Schlank-werden helfen, jedenfalls nicht beim Zunehmen.

Das heißt, an Nudel-Rezepten ist kein Mangel – und außerdem kann man ja noch improvisieren.

“Abnehmen mit Nudeln” kann jedenfalls in jedem Abnehm-Konzept nur ein Mosaikstein sein und nicht die allein seligmachende Lösung. Bei der Portionsdiät sind Nudeln jedenfalls nicht ausgeschlossen wie bei anderen Konzepten, und sie werden auch nicht getrennt gegessen, wie bei der Trennkost.

Mahlzeit!

 

Nachtrag:

Wer es genau wissen will, kann gerne noch glykämischen Index und glykämische Last berücksichtigen – das macht aber alles unnötig kompliziert.

“Ein Häncdchen voll Nudeln” ist eine Portion Kohlenhydrate, und zwei oder drei Händchen sind x Portionen, nicht eine. Wer das beherrscht, ist schon ein Stück weiter, und wird bei einer Nudel-Mahlzeit den Schwerpunkt gar nicht auf die Nudeln legen. Zum Beispiel so:

Schlicht und einfach 1 Aubergine würfeln, dto. 2 Knoblauchzehen,  ein paar Pilze, zwei Tomaten in dieser Reihenfolge anbraten und mit Salz und Pfeffer gewürzt über die frisch gekochten Nudeln geben. …

Wer jetzt noch mehr Infos braucht, schaut sich nache dem Buch “Nudeln machen schlank: 100 leckere Rezepte” um, wer weitere Informationen hat, kann diese gerne als Kommentar posten.

 

 

Externe Fotos:

Bauch im Spiegel “Day 43—Unpretty von dieselbug2007 auf flickr,  Bauch-Präsentation “One size fits all” von pixelfreund.ch auf flickr, beide cc. Brownie von Catelinator (“Did I mention that the food was plentiful – and delicious? And a lot of it came with a cherry on top.”)auf flickr, cc.

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