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Diät: Meinungen – Fakten, Kalorienverbrauch und Selbstbeherrschung?

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Ich habe ja den Verdacht, dass es wenig zielführend ist, sich allzu ausführlich mit Diät zu beschäftigen.  Und auch, was so ein Kalorienrechner behauptet

Grundumsatz 1808,08 Kilokalorienpro Tag
Zusätzlicher Umsatz durch 6 Stunden Bürotätigkeit 640,80 Kilokalorien
Zusätzlicher Umsatz durch 15 Minuten Yoga 55,63 Kilokalorien
Zusätzlicher Umsatz durch 30 Minuten Hund (Gassi gehen) 133,50 Kilokalorien
Zusätzlicher Umsatz durch 1 Stunde Kochen 204,70 Kilokalorien
Gesamt 2842,71 Kilokalorien

hilft letztlich nicht weiter, denn diese Zahlen verleiten nur dazu, sich weiter mit Zahlen zu beschäftigen, und Kalorien-Zählen, “Kalorien-Bilanz-Erstellen”, ist zwar ein häufiger Ratschlag, aber selten wird er, wenn er überhaupt beherzigt wird, auch durchgehalten.

Bei der Süddeutschen hat es mal wieder einen “Diäten-Check” gegeben; Berit Uhlmann schreibt zu “Metabolic Balance”:

Prinzipiell gibt es keinen Nachweis, dass sich aus dem Blutbild detaillierte Abnehmtipps ableiten lassen. Im Falle Funfacks kommt hinzu, dass er die Parameter, nach denen er seine Diäten aufbaut, als Betriebsgeheimnis betrachtet und damit einer unabhängigen wissenschaftlichen Überprüfung entzieht.

Fazit: Solange die Details nicht offen gelegt werden, muss die Diät als dubios betrachtet werden.

Werbemaßnahmen...Die Portionsdiät ist nun sicherlich keine dubiose Diät, sondern ein transparentes Verfahren – aber auch das eigentlich einfache Notieren der konsumierten Portionen kann als lästig, als Last, die man gerne wieder abwirft, empfunden werden.

Hier heißt das Motto: “X Kilo abnehmen – durch die Portionsdiät”.  Auch das braucht Treue zur Diät, und Durchhalten.

Wieso, warum bleiben wir unseren Zielen, etwa den Vorsätzen zum neuen Jahr, nicht treu?

“Ich denke, die wichtigste Voraussetzung zur Verbesserung der Selbstbeherrschung ist zu erkennen, wie und warum wir die Beherrschung verlieren. Das Wissen, unter welchen Bedingungen wir höchstwahrscheinlich schwach werden, erlaubt uns, uns selbst zu unterstützen und Fallstricke zu umgehen.”

Bergauf mit Rückenwind” von Kelly McGonigal verlangt und verspricht viel, vielleicht zu viel:

“Die Überwindung des inneren Schweinehundes scheint fast immer nur mit eiserner Selbstbeherrschung erreichbar. Doch Kelly McGonigal zeigt, dass Willenskraft allein eine Frage des richtigen Energiemanagements ist. Mit der

  • Einsicht in die inneren Mechanismen,
  • durch ausreichend Regeneration,
  • etwas Training und
  • das Setzen von Prioritäten

kann man lernen, das eigene Leben im Griff zu haben, ohne sich übermäßig anstrengen zu müssen.”

McGonigal primäre Hinwendung zur Selbsterkenntnis (statt die Betonung auf die Selbstbeherrschung zu legen, aber letztlich ist die optimale Nutzung der “Willenskraft das Anliegen) hat nun tatsächlich Tradition.

Allerdings ist “Selbsterkenntnis” weder Schulstoff noch Studienfach – sie wird einfach nicht gelehrt, aber

„Nur wer sich selbst kennt, wird mit Weisheit lieben und alles, was er tut, seinen Kräften anpassen.”. (Quelle)

Der Zugang zu sich selbst ist aber nicht einfach zu finden. Letztlich hat man nicht nur gegenüber Anderen Vorurteile, sondern auch gegenüber sich selbst. Die eigene Psyche zu verstehen, anzunehmen ist meist ein Versuch ohne Garantie, aber mit Risiken. Zu wissen, wie man “tickt”, kann aber zur Selbstbeherrschung beitragen.

Die “inneren Mechanismen” sind ja im Allgemeinen kein Geheimnis, die Spuren der Erziehung sichtbar, Wissen und Werte meist bewusst. Wünsche, Gewissen, Identifikationen, Ängste und so weiter sind die Grundlage des Verhaltens, das Bewusstsein ist nur die Spitze des Eisbergs, das Unbewusste ist unter der “Wasseroberfläche”.

Dabei wollen wir nicht so tun, als seien wir alle Einzelgänger und hätten in Wirklichkeit nichts mit Familie oder Gruppen zu tun.

Natürlich gibt es auch den Wunsch, soziale Unterstützung zu geben und zu nehmen, wobei es allerdings so zu sein scheint, dass es leichter ist, diese Unterstützung zu geben, als sie zu bekommen, denn so manches Umfeld ist doch sehr, allzu selbstbezogen und egoistisch. Ausnahmen bestätigen die Regel.

 

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