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Zuckerfrei-Kurse, Leben mit der Zeitbombe oder einfaches “Nein, Danke!”

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“Nein Danke” ist übrigens viel zu höflich. “Auf gar keinen Fall” oder auch “Bloß nicht” ist angemessener – jedenfalls als innere Einstellung, die dazu führt, bestimmte Gänge im Supermarkt gar nicht erst aufzusuchen:

Hauptübeltäter [und verantwortlich für Diabetes bei Kindern] sind zuckerhaltige Getränke und oft die schlechte Schulverpflegung.

Das steht aktuell im Spiegel, ist längst bekannt, aber die Verantwortlichen stellen nicht mal kostenloses Trinkwasser zur Verfügung – also kaufen die Kids Brause, mit Zucker.

Gleichzeitig bedeutet “Schule” heute häufig, die Schulbank mit leerem Magen zu drücken, während die ernährungs-praktische Bildung “aus Kapazitätsgründen” ausfällt, eine Schauspielerin eine Auszeichnung für ihr privates Schulspeisungsprogramm (in München) bekommt und die Schulküche hauptsächlich unbenutzt bleibt. Schulgärten? Ja, gerüchtweise gibt es die hin und wieder…

Viele Erwachsene beschäftigen sich mit dem Zucker-Verzicht, und selbst wenn es Zuckersucht als Sucht gibt, könnte man das Suchtmittel hier vorsichtig- ausschleichend verabschieden. Der süße Wahnsinn hat sich aber klammheimlich überall eingeschlichen und  gerade die “Infinzierten” wollen nicht von ihm lassen…

Trotzdem gibt es Kurse, deren Ziel “Zuckerfrei leben” lautet, auch als Online-Kurse, mit mehr oder weniger individueller Begleitung und Betreuung – die Konditionen sind hier nicht auf den ersten Blick ersichtlich.

Zwei oder drei davon – Ihr könnt bei Bedarf bei der Suchmaschine Eurer Wahl so einige finden unter “Zuckerfrei leben Kurs” – scheinen mir auf den ersten Blick ganz gut zu sein, vom “Zuckermonster” habe ich ein Kurzvideo angeschaut, zu “Sauerkraut mit Leben” in einem kurzen Video aus der Küche – “lebendiges Sauerkraut” heißt hier: Sauerkraut, dessen Bifido-Bakterien nicht abgetötet worden sind, so dass sie bei der Verdauung auch die Rolle spielen können, die die Natur ihnen wahrscheinlich zugedacht hat.

Von da aus war ich dann zu einem Musikvideo gelangt, dessen Akteure sicher nicht unter zu viel Zucker und zu wenig Lebensfreude leiden:

Anoushka Shankar & Ensemble play Indian music and ragas – Special Guest Patricia Kopatchinskaja

Die Geigerin in der Mitte des Videos hatte mich binnen kürzester Zeit zu ihrem Fan gemacht – für so einen Konzertbesucch würde ich sogar auf den halben Löffel Nuss-Nougat-Creme im Leinsamen-Sesam-Hafer-Bananen-Yoghurt-Smoothie (Ja, mit Sahne) verzichten…

 

Zuckerlügen und Zeitbomben

Als gestern die ARD-Zuschauer, die sich an der Umfrage beteiligten, ob ein Soldat  ein Flugzeug, das wahrscheinlich in Kürze in einem Stadium voller Zuschauer einschlagen wird, abschießen darf (soll?), sich zu ca. sieben Achteln für “Flieger liqidieren” entschieden, war das eine fiktive Entscheidung über eine fiktive Gefahrensituation. Die Zucker-Bombe aber tickt nicht fiktiv, sondern wirklich und leise – wenn führende Wissenschaftler empfehlen, maximal fünf Prozent der Kalorienzufuhr über raffinierten Zucker zu “gestalten”, machen sie das nicht aus Willkür und Übermut.

“Die Dosis macht das Gift” – die Zucker-Lüge, die uns alltäglich manipuliert, ist so wirksam, dass sie nicht einmal ausgesprochen werden muss: “Ist doch alles Natur, und Energie und Nervennahrung brauchen wir doch sowieso”.

Nerven-Nahrung, B-Vitamine und so weiter, gerne. Schleichendes Nerven-Gift, das die Bauchspeicheldrüse  und den Stoffwechsel, wahrscheinlich das Gehirn auch durcheinanderbringt: Nein – kein Bedarf. “Frucht”-Yoghurt ist derart gesüßt, dass noch mehr Zucker ihn auch nicht süßer macht – das nennt die Industrie freiwillige Selbstbeschränkung.

Die Zucker-Junkies können sich darauf verlassen, dass ihre Sucht von den Persönlichkeiten im Gesundheitssektor unbehelligt bleibt – wenn Suchtberatung für Übergewicht nur die Patentlösung “Ernährungsumstellung und Bewegung” offeriert und Ärzte ruhig die Entwicklung, die chronisch Übergewichtige nehmen, abwarten, ist aus dieser Richtung keine effektive Hilfe in Sicht.

 

Einmal rein symbolisch gedacht:

Das ist war die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht: Es gibt dennoch Grund zur Hoffnung. Hoffnung worauf? Welche Hoffnung?

Diese:

Früher hatte man sich einen Knoten ins Taschentuch gemacht, wenn man sich an etwas erinnern wollte. Heute tut es auch ein Papiertaschentuch oder ein Küchenpapier.

Das fast-rote unscharfe Ding im Vordergrund ist eine Tomate, die noch nachreifen soll. Also denkt dran: Da gibt es noch etwas zu organisieren.

 

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