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Schmieröl in den Haferflocken?

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Da war doch etwas … Neulich hatte ich über eine Studie gelesen, nach der von 10 Haferflocken-Proben nur 2 frei von Mineralöl waren, sinngemäß.  Das hatte etwas mit Druckfarbe zu tun, und mit Recycling-Papier, und vielleicht auch mit Umverpackungskartons.

Eine Studie im Auftrag des Bundesverbraucherministeriums zieht das Fazit, dass Lebensmittelverpackungen aus Papier und Karton, die unter Verwendung von Recyclingpapier hergestellt sind, mit “unerwünschten Stoffen” belastet sein können. Über 250 verschiedene Substanzen wurden in der Untersuchung gefunden, die aus den Verpackungen auf die Lebensmittel übergehen können. http://www.vz-nrw.de/mineraloel-lebensmittel

Ich weiß jetzt ja nicht, wer hier sorgloser ist – die Verbraucher, die so etwas kaufen, oder die Hersteller, die so etwas verkaufen. Alle haben sie diesen verdammten Kostendruck, und zu wenig Zeit, sich zu informieren.

Und könnte man so olle Haferflocken nicht auch im Glas verkaufen? Oder lose, zum selbst-abfüllen? Oder die Tüten mit Farbe auf Leinölbasis bedrucken? Warum gibt es denn überhaupt noch giftige Druckerfarbe – und sollte man die entsprechnden Artikel nicht als Sondermüll betrachten, statt sie zu recyclen?

Klar, wenn des Bauern Mähdrescher ein Leck in der Hydraulik hat, kann man nichts machen – vieleicht noch die Ernte “thermisch verwerten”.

Welche Lebensmittel können besonders betroffen sein?

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht davon aus, dass besonders bei trockenen Lebensmitteln mit einer großen Oberfläche wie z.B. Mehl, Grieß, Reis, Semmelbrösel oder Frühstückscerealien ein Übergang der Mineralöle aus der Verpackung auf das Lebensmittel zu erwarten ist. Der Übergang erfolgt neben dem direkten Kontakt von Lebensmittel und Verpackung zu einem wesentlichen Teil über die Gasphase.
Welches Risiko besteht für den Verbraucher und gibt es Grenzwerte?

Durch Aufnahme von Mineralölbestandteilen über die Lebensmittel kommt es beim Menschen zur Anreicherung dieser Substanzen im Körperfett. Besonders in Leber, Herzklappen und Lymphknoten können sich Ablagerungen von mineralischen Kohlenwasserstoffen bilden und dort zu Schäden führen. Die Art der Zusammensetzung der einzelnen Mineralöle bestimmt die unterschiedliche Toxizität. Eine hohe toxikologische Relevanz haben dabei Mineralölverbindungen mit niedrigem Schmelzpunkt und niedriger Viskosität. Für gesättigte Mineralöle mit niedriger bis mittlerer Viskosität (Class II/ III) wurde von dem internationalen Expertenkomitee für Lebensmittelzusatzstoffe JECFA (2002) ein temporärer ADI (akzeptable tägliche Aufnahmemenge) von höchstens 0,01 mg/kg Körpergewicht pro Tag vorgeschlagen. Dieser vorübergehend festgelegte Wert befindet sich derzeit in erneuter Überprüfung. Dagegen wurde der ADI für gesättigte Mineralöle Class I bei 10 mg/kg Körpergewicht pro Tag festgesetzt.

http://www.laves.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=20053&article_id=118018&_psmand=23

Klar ist, man will nicht ständig an irgendwelche Gefahrenquellen und Restrisiken denken müssen, beim Einkaufen schon gar nicht. Aber warum steht das Problem dann noch in den Regalen herum? Weil Grenzwerte nur manchmal überschritten werden?

Das Problem ist schon eine ganze Weile bekannt – aber noch lange nicht beseitigt. Ist das Schlamperei oder verordnete Sabotage? Gleichgültigkeit?

Entspricht “Gift in Lebensmitteln, wegen billiger Verpackung” unserer Lebensweise, unseren Grundwerten, Bedürfnissen – oder den Marktgesetzen?

 

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