“Anfang der Siebziger Jahre forderten unter anderem kirchliche Jugendverbände in Protestmärschen deutsche Politiker dazu auf, gegen die Ungerechtigkeiten im Welthandel vorzugehen”. (Quelle) In dieser Zeit wurden Slogans wie “Jute statt Plastik” und “Wandel durch Handel” geprägt, aus Nicaragua stammender “Solidaritätskaffee” kam auf den Weg, um die Sandinistas zu unterstützen, gegen die die “Contras” mit Waffengewalt kämpften – eine lange Geschichte, die zehntausende Opfer forderte und im Anfang des letzten Jahrhunderts mit “Bananenkriegen” begonnen hatte. Mittlerweile gibt es Kaffee mit offiziellem Fair-Trade-Siegel;
Bauern schließen sich zu Produzentengruppen zusammen und nehmen als basisdemokratisch organisierte Genossenschaft am Fairen Handel teil. Sie erhalten einen Mindestpreis, der sie nach unten absichert, falls der Weltmarktpreis wie vor einigen Jahren extrem niedrig ist.
Der solidarische Kaffee wird gern über das Kriterium “Qualität” und “Genuss” vermarktet, wogegen wenig einzuwenden ist, wäre da nicht der Existenzkampf von Kaffeeanbauern, deren Existenzgrundlage gefährdet ist, während wir den Kaffee genießen nach dem Motto
Nur wer im Wohlstand lebt, lebt angenehm
Kaffee oder Kupfer?
Die Region Intag im Norden Ecuadors wehrt sich seit über 15 Jahren gegen multinationale Bergbau-Konzerne. Diese haben es auf das Kupfer in den Hochnebelwäldern des Intag abgesehen und wollen den begehrten Rohstoff in riesigen Tagebauten fördern – genau dort wo die Menschen siedeln. Hier berichtet ein Betroffener von der prekären Situation
Wenn das Interview auf regenwald.org auch nicht mehr ganz taufrisch ist, deutet doch schon das Intro das Ausmaß der Konflikte an. Dazu gibt es einen Link zum Soli-Kaffee. Kaffee kaufen kann den Regenwald schützen, und es muss betont werden: Es geht um Menschenleben und den Planeten. “Wem nützt es, wer profitiert?” ist doch immer wieder eine interessante Frage.
“Stadtekaffe” scheint nicht mehr allzu aktuell zu sein. Andere Konzepte entstehen, und es macht Spass, sie vorzustellen. Meist sind wir mehr Gestresste als Genießende, doch zum Teil liegt es in unserer Hand: Weitermachen wie bisher oder etwas Neues machen.
Welchen Kaffee schlürfen wir morgen?
Der definitiv beste Kaffee ist frisch geröstet, fair gehandelt und biologisch angebaut.
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