kaffeebereiter

Kaffee kaufen-rösten-mahlen-kochen mit Bonaverde

| Keine Kommentare

Bei meinen Recherchen zum bestmöglichen Kaffee spielt natürlich das Rösten eine wichtige Rolle, und eigentlich wollte ich zunächst über die häusliche Pfannenröstung berichten – “stolpere” aber plötzlich über eine euphorische Meldung, dass die eierlegende Wollmilchsau, ein Kaffemaschinen-Kaffeeröster-Mühlen-Hybrid, der in kurzer Zeit das Rösten besorgt, die frisch gerösteten Bohnen auch gleich mahlt und irgendwie vollautomatisch den ganzen Prozess noch mit dem eigentlichen Kaffeekochen beendet, erfunden ist und, was den Beginn der industriellen Geräteproduktion betrifft, in den Startlöchern steht.

Bonaverde will schnell wachsen

Das Geld für die Entwicklung ist per Crowdfunding zusamengekommen, schneller als gedacht, und jetzt soll erneut gesammelt werden, denn es gilt, den chinesischen Markt zu erobern – dort also nicht nur das Gerät bauen zu lassen, sondern der chinesischen “Mittelschicht”, die sich von der konfuzianischen Tradition abwendet und auch westliche Genüsse knuspern und schlürfen will, beim surfen auf der dritten Kaffeewelle das Gerät und das Roh-Stöffchen – grüne Kaffeebohnen, frisch und “direkt” von den jeweiligen Farmen bezogen, zu liefern.

Kaffee-HandfilterNun, “Kaffee ist in der Zubereitung sicher das komplizierteste aller Getränke”,  ich persönlich bevorzuge die Handmühle und den “händischen Aufguss“, bin skeptisch gegenüber Multifunktionsgeräten – aber die Crowd und der angepeilte Markt werden schon wissen…

Mich deucht, das Marketing-”deutsch” ist eher ungenießbar:

“Die Maschine ist unser Enabler für den Genuss von grünen Bohnen, demnach steigert eine weitreichende Verbreitung der Maschinen im Markt nicht nur den Konsum der rohen Bohnen, sondern hebt zudem Bonaverde als den Haupt-, wenn nicht sogar EINZIGEN Anbieter von grünen Bohnen hervor. Ein klassisches Rasierer-/Rasierklingen- bzw. Rockefeller-Geschäftsmodell!”

Oder, um mal den Teufel an die Wand zu malen: Vor lauter Hybris wird die Suppe versalzen, und die Kundschaft lässt sich einen Bart stehen, oder gibt das Geld für die Klingen dem Barbier, der ja auch von seiner Dienstleistung leben will und soll.

Spass beiseite: Es kann nicht schaden, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Kaffee ein sensibles Produkt ist, bei dem Fragen der Herkunft, des Anbaus, der Frische der Röstung und der Qualtät der Zubereitung ausschlaggebend für den Geschmack, das mögliche und immer flüchtige Aroma sind.

Dass Kaffee ein Genuss sein sollte, möglichst die “Krönung” des Genusses, hat die Werbung uns (und mittlerweile unseren Vorfahren) jahrzehntelang eingebläut, und natürlich werden Kaffeetrinker wach, wenn sie hören, lesen, schmecken, dass der bekannte fürstliche Kaffee eigentlich erst der Anfang, oder der Vorgeschmack auf das kommende Niveau des Genusses ist.

Das hier abgebildete Gerät ist natürlich nicht von Bonaverde, sondern der Bodum Pebo Vakuum Kaffeebereiter / Kocher / French Press für 8 Tassen Kaffee, 1.0 l – eine von vielen Möglichkeiten, Kaffee zu kochen, und einige werden hier noch vorgestellt werden.

Auch um das Rösten wird es noch gehen – einen Artikel zum Ikawa-Röster gibt es schon, und das alles vor dem Hintergrund der zentralen Frage:

Was ist unter “richtig gutem Kaffee” zu verstehen?

Zum Artikel "Was ist richtig guter Kaffee?

Richtig guter Kaffee ist zum Beispiel fair gehandelt...

“Good espresso is summarized by 4 M’s – Macinazione (grind), Miscela (blend), Macchina (machine) and Mano (barista).”

westbrook coffee

 

Nachtrag:

Anfang 2016 bei der FAZ eine Erwähnung der Bonaverde, in der die Frische des Kaffees als Argument für das frisch-Rösten in Frage gestellt wird: Reif müsse der Kaffee sein, nicht frisch.

Was natürlich wissenschaftlich nicht zu beweisen ist, sondern pure Rhetorik ist. Natürlich hängt viel vom Röstprofil ab…

Bei den Kaffeekapsel ist “Frische” ja nicht immer zu gewährleisten, und so freuen sich die großen im Kaffeegeschäft sicherlich, wenn ihr reifer Kaffee Lob findet.  Kaffeekapsel funktionieren vielleicht noch viel mehr nach dem “… sogenannten Rockefellerprinzip: Günstig verkaufte Öllampen sichern treue Brennstoffkunden.”

Verwandte Artikel::

Hinterlasse eine Antwort

Pflichtfelder sind mit * markiert.

*