“App” ist eine Abkürzung für “Application”, also Anwendung, und es gibt auch schon Apps, die Abkürzungen zurück-aufschlüsseln, aber keine deutsche Abkürzung für “Anwendung”. Und es gibt Anwendungen zum Kalorienzählen auf dem künftig mit künstlicher Intelligenz ausgestatteten Telekommunikations-Allroundgenie,.
Was heute geht, beschreibt heute.at: Mobiles Abnehmen – Die 6 besten Diät- und Fitness-Apps. Nun ist die beste Fitness-App machtlos, wenn Unfitte meinen, vom Herunterladen derselben, ohne Übung, abspecken zu können, und es bräuchte wohl eine gehörige Portion emotionaler Intelligenz bei App und Endgerät, unmotivierte Ungeübte zu geübten, motivierten Fitten zu machen. Sinngemäß gilt Gleiches wohl auch fürs Kalorienzählen, das eine App wiederum immerhin vereinfachen kann.
Zum Kalorienzähler von FatSecret für Android und zur Noom Weight Loss App — Fit mit Android gibt es bei Parkscheibe.de (Vorsicht: Sprechender Dateiname**) ausführliche Besprechungen und die Frage, was, oder welche Lösung die Leser denn besser finden.
Bei “FatSecret” gibt es eine Produkterkennung per Strich-Code, um die konsumierten Kalorien leichter aufaddieren zu können. Das halte ich bei beispielsweise einem Becker Yoghurt für einigermaßen praktisch – um eine Scheibe Käse einzulesen, müsste Verpackung oder zumindest Strichcode schon auf dem Frühstückstisch liegen, und die konsumierte Menge immer noch eingegeben werden. Brötchen haben meist keinen Barcode, und selbst gekochtes Gemüse hat so etwas schon gar nicht. Also nicht so sehr praktisch. Aber:
Es scheint dass alles online abgefragt wird. Da man sich aber nicht registrieren muss, ist es nicht so kritisch. Denke der Anbieter finanziert sich u.A. auch über die Statistiken.
Das “Noom Weight Loss” –Teil kann mit einer Waage, die drahtlos Gewichtsdaten herumfunkt, kommunizieren und erfährt so, wann und mit welchem Ergebnis der Anwender auf der Waage war. Wobei man mal etwas anderes als “Weight-Loss” einführen sollte, der Ausdruck “Verlust” ist schließlich nicht gerade positiv besetzt.
Zur Eingabe der eingenommenen Nahrungsmittel teilt Elvis (von Parkscheibe.de) mit::
“Dann gibt es die Möglichkeit alles, was man über den Tag isst, einzutragen. Aber keine Angst, man wird dabei nicht zum Kalorienzähler. Es ist ein alternative Möglichkeit die verbrauchten Kalorien zu zählen! Man gibt alles in Verhältnissen an und in Größenangaben wie “eine Hand voll”, “ein Glas”, “ein halbes Glas” und so weiter. Zu ungenau? Kann man sagen, aber es funktioniert! Selber getestet habe ich es nun knapp 2 Wochen.”
Auf der Seite von android.com hat das Teil bisher 11.100 positive Bewertungen und relativ wenige schlechte bekommen; zufällig ausgewählte Anmerkungen lesen sich so:
Buy Pro hier get Pro da Pro Pro…das ding is reine Werbung für die richtige App sonst nix. Deutsch kann sie auch nicht, blödsinn andauernd irgendwelche Englischen bezeichnungen fürs Futter rauszusuchen nur um zu merken das es die App dann trotzdem nicht kennt, als ob ich nix besseres zu tun hab.
Es findet sich aber auch ein
Super
Genau das was ich hesucht habe, aber Meals leider nur in Englisch.
Im Video ist übrigens von einer 30-Tage-Frist für die kostenlose Test-Version die Rede – was danach fällig wird, ist nicht so leicht, herauszufinden. 140.000 Interessenten haben sich das Video angeschaut, darunter einer, der auch die Unterstützung der arabischen Sprache anmahnte, denn die Mehrheit der Araber möge solche Programme. Wenn’s mal wahr ist.
Der größte Teil der App-Benutzer – oder nennen die sich lieber User? – ist jedoch arg verspielt; auf dem zweiten Platz der App-Hitparade steht, hinter der Facebook-app, etwas mit Schlümpfen:
2. Smurfs’ Village (331.000)
Gargamel hat das Schlumpfdorf gefunden und die Schlümpfe in alle Himmelsrichtungen vertrieben. Mit der Hilfe von Papa Schlumpf musst du ein neues Dorf für die Schlümpfe bauen.
Irgendwie verspielt sind auch diese “Abnehm-Funktionen:
*persönlicher Abnehmplan
* Gewichtsdiagramm und Fortschrittsanzeige
* Einfach zu bedienendes Essenstagebuch zur gesunden Ernährungs oder Einhaltung deiner Diät
* Foto-Funktion und Lebensmittel-Suche
* Einfaches Aufnehmen deiner Sportaktivitäten
* Facebook- und Twitter-Sharing
* Widgets für deinen Android Home Screen
* Weltweite High-Scores (Bestenlisten)
- und ich würde gerne mal wissen, ob die Entwickler selbst jemals in der Situation waren, mit Hilfe dieser Techniken Gewicht zu verlieren.
Update:
Hier findet sich noch ein englischsprachiger, älterer Artikel zu “abnehm-apps”, wobei “Lose it” aus einer schon länger bestehenden Web-Anwendung hervorgegangen ist. Dort wird man mit nett gemeinten Aufforderungen zum mitmachen animiert:
You currently have no friends on Loseit.com
Did you know that users with 3 or more friends lose 3lbs more than users with no friends on Lose It!?
Also wieder die Tendenz zur virtuellen Vernetzung, zum “Freunde-Sammeln” wie bei Facebook, wobei “flüchtige Bekannte” die Sache ja eher, wenn überhaupt, trifft.
Technisch geht auch auch beim Messen des Kalorienverbrauchs zu; Die zentrale Frage bleibt, wie regelmäßig und genau die Kalorienzufuhr protokolliert wird, und wie schwierig sich dieser Vorgang gestaltet.
iJoule arbeitet mit Regeln, an die per Handy erinnert wird – “mir hilft die App meine zugegebenermassen schlechten Essgewohnheiten zu überdenken und ist somit ein tägliches nützliches Helferlein für mich”, so eine Useraussage, und mehr als ein nützliches Helferlein ist so eine Anwendung wohl auch selten, denn die Frage ist ja zunächst, wer denn den Entschluss, etwas zu verändern, fassen wird. Für die dann möglicherweise erforderliche Kontrolle und Protokollierung genügt auch ein Blatt Papier.
Nachtrag:
Eine App, die ganz ohne Kalorien-Zählen auskommt, gibt es neuerdings auch. Und manche Elemente kommen uns doch bekannt vor:
Die App arbeitet mit dem vom … Handmaß als Portionenmodell, das heißt kein Kalorienzählen und kein aufwändiges Abwiegen.
Was kompakt ist und in eine Hand passt, entspricht einer Portion, zum Beispiel eine Tomate. Kleinstückige oder zerkleinerte Lebensmittel, wie Brokkoliröschen, werden mit zwei Händen zur Schale geformt abgemessen. Das Portionenmodell … und die einzelnen Lebensmittelgruppen werden in der App mit vielen Abbildungen erläutert.
Wie tauglich diese AID-Portions-app ist, kann ich nicht sagen, da ich kein Besitzer eines Smartphones bin. Aber vielleicht finden sich ja bald ein paar Tester?
22. April 2017 um 21:46 Uhr
Du bringst den Stoff unterhaltsam herüber, ohne zu vereinfachen –
das ist ein Stil, der mir gefällt!
24. April 2017 um 05:14 Uhr
Wenn das so ist, kannst Du auch gerne mal in der Serie mit Annelie Schmdtchen lesen und schauen, ein Beispiel:
http://portionsdiaet.de/allgemein/demokratisches-essen-oder-autokratie-nacktschnecken
12. Februar 2012 um 20:50 Uhr
Wenn ich ir schon so eine App installiere, dann will ich mit der nicht noch auf Englische Art abnehmen, sondern zumindest die Sprache muss Deutsch sein.
Es dürften auch gerne ein paar Rezeptvorschläge dabei sein, und ich möchte mich auch nicht bei Facebook, diesen elenden Datensammlern, informieren, wie Andere Leidensgenossen ihre Abnehmeerfolge erzielen!
Noch ein Punkt: Wenn alles, was es da gibt, kostelos verteilt wird, frage ich mich doch, ob ich letztlich nciht doch durch die Hintertür zur Kasse gebeten werde.
13. Februar 2012 um 09:10 Uhr
Dass Du die App gern in deutsch hättest, kann ich nachvollziehen. Immerhin ist die PD ja auch eine Anwendung, wenn sie auch (noch?) auf keinem Handy läuft. Versuch’ es doch mal mit Ausdrucken der Protokollblätter!
Ansonsten: Prinzipiell braucht man keine Datenbank zum Kalorien-Zählen. Es ist doch meist Jacke wie Hose, ob man die exakten Kalorien für – bei Nudeln – Spätzle oder Spirelli eingibt; auch von Hersteler zu Hersteller sind die Unterschiede winzig.
Interessanter für die Benutzer sind vielleicht getestete, nicht frei erfundene Rezepte, die praxistauglich sind und schnell zubereitet.