Nachdem das “Spargel genießen” hier erst kürzlich in der “Kitchen-Fiction”-Serie Thema war, bin ich gestern wieder unerwartet mit dem wohlfeilen Gewächs, in Grün, konfrontiert worden und habe bei einer Packung, die nicht aus Peru, sondern aus Spanien stammt, gegen den Grundsatz der “Regionalität bei Lebensmitteln” verstoßen – genau genommen mich verlocken lassen, vielleicht vom Rabatt, den die Ware bekam, weil sie nicht in 1-a-Topform war, vielleicht vom Versprechen, mit dem angefügten Olivenöl erwerbe man “die perfekte Kombination“…
Der perfekte Partner zum Spargel wäre demnach ein gutes Olivenöl – und was noch?
Wer denkt hier nicht auch an Frühkartoffeln? Da durfte man wählen zwischen ägyptischer Ware und Kartoffeln aus Zypern, wo “Briten und andere EU-Angehörige verstärkt Land und Häuser für den Altersruhesitz kaufen”, so dass die der Landwirtschaft verbleibende Fläche schrumpft.
Wenn auch die Sauce zum Spargel wegen dem Olivenöl nicht nötig war, sollte doch noch “etwas” dazukommen, vielleicht in Grün – dafür gibt es Petersilie -und eiweißhaltig: Etwas mit Quark oder Yoghurt, oder Schmand und Yoghurt, noch eine Schärfe-Komponente: Da gab es ja noch den Meerettich, der gut fermentiert auch mal wieder verwendet werden will oder muss.
Der pürierte, gesalzene Meerettich ist (fermentiert!) in der geschlossenen Flasche auch ohne weitere Konservierung gut haltbar, ist jetzt, nach wenigen Monaten, auch gar nicht mehr aggressiv-scharf.
Er wird (so) selten genutzt – wenn ich mich nach dem, was alle machen, gerichtet hätte, wäre er heute nicht Bestandteil des Essens geworden.
Spargel-Essen – Zubereitung
Weil ich vorhatte, den Spargel zu dämpfen, und im Topf noch Platz war, hatte ich auch die Pellkartoffel gedämpft. Also die Kartoffeln in den gelochten Topf-Einsatz, Glasdeckel mit Öffnung für den Dampfaustritt aufgelegt, nach 10 Minuten kamen die von den Enden befreiten und gewaschenen grünen Spargel für knapp 10 Minuten dazu.
Für die Sauce ein paar Tl. von dem Meerettich, Schmand, Yoghurt, eine gute Handvoll Petersilienblätter und etwas weniger Schnittlauch pürieren.
Bei Tisch dann den Spargel mit Olivenöl beträufeln. Das Salz (links oben) kam zwecks nachträglich-salzen-können separat auf den Tisch.
Was das Olivenöl betrifft: Das darf gerade bei so einem Essen ziemlich gut, gerne auch fruchtig und vor allem nicht bitter sein. Eine Empfehlung hierzu kann ich im Moment nicht geben – die Medienberichte der letzten Zeit lassen allerdings (fast) jede Supermarktware als ungeeignet erscheinen. In diesem Sektor gibt es auch kaum eine verlässliche Beratung, leider.
Die Meerrettichsauce hat gepasst und keiner weiteren Würzung bedurft – und mal wieder der Forderung abgeholfen, aus Gründen der Darmgesundheit täglich etwas Fermentiertes mit lebendigen Bakterien zu sich zu nehmen.
Linktipp:
Noch ein Spargel-Olivenölgericht (mit Nudeln und Schinken) – tolles Foto!