Das Lieblingsgetränk
“Mehr Kaffee als Mineralwasser” trinken die Deutschen, liest man – aber auf das Durchschnittsverhalten kommt es kaum an: Jeder, der Kaffee trinkt und liebt, kennt auch seine Gründe.
Im “Durchschnitt” allerdings sind Trends zu mehr Abwechselung zu bemerken: Da kommt Espresso zum Filterkaffee hinzu, da wird Milch aufgeschäumt, und gefühlt 25 Spezialitäten und mehr sind machbar.
Unser Staat nimmt rund eine Milliarde an Kaffeesteuer ein, der Verbrauch steigt, und die Kaffee-Produktion soll mithalten, während kaum noch geeignete weitere Flächen für den Anbau zu erschließen sind.
Fairness im Kaffeehandel
Insofern lohnt es sich, wenn wir darauf achten, welchen Kaffee wir trinken:
Ob der aus pestizid-belasteten, gesundheitsschädlichen Monokulturen stammt, in denen die ArbeiterInnen kaum genug zum Leben verdienen, oder ob bester Kaffee fair gehandelt wurde.
“Fair Trade” – das ist freiwilliges Programm, mit dem Kaffeeimporteure und Lebensmittelunternehmen einen “alternativen Markt” für traditionell benachteiligte Erzeuger in Entwicklungsländern, hier also Kleinbauern, zu schaffen. Dazu dienen die folgenden Komponenten:
- Gezielter Einkauf von Kaffee durch demokratisch organisierte Bauerngenossenschaften.
- Vereinbarte Rohstoffpreise, die einen menschenwürdigen Lebensunterhalt ermöglichen.
- Direkter Export, ohne Zwischenhändler.
- Den Genossenschaften werden erschwingliche Kredite zur Verfügung gestellt.
- Ein weltweites Netzwerk von gemeinnützigen zertifizierenden Organisationen.
- Die Importeuren und Großhändlern zahlen eine Gebühr um die Deckung der Kosten der Zertifizierung zu decken
- Ein Siegel signalisiert den Verbrauchern, dass das Produkt fair gehandelt wurde.
Wer fair gehandelten Kaffee kauft, hilft den Kaffeebauern materiell und immateriell, denn Stolz auf die eigene Leistung und “Unabhängigkeit”, die Kraft der Gemeinschaft der Kleinbauern und ihrer Familien braucht ein gesundes Fundament.
Ob eine Kaffeeverarbeitungsanlage in El Salvador, Gemeinschaftsgeschäfte in Kolumbien, neue Schulen in Peru entstehen, in Mexiko Ärzte ausgebildet werden – die Beispiele für Initiativen, die Kooperativen in ihren eigenen Gemeinschaften mit dem Einkommen aus dem Fairen Handel aufgenommen haben, können überzeugen.
Der Marktanteil von “fairem Kaffee” hierzulande ist noch ausbaufähig, die geschätzt drei bis vier Prozent sind ein Anfang.
Anmerkungen zur Espresso-Zubereitung
“Historisch” gesehen ist der Espresso zeitgleich mit der Pizza in unserem Land angekommen. Was man beim Italiener genoss, musste bald auch zu Hause zubereitet werden.Es galt, heißes Wasser mit viel Druck so durchs dunkel geröstete Kaffeepulver zu schicken, dass der Espresso nicht nur einen großartigen Geschmack, sondern auch noch eine “Crema” obendrauf vorweist.
Zunächst kamen günstige Espressokännchen aus Aluminium zum Einsatz, eine Abwandlung derselben ist oben zu sehen. Der erreichte Druck ist hier nicht allzu hoch, vor allem darf man so einen Espressobereiter nicht sich selbst überlassen, sonst könnte er sich ziemlich überschäumend verhalten.
“Kaffeevollautomaten” mit Mahlwerk, automatischer Dosierung und viel Schnickschnack wurden von mehreren Firmen entwickelt, die “italienische Originalqualität” – schon eine Siebträgermaschine setzt schließlich Fachkenntnis voraus – hat ihren Preis und wird selten erreicht, dafür hat fast jede Bäckerei mittlerweile ein “Universalgerät”, um “Coffe to go” anbieten zu können.
Dann wurde das Heißwasser unter Druck durch “Pads” aus Filterpapier gepumpt, und auch dieses Verfahren scheint mit der Einführung des “Kaffeekapselautomaten” überholt. Dabei bieten sich auch die Gourmesso Kaffeekapseln zum Einsatz an.
Ein unerschöpfliches Thema
Sicherlich sind es die anregenden Qualitäten des Kaffees, der zum Genießen anregt und auf mehr Wissen neugierig macht, die es leicht machen, sich auf die Spuren des Themas, das sich erstaunlich weit verzweigt, zu begeben.
Um alle Fakten, Geschichten, und Nachrichten “rund um das Lieblingsgetränk” zu verarbeiten, bräuchte man wahrscheinlich eine eigene Redaktion. Das weltweit gehandelte Gut aus den Gebirgen der Äuatorregion könnte eine Verbundenheit zwischen uns und den Erzeugern in den Ursprungsländern vermitteln; Millionen Kaffeetrinker sind Teil einer faszinierenden Welt des Kaffees.