Kürzlich hat Aspekte, das ZDF-Kulturmagazin, das mittlerweile auch schon 50 Jare auf dem Buckel hat, über das Buch “Der Hunger” von Martin Caparrós berichtet – ein kurzer Film kann zwar nicht alle Zusammenhänge darstellen, aber mit Bildern von Landraub, brennenden Bauernhütten und leeren Töpfen schockieren. Was wir damit zu tun haben, erschließt
sich nicht unmittelbar und nicht sofort, aber natürlich gibt es in einer Welt mit global agierender Wirtschaft Bezüge mit und zwischen Allem und Jedem.
Der kleine “Seitenhieb” auf die neuen WHO-Empfehlungen hinsichtlch des Fleischkonsums war dabei wohl unvermeidlich…
Es gibt also mehrere Gründe, mal unser Ernährungsverhalten auf den Prüfstand zu stellen – dass Fleischkonsum in der momentanen Form auch gar nicht nachhaltig ist – sollte uns interessieren. Entwicklungs- Ziele für die gesamte Menschheit: Auch mit denen müssen wir uns bekannt machen.
“Irgendwie” sind wir sicherlich alle dafür, dass niemand mehr aus Mangel an Lebensmitteln – oder an finanziellen Mitteln für deren Erwerb – sterben muss, oder Not leidet.
Insofern ist es dann doch sinnvoll, hierzulande die Vergeudung und Verschwendung von Lebensmitteln einzudämmen. “Jedes achte Lebensmittel das wir kaufen, werfen wir weg”: Eine banale Aussage und ein Sachverhalt, den es zu ändern gilt.
Die vom Landwirtschaftsministerium initiierte “Aktion Zu gut für die Tonne” soll dabei mehr sein als ein Tropfen auf den heißen Stein – und natürlich ist es denkbar, dass in ein, zwei Jahren kaum noch Lebensmittel verwschwendet werden, dass Metzgereien kaum noch Wurst und Schinken verkaufen, umgesattelt haben auf die Herstellung pflanzlicher Brotaufstriche, dass wir uns also wesentlich nachhaltiger als heute ernähren und “dem Rest der Welt” genug zu Essen lassen.
Wie im einzelnen Haushalt die Verschwendung von Lebensmitteln unterbunden werden kann:
Verbesserte Einkaufsplanung, gesünderes Essen: Planungs- und Protokollformular Lebensmittelverzehr
Private Haushalte sollten in die Lage versetzt werden, ihren Bedarf an Lebensmitteln korrekt abzuschätzen, so dass nicht mehr Verderbliches eingekauft als verbraucht wird. Das verlangt nach Planung und Struktur, besonders bei Gemüse, Obst, Fleisch, Backwaren, Milch- und anderen Frischprodukten.
Mit einem Planungsformular für einen Wochen-Speiseplan kann der Einkaufszettel genauer erstellt werden.
Zudem ermöglicht das Planungs- und Protokollformular – wie der Name schon sagt – die Protokollierung des tatsächlichen Verzehrs, über den einige (viele) Konsumenten sich gar keinen Begriff machen, es dient somit parallel der Übergewichtsprävention.
Bewusst geplante, zubereitete und genossene, bedarfsgerechte Mahlzeiten werden so gefördert, somit das Nebenher-Essen (manchmal auch: Dauer-Naschen) vermindert.
Lebensmittel-Vergeudung ist nicht nur das Wegwerden von unnötig Verdorbenem, sondern auch das schädliche zu-viel-Essen.
Insofern ist diese Methode der “Verzehr-Steuerung” primär etwas für Übergewichtige, kann aber auch beim Gewicht-Halten helfen, Impulse für gesunde, preiswerte Ernährung auch für Normalgewichtige Personen liefern.
Eine zeitsparende Anwendung bietet sich mit einer “App” fürs Smartphone an.
Kochkurse, -Events und andere gemeinsame Aktivitäten können den Erlebnis-Charakter der “Portionsdiät” unterstreichen und ganz beiläufig-selbstverständlich praktische Aspekte des sparsamen Umgangs mit Lebensmitteln (z.B. Resteverwertung) vermitteln.
Ja, es gibt auch noch eine ausführlichere Anleitung zur Portionsdiät.
Liebe(r) LeserIn!
“Unser täglich Brot” ist vielleicht unsere geringste Sorge, und um den Rest der Welt müssen wir uns keine Gedanken machen.
Wenn dann das zu-viel und das-Falsche-Essen zu unserem faktischen Problem wird, sind wir eindeutig an einem Punkt angekommen, wo wir mit den alten Rezepten nicht mehr weiterkommen.