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Abnehm-Alphabet – was wir außer dem Fett loswerden

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Übers Abnehmen im Sinne von “Übergewicht abbauen” und “Fett loswerden” lässt sich wunderbar plaudern – plaudern und palavern, ohne dass das Folgen hätte, und ich bin es reichlich leid. “Ballast loswerden” ist so eine Formel, die im Zusammenhang gebraucht, genannt wird.

Stimmt. Es gibt viel Ballast, den wir loswerden sollten. Die Liste wird fortgeschrieben.

Das Alphabet zum Abnehmen

Abnehm-Apps | Abnehm-Dokus |
Alleine abnehmen |
Äpfel, die fallen – und “Die Genetik”  |
Beschriftung in fremden Sprachen |
Bettelbriefe |
Chia | CleanEating |
Diäten-Vergleiche  | Diätfallen  |Diätlügen | Diät-Quark-Diät |
Emulgatoren |
Foodblogs, so manche |
Gebetsmühlen artige Erklärungen |   Gedankenloses Essen | Gut gemeinte Ratschläge |
Homöopathisch abnehmen |
Imperativ statt Beratung und Gespräch |
In 10 Wochen zum Waschbrettbauch |
Kalorien-Zählen |
Karamellsauce zu Waffeln |
Leitlinien, die verwirren | Liebe |
Lobbyisten |    
Milch |
Nervenzellen im Fettgewebe |
ominivore Vorurteile |
Paranoia |   Perfektionismus | Punkte-zählen: Siehe “Kalorien-Zählen” |
Reduktionsstrategie, national |
Sauerkraut-Tag |
Schleichwerbung |
Sixpack in 10 Wochen |
Sondersteuer auf Fleisch |
Stress-Stress |
EU-Subventionen – Landwirtschaft |
Die neue Studie zu Süßstoff-gesüßten Getränken |
Turbo-Mastfutter für alle Nutella- und Erdnussbutter-Fans |
“Umröten” von Wurst |
Variablen |
Vorschriften |
Weight-Watchers |
Zurückhaltung |


 

Abnehm-Apps

So eine Art Ernährungs- und Bewegungs-Tagebuch fürs Smartphone ist kostenlos erhältlich. Die Daten sammelt der Anbieter, und nutzt sie -”nur  für Werbezwecke”. Angeblich anonymisiert – aber wie will man das kontrolieren. “Die” wisssen dann eine ganze Menge.

Im Prinzip geht es um das Kalorienzählen, “Kalorientracking”, was Manche auch als Kalorientrecking verstehen – “Langer Marsch” und so weiter…

Die App ist dann ständiger Begleiter und Kontrolleur. Das kann man als lästig empfinden, als Fremdkontrolle, und welche Lerneffekte für ein selbstbestimmtes Verhalten die App vermittelt, hat wohl noch niemand erforscht. Ob sie Hinweise zur gesunden Ernährung geben kann, bezweifle ich. Müsste nicht auch heutzutage die Nachhaltige Ernährung Eingang ins Program finden? Wenn das mühsame Eingeben der Daten  die Motivation, die App täglich zu benutzen herabsetzt, wird ihre Wirksamkeit gefährdet.

Zumindest bei der Datensicherheit hat da das “analoge Prinzip” der Portionsdät seine Vorteile – wenn man auch das Protokollformular selbst ausdrucken muss,  aber das wird ja nicht so schwierig sein.

 

Abnehm-Dokus

Doku Abnehmen 2015 – Vom Stubenhocker zum Supersportler [Dokumentation 2015]

Na, das ist aber auch extrem: Wie Menschen sich verwandeln können. Einfach mit Sport und “Formula-Diät-Pulver”. Das müssen, das sollen wir glauben, denn das ZDF hat es ja dokumentiert.

“Und Ralph löffelt tapfer weiter,  träumt dabei davon, endlich mal eine Motorradkluft von der Stange anziehen zu können”.

Oder so ähnlich. Wenn alle sich so verhielten – längst wären wir Weltmeister im Normalgewicht – sind wir aber nicht. Hat das ZDF sich da wieder mal die Rosinen herausgepickt? Welchen Einfluss hat das auf mein Verhalten, wenn ich ein Filmteam im Rücken habe?  Kann das den eisenen Willen, den ich nicht habe, diese Figuren aber zeigen, kräftigen?

Die Menschheit wird auch immer dümmer, diese Pulver aus Beuteln sind das schlimmste was man machen kann, nicht nur dass sie ungesund sind, nein, man lernt auch nichts über die richtige Ernährung. Und obendrauf gibts noch den Jojoeffekt.

So lautet ein Kommentar zum Video, aber aufregen über diese “Dokumentation” will ich mich jetzt nicht, denn sich ärgern heißt, sich Stress machen, und das kann ungesund sein.

Auf einer ZDF-Seite findet sich dann noch folgende Zusammenfassung:

Ralf Steiger ist 45 Jahre alt und hat ein Problem: Er wiegt 145 Kilogramm bei einer Körpergröße von 1,71 Meter. Der IT-Fachmann aus Darmstadt ist erfolgreich, arbeitet in einer Führungsposition und hat einen großen Freundeskreis – doch sein starkes Übergewicht bremst ihn immer wieder aus. Motorradfahren, Sport machen – mit 145 Kilogramm Körpergewicht keine leichte Sache.

Auch die dreifache Mutter Petra Marold ist viel zu dick. 110 Kilogramm bringt die Wiesbadenerin auf die Waage und das seit vielen Jahren. Seit der letzten Schwangerschaft hat die 49-Jährige ihr Gewicht nicht mehr in den Griff bekommen. Seit Jahren versucht sie abzunehmen – bis jetzt immer erfolglos.

Doch jetzt haben Ralf Steiger und Petra Marold ihrem Übergewicht den Kampf angesagt. Gemeinsam mit sieben anderen Übergewichtigen nehmen sie an einem ambulanten Abnehmprogramm im Krankenhaus Frankfurt – Sachsenhausen teil. Ihr Teamleiter und Trainer Michael Brenner hat ein ehrgeiziges Ziel: Nach einem halben Jahr Diätprogramm sollen Petra, Ralf und die anderen am Triathlon in Frankfurt teilnehmen. Auf der kleinen Distanz – aber 400 Meter schwimmen, zwölf Kilometer Fahrradfahren und fünf Kilometer laufen sind schon für Normalgewichtige eine körperliche Herausforderung.

Die “ZDF.reportage: Vom Stubenhocker zum Supersportler – Harter Kampf gegen die Kilos” begleitet Ralf Steiger und Petra Marold über ein halbes Jahr lang, zeigt das harte Training, den schweren Weg zu einer gesunden Ernährung und schließlich den großen Tag des Triathlons.

Film von Lena Breuer

 

“Optifast”

Sollte ich noch hinzufügen, dass hinter der Geschichte das Optifast-Programm steckt, das zum Nestle-Konzern gehört, ist es von Relevanz, dass das Sachsenhäuser Krankenhaus eine Adipositas-Chirurgie unterhält, dass die Teilnehmer mit gut 3.000 Euro Kosten rechnen können? Oder dass in dem Zusammenhang auch so etwas

hallo Katja, ich habe vor ca. 16 Jahren dieses Optifast von der Krankenkasse AOK
Mülheim-Ruhr bekommen, aber es war damals das Pilotprogramm. weist du was da auf dich zu kommt? Die Krankenkasse hat damals 5.000 DM bezahlt und diese Sachen dauerte 1Jahr mit einem wöchendlichen wiege und schulungstag für Ernährung. Ich würde es nie wieder tun, weil ich einen 4Personen Haushalt hatte und voll arbeiten gegangen bin. Ich hatte nur noch hunger. Ich hatte mein Optifast 3mal täglich und habe für meine Familie gekocht. Nach einem halben Jahr war ich so ausgelaugt, dass ich es abgebrochen habe und kurz danach mehr als das doppelte zugenommen habe.

zu lesen ist?

Sollen wir eine altbekannte Kritik an dem Programm zur Kenntnis nehmen, oder unter den Teppich kehren?

 

Aus meinen eigenen Erfahrungen als psychologischer Mitarbeiter weiß ich, daß nur wenige Patientinnen von dem Programm profitieren (also langfristige Gewichtsstabilisierung); die meisten nehmen zwar deutlich ab, jedoch auch schnell wieder zu, der Rest bricht ab.

Da bleibt, nach Adam Riese, nicht viel Erfolg übrig…

Es wird fast jeder Interessent “genommen”, um die Gruppe schnell auf bis zu 15 Teilnehmer auffüllen zu können; so sind hohe Drop-out-Raten zu erwarten, zumal – entgegen den Vorgaben – recht unqualifiziertes Personal auf die Patienten losgelassen wird. So wird das Kernstück des Programms, die wöchentlich stattfindenden Gruppensitzungen, selten von Diplom-Psychologen oder Ärzten mit therapeutischer Zusatzausbildung durchgeführt, sondern von Psychologiestudenten und fachfremden Berufsgruppen (ist billiger). Zwangsläufig war das therapeutische “Team” bei vielen Patienten (mit zum Teil schweren Persönlichkeitsstörungen und anderen psychischen Störungen mit Krankheitswert) derart überfordert, daß den Teammitgliedern öfters die “therapeutische Grundhaltung” abhanden gekommen schien.

Eine schöne Formulierung, die bedeuten könnte, dass Therapeuten ihre therapeutische Neutralität verlieren den Klienten gegenüber nicht mehr wohlgesonnen, sondern feindlich gegenübertreten oder, statt den Klienten die Freiheit überlassen, selbst etwas über sich herauszufinden, in eine bevormundende Führungsrolle  abgleiten…

Ein von der Grundkonzeption und -idee her vernünftiges Programm (entsprechend dem “bio-psycho-sozialen” Krankheitsmodell) wird aus kommerziellen Gründen so verwässert, daß es von den unterstützenden Krankenkassen fahrlässig ist, das Geld ihrer Versicherten so zum Fenster herauszuwerfen. So wird das kommerziell uninteressante, jedoch Langzeiterfolge stabilisierende “Folgeprogramm” (Dauer: ein halbes Jahr) entsprechend lieblos behandelt, so daß nur ein geringer Prozentsatz der Patienten daran teilnimmt. Es ist wünschenswert, Programme, die von der Solidargemeinschaft mitbezahlt werden, mindestens ein Jahr dauern zu lassen. Außerdem ist eine sorgfältigere, differentielle Indikation für die Teilnahme an einem derartigen Programm zu stellen.
Für mich stellt sich Adipositas als Symptom dar, welches durch vielfältige Verhaltensweisen und -muster sowie durch inadäquate Konflikt-, Problem- und Streßbewältigungskompetenzen beziehungsweise einem unangemessenen Umgang mit der Emotionalität aufrechterhalten wird.

Jetzt bitte ml kurz durchatmen…

Die Symptombehandlung sollte entsprechend erfolgen und nicht in die Hände von für diesen Job schlecht qualifizierten Ärzten und schlecht bezahlten Psychologiestudenten gelegt werden. Der adipöse Mensch ist leichter kränkbar, als viele denken, und sollte es sich sparen, aufgrund leicht induzierbarer Hoffnungen weiter gekränkt zu werden und all seine Hoffnungen im “Optifast 800″-Diätpulver zu suchen.

Das ist wohl wahr. Mittlerweile gibt es hier auch eien Artikel über traumatisierende Diäten.

Michael Kleinrensing
Diplom-Psychologe
Psychotherapeut
Heuserstraße 18
47051 Duisburg

Wie auch imer – solche Programme sind resistent gegen Kritik und werden immer fortgeführt werden. Wer dagegen “anschreibt“, kann auch gleich gegen Windmühlenflügel kämpfen.

 

Abnehmen ohne Kalorien-Zählen und ohne Punkte-Zählen

Beim nächsten Strandurlaub unbedingt Eimerchen und Schippe mitnehmen – und öfters mal selbst ein Kilo Watt einpacken!

Klar – das war geblödelt, sollte auch nur demonstrieren, dass niemand jemals eine Kilowattstunde sehen wird – das ist ja “nur” eine physikalische Einheit.

Bei den Kilokalorien ist es so ähnlich, und du kannst so angestrengt auf deinen Teller schauen, wie du willst, auch mit einer Lupe wirst du keine Kilokalorien sehen – aber zählen sollst du sie…

Dir im Kopf merken, wie viele Du schon im Laufe des Tages zu dir genommen hast, funktioniert auch nicht – sich Telefonnummern merken, ist da vielleicht einfacher, aber die ändern sich normalerweise nicht von Tag zu Tag. Insofern: Kalorien, oder auch Punkte zu zählen, ist nicht so einfach. Zuerst müssen sie (oder die “Punkte”) ausgerechnet, dann addiert werden. Das braucht langes Training, eine besondere Begabung, ein gewisses Geschick…

Die Frage nach der “nötigen Energie”, oder ob ich vielleicht doch schon zu viel gegessen habe, wird von der Portionsdiät einfacher gelöst…

Davon abgesehen, geht es auch darum, was wie verwertet wird, vielleicht auch, ob ein zu geringer Eiweißanteil als Hebel wirkt, der zum mehr-Essen zwingt. Nüsse oder Mandeln können satter macher, als den enthaltenen Kalorien nach zu erwarten wäre;

Walnüsse, Cashews und Co. werden oft unverarbeitet verzehrt und enthalten von Natur aus wenige Kohlenhydrate. Dafür aber, neben dem Fett und abgesehen von einer langen Liste wertvoll erachteter Vitamine und Spurenelemente, viel Eiweiß und Ballaststoffe. (Quelle)

 

 

Alleine abnehmen

Wer hätte das gedacht, dass in einem Buch wie “Lafer nimmt ab” sich Brauchbares findet – und doch:

“Sich ändern – wie geht das?
von Prof. Manfred Spitzer”

Ein 2-Seiten Geleitwort mit etwas Lerntheorie und Neuropsychologie, das vielleicht noch der genaueren  Betrachtung wert ist – hier interessiert zunächst einmal die Schlussbemerkung:

Weil uns allen letztlich nichts wichtiger ist als andere Menschen, ist es also gut, wenn Veränderungen sich nicht im stillen Kämmerlein, sondern in der Gemeinschaft vollziehen.

Welche Gemeinschaften hier gemeint sind, lassen wir mal außen vor; bei Lafer war es sicher die Gemeinschaft mit Promi-Arzt und Verlag, die Teamarbeit in Küche und Fotostudio. Spitzer meint, es geht um Menschen,

…  die in einer Gemeinschaft etwas tun, was sie weiterbringt. Sie ändern damit nicht nur sich, sondern helfen zugleich den anderen und bekommen Hilfe, wenn sie welche brauchen.
Wenn Sie sich also ändern wollen, tun Sie’s!
Gemeinsam.

Das ist sicher ein richtiger, aber auch ein vernachlässigter Gedanke – und “Selbsthilfe bei
Übergewicht
” ist ein unnötig komplexes Problem. Eine neue Idee, das “Kompetenzteam Übergewicht” (oder auch: “Netzwerk GegenGewicht”) soll hier Abhilfe schaffen.

 

 

 

Äpfel, die fallen – und “Die Genetik”

Beim “Focus” müssten lauter schlanke Journalisten arbeiten, denn beim Focus-Lesen vergeht einem der Appetit, und dort zu schreiben muss eine Strafe sein. Bestraft wird Mann als Übergewichtiger -  jedenfalls von diesem Journal, denn dicke Väter sind schuld, wenn ihre Kids auch übergewichtig werden, das ist nun mal so, genetisch – da hilft nur noch eine Magen-Op oder Lesen, bis einem der Appetit vergeht…

Dicke Väter zeugen dicke Kinder
Auch was der Vater isst, beeinflusst die Gesundheit des Kindes

Also, mir wir übel, wenn ich so etwas lese.  Es ist doch meist das gleiche Muster: “Forscher” erforschen einen Mini-Teilaspekt zur Adipositas, eigentlich müsste “man” noch viel mehr erforschen, weiß auch gar nichts Genaues, das aber wird gründlich verbreitet, auch in den sozialen Netzwerken, das soll Nachrichtenwert haben und trägt doch nur zu bestehenden Ressentiments  bei.

Zwar hatte ein Wissenschaftsmagazin schon 2013 von einer geschlechtsspezifischen Weitergabe des Körpergewichts berichtet, aber auch da hatte niemand gefragt, wem so eine Forschung überhaupt was nutzen soll.

Dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, weiß der Volksmund ohnehin. Viel schlauer werden wir auch nicht, wenn wir “die Epigenetik” studideren – und wie wir ein Verhalten ändern können, das die Kids sich unbewusst zum Vorbild nehmen (müssen), wird damit auch nicht deutlicher.

 

 

Beschriftung in fremden Sprachen

Ich bin ja ein Fan von Schnellkochtöpfen – möglicherweise auch programmierbaren, die dadurch ziemlich automatisch werden. Warum soll sich ein Topf auch nicht von selbst abschalten, wenn der Inhalt gar ist?

Bei einer Kundenrezension muste ich schmunzeln:

Qualität der Speisen ist hervorragend. Brennt nichts an. Die Bedienung des Topfes ist kinderleicht, mann kann zwischen verschiedenen Programmen wählen und so die Gartemperatur bestimmen (z.B. Brei, Fleisch, Gemüse, sogar Kuchen). Gefragt ist nur Mut zum Experimentieren.

Der abnehmbare Deckel ist ein Vorteil. Die Reinigung ist sehr einfach.

Ein Minus: die Knopfbeschriftung, die Anleitung und das Rezeptbuch sind leider auf Englisch und auf Arabisch (bei mir sogar doppelt). Arabische Schrift sieht sehr schön aus, leider kann ich damit nicht viel anfangen. Das schreckt mich trotzdem nicht ab, weil ich sowieso viel experimentiere und immer nach Gefühl koche.

 

Bettelbriefe

Auf Fußgängerzonen kümmert sich das Ordnungsamt, und aggressives Betteln ist untersagt. Das hat auch seine Gründe. Andere dürfen so aggressiv betteln, wie sie wollen. “Ey, rück Dein Geld raus” – so formuliert das zwar niemand, aber die Sprache des ausgefüllten Überweisungsträgers, der Teil des Bettelbriefes ist, ist unmittelbar verständlich.
Dumm nur, dass es neben denen, die nicht helfen wollen, auch immer mehr gibt, die finanziell nicht helfen können. Das Bewusstsein, dass die Armut sich un unserem Land verbreitet hat wie der Schwamm in der Kirche, fehlt dem Gemeindevorstand. Es ist ja nicht verkehrt, die Kirche zu sanieren – nebenbei wäre es aber auch nicht verkehrt, sich um die “Gemeinschaft der Christen” zu kümmern.

Mal sehen, ob es auf www.unionskirche-retten.de leiser zugeht. Es geht ja um die Rettung einer Tradition, meinem Gefühl nach um ein Fass ohne Boden.  Wie konnte es so weit kommen?

 

 

 

 

Chia

Chia hatte ich ja mal – mit Fragezeichen – bei den “Superfoods” eingereiht, und habe es bis heute noch nicht probiert. Ansonsten ist aus heutiger Sicht festzustellen, dass es tatsächlich “gehyped” worden ist, und jetzt traut sich niemand zu sagen, dass es den Rummel, der darum gemacht wird, doch gar nicht wert ist. Zitat:

Sie enthalten fünfmal so viel Kalzium wie Milch, punkten mit einem hohen Gehalt an Antioxidantien und wichtigen Omega-3-Fettsäuren – Sie fragen sich, um welches Lebensmittel es geht? Um Chia-Samen! EAT SMARTER stellt Ihnen die kleinen Samen vor, und verrät, warum auch Sie Chia-Samen mal probieren sollten.

Alles, was in Chia steckt, steckt auch genügenderweise in unseren normalen Lebensmitteln, und “Abnehmen mit Chia” ist auch keine so tolle Idee, weril es Unfug ist, sich von einem einzigen “Diät-Baustein” Wunder zu erhoffen.

Chia mag ja reich an Kalzium, Ballaststoffen und und pflanzlichem Eiweiß sein – dann wäre es ideal in Ländern, wo diese Inhaltsstoffe Mangelware sind, wo Menschen verhungern, und mit den 18 oder 24 EURO, die für die Samen gezahlt werden, kann “Brot für die Welt” oder die “Welthungerhilfe” sicher ein paar Menschen für eine Zeit lang “Satt machen”, Menschenleben retten.

Insofern: Haferflocken, Leinsamen, Kichererbsen, gutes Mineralwasser auf den Tisch und den Differenzbetrag zum Chia – das bei steigender Nachfrage ohnehin quasi unbezahlbar werden müsste – spenden!

 

Clean Eating

Doch, es ist zu Recht selbstverständlich, dass wir die Hände waschen vor dem Essen, und auch sauberes Besteck und Geschirr sind selbstverständlich. wenn dann aber der Putzfimmel auf das Essen als solches trifft und den Haushaltsreiniger anwendet – das wäre wohl clean eating

Clean eating – das ist so ein Modebegriff, den weiß-der-Teufel-wer geprägt hat, keiner weiß, wie clean eating, das fast genauso wie  klingt wie green eating, sich definiert,  aber man kann es kaufen oder als Diät anwenden. Und manchmal wird es skurril

EAT

YOURSELF

CLEAN

$ 8 – 12

< —-

Und wenn man unter dem Etikett verkaufen darf, was man will,  sehen die Clean-Eaters sich auf der besseren Seite, denn die Wortwahl suggeriert: “Wir snd die Guten, die Anderen, die mit ihrem Dirty Food, werden schon sehen…

 


Diäten-Vergleiche

Klar – logisch: Frau will sich ja informieren. Ob jetzt das Pulver oder dieser Drink. Oder Trank, Trunk vielleicht auch, das wären dann deutsche Wörte. Mal eine Mahlzeit aussetzen.

Wenn das Diät ist, fress’ ich einen Besen. Das funktioniert vielleicht in einem Fall von 500, und der tritt dann an die Öffentlichkeit und verkündet: “Ich habs geschafft”. Eine Art Wunderheilung, die  für  Umsatz sorgt…
Oder doch lieber Atkins?

- zu antiquiert, und der ist ja selbst krank gestorben.

Pape?

“Schlank im Schlaf oder Dick am Morgen” – komischer Slogan.
Ey, Ihr könnt Euch überall durch so ein Diäten-ABC, oder Abnehm-Alphabet, “Diäten von A-Z” durcharbeiten: Ihre werdet verdammt wenig davon haben!

So einen “Diäten-Vergleich” habe ich selbst mal erstellt, dabei versucht, objektiv zu bleiben – und verkauft habe ich auch nichts dabei. Andere haben neben ihren Empfehlungen gleich den “Kaufen”-Button.

Ein Diäten-Vergleichs-Portal listet jeden möglichen Quark bis hin zu “Abnehmen mit Schokolade”, “Alle Diäten werden hier unter die Lupe genommen”- aber der Diät-Vergleicher kennt aber keine Portionsdiät?
- Oh, weh! Kann mir bitte mal jemand erklären, warum die alle die Portionsdiät nicht kennen?

 

Diätfallen

In der Falle zu stecken muss doch ungeheuer attraktiv sein – denn beim Abnehmen treten viele immer wieder in die gleiche Falle, ohne aus dem vorherigen Unfall gelernt zu haben.

“Aber ich bin doch nicht absichtlich hineingetappt, also kann ich auch nichts dafür”, heißt es dann mit einer Logik, die nur noch wortlos macht.
Sicher, es gibt viele, zu viele Fallen, Fallgruben zumeist, mit einem “Reinfall” verbunden. Andere Fallen arbeiten mit Lockmitteln – “Mit Speck fängt man Mäuse”.

Auch gedankliche Fallen soll es geben, so etwas wie “ach, ich will ja abnehmen,  dann will ich jezt nur ganz wenig essen”.
Das ist ein Gedanke ohne Verfallsdatum – bloß:  Je länger der in den Gehirnwindungen herumschleicht, desto mehr denkt das arme Hirn ans Essen, also immer nur an “Das Eine”, und dabei gibt es noch so viele andere Dinge, und ständig ans Essen denken macht Hunger, dafür haben wir ja auch die Kochshows im Fernsehen und die Werbung, die uns dran erinnern soll, dass wir beim Einkaufen an ein bestimmtes Produkt denken sollen.

Klar ist: Wer in der Falle “sitzt” muss auch wieder heraus. Und sollte nie mehr hineinfallen, möglichst. Sonst – weiterlesen bei “Scheitern“.

 

 

Diätlügen

Mir scheint, das ist ein Thema, das sich in dieser Gruppe keiner großen Beliebtheit erfreut – oder die LeserInnen sind schon bestens informiert.
Jedenfalls war die Resonanz, nachdem ich  hier einen Beitrag zu “Ernährungsprotokoll” vorgestellt hatte, gleich Null. Es ist ja verständlich, wenn es abgelehnt wird, ein Ernährungsprotokoll zu führen, denn wenn es korrekt geführt wird, ist es unbestechlich und bringt die eine oder andere verdrängte Wahrheit ans Licht.

  • Vier Wiener Würstchen, pur

 

KH Fett Eiweiß Gemüse Obst
Würst- chen , -
Würst- chen
Würst- chen
Würst- chen

Wenn es aber so wäre, dass die Zeit der großen Abnehmlügen vorbei ist, (vielleicht auch dank unermüdlicher Aufklärung ) sollte mich das freuen. Das Abnehmprotokoll führen und sich selbst betrügen – das geht meiner Meinung nach nicht, egal, wie man die Würstchen einträgt

 

 

Diät-Magerquark-Diät

Es ist nachvollziehbar, wenn Berit Uhlmann bei der Süddeutschen Zeitung die Lust am Diät-Artikel-Schreiben verliert: Das bringt ja doch nichts, und Diäten selbst – Na ja.Mit

Magerquark

hat der Artikel zwar nichts zu tun – aber “Magerquark” als Überschrift ist schon mal ein Anfang. Dann aber geht es um eine Meta-Analyse:

Boston – Eine fettreduzierte Kost, lange Zeit als die effektivste Variante der Kalorien­restriktion gepriesen, zeigte in randomisierten Studien langfristig keine bessere Wirkung als andere Diäten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Meta-Analyse in Lancet Diabetes & Endocrinology (2015; doi: 10.1016/S2213-8587(15)00367-8).

Und lassen wir mal sämtliche Zahlenspielereien und Spitzfindigkeiten weg – die Strategie des “Worauf-verzichte-ich-am Leichtesten” ist vielleicht immer noch richtig, was im Endeffekt interessiert, ist die langfristige Situation rund ums Körpergewicht:

Für den Forscher sollte nicht der relative Anteil von Fetten, Kohlenhydraten oder Proteinen die Wahl einer Diät beeinflussen. Hu rät, die Zusammensetzung der Kost auf das kulturelle Umfeld und die individuellen Präferenzen der Diätwilligen abzustimmen. Das Ziel müsse sein, die langfristige Einhaltung der Diät zu sichern und eine günstige Wirkung auf die kardiovaskuläre Gesundheit zu erzielen. (Ärzteblatt.de)

Was die Quark-Diät betrifft,  ist allerdings das letzte Wort noch nicht gesprochen: Es könnte durchaus sein, dass sie in Zukunft von einer Yoghurt-Diät abgelöst wird – ein Esslöffel Haferflocken sorgt dann im Zweifelsfall für den Ausgleich bei der sättigenden Wirkung.

Aber mal eben behaupten: “Diäten funktionieren nicht, egal ob auf Fett, Kohlenhydrate oder Sonstiges verzichtet wird. Das haben Forscher in einer großen Studie abermals bestätigt” – das geht schnell, wenn auch am Thema vorbei. Was “Langfristige Befolgung der Diät” bedeutet, entscheidet sich nämlich jeden Tag aufs Neue. Und  wenn Zehntausende Probanden nach mindestens einem Jahr knapp vier Kilogramm abgenommen hatten, sind auch – nach einiger Zeit – acht und 12 Kilo Gewichtsabnahme möglich.

Die SZ bietet eine Schaltfläche “Feedback” an. Die habe ich benutzt, und

Weil es hier
heißt: “Diäten sind nutzlos”: Das zu sagen, kann schädlich, demotivierend sein.

Nützlich kann jedenfalls die Portionsdiät sein.

eingetragen. Bei “Fehler melden”.

Nachtrag:

Bald darauf erhielt ich eine mail mit folgendem Inhalt:

Sehr geehrter Herr Baumgardt,

vielen Dank für Ihre Anmerkung, der ich mich voll und ganz anschließe. Tatsächlich stammen Titel und Vorspann nicht von mir. Ich halte den von Ihnen kritisierte Satz: “Diäten funktionieren nicht, egal ob auf Fett, Kohlenhydrate oder Sonstiges verzichtet wird” auch für überspitzt und durch die Studie nicht gedeckt. Ich habe den Vorspann daher geändert

Mit freundlichen Grüßen

Berit Uhlmann

Da bedanke ich mich – und korrigiere mein Vorurteil, dass es ja doch keinen Zweck hat, “journalistische Unschärfen” korigieren zu wollen.
Ehrlich gesagt, hatte ich auch Bedenken, dass meine Anmerkung als Haarespalterei aufgefasst werden könnte, aber da es darum geht, die Erwartungen an eine Diät nicht ins unrealistische ausufern zu lassen, geht es auch darum, nicht zu wenig zu erwarten – und darum, dass sie “lebbar” ist, sowieso.

 

 

Emulgatoren

Wenn Du zum Beispiel einen sehr fettigen Topf hast, Spülmittel dazugibst und  mit der Spülbürste alles verteilst, entsteht eine fiese Schmiere, die aber wasserlöslich ist – im Gegensatz zu dem reinen Fett, das sich einfach nicht wegspülen lässt.
Emulsionen haben also ihre Vorteile; Eigelb ist in der Mayonaise auch ein wichtiger Emulgator und macht sie “schön cremig”…

Hier und da, öfter und öfter, werden Emulgatoren Lebensmitteln zugesetzt, im Rahmen der industriellen Verarbeitung; dass auf diese Art auch Darmentzündungen gefördert werden, ist zwar bekannt, aber “nicht schön”.

Da beruhigt es auch nicht, dass “nur” eine Studie mit Mäusen zu dieser Erkenntnis geführt hatte:

Die Emulgatoren-Exposition führte dazu, dass die Bakterien der Darmflora näher an die Darmwand herankamen. Der durchschnittliche Abstand zwischen den Mikroben und den Darm­epithelzellen war um die Hälfte verringert im Vergleich zu Kontrolltieren, die keine Emulgatoren erhalten hatten. Außerdem veränderte sich die Zusammensetzung der Darmflora: Während die mit positiven Gesundheitseffekten assoziierten Bacteroidales-Stämme zurückgingen, stieg der Anteil an mukolytischen Arten wie Ruminococcus gnavus, berichten die Forscher im Fachjournal »Nature« (DOI: 10.1038/ nature14232). Insgesamt nahm der Anteil an Spezies zu, die eine proinflamma­torische Wirkung haben.(Quelle)

Da strebt man also eine intakte Darmflora an – und sabotiert mit Stoffen, die die Lebnsmittel “genüsslicher” machen sollen, die (Darm-) Gesundheit? Dafür gibt es “Anzeichen”, formuliert Wikipedia unter “Emulgatoren“.

 

 

 

Foodblogs, manche

Sicher – man soll nicht alles wörtlich nehmen. Aber was ist an einr Selbst-Kurzbeschreibung bei “Twitter” nicht wörtlich zu verstehen? Zum Beispiel das:

Foodblogger aus Leidenschaft – was gibt es schließlich Schöneres, als täglich frisch zu kochen, zu fotografieren und das Ganze dann mit anderen zu teilen?

Und die Kurzmitteilungen lauten dann etwa

Jetzt neu auf dem Blog: Toastbrot mit saurer Sahne (+URL)

Toastbrot mit saurer Sahne – als Kurzinspiration für den Tag? Egal zu welcher Tageszeit – das ist doch nie wichtig. Kann sie ja machen, vielleicht interessiert es auch, selbst wenn das Toastbrot selbst gebacken ist und das Blog “schön”.

Es ist aber nun mal wahr: FoobloggerInnen sind nicht meine Zielgruppe. Die können doch schon längst alles am Besten, und meine bescheidenen Beiträge interessieren in den Kreisen eh nicht.

Und zu “Leben in der Balance” fällt mir dann noch ein: Es gäbe auch eine Balance von “following” und “being followed”.

 

 

Gebetsmühlen artige Erklärungen

Ende November informierte die Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin in einem Newsletter über eine

“Gemeinsame Pressemitteilung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft e. V. (DAG), des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) und des Kompetenznetzes Adipositas”. 

Man wolle

Mit vereinten Kräften gegen die Adipositas-Epidemie

in den Kampf ziehen.

Was dann noch folgte, war kein Maßnahmenkatalog und keine Strategie, kein Schlachtplan, sondern nur der Versuch, das Problem zahlenmäßig zu erfassen:

“Nach aktueller Datenlage sind über die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland übergewichtig (BMI > 25 kg/m²). Von diesen ist jeder Vierte bis Fünfte adipös (BMI > 30 kg/m²) – Tendenz steigend. …
Mit zunehmender Verbreitung der Adipositas steigt auch die Zahl der Menschen, die an schwerwiegenden Folgekrankheiten leiden. Zu diesen gehören vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bestimmte Krebsarten wie Leber- und Darmkrebs sowie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) vom Typ 2. Mehr als sechs Millionen Menschen sind in Deutschland an einem Diabetes erkrankt.”

Das klingt bloß wie ein Zahlenspiel und nicht wie “Besorgnis kompetenter Fachleute über den Gesundheitszustand angesichts einer Epidemie”. Und, ganz klar:

Adipositas hat eine genetische Grundlage, wird aber wesentlich durch den in unserer heutigen Gesellschaft weit verbreiteten, ungesunden Lebensstil begünstigt. Dieser ist durch mangelnde Bewegung sowie eine hochkalorische, aber wenig sättigende Ernährung charakterisiert.

Hey, Ihr Fachleute: Das ganze Leben hat eine genetische Grundlage – macht Euch darüber keinen Kopf, und was den ungesunden Lebensstil betrifft: Tut endlich etwas!

 

 

Gedankenloses Essen

“Wir essen, ohne dabei zu sein, fast ohne Wahrnehmung, ohne Bewusstsein von dem, was wir tun… “

So ungefähr ist die Quintesenenz des Gedankens übers “Mindless Eating”. So heißt auch ein Buch von Brian Wansink, und das ist wahrscheinlich ein Klassiker geworden, inzwischen.

Wir sind derart gedankenlos, dass wir beim Essen nicht auf innere Signale, sondern vorwiegend auf äußere reagieren, wir achten beim Essen auf alles Mögliche, oder garnichts.

Manipuliere einen Suppenteller mit einem unsichtbaren Schlauch, durch den der Teller unmerklich permanent wieder nachgefüllt wird – und die Versuchspersonen essen 70 % mehr, als sie essen würden wäre der Teller “erschöpflich”.

Vor Jahren hatte ich darüber schon mal berichtet – Was auf den Tisch komt, wird gegessen, Der Teller wird doch leergegessen - Aspekte der Ernährungspsychologie, die kaum jemanden interessieren.

Es mag zwar sein, dass niemand gezwungen wird, den Teller brav leer zu essen, aber

… Wissenschaftliche Studien zeigen: Je mehr Essen Sie einem Menschen vorsetzen, desto mehr davon wird er essen – auch wenn er gar nicht hungrig ist.

Der Satz stammt aus einem “uralten” Interview, und die Frage

Was können Regierungen gegen die Fettsucht tun?

wurde auch beantwortet:

Nestle: Fangen wir mit den Kindern an: Süßigkeitenbuden und -automaten haben in Schulen nichts zu suchen. Kinder sollten im Unterricht lernen, woher das Essen eigentlich kommt. TV-Werbespots für Nahrungsmittel gehören in Kinderkanälen verboten.

Da prallen die Interessen der Lebensmittelindustrie, die ihre Umsätze steigern will, mit unserem Interessen, lieber nicht zu viel zu essen, aufeinander.

In diesem Zusammenhang haben wir noch fünf Dinge zu lernen, am Besten: Sofort.

Immerhin: Es gibt nicht nur “Mindless Eating”, sondern auch mindful Eating, und das hat primär mit der “beschwerlichen” Kalorienbilanz gar nichts zu tun.

 

Gut gemeinte Ratschläge

Es gibt da ein Sprichwort:gut gemeint ist nicht gut getahn”, und das dürfte die passende Antwort auf allzu gut gemeinte Ratschläge sein.

Die guten Ratschläge werden auch davon nicht besser, dass sie in unüberwindbarer Monotonie immer wiederholt werden…

Bei Tucholsky: “Das Gegenteil von gut ist nicht böse, sondern gut gemeint.”

“Mach’ es doch einfach so, wie ich es mache” ist so ein Beispiel, und natürlich – klar: “Iss weniger und beweg’ Dich mehr”. Was ja alles am Sachverhalt vorbeigeht und keinerlei Neuigkeitswert hat – könnten die Beratenen dem Gesagten folgen – sie würden es ja längst machen. [Es kann auch sein, dass Manche dem nicht folgen können, weil sie glauben, es nicht zu können.]

Ich denke da an ein Blog, dessen Autorin von ihrer 14-Tage-Abnehm-Challenge erzählte:
10 Kilo sollten es werden, 200 Gramm wurden es – und das völlig “Low carb”.  Sie ist also einer sinnlosen-Pseudo-Diät gefolgt, die überall propagiert wird…

 

Homöopathisch Abnehmen

Ob “Globuli” oder “Schüssler-Salze”: Abnehmen mit Homöopathie ist immer stark verdünnt. Da hat es sogar schon ein Präparat gegeben, bei dem eine Feder der Silbermöve pulverisiert worden ist, bis nichts mehr davon nachweisbar war, das “Nichts”, dann als “Präparat” vrkauft sollte beim Abnehmen helfen, nein dazu führen. Meine Gedanken und Erfahrungen  dazu hier.

 

Imperativ statt Beratung und Gespräch

Ausgerechnet auf einer Seite, die vorgibt, die Umwelt zu schützen und vegane Ernährung anpreist, fällt auf: Die Leser werden herumkommandiert. Überall findet sich die Befehlsform: “Mach dies, mach das. Und zwar so und so!”

Wo leben wir denn? Was sind das für Leute, die anderen sagen zu können glauben, wie “man” sich zu verhalten hat? In einer Demokratie mit mündigen Bürgern, die sich ihre Meinung selbst bilden, oder in einem Internat des vorletzten Jahrhunderts?

Was ist, wenn

  • Stevia gar nicht empfehlenswert ist und das Craving ungeführ so gut bekämpft wie alkoholfreies Bier ein Ersatz für Alkohol ist,
  • Chiasamen einfach nur überteuert sind und in den Herstellungsländern die Landwirtschaft durcheinanderbringen, weil plötzlich für den Export angebaut wird, die Einheimischen aber nichts von dem Boom haben – muss hier nicht auch auf “fair trade” geachtet werden?
  • zu den genanten “Abnehm-Lebensmitteln” die geeigneten Rezepte fehlen und nicht vermittelt werden
  • Palmöl? Was zum Teufel hat das mit Urwald-schützen zu tun?
  • Proteinshakes bei einer ausgewogenen Ernährung absolut überflüssig sind, in der Abnehmphase aber für gewohnheitsmäßige Vielesser schädlich sind, weil sie nicht gut schmecken, es dabei nichts zu kauen gibt – und damit der Faktor, dass eine Mahlzeit ein sinnliches, befriedigendes Erlebnis sein kann, ersatzlos gestrichen wird – ganz abgesehen von der sozialen Komponente, die gemeinsames Essen haben sollte: Mit Proteinshakes kann die Familie sich im Kreis aufstellen, man wünscht sich gesegneten Appetit, und jeder trinkt andächtig oder auf Ex den Plastikbecher leer – Tischkultur-Faktor:   – 9!
    Wo ist denn da die Ernährungsumstellung mit Genuss, die Aussicht, jetzt eine neue, bessere Lebensweise zu beginnen, der Spass an der Freude?
  • “Die Hintergründe für eine vegane Ernährung – das ist ein weites Feld. Was ist, wenn die Hintergründe noch nicht einmal von den Veganern erforscht sind, und sie vorwiegend über Pseudo-Wissen verfügen?
  • Was ist, wenn die Imperative der nachfolgenden Tipps nur dazu dienen, die Gehorsamsbereitschaft der LeserInnen zu fördern, denn gleich darauf kommt das Konsumprogramm, die Einladung in den Shop, wo es Entschlackung, Entgiftung, Kräftigung zu kaufen gibt, zu gesalzenen Preis gaar – wo doch zu viel Salz gar nicht gut ist ;-)

 

  • Stille Dein Verlangen nach Zucker und Süßigkeiten zu Beginn der Umstellung mit Trockenfrüchten oder süßen Obstsorten wie Bananen oder Mangos. Verwende Stevia anstelle von Zucker und nasche lieber herzhafte Snacks wie Mandeln oder Nüsse.
  • Iss ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkorngetreide, Äpfel, Beeren, Auberginen, Brokkoli, Kohl, Sauerkraut, Lauch, Spargel, Rote Bete, Karotte, Blattsalate und Blattgemüse, Chiasamen, Leinsamen oder Flohsamenschalen. Die machen nicht nur lange satt, sondern halten auch den Blutzucker stabil.
  • Gleiches gilt für Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen, Erbsen und Kichererbsen.
  • Rohe gesättigte Fette aus Palmöl, Kokosöl und Kokosmus machen satt und zufrieden und beugen vor allem süßen Heißhungerattacken vor.
  • Versorge Deinen Körper mit ausreichend Eiweiß, zum Beispiel durch Proteinshakes aus Hanf-, Reis- oder Lupinenpulver und Pflanzenmilch oder mit dem fix und fertig zubereiteten Energy Fitness Shake.
  • Beschäftige Dich mit den Hintergründen für eine vegane Ernährung, teste verschiedene Rezepte und lass Dich von … Kochbuch „xy“  inspirieren.

Indem du diese Ernährungstipps beherzigst, werden überflüssige Pfunde nach und nach wie von selbst verschwinden, versprochen!

Es könnte auch sein dass der Rattenfänger in Wirklichkeit mit Versprechungen gearbeitet hat, niemand, der heute lebt, war dabei – aber dass mit leeren Versprechungen Leute geführt und verführt, in die Irre geführt, getäuscht werden, das erleben wir schon…


In 10 Wochen zum Waschbrettbauch

“Unser Reporter beweist Mut. Er lässt im wahrsten Sinne die Hosen herunger, und zeigt nackte Tatsachen…”

Jan muss seinen Körper vermessen, den Umfang von Bauch, Po und Oberschenkeln bei seinem neuen Abnehmprogramm melden – “Galileo” begleitet ihn mit Kamera und Ton…
Was für ein Zufall, dass er sich ausgerechnet für das Soost-Programm entschieden hatte. Detlef “schwört” auf sein 10 Weeks BodyChange Program - damit hätter er mal 20 kg in 10 Wochen abgenommen, so wird behauptet, dass er es behauptet. Dass das auch für Dich und mich funktionieren könnte, hat aber auch niemand behauptet – das scheint nur so. Versprechungen von schlanker Figur, sexy Muskeln und einem Knack-Po – machen alle. Die meisten träumen.

 

Karamellsauce zu Waffeln

Gestern habe ich noch den Artikel “Zucker – der süße Wahnsinn” aktualisiert – und heute finde ich ein Rezept für eine Sauce, die zu Waffeln, die sicherlich auch schon Zucker enthalten, gereicht werden soll:

  • 225 g Zucker
  • 4 EL Butter
  • 155 ml Sahne (hoher Fettgehalt ca. 33%)
  • 75 g Kürbispüree
  • 1/2 TL Pumpkin Pie Spice (Herstellung weiter unten)
  • 1 TL Vanilleextrakt
  • Prise Salz

“Gerne kochen” ist schön, tue ich auch, aber…

Da sagt die WHO, zu viel Zucker ist ungesund (alle stimmen zu), und dass wir es mit 10 Teelöffeln “freier Zucker” gut sein lassen sollen (Hä, was issn freier Zucker??? – und soll ich meinen Kaffee jetzt mit Süßstoff trinken?), dummerweise sagt die WHO aber auch dass wir idealerweise bei 5 TL Zucker, freiem, Schluss machen sollten im Sinne der Gesundheit… Daraufhin sagt unsere stattliche, staatliche oder halbstaatliche Gesellschaft für Ernährung: “Das ist aber nicht wissenschaftlich abgesichert und schwer zu machen… “ Sinngemäß, muss ich einschränken.

Schwer zu machen? Was haben denn unsere Vorfahren gemacht, als es noch keinen Zuckerrübenanbau auf unserem besten Ackerland gab?

Es ist nämlich so, dass reiner Zucker in der Natur gar nicht vorkommt, und eigentlich sind von Natur aus die wenigsten Lebensmittel, die wir heute gesüßt erhalten, zuckerhaltig, und zum Beispiel die Bauchspeicheldrüse ist auf allzuviel Zucker gar nicht vorbereitet, und bei Salz beschränken wir uns ja auch, weshalb Trinkwasser manchmal erst aus der Entsalzung von Meerwasser gewonnen wird.

“Weil der Kunde es so will” wird also gesüßt, gesalzen und geschmacksvrstärkt “auf Teufel komm raus”, sind wir das Süße erst mal total gewöhnt, fehlen die Ideen, wie man davon wieder wegkommen könnte, nachdem sich das Problembewusstsein eingeschlichen hat.Aber es gibt doch Experten:

Iss dich gesund! Europäischer Ernährungskongress

Was steht heute auf ihrem Speiseplan: Bratwurst oder Bratling? Fleisch oder Körner? Es ist ein vieldiskutiertes Thema, hochemotional, oft fast ein Glaubenskrieg: Esse ich mit Fleisch, oder vegetarisch oder gar vegan? Und alle Seiten führen gute Argumente an. Auf dem am 20. Oktober in Berlin beginnenden Europäischen Ernährungskongress tauschen Wissenschaftler ihre Erkenntnisse über gesunde Ernährung und die Wirkungsweise von Nahrungsmitteln aus.

Mehr Infos im www  12th European Nutrition Conference – FENS 2015 
Prof. Dr.  Heiner Boeing von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ist Kongresspräsident

Wenn die Experten auf dem Kongress sind, haben sie keine Zeit für ihr eigentliches Klientel, sind aber bei der Arbeit, der Fortbildungsarbeit.
Die Homepage zum Kongress sah zwar mehr nach Kurzurlaub aus, aber vielleicht bekommen wir ja noch praxisorientierte Ergebnisse vorgelegt.

“Welche Sauce zu den Waffeln, mit Kürbis, und Hauptsache es schmeckt, innerhalb der empfohlenen Höchstverzehrmenge an Zucker?”

Wir könnten diese Frage auch dem Kompetenz-Netzwerk Adipositas stellen, präventiv, versteht sich. Oder liegt die Antwort schon bereit, im Kochstudio der DGE?

Warum gibt es das gar nicht?

Warum gibt es in diesem Sektor so wenig konstruktive Kritik?

 

 

Leitlinien, die verwirren

Instead of, “Cut back on red meat,” for example, the guidelines say things like, “Consume less than 10 percent of calories from saturated fats.” No wonder Americans have what journalist and food advocate Michael Pollan has called “national eating disorder.”

Diese Kritik- die Diagnose einer “nationalen Essstörung” – muss sich natürlich nicht nur auf die USA beziehen, ob so eine gesellschaftliche Essstörung auch bei uns vorliegt, wäre noch zu prüfen.

Part of the reason we have an eating disorder is because of the ideology of “nutritionism” we bring to food. There’s a long history behind this “scientific” approach. I was surprised to find that “scientific eating” was a term thrown around in the 1850s and ’60s. The idea was that we should eat on a more scientific basis. Basically it was a way to force immigrants to eat what white Anglo-Saxons ate. Some of this obsession also traces to our Puritanism: The idea that sich natürlich nicht auf die USA beschränkenyou’d eat for pleasure is an uncomfortable idea for people in such a culture.

(aus: http://www.vox.com/2015/12/16/10227456/michael-pollan-interview)

 

 

Liebe

“Liebe geht durch den Magen”

- stimmt, sagt ein Komiker, und dass man, denkt man daran, was daraus wird, was “dabei herauskommt”, die Liebe nicht so überbewerten sollte.

Zur Idee vom “Soulfood” hat er sich aber nicht ausdrücklich geäußert, das hätte er mal machen sollen. Ich habe durchaus andere Wünsche als eine “Suppe als Seelenwärmer für den Herbstbeginn”. Kochen als Hobby ist ja ganz schön, aber die Seele sehnt sich nicht nach Suppe, sondern nach dem Seelenpartner, der Seelenpartnerin – aber ach, auch schon wieder ein illusorisches  Klischee aus der “volkstümlichen Seelenkunde”, das mit den zwischenmenschlichen Realitäten wenig zu tun hat.

“Das Essen ist für den Körper, nicht für die Seele” ist jedenfalls ein etwas gegensätzlicher Standpunkt zum “Essen muss verwöhnen”. Der heiße Kakao mit Sahne, bei kühlem Wetter vielleicht, ersetzt schon fast eine Mahlzeit. Das kann er ja, soll er vielleicht auch mal – ich werden ihn niemandem verbieten.

“Das Essen beeinflusst das Gemüt” ist jedenfalls ein von der Erfahrung her als gesichert zu betrachtender Aspekt – und jede(r) hat seine/ihre speziellen Vorlieben. Aber natürlich in Maßen ;-)

 

Lobbyisten

In den US-Ernährungsrichtlinien hätte diesmal eigentlich die Verantwortung für die Umwelt “verankert” werden sollen, aber es kam anders -

There has been some discussion this year about whether we would include the goal of sustainability as a factor in developing dietary guidelines…. Some of the things we eat, for example, require more resources to raise than others.  …

In terms of the 2015 Dietary Guidelines for Americans (DGAs), we will remain within the scope of our mandate in the 1990 National Nutrition Monitoring and Related Research Act (NNMRRA), which is to provide “nutritional and dietary information and guidelines”… “based on the preponderance of the scientific and medical knowledge.”

Manche Sachen brauchen eben viele Ressourcen, sind dabei auch nur in Maßen gesund und in der Aufzucht klimaschädlich: Zum Beispiel Rindfleisch. Aber die Diät-Führer schließen offiziell vor solchen Problemen die Augen – sonst müssten sie ja etwas sagen. Nicht besser geht es in Europa zu: Da haben “unsere” Landwirtschaftsminister

beschlossen:

Bis 2020 sollen die Mittel für die Absatzförderung auf jährlich 200 Millionen Euro aufgestockt werden.

Wenn das so ist, kann doch auch unsere Gesellschaft für Ernährung nur noch mit dem Strom schwimmen…

 


Milch

Warum das Image der Milch leidet – ich vermute ja, dass es am Preis liegt: Die Verbraucher haben ein schlechtes Gewissen beim Milchkauf, weil der Bauer Not leidet, während die Verbraucher 10 Cent sparen.
Wir wissen auch, dass es unnatürlich ist, Milch aus riesigen Pools großer Milch-Konzerne zu trinken, oder Milch, die vermeintlich aus dem schönen Zillertal kommt, zum Beispiel ins schöne Hessen: Diese Langstrecken-Lebensmitteltransporte verstopfen nur die Straßen.

Es soll schon  Cafés geben, auf deren Speisekarte die Kaffeespezialitäten mit Sojamilch, Reismilch, Mandelmilch und Dinkelmilch notiert sind – nicht aber mit Kuhmilch.

“Die Milch machts” – hieß es immer, und heute erst kommt die Gegenrede: “Ach, was!” Oder “Die Milch machts nicht mehr“.

Sicher ist, so viele Mandelbäumchen können “wir” gar nicht pflanzen, wie bei Fortlaufen dieser Entwicklung Mandelmilch getrunken würde, und mit dem Bienensterben wird das ja auch nicht einfacher – um sich mit schwarzem Kaffee, im Kampf gegen das Bauchfett zum Beispiel, zu befreunden, müsste der aber auch außerordentlich verträglich sein.

Nervenzellen im Fettgewebe

 ”Die Wissenschaft hat festgestellt,
dass Marmelade Fett enthält -
drum essen wir auf jeder Reise
Marmelade, eimerweise”

Jetzt hat aber die Wissenschaft festgestellt, dass Fettzellen nicht frei von Nervenzellen sind:

Nervenzellen im Fettgewebe gesichtet

- und die sind, doch, ja, mit den unterschiedlichsten Verfahren darstellbar, und

Für eine Reihe von sympathomimetischen Wirkstoffen konnte eine anorektische Wirkung gezeigt werden.

Wenn das mal nicht wissenschaftlich klingt…

Ja, ja, das Nervensystem, das ist doch arg komplex. Sympathikus, Parasympathikus, enterisches Nervensystem, die müssen sich irgendwie ausbalancieren, und wenn die Wissenschaft hofft, die Nerven in den Fettzzellen zu veranlassen, das Fett abzubauen, stellt sich heraus, dass Ephedrin und Kokain Nebenwirkungen haben.

Viel Forschen, messen, dokumentieren, immer im sichtbaren Bereich bleiben mit der Modellmaus.

Aber Verständnis für den wirklichen Menschen, Empathie, um helfen zu können?

Nee, so ein Quatsch ist unwissenschaftlich. Und deshalb berichtet das Ärzteblatt von den Nerven im Fett.

Das heißt, wie es den Dicken geht, was ihnen fehlt, und wie ihnen heute geholfen werden kann, wird unterdrückt, und auf Studien, die in Zukunft zur Entwicklung von Medikamenten führen könnten, wird verwiesen.

 

Omnivore Vorurteile

Besonders zum Abnehmen vegane Kost. Es schmeckt so grausam fad, da wird mancher um seine Schuhsohlen beneidet ;-)

Solche kurz-prägnanten Bemerkungen finden sich zum Beispiel auf Twitter – wenn auch nicht massenhaft. Wobei es aber auch um die Fortexistenz der #Fleischwurst geht…

Und Fleischwurst ist ein Stück Leitkultur, Genuss im Stehen und Vorübergehen, ein Ring für 3-4 Personen…

“Vegan” kann dann gar nicht mehr sinnvoll sein, ein Nachdenken ist überflüssig, und ethische Fragen stellen sich überhaupt nicht mehr, wenn es schlimmer als Schuhsohle schmeckt.

Mit der “Fadheit des Veganen” habe ich keine Probleme – es gibt Gewürze und Kräuter, und Rezepte

Paranoia

Als im “Focus” neulich unter der Überschrift

Gesund oder Humbug? Würden Sie Ihre Ernährung auf veganes Essen umstellen?

so ein wiedergekäuter Artikel über glutenfreies Brot erschien, war ich der Twitterin, die auf den Artikel aufmerksam gemacht hatte, nicht gerade dankbar, denn ich hätte mir gewünscht, dass sie als Fachfrau in der Lage ist, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Nun ja, es geht immer um Trends, und die sind nicht so einfach zu ermitteln, da fragt die Presse schon mal ihre Leser. Und “informiert”:

Von Juli 2014 bis Juli 2015 stieg der Umsatz nach einer Untersuchung des Nielsen Instituts für vegetarische und vegane Produkte um 30 Prozent, der Umsatz von glutenfreien Speisen um 30 und für laktosefreie Waren um 10 Prozent. Die speziellen Lebensmittel kosten im Schnitt 30 bis 50 Prozent mehr als konventionelles Essen.

Informativ ist das nämlich eigentlich nicht, weil nicht aufgeschlüsselt wird, welche Waren hier unter  vegan und vegetarisch gezählt wurden – Gurken oder Brotbelag, Fleischersatz oder Gemüsepuffer. Vielleicht handelt es sich aber auch um einen geheimen Diät-Trend, bei dem Manche sich das Pasta-Essen mit Hilfe glutenfreier Nudeln abgewöhnen wollen..
Wenig Freude hat mir auch dieser Kommentar zum Artikel gemacht:

Auch die Esskultur kann ein wertvoller Teil der Lebensqualität bedeuten, deshalb werde ich mich keinem psychischen Druck von Vegan-, Tierschutz oder Ökofetischisten nicht beugen. Ob nun Antibiotika und Hormone im Grillsteak, Pestizide und Herbizide im Salat, im Prinzip kommt bei mir alles auf den Tisch, wonach mein Gaumen lechzt. Für mich wäre es eine psychische Belastung, irgend einem Trend hinterherzuhecheln, weil Andere es für gut und Gesund deklarieren. Na und; dann lebe ich halt ungesund, aber bin wenigstens frei von einem Ernährungszwang, welcher bei vielen in einem paranoiden Verhalten endet. Sterben muss ich so und so, und ob ich nun krank oder gesund in der Eichenholzkiste dann liege, mir wurscht. Esst was ihr wollt, ich esse, was ich will, aber bitte, geht mir nicht auf den Geist

 

Bei Paranoikern, die leugnen, unter Verfolgungswahn zu leiden, spricht der Psychologe wohl von mangelnder Krankheitseinsicht. Die Behauptung, keine Paranoia zu haben, beweist also nix.

Wenn “einer” Druck macht, ist er also ein Fetischist… Soso. Jaja, der Gaumen lechzt. Ist das normal, kommt das häufiger vor? Und es lechzt nicht nach Fleisch ohne Antibiotika und ohne Hormone? O, Oh.

Und was verbinden Sie weiterhin mit “Pestiziden im Salat”? Salatgenuss?

Wem erzählen Sie das eigentlich – und wer hechelt Trends hinterher?

Gehen Sie mir nicht auf den Geist mit der Andeutung, hier zeigten viele ein paranoides Verhalten. Es ist vielleicht ein Ausdruck von Vorsicht, vielleicht von Verunsicherung, und bestimmt auch ein Eingehen auf die Angebote des Markts, der neue Bedürfnisse schafft, wie beim unsinnigen fettfreien Yoghurt mit viel ungesundem Zucker – so gibt es jetzt “vegetarischen Aufschnitt” oder Falaffel aus der Fertigpackung…

Und lassen Sie doch Ihre tief philosphischen Einsichten, dass wir alle, so oder so, sterben müssen, aus der Diskussion um die Ernährung draußen: Deshalb ist längst nicht alles egal.

Wenn Sie äußern, eine tödliche Krankheit sei Ihnen “wurscht”, halte ich das für wenig vorbildlich, nehmen wir mal an, mit dieser Haltung könnten sich LeserInnen identifizieren, leben dadurch riskanter, als nötig, blenden Risiken aus, fahren bei Rot über die Ampel…

Vieleicht war das  ja auch ein verdeckter Ruf um Hilfe, aber das wird Ihrem Leib- und Magenblatt wohl egal sein.

 

 

Mit Perfektionismus vom Regen in die Traufe

Die Versuche,  perfekt zu sein,  können zu Ängsten führen.

“No one is “perfect.” – Kein Mensch ist perfekt. Doch viele Menschen kämpfen darum, perfekt zu sein -  was eine Kaskade von Ängsten auslösen kann.

Perfektionismus kann ein starkes Motiv oder ein Stolperstein sein, je nachdem, in welche Richtung er sich entwickelt, erklärt der klinische Psychologe Jeff Szymanski, Associate Instructor für Psychologie an der Harvard Medical School und Executive Director der International OCD Foundation.

“Der Kern des Perfektionismus ist immer die Absicht, etwas gut zu machen. Wenn Sie sich auf die Absicht und das gewünschte Ergebnis fokussieren, Ihre Strategie, wenn nötig wird, anpassen -  das ist in Ordnung ….
Aber wenn Sie nicht dulden können, dass Sie mal einen Fehler  machen, wenn Ihre Strategie darin besteht, keine Fehler zu machen , dann fängt der Perfektionismus an, in die falsche Richtung abzudriften. “

In seiner schwersten Form kann der Perfektionismus dazu führen, dass jede Aufgabe unlösbar erscheint und keine Aufgabe abgeschlossen wird – aus Angst, einen Fehler zu machen.

 

Nationale Reduktionsstrategie

 

Emulgatoren |

Schleichwerbung

“Ich berichte hier mal von meinen Erfahrungen”

Relativ raffiniert gemacht ist eine Seite, auf der Melanie, laut Impressum Melanie M. – mehr Adresse braucht es nicht (???) – über ihre Abnehmerfolge mit Abnehmpräparaten erzählt, nur erzählt, gar nichts empfiehlt, sondern nur sagt, welches Produkt sie eben nimmt, neben Sport und abends kohlenhydratfrei, und die Leserin mag sich nur denken, das ist aber mal ein sympathischer Bericht, und wenn es da funzt, vielleicht bei mir dann auch.

Dass die Seite “gemacht” ist, ist aber dennoch leicht zu erkennen: Kein Mensch der Welt würde normalerweise Geld ausgeben, um für diese Seiten Werbung zu schalten. Da bezahlt jemand Geld, nur um LeserInnen zu bekommen, für eine “rein private Schilderung”, und kann dann nicht einmal die Telefonnummer ins Impressum schreiben? Zu widersprüchlich und nicht schlüssig.

Sixpack in 10 Wochen

Gut, als übergewichtiger Mitarbeiter beim Fernsehn ist Mann schnell zur Testperson auserkoren. Vielleicht hat ihm der Sender ja auch die 90 Euro erstattet, die sein Video-Coaching ihn gekostet hat.

Und das Programm, so ein Kommentar, ist vielleicht auch geeignet – für Leute, die eh fit sind, nicht aber unbedingt für Übergewichtige. Ich wollte es auch nur mal kurz angesprochen haben. 16 min, zu sehen unter Galileo.

Der gleiche Sender hat dann an einem anderen Abend berichtet, was wem den größten (Hormon-) Kick verursacht, es ging unter anderem um Auto-fahren und Fallschirmspringen, das Nikotin wurd nur mal am Rande erwähnt, lag dann aber zwischen schnellem Auto und Fallschirmspringen. Dopamin und Adrenalin wurden gemessen, die Sache mit dem “Kuschelhormon” Oxytocin wurde auch am Rande erwähnt.

 


Sondersteuer auf Fleisch

Wenn bei der Verbraucherzeitschrift “Ökotest” nach dem Motto “Erster!” schon mal gefordert wird, beim Fleisch den ermäßigten Steuersatz, der bei Lebensmitteln gilt, wegfallen zu lassen, um das Fleisch zu verteuern, klingt mir das nicht nach Kooperation mit den relevanten Gruppen, die sich für Nachhaltigkeit und Umwelt einsetzen – die Tierschützer, die ein Recht des Tieres auf Leben vertreten, wären von der Verteuerung auch nicht zu überzeugen, aber das ist eine andere Geschichte.

Bio-Fleisch jedenfalls ist nicht zu billig – und wenn wir uns überlegen, wie heute die Tiere gehalten werden, fallen uns Fernsehbilder ein, aber keine eigenen Erlebnisse, außer eventuell die Besichtigung eines “Erlebnishofes”.

Ich sage auch nicht “früher war alles besser”, aber Massentierhaltung kam doch erst in den 60-er Jahren auf, und wenn ich mich nicht täusche, ist das im Zusammenhang mit Hühnerfarmen “passiert”, Gaststättenketten mit “Grillhendeln” und Eier aus dem Supermarkt gingen parallel an den Start – ungefähr.

Von der Steuererhähung geht auch keine Verbesserte Tierhaltung aus – oder sollen Finanzbeamte durch die Mastanstalten und Bauernhöfe ziehen und uinter den “guten” Geld verteilen? Möglichst in bar und steuerfrei…

Die Lösung könnte darin liegen, das Privateigentum an den Tieren abzuschaffen: Wenn die Lebensmittel-AQg und der Bergbauer nicht mehr sagen können: “Das ist mein Tier, und ich entscheide, wie es gehalten wird” müssen die Kunden, die Auftraggeber für Mast, Eier-Wegnahme und Schlachtung, auch die Haltungs-Bedingungen kontrollieren. Wer seine Tiere nicht mindestens einmal im Jahr besucht, bekommt auch kein Fleisch – so einfach ist das. Damit entfällt auch die Massenhaltung “ganz weit draußen”.

Ist nicht außerdem der Naturschutz längst schon gesetzlich vorgeschrieben, und was ist mit den Rechten der “wilden Tiere”, deren Lebensräume von Strassen zerschnitten, trocken gelegt und mit “Pflanzenschutzmitteln” vollgenebelt werden?

Ich schätze, gut die Hälfte derr Bevölkerung würde ein “kreatürliches Recht”, das Recht jeder Kreatur auf Würde,  analog den Menschenrechten, gutheißen. Wer “Nutztiere” essen will, muss dem Tier deshalb längst nicht das Recht auf Würde absprechen.

Der Öko-Test-Wortlaut:

Fleisch muss etwas kosten! Dass der Staat die Produktion tierischer Lebensmittel mit einem reduzierten Mehrwertsteuersatz von sieben statt 19 Prozent unterstützt, entbehrt jeglichen Verstands. Die Massenproduktion von Fleisch, Eiern und Milch ist eine der Hauptverantwortlichen für die Treibhausgasemissionen; tierische Lebensmittel sind für viel höhere Emissionen pro Kalorie verantwortlich als pflanzliche. In dem jetzt erstellten Klimagutachten fordern deswegen nun auch Wissenschaftliche Beiräte der Bundesregierung diese auf, für tierische Lebensmittel den regulären Mehrwertsteuersatz anzusetzen. Ja, Fleisch muss etwas kosten. Ja, Milch muss uns etwas wert sein. Auch, weil wir nicht jeden Tag Fleisch essen sollten. Wer seinen Fleischkonsum reduziert, kann für das Weniger auch mehr bezahlen. 1,99 Euro für ein Pfund Gehacktes, 46 Cent für einen Liter Milch – diese Preise schreien: möglichst billig, möglichst viel. Traurig genug, dass der Staat nicht verhindert, dass für diese Dumpingpreise sowohl beim Landwirt als auch bei den Arbeitern und dem Tierwohl gespart wird. Dass er diese Massenbilligproduktion aber noch subventioniert, muss ein Ende finden.

Ihre Katja Tölle, Redakteurin (Quelle)

 

“Also, Katja”, denke ich und schreib’ es ausnahmsweise mal auf: “Das Gehackte für 1,99 – ich weiß nicht, wo Du einkaufst oder das gesehen hast, und der Milchpreis hat sich auch wieder erholt.

Wenn wir den CO2-Ausstoß begrenzen wollen, sollten wir auch schnellstens eine Kerosinsteuer einführen, und wenn wir den Autoverkehr eindämmen wollen, sollten wir auch kein e-Auto von der Steuer freistellen.

Bei allen landwirtschaftlichen Produkten sollten wir darauf achten, dass den Arbeitern – auch denen ohne Papiere in spanischen Gewächsthäusern und amerikanischen Mandelplantagen zumindest der Mindestlohn gezahlt wird, den Arbeitstag der Metzger an den Fließbändern auf ein humanes Maß kürzen, und das mit den paar fleischfreien Tagen geht doch in Ordnung, wenn unsere Bevölkerung wieder das Kochen lernt – und wollen wir demnächst mal einen Gemüseburger, oder Gemüsefrikadellen-Wettbewerb machen? Um mal etwas positives zu machen!

Und, Du erinnerst Dich vielleicht, wie die “Schwarzen” von “Gängelung” und “Zwang” geredet hatten, als die “Grünen” mit dem Veggie-Tag anfangen wollten – nichts haben sie durchgesetzt, aber der “Gegenseite” zu einem dummen Sieg verholfen, unter den feindseligen Bedingungen, die bei zerstrittenen, uneinheitlichen Ansichten herrschen können. Ich finde, jeder Schuss in den Ofen ist ein unnötiger Schuss, einer zuviel…

 

 Nationale Reduktionsstrategie

Zu viel Zucker, Salz und gesättigte Fette im Essen – also in den von der Industrie erzeugten “Fertigprodukten”, die – so war das doch gedacht – der Hausfrau die Arbeit erleichtern.

Aber auch der Hausmann greift zu und köchelt sein Gulasch nicht mehr selbst, oder nimmt eine Fix-und-alle Fertigwürzmischung, und erst das Ketchup – Zucker, Salz und Geschmacksverstärker ohne Ende.

Für ihre Rezepturen forscht die Industrie dann doch – es ist nicht Unwissenheit, die über die Zusammensetzung der Produkte entscheidet, sondern was der Mehrheit schmeckt – zum möglichst günstigen Preis.

Insofern gibt es “politischen Streit” um die beste Ernährung, und auch eine kleine Anfrage hat es zum Thema im Budestag gegeben, und eine (unbefriedigende?)

“Antwort von Dr. Maria Flachsbarth, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeministerium für Ernährung und Landwirtschaft vom 18.12.2015 auf die „Kleine Anfrage der Abgeordneten Nicole Maisch, Kordula Schulz-Asche, Elisabeth Scharfenberg, Harald Ebner, Matthias Gastel, Friedrich Ostendorf und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Reduktionsstrategie Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten“vom 2.12.2015, Drucksache 18/6971″

Wie es weitergehen soll mit der Reduktionsstrategie, müssten wir nur noch erfragen – und ansonsten keine nationale, sondern eine je individuelle, gleichwohl massenhafte Strategie fahren. Zum Beispiel nach dem Motto: “Hummus statt Butter” oder “Miso als Suppenwürze!”. Als Sofortmaßnahme.

Der Sauerkraut-Tag

Sauerkrautist gut. Zu viel des Guten ist Blödsinn. Ein ganzer Sauerkraut-Tag ist Blödsinn. Mehr im Artikel über Sauerkraut

Stress mit dem Stress

Als wäre Stress alleine nicht schon genug, nutzen ihn Manche auch noch, um zu kapitulieren. Wer will, soll das machen – privat, und für sich. Wer andere berät, soll so eine Sichtweise nicht noch weiterempfehlen.

Ene Bekannte wolte mal “eigentlich mit dem Rauchen aufhören – aus gesundheitlichen, aber auch finanziellen Gründen”, und ihre Heilpraktikerin hat ihr “für den Moment” abgeraten:

“Wenn Du jetzt sowieso so unter Stress stehst und gesundheitlich angeschlagen bist, glaube ich kaum, dass das jetzt der richtige Zeitpunkt ist, und der finanzielle Aspekt ist doch auch keine schöne Motivation”.

Jetzt darf niemand den suggestiven Einfluss von HeilpraktikerInnen unterschätzen – die Sichtweise der Dame hatte sich schließlich durchgesetzt.

“Ach wissen Sie, Herr Baumgardt, jetzt, wo ich mit all den kommenden Umstellungen (Wohnung, Rente, Familie, Auto, Einkommen) doch mehr im Stress als in der Entspannung bin – da ist das irgendwie nicht der richtige Moment zum Abnehmen”…

So sprach kürzlich ein Klient und hat vielleicht meine Zustimmung erwartet, und im Falle meines Widerspruchs hätte er sowieso die Kraft des Faktischen auf seiner Seite und hätte sich also eh nicht umstimmen lassen.
Aber als Heilpraktiker wäre er schon fast perfekt qualifiziert, oder als Streetworker könnte er zum Junkie sagen:

“Klar, bei dem Stress, den Du momentan hast, auch noch von den Drogen lassen zu wollen – das scheint mir jetzt auch nicht der richtige Moment dafür zu sein zu sein. Vielleicht mal, wenn es Dir insgesamt besser geht”.

Das würde zwar dem Junkie nicht aus seinem Drogen-Beschaffungs-Dauerstress heraushelfen, aber zeigen, was für eine entspannte Grundhaltung doch der Streetworker hat.

So schließt sich also der Kreis, der Teufelskreis, und alle machen mit, und keiner kommt heraus. Es sei denn, einer fängt an und macht nicht mehr mit. Meinetwegen darf auch der Streetworker wieder “back to the roots”, und seinen Beruf so richtig und im Wortsinne ernst nehmen, zum Besen greifen und streetwork machen. Doch, machmal bekommen solche Leute sogar ein Denkmal, hinterher.

Subventionen, landwirtschaftliche…

Man könnte meinen, “wir” hätten zu viel Geld:

Die exportstarke europäische Agrarindustrie wird gestützt von milliardenschweren Subventionen. Mehr als ein Drittel des gesamten Budgets der Europäischen Union fließt in Agrarsubventionen. Allein Italien erhält zwischen 2014 und 2020 insgesamt 10.444.380.767 Euro – knapp 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. (Quelle)

Solche Zahlenspiele zeigen nicht direkt, was die Gelder bewirken: Eine Überproduktion, bei der der Export subventioniert wird, und schließlich zum Beispuiel in Afrika die Binnenmärkte kaputt macht. Sicher, daneben kann auch noch “afrikanische Korruption” verschlimmernd wirken.

Nicht wundern sollten wir uns, wenn dann die erwerbslosen Afrikaner sich in “bessere” Länder aufmachen, bei uns ein Überleben als Flüchtlinge suchen, weil die westlichen/nördlichen Gesellschaften nicht nur nix zur Bekämpfung der Fluchtursachen getan haben, sondern beigetragen haben, die Verhältnisse zu verschlimmern.

Sinnvoller wäre es da, im Rahmen der Entwicklungshilfe afrikanischen Solarstrom zu installieren – wer nach Sonnenuntergang noch Licht zum Lesen hat, ist eindeutig im Vorteil beim Lernen und Studieren.

Süßstoff-gesüßte Getränke – Die neue Studie

Eine schwedische Studie hat jetzt nachgewiesen,  dass der Konsum von süpßstoff-gesüßten Getränken gar nicht gut ist, mitunter tödlich, denn offensichtlich wird die Herzinsuffizienz gefördert.

So gesehen, ist es auch völlig ohne Relevanz, wenn demnächst eine Meta-Studie “nachweist”, es sei zwar unerklärlich, aber wahr, dass man mit süßstoff-Gesüßtem als Getränk weniger zunimmt, oder mehr abnimmt, als wenn man Wasser tränke.

Es wäre bei all diesen Studien sinnvoll, immer zu fragen: “Wem nutzt das?” Dabei die Möglichjeit nicht ausschließen, dass viel geschrieben wird, das überhaupt niemandem nutzt, sondern uns allen schadet, weil es unverartwortlich ist und desorientiert. Desorientierte Verbraucher lassen sich leichter manipulieren – könnte der Hintergrund sein.

Vielleicht sind die Studien-Autoren aber auch einfach bloß aufgeblasene Wichtigtuer, die nichts sinnvolles zustande bringen.

Und, wenn die Antwort lautet: “Mir nützt das nichts – mit mir nicht!” der Angelegenheit auch kein Interesse mehr zu widmen, sondern sich selbst um vernünftige Grundsätze für die eigene Ernährung zu kümmern.

 

 

Turbo-Mastfutter für alle Nutella- und Erdnussbutter-Fans

Es ist ja fast nicht zu fassen: Food-Blogger als Experten für groben Unfug am Kaffeetisch!
Das folgende “Rezept” habe ich kürzlich in einem “Food-Blogger-Forum” gefunden – da tummeln sich “genuss-affine” Hobbyköche, Hobbybäcker, hauptsächlich weiblichen Geschlechts.
Dass dabei die sterotypen Rollenzuweisungen – Frau: Küche, Mann: Auto-Pflege (oder so ähnlich) strikt beibehalten werden, ist eine Seite des Problems, die ebenso schlimme Kehrseite: Es wird ungesund gefuttert:

Schneller Snack zum Sonntagskaffee für alle Nutella- und Erdnussbutter-Fans:

Einfach eine Rolle Blätterteig ausbreiten, 4 EL Nutella und 3 EL Ernussbutter gut miteinander vermischen, auf dem Blätterteig verteilen und von der langen Seite her aufrollen. In Scheiben schneiden und auf Backpapier ca. 15 Minuten bei 175 Grad backen. Dann mit Puderzucker bestreuen.

Eindeutig gibt es hier nichts zu diskutieren: Das “Rezept” hat 40 Likes bekommen, und wer Erfolg hat, hat Recht – ganz demokratisch. Nachdem es nichts zu diskutieren gibt, gibt es auch nichts zu kritisieren. Das Gebäck, dessen Herstellung keinerlei Mühe verursacht, ist nicht hochkalorisch, niemand zwingt Dich, davon zu essen, Du kannst ja mal probieren, und die Nutella-Schnecken werden schon nicht im Müll landen, wo sie hingehören., was die (zukünftige) Mutti backt, wird gegessen, ist süß und schmeckt lecker.

 

 

“Umröten” von Wurst

So rchtig leid getan hatten mir die Bio-Metzger, weil ein Gerichtsurteil zur

Blockade von unbedenklichen Alternativen zum Pökeln von Wurst

geführt hätte, so Bioland in einer Presseerklärung - und dass “Bio-Gemüsepulver und Bio-Gemüsesaftkonzentrat in Bio-Wurst ohne EU-Zulassung und Deklaration als Zusatzstoff nicht eingesetzt werden darf.”

“Ja was ist denn das? Wenn ein Metzger Rote-Beete-Saft an die Wurst gibt, dient das doch der natürlichen Aufhübschung, ich trinke ja auch Kombucha mit roter Beete” – dachte ich und wunderte mich. Zu erfahren war noch:

Der Bioland-Verband kritisiert das Urteil: „Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Zugabe eines Rote-Beete-Saftes bei der Wurstherstellung untersagt wird, da es sich um ein Lebensmittel und nicht einen Zusatzstoff handelt. Damit blockieren niedersächsische Behörden ein Alternativverfahren zur Pökelung von Wurst, welches gesundheitlich unbedenklich ist. Das übliche Verfahren mit dem Konservierungsmittel Nitritpökelsalz  hinterlässt einen hohen Restnitritgehalt in der Wurst und damit das Risiko der Entstehung gesundheitsgefährdender Nitrosamine. Die WHO hat erst vor Kurzem Wurstwaren als krebserregend kategorisiert“, kommentiert Bioland-Präsident Jan Plagge das Urteil.

- und allerlei mehr. Nitritpökelsalz ist bei Bioland ausgeschlossen, und es wird mit roter Beete umgerötet

Das ist allerdings der Punkt, an dem die Presseerklärung aufhört, zur Aufklärung der Verbraucher beizutragen. Man könnte doch tatsächlich denken, hier wird die Salami halt eben gefärbt: aber mit “umröten” ist “pökeln” gemeint, Haltbar machen “mit Salz und Chemie”…

Welchen Zweck der Gemüse(-konzentrat)-Zusatz hat, lässt die Bioland-Erklärung außen vor.

Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz schreibt dazu:  

Verbrauchertäuschung: Pökeln mit Gemüseextrakten

Es gibt jedoch auch Fälle, in denen Hersteller nach Ansicht der Lebensmittelüberwachung gegen das Lebensmittelrecht verstoßen, um E-Nummern oder unliebsame Klassennamen in der Zutatenliste zu vermeiden. Ein Beispiel ist die Umrötung von Fleischerzeugnissen mit Gemüseextrakten. Dabei werden stark nitrathaltige Gemüsesorten wie Spinat oder Salat zu Extrakten oder Pulvern mit erheblichen Gehalten an Nitrat verarbeitet. Diese Extrakte werden dann zum Beispiel bei der Herstellung einer Brühwurst dem fein zerkleinerten Fleischbrät zugesetzt. Gleichzeitig werden Bakterienkulturen verwendet, die das über die Gemüseextrakte zugesetzte Nitrat zu Nitrit umwandeln. Das Nitrit bewirkt wie bei einer herkömmlich mit Nitritpökelsalz gepökelten Brühwurst die typische Umrötung und die Ausbildung des Pökelaromas.

Im Vergleich zur herkömmlichen Pökelung kommen zwar geringere Mengen an Nitrit zum Einsatz, trotzdem wird der Verbraucher über die Herstellungsweise getäuscht. Konsumenten, die gezielt ihre Nitrat- und Nitritzufuhr über Lebensmittel reduzieren wollen und deshalb auf ungepökelte Fleischerzeugnisse zurückgreifen, bekommen ein Produkt, welches dennoch Nitrat und Nitrit enthält.

Die Bio-Metzger haben so ein Eigentor geschossen. Nitrit bleibt Nitrit, auch wenn man nicht direkt und sofort stirbt, weil man mal in eine Wurst beißt. Wenn die Bio-Metzger demnächst weniger “Rotwurst” verkaufen, solten sie heute schon über pflanzliche Alternativen nachdenken, statt diesen Markt der Lebensmittelindustrie zu überlassen.

Oder die Kundschaft macht sich ihre Wurst einfach selbst:

http://www.kirchenweb.at/kochrezepte/schweinefleisch/wurst/wurstherstellung.htm

 

Vorschriften

 ”Ich bin allergisch gegen Vorschriften. Ich reagiere allergisch, wenn mir jemand die Welt erklären will – hier ‘”das Abnehmen”, und einfach nur, weil es bei ihr mal so und so funktioniert hat, sollen alle anderen das jetzt genauso machen – die eigentliche Methode bleibt aber unter dem Mantel des Stillschweigens.”

Das war meine Meinung – so ist die immer noch. Neulich meinte ein Mädel mit Wohlfühlgewicht, das sie seit 8 Jahren hält (inzwischen ist sie 22 Lenze jung), damals hätte es einfach “klick” gemacht in ihrem Kopf, sie habe sich ab da keine Gedanken mehr ums Gewicht gemacht, sich aber um ihre eigentlichen Probleme (Schulnoten, erste Beziehungen, Anerkennung durch die Mutter,  Studienplatz) gekümmert.

Schön – warum betreibt sie dann seit zwei Jahren ein Blog ums Abnehmen? Weil das auch was mit Marketing zu tun haben kann, wenn Frau als Affiliate andere Texte zum Abnehmen promotet?

Warum will sie Anderen ihre Erfahrungen als Richtschnur aufdrängen? Weil sie sich selbst ihre Richtschnur sichtbar machen muss, damit sie “auf Linie” bleibt?

Sorry, ich reagiere schon mit Unverträglichkeiten, wenn es heißt,

“Meine Methode der Wahl – und die Beste:

  • LCHF
  • LC
  • LF
  • RAW
  • Clean
  • FDH
  • PAPE

Das beweist doch, wenn überhaupt, nur, dass zu verschiedenen Leuten verschiedene Methoden passen. Muss frau/mann dann “ihr/sein Ding” dann unbedingt Anderen überstülpen?Ist das überhaupt klar, dass es zwischen Äpfeln und Birnen einen Unterschied gibt?

Wäre es nicht gescheiter, erst mal “die Anderen” (gemeint ist das jeweils konkrete Gegenüber) kennen zu lernen, sich erklären zu lassen, der Person Entscheidungs- und Entfaltungsspielräume zu eröffnen? Gegenbenenfalls auch alternative Handlungsweisen aufzeigen, auf blinde Flecken, die jede(r) hat, diplomatisch hinzuweisen?

 

 

Weight watchers

Dr. Arya M. Sharma, “Professor of Medicine & Chair in Obesity Research and Management at the University of Alberta, Edmonton, Canada”, betreibt ein Blog über Adipositas und hat eine Studie aufgegriffen, laut der es ökonomisch sinnvoll zu sein scheint, die Behandlung des Übergewichts “einfach den Profis”, sprich den Weight-Wtchers zu überlasssen.Allerdings hält die Studie wissenschaftlichen Ansprüchen nicht stand – und ernsthaft Erkrankte hatten auch gar nicht erst teilgenommen.Interessant habe ich dann noch einen Leserbrief gefunden, der – frei übersetzt – folgendes enthält:”Erfolgsgeschichten bieten als Beweis für eine Vorgehensweise immer nur ihren Erfolg! Natürlic kann man auch an Wunder gleuban – oder an Weight Watchers!Ich gebe ja zu, dass Weight-Watchers eine erzieherische Funktion haben – aber doch nur auf Kindergarten-Niveau! Die Dynamik der Gesundheitserziehng muss durch Werbung verstärkt werden – dafür sollten wir uns einsetzen!Die Regierung muss Subventionen zahlen – lasst uns die Hürden der Bürokratie überwinden, und die “buddy-body-power” von mehr Klinikern [die sollen auch noch "Weight-wise" sein - das ist fast gar nicht zu übersetzen; ~ weise in den Belangen des Gewichts] und Psychologen zur Klientel bringen.Das Team der Profis an der  “weight wise clinic” wäre viel fachkudiger/eingeweihter  [adept]als die, die den Anschein von Empathie erwcken: Das “Was ich kann, kannst Du auch” ist (nur)so eine typische Weight-Watchers-Attitüde/Pose!Und, was die pädagogische Seite dieser Angelegenheit betrifft: Gebt jedem Kind, oder stellt wenigstens jeder Schulklasse ein Set/Kit mit jeder Menge Lebensmitteln aller Art zur Verfügung, so dass die Kids ihre Ernährung für den Zeitraum einer Woche spielerisch darstellen können – dabei lernen sie die “Portionskontrolle“!

Kinder lernen im Kindergarten das Rechnen. Sie können mehr als an den Fingern abzählen! Sie können Mitose und Meiose verstehen, das Ab- und Zunehmen des Monds verstehen,  ” they could learn so much more about health and metabolism if only they could be empowered.”

Das ist doch schon mal ein guter Ansatz – auch wenn hier kein Biologie- Fachdidaktiker oder Vorschulpädagoge gesprochen hat, sollten wir mal darüber nachdenken, was wir den Kindern und Vorschulkindern vermitteln können beziehungsweise an Wissen vorenthalten.

Und auch den Begriff“buddy-body-power”werden wir uns notieren müssen, weil, wenn und damit wir von der Pose des “Das wirst Du doch auch hinkriegen – nimm Dir mich als Vorbild” wegkommen.

Die Variablen beim Abnehmen

Es ist ein beliebtes Spiel:

Einer stellt eine Frage, zum Beispiel: “Kann man mit Leinsamen abnehmen” – und dann findet sich jemand, der sein Abnehm-Wissen zur Verfügung stellt:

“Eine ausgewogene Ernährung sowie ausreichend viel Bewegung sollten die Basis jeder Diät sein. Die Leinsamen unterstützen Sie insofern bei der Gewichtsreduktion, dass sie Ihr Hungergefühl drosseln und die Verdauung ankurbeln. Generell gilt das Abnehmen mit Leinsamen als eine langfristige, die Diät unterstützende Maßnahme.”

Solche Texte gibt es massenhaft, sie sind ohne besonderen Informationsgehalt und  nutzlos, ihr Sinn besteht darin, Klicks zu erhalten und damit ein erfolgreiches Portal zu führen. “Generell gilt” – das ist so wenig nachprüfbar, dass man die Floskel besser wegließe. Das Variable ist die Austauschbarkeit des Satzgegenstands:

Abnehmen mit

- immer soll ein Gegenstand die Heilung, das Heil bringen. Das ist, wenn es um die Lebensführung, die Einstellung zum Leben geht, natürlich unsinnig und kleingläubig. Das Übergewicht hat nicht nur eine “Mono-Ursache”, und es gibt auch keine “Mono-Lösung”.

Zurückhaltung

“Everybody knows what they need to do to accomplish their life goals, but most of them hold themselves back.”

Das ist wohl wahr, und ein Hemmnis, diese “falsche Zurückhaltung”. Einfach darauf verzichten?

Das zu thematisieren, habe ich mich jetzt jedenfalls nicht zurückgehalten. Motto: “Mach doch!”

 

 

 

Liebe Leserin, lieber Leser,
 
mit welchem Ballast setzt Du Dich auseinander, was ist für Dich überflüssig, und wie gehst Du damit um?


 

 

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Ein Kommentar

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