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Das perfekte Dinner und unsere Ansprüche ans Essen

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Seit 2005 läuft auf VOX “Das perfekte Dinner” – macht bisher 2062 Folgen, wie “wunschliste.tv” ermittelt hat. Ein bewährtes Konzept also, und ein beliebtes dazu.

Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist wohl meist überdurchschnittliches Niveau zu bescheinigen – und das ist auch gut so. Alltgstauglich ist das Vorgeführte dadurch zwar nicht, liefert aber vielleicht auch Anregungen für die Zuschauerküche. Wobei es unbewiesen bleibt, dass die Zuschauer sich viel von dem Gesehenen abschauen. Vielleicht genießen sie eher den Blick in den Kleiderschrank anderer Leute, oder auch den Kommentar aus dem Off:

Hat die Flugmango erst mal ihr Jet-Lag überwunden, landet sie im Fruchtsalat

Ja, das hat Qualitäten.

Für das Dessert muss er anschließend noch die Vanilleschote zu einer Markspende überreden.

Da kann ich als kleiner Food-und Diätblogger natürlich nicht mithalten. Hier wird in Portionen abgezählt – aber es fällt angenehm auf, dass beim perfekten Dinner auch niemand vom Essen dick wird – zumal man dort ausgesprochen langsam isst und nicht schlingt. Preislich gehören die perfekten  Dinner wohl eher der gehobenen Klasse an, sind aber auch nicht dekadenter als Anderes, wie zum Beispiel das auf den Food-Blogs präsentierte Essen. Hoffentlich.

Das perfekte vegane Dinner hat es wohl noch nicht über den Bildschirm geschafft – sicherlich weiß die Redaktion mehr darüber, welche Speisen und Speisenfolgen am Besten ankommen. Ist Kimchi jemals dabeigewesen?

Gefragt – gegoogelt: da gab es mal einen koreanischen Abend; Rezepte hier. Bulgogi – also Rumpsteak oder Rindfleisch am Tisch gegrillt, mit den üblichen verdächtigen Beilagen. Tugba, die Köchin, hat allerdings einen frischen Salat, kein selbst gemachtes, vergorenes Kimchi gereicht. Das würde bei mir zum Punkteabzug führen.
Bei den Zuschauern, auch das kann man nachlesen, hat sie einen zwiespätigen Eindruck hinterlassen – den meisten war ihr Werk wohl nicht geheuer.

Und wer allergisch ist, bringt das auch deutlich zum Ausdruck

Danke nein, möchte ich nicht nachmachen, den Fraß mit dem viele Geschmacksverstärker. Am Besten hätte ich gleich den Notarzt mitgebracht, da waren über alle Nahrungsmittel drin, gegen die ich allergisch bin z.B. Soja etc.

Wir sehen: Es wird nicht alles nachgekocht, was vorgekocht wird. Das war wohl schon zu Bioleks Zeiten so. Die Zuschauer bleiben beim Leberwurstbrot und erkennen ganz richtig:

“Tofu in Eimantel”. Schwierigkeitsgrad – Sehr hoch. Stück Tofu durch zwei verquirlte Eier ziehen.

Womit die Frage, ob sich durch so eine Sendung die Essensgewohnheiten der Zuschauer verändern, noch nicht beantwortet ist. Vielleicht werden die Kochgewohnheiten ja eher durch die vor- und nachfolgende wie auch eingebettete Werbung beeinflusst?

Wie seht Ihr, liebe LeserInnen, das? Hat die Sendereihe Euch verändert?

Die Frage ist jedenfalls nicht ganz unberechtigt, denn spurlos können tausende Stunden Fernsehkonsum doch nicht vorübergehen.

Mein Vorschlag wäre, doch einmal eine Woche des perfekten Dinners der Diät zu widmen: Das perfekte Diät-Dinner also.

 

10.04.2014

Heute habe ich folgende Anfrage an die Redaktion von “Das perfekte Dinner” gestellt:

 

Hallo,

konnten Sie schon feststellen, dass durch Ihre Sendung sich die Essgewohneiten der Zuschauer geändert hätten?

Wie wäre es, mal ein “Special” zu machen wie “Das perfekte Diät-Dinner”?

Wenn Sie möchten, können Sie auch gleich auf

http://portionsdiaet.de/medien/das-perfekte-dinner-und-unsere-ansprueche-ans

antworten.

MfG

Baumgardt

 

 

Nachtrag, 26. Mai 2014:

Die Anfrage wurde nicht beantwortet. Die Redaktion ist offenbar nicht allzu dialogfreudig. Das führt zum Punkte-Abzug.

Ohnehin ist es unmöglich, Geschmackserlebnisse via Bildschirm zu vermitteln.

Andererseits verlaufen Nahrungsaufnahmen von Fertiggerichten während Kochshows geschmeidiger, wenn die schönen TV-Bilder vom eigenen Pappteller ablenken. (Quelle)

Vielleicht deshalb gab es keine Antwort?

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