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Fett macht schlank: Öl herbei, Fett hinweg…

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Eine Studie mit 7447 Teilnehmern muss doch eine Aussagekraft besitzen, oder?
Angenommen, wir teilen die Zahl durch drei und bilden drei Gruppen – für eine Fett-Fett-weg-Studie:

In der ersten Gruppe erhielten sie wöchentlich kostenlos eine Flasche Olivenöl, das sie zum Kochen benutzen sollten. Sie sollten sich mediterran ernähren, Einschränkung der Kalorienmengen gab es jedoch nicht. In der zweiten Gruppe sollten die Teilnehmer im Rahmen der mediterranen Kost täglich mindestens 30 Gramm Nüsse verzehren. Auch hier gab es keine Einschränkungen in der Energiezufuhr. Die dritte Gruppe wurde von den Diätassistenten auf eine fettarme Kost eingeschworen, die seit Jahrzehnten von Ernährungsexperten zur Vermeidung von Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfohlen wird.(Quelle)

Früher hatte ich so eine Fragestellung als hochspannend empfunden: Was würde effektiver sein zum Abnehmen -

  1. “Mediterrane Ernährung” mit viel Olivenöl (Immerhin waren bis zu 100 ml pro Tag “drin”, wenn ich das richtig verstanden habe – aber wer sagt denn, dass die Teilnehmer nicht auch ihre Familie am Glück des Olivenöl-Genusses teilnehmen ließen?
  2. “Mediterrane Ernährung” pluss Nüsse-knabbern…
  3. “Fettarme Kost”, wie von Diätassistenten empfohlen – wobei das “Einschwören” mit seiner Verwandtschaft zu “hochheiligem Schwur” ja viel mit Ehrgefühl und Verpflichtung zu tun hat, vielleicht auch mit Überwachung und Kontrolle…

Je nach Güte des kostenlosen Olivenöls hätte ich mich für “mediterran plus Olivenöl” entschieden – die Nüsschen (bestimmt keine gesalzenen und gerösteten Erdnüsse) hätte ich mir nach Lust und Laune selbst besorgt.

Blumenkohl, mit Käse überbacken, auf Bratkartoffeln in der Diät

Ambitionierte ErnährungsberaterInnen der "alten Schule", sprich: Altmodische, dogmatische FettaugenzählerInnen, hätten an so einem harmlosen überbackenen Blumenkohl mit ein paar Scheiben Bratkartoffel sicher noch herumgemäkelt. Aber so eine Meckerei ist kontraproduktiv, verunsichernd, angstmachend - und aus ist es mit der "intuitiv richtigen Ernäöhrung".

Ob die Diät mit den persönlichen Vorlieben übereinstimmt, ist natürlich nur am Rande relevant, wichtiger ist vielleicht, wer die Geldmittel zur Finanzierung bereitgestellt hat:

Funding

Spanish Government, CIBERobn, Instituto de Salud Carlos III, Hojiblanca, Patrimonio Comunal Olivarero, California Walnut Commission, Borges SA, and Morella Nuts.

Das erklärt immerhin, warum die eine “Mediterrane-Diät-plus …”-Gruppe Olivenöl und nicht Rapsöl, Leinöl oder Schwarzkümmelöl bekommen hatte.
Zudem waren die Teilnehmer überdurchschnittlich alt und gesundheitlich vorgeschädigt, und selbst wenn man fragt “Wer ist das nicht?” macht es die Interpretation der Ergebnisse nicht gerade einfacher.

Im Endeffekt hat man sich auf eine Aussage wie

“Zum Abnehmen ist es sinnlos, die Aufnahme von gesunden Fetten zu begrenzen”

beschränkt.

Der Trick bei dieser Überschrift: Du solltest die guten und die weniger guten Fette unterscheiden!
Es wäre also kontraproduktiv, jetzt einfach nur “besinnungslos & fett” zu futtern, nach dem Motto:

Hauptsache es schmeckt, Fett ist ein Geschmacksträgerle und egal wie, aber unverzichtbar!

"Postkarte": Schreibtisch und Stuhl mit Beschriftung: "Sage niemand, Fett mache schlank, aber sage auch niemand, gesundes Fett mache dick. Eher gilt: Fettarm macht nicht so schlank, wie erhofft. "

Sage niemand, Fett mache schlank, aber sage auch niemand, gesundes Fett mache dick. Eher gilt: Fettarm macht nicht so schlank, wie erhofft.

Das ist allerdings überhaupt nicht banal und kontrastiert deutlich mit den Empfehlungen unserer “Ernährungsfürsorger” von der DGE.

Nun hatte es sich bei der vorgestellten Studie um eine “Sekundärstudie” gehandelt, war es eigentlich darum gegangen, zu zeigen, “… dass Olivenöl und Nüsse den Teilnehmern halfen, Herzinfarkte und Schlaganfälle zu vermeiden.”

 

Welches Fett – oder Öl -  ist das Richtige?

Dass die fettarme Ernährung “… hinsichtlich des viszeralen Fettgewebes, das für das kardiovaskuläre Risiko besonders ungünstig ist” weniger effektiv war (was sich am Taillenumfang, der leicht zu messen ist, zeigte), lässt die Frage aufkommen, welches Fett denn das wirklich richtige ist.
Bekannt ist schließlich, dass die “Mittelmeerdiät” viel Fisch enthält – hatten die Teilnehmer, die sich beim Fett einschränken mussten, vielleicht auf fetten Fisch verzichtet und dadurch das Nachsehen?

Ich komme auf diese Frage, weil ich mich kürzlich mit der Rolle des “Fischöls” (das letztlich aus Algen, die von den Fischen verzehrt werden, und also auch [Wer hätte es gewusst?] als “Algen-Öl” erworben werden kann) beschäftigt hatte. Die “körper-interne Gewichtsregulation” ist ohnehin ein komplizierter Prozess, bei dem, wie in einem großen Orchester mit Chor, viele Instrumente und Stimmen mitschwingen, die Gesamtwirkung nie von einem einzelnen Klang abhängt. Allerdings ist ein Paukenschlag zum falschen Zeitpunkt störendender, als wenn die fünfte Geige sich mal vertut…

Insofern hat es, wie gesagt, keinen Zweck, sich alles von nur einem Faktor zu erhoffen; so kann Kimchi dabei helfen, zu erschlanken, aber Kimchi alleine ist nicht der “Bringer”. Ähnliches gilt für Olivenöl, Fischöl, Öl aus Algen – wobei die Omega-3-Öle, besonders, wenn sie DHA und EPA enthalten, noch eigentlich und wirklich “unwahrscheinliche” gesundheitliche “Nebenwirkungen” haben – doch dazu soll es noch einen separaten Artikel geben.

 

 

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