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Nudeln Mit Hirse, Hirsenudeln, Dinkel-Hirsenudeln – Wann Wurde Die Nudel Erfunden?

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Die Hirse lässt sich bis in die Steinzeit zurückverfolgen. Sie war nicht nur Hauptnahrungsmittel, sondern eines der ältesten Naturheilmittel in der Volksheilkunde.

“”Irgendwie gesund” und eiweißreich, auch reichlich Ballaststoffe und Spurenelemente” ist wohl die Information, die die meisten von uns zu “Hirse” im Hinterkopf haben -

Weitere Einzelheiten kann man ja nachlesen, zum Beispiel im Artikel Hirse in der Diät – Beim Abnehmen hilft, was satt macht! Und: Lohnt sich ein Hirsetag?

 

Dinkel-Hirsenudeln

Nun war da diese Lust, bei den Nudeln mal etwas  anders zu machen, eine Lust auf Abwechslung, und da kam die Hirse wie gerufen:

Die pure Hirsenudel aber würde eher schwierig zu machen sein, denn die Hirse ist glutenfrei, und das Klebereiweiß ist für die Konsistenz der Teige zuständig. Deshalb entschied ich mich für einen Teig aus 2/3 Dinkelmehl und einem Drittel Hirse.

Ähnlich setzen auch die Profis ihren Teig zusammen, bei Finkensteiner.at finden wir für die Dinkel-Hirsenudeln:

 

Zutaten: DINKELgrieß, 25% Braunhirse und Wasser

100g Teigwaren enthalten durchschnittlich:
Brennwert 1.519 kj/359 kcal
Kohlenhydrate 68 g
davon Zucker 3,0 g
Fett 2,4 g
davon gesättigte Fettsäuren 0,49 g
Eiweiß 13 g

 

Am Anfang war die Hirsenudel

In der Rubrik “Warenkunde” finden wir noch weitere, interessante Hinweise zur Hirsenudel:

Die erste Nudel stammt eventuell gar nicht aus Italien, sondern aus China. Bei archäologischen Ausgrabungen fand man in der Provinz Shandong eine versiegelte Steingutschale mit einem nudelähnlichen Produkt vermutlich aus Hirse – der Fund ist über 4.000 Jahre alt.

Man beachte hier das “eventuell” – denn die getöpferte Schale enthielt Hirsenudeln von 50 cm Länge, mit einem Durchmesser von 3 mm!

Das aus Hirsemehl von Hand herzustellen, ist schon eine reife Leistung der begabten Jung-Steinzeitmenschen, die Hirsenudeln in einer Schale unterbringen, ist natürlich kein Problem, bei gekochten Nudeln, und dass die “Konservenschale” 4.000 Jahe dicht gehalten hat, wird durch die dicken Lehmschichten, unter denen sie vergraben oder verschüttet war, plausibel… Der Spiegel-online-Redakteur war offensichtlich bei der Enteckung aus den Schwemmsedimentschichten dabei:

In einem seit Jahrtausenden im Erdreich schlummernden Tontopf steckte augenscheinlich ein Knäuel Spaghetti. Erregt, aber auch geistesgegenwärtig schoss der chinesische Geoforscher schnell ein paar Fotos von den mutmaßlichen Archäonudeln, da zerfielen sie auch schon förmlich zu Staub.

“Was lange gart, wird endlich Staub” könnte man da meinen, bei der -Überschrift in der Süddeutschen Zeitung:

4000 Jahre Garzeit Älteste Nudeln in China entdeckt”

und ohne Beweisfotos (das sieht aus wie ein beliebiges Foto von in den Dreck gefallenen Spaghetti, das man mit einem Sepia-Filter versieht)  wäre die Geschichte auch kaum zu glauben… Andererseits: Vielleicht essen die Chinesen ja noch heute, was schon vor 4000 Jahren in die Suppenschale kam:

Die Mahlzeit erinnere an heute noch per Hand gefertigte, traditionelle La-Mian-Nudeln, schreibt das Team um Tung-Sheng Liu von der chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking.

Offenbar hat Liu, der hochdekorierte Wissenschaftler, das Geheimnis der neolytischen Hirsespaghetti mit ins Grab genommen, bis auf weiteres müssen wir mit dem Rätsel leben, und können nur dankbar sein, dass die Provinz Shandong, aus der Konfuzius stammt, zum Zeitpunkt der Entdeckung der wundersamen Steingutschale offenbar nicht von der “Stone louse” befallen war ;-)

 

Hirsenudeln oder Dinkel-Hirsenudeln?

Mit den Hirsenudeln, die pur zwar glutenfrei sind, beim Kochen aber zum Zusammenklumpen neigen, erleben wir einen Quantensprung der kulinarischen Evolution, und zwar mit Konfuzius und in seinem Geiste:

Das könnte bedeuten: Vor der Herstellung der meterlangen, millimeterdünnen Nudelfäden aus purer Hirse sich geduldig erst einmal mit der Hirse-Materie vertraut machen, denn “Es muss nicht immer Nudel sein” und “Der Mensch lebt nicht vom Brei allein”, aber Brei macht satt und ist machbar – hier ist das Beweisfoto:

50 Gram Hirse, 120 ml Milch, eine geschälte und geachtelte Birne im Schnelkochtopf gegart, mit Zucker bestreut...

Es waren nur zwei Teelöffel Zucker beim nicht übermäßig süßen Brei, die den Blutzuckerspiegel auch nicht übermä0ig zum Anstieg gebracht hatten, aber es war ein süßes, “alternatives” Frühstück, das also die Energie, diesen Artikel zu schreiben, bereitgestellt hatte…

 

Die Wiege der Nudel

Einerseits ist es ja egal, woher die Nudel stammt – Hauptsache, sie schmeckt, andererseits ist es nicht egal, ob die Erfindung der Nudel vor 4000  der vor 2000 Jahren stattgefunden hat. Die Transformation von Getreide in Grieß oder Mehl, die Transformation von Mehl und Grieß zur Nudel war jedenfalls eine lebensmittel-verabeitungstechnische Errungenschaft der Menschheit, auf die wir nur höchst ungern verzichten wollen würden, die wir aber nur vom Griff ins Regal und unter Beachtung der Zubereitungsvorschriften wohl nie ganz selbst begreifen können – es sei denn, wir machen unsere Erfahrungen mit der Nudelproduktion selbst.

Es wirkt absurd und irritierend, wenn Wissenschaftsjournalisten von der “Wiege der Nudel” fabulieren; nahe liegt dann die Frage nach der

Geburt der Nudel

- aber diese Erfahrung hat denen, die sch von dem “Forscherteam” einen Bären haben aufbinden lassen, gefehlt, und wer je Nudeln selbst gemacht hat, wäre nie auf die Idee gekommen, deshalb Geburtshelfer zu sein – nichtsdestotrotz ist festzuhalten, dass die Nudel an und für sich eher reizlos ist und der “Begleitung” einer Sauce bedarf, ungefähr und beispielsweise, ganz schlicht, so:

Dinkel-Hirse-Curcuma-Nudeln sind noch eine absolute Novität, werden es vielleicht auch bleiben. Es geht bei den Ideen zu Sinnvollen Produkten ja nicht  immer darum, Käufer für das Produkt zu motivieren oder zu finden – manchmal geht es darum, die Idee zu teilen, oder die “Botschaft, für die die Nudel steht”:

 

Ein paar der gelben Nudeln habe ich trocknen lassen; dass sie krumm sind, ist kein Makel und relativiert sich m kochenden Salzwasser ganz schnell. Wer gern eine Kostprobe hätte, kann sich übers Kontaktformular melden.

 

Nachtrag: Für Freunde “exotischer” Nudeln gibt es hier bei Portionsdiät auch ein Rezept für Linsennudeln

 

Liebe(r) LeserIn,

wie wichtig, beliebt oder unverzichtbar sind Nudeln bei Dir? Ist es egal, ob die Nudeln mit oder ohne Ei, Vollkorn oder “normal” sind?

Bist Du neugierig auf bunte Nudeln, interessant geformte oder welche, die zum Beispiel Hirse enthalten?

 

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5 Kommentare

  1. Hallo

    kannst du mir dein rezept zu den hirse nudeln nochmal genauer darlegen?

    danke sehr
    schöner artikel

    grüße

    • Hi, Tina,

      Du müsstest zunächst mal Hirsemehl haben – hier scheint es mir am einfachsten zu sein, Hirse selbst zu mahlen, notfalls mit einer Kaffeemühle.
      Dann bräuchstest Du noch eine Nudelmaschine.
      Das Hirsemehl zu normalem Mehr hinzufügen – ausgemahlenes Mehl, Dinkelmehl, Vollkornmehl – je nach Geschmack und Laune, dabei, wie gesagt, den Hirseanteil bei ungefähr einem Drittel belassen, und den Teig unbedingt ausreichend ruhen lassen, gerne auch – gurt verpackt – im Kühlschrank und über Nacht. Dann weiter wie zum Beispie hier gezeigt:
      http://www.mjammi.de/selbstgemachte-orangefarbene-nudeln/
      Wie fest oder weich der Teig sein soll, wird dann im Lauf der Zeit Erfahrungssache. Beim Teig-Kneten empfehle ich, von Hand zu arbeiten, mit einer knetenden Küchenmaschine sparst Du kaum Zeit, und, ist der Teig etwas zu fest, ist das Ding auch schnell an den Grenzen der Belastbarkeit.
      Selbst gemachte Nudeln “brauchen” das Ei als Zutat – das ist so eine Erfahrung, aber man kann einen Teil der Eier gerne durch die entsprechnede Menge Wasser ersetzen.

      “Profis” schwören auf eine Nudelmaschine mit Motor – dazu kann ich nur sagen: Wo kein Motor, geht auch kein Motor kaputt, und ich nehme die Handkurbelmaschine. Noch ein praktischer Tipp: Um die Nudelmaschine festzuhalten, reicht die mitgelieferte Zwinge eigentlich nicht aus; ich helfe mir mit einer Schrqaubzwinge aus dem Baumarkt…
      Spagghetti sind mir mit der Nudelmaschine selten gelungen – ich empfehle, Bandnudeln zu machen, zerschneide das Nudelband auch gerne mit dem gewellten Nudelrad – wegen der Optik.
      Meist walze ich bis zur dünnsten Stufe aus.
      Und natürlich kannst Du dann die frisch gewalten Nudeln auch frisch verarbeiten – sie brauchen im simmernden Salzwasser nur recht kurze Zeit – einfach ausprobieren.
      Ich wünsche Dir viel Spass und Erfolg dabei!

  2. Pingback: Hefeteig mit Hirse: Einfach anders & großartig | Portionsdiät

  3. Seit ich glutenfrei esse, gibt´s bei mir nur noch selten Nudeln……….aber fast täglich Hirse. ;-)

    Ich liebe sie einfach. Süß mit Obst und herzhaft mit Gemüse.

    • Mach ich genauso… (-; Hirse kann ich jeden Tag essen! Mahle sie mir auch gern in meiner Getreidemühle und habe dann das Mehl für verschiedenste Verwendungsmöglichkeiten.

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