Für einen richtigen Apfelkuchen “Wie früher” (größere Darstellung) gibt es nichts außer Hefeteig: Hefekuchen war das alltägliche, meist samtags gebacken, und dann, nebst anderem Hefekuchen, etwa einer Nuss- oder Rosinenschnecke, auch als”-Zopf” bezeichnet, selbst wenn da gar nichts geflochten wird, auf hessisch auch “Kringe” genannt, und oft auch noch in der folgenden Woche verfügbar.
Ökonomisch war das auch: Das Mehl im Zentnersack wurde von der nahen Mühle geliefert, die Äpfel kamen von Bäumen aus dem nahen, eigenen Garten (der konnte auch für wenig Geld gepachtet sein).
Sicher gab es auch noch den “Apfelkuchen-Sehr-fein”, Rührteig mit halbversunkenen Äpfeln in der Springform, gepudert mit Puderzucker und sehr fein…
Die Äpfel für den Kuchen mussten keinen Schönheitswettbewerb gewinnen, die Äpfel für den Kuchen waren die, die es nicht in die nie leere Obstschale schafften. Heute solche naturbelassenen Äpfel zu bekommen, braucht es einen eigenen Garten, oder Freunde, die im Wortsinn etwas für einen übrig haben. Die Möglichkeit, komunale Gemeinschaftsgärten zu bewirtschaften, wird selten gesehen und noch seltener realisiert.
Oder Du machst mal einen Herbst- spaziergang und schaust, was so heruntergefallen ist – Falläpfel aufsammeln ist, glaube ich, erlaubt. Man muss es ja nicht übertreiben.
Wenn jetzt die Frage geklärt ist, welche Äpfel zu nehmen sind, noch ein Wort zum Teig beim “urtümlichen Apfelkuchen”:
Der bestand selbstredend aus Vollkornmehl – hauptsächlich. Mit dabei waren noch ein paar EL frisch gemahlene Hirse und Amaranth, sowie zwei TL “Brotgewürz”, etwas Salz und sehr wenig Hefe, knapp 10 gr auf gut ein Pfund Mehl. Und natürlich Wasser – nach Gefühl…
Durchgeknetet und abgedeckt musste der Teig die kalte Nacht im Freien verbringen und wurde auch am folgendeb Tag erst am frühen Nachmittag ins Warme geholt, rund 2 Stunden vor seiner weiteren Verarbeitung:
Der Volkornteig, der nicht zu trocken, aber auch nicht klebrig-nass sein sollte, wird dünn und gleichmäßig auf dem leicht eingeölten, runden Pizza-Backblech ausgebreitet.
Der rustikale Apfelkuchen
Die Äpfel schälen und entkernen, achteln, spiralförmig den Teig belegen. Nach Belieben Pinienkerne darüberstreuen, 2-3 TL Zucker sind hier aber obligatorisch.
Im vorgeheizten Backofen bei 160 Grad/Umluft gut eine halbe Stunde backen, bzw. bis Äpfel oder Pinienkerne beginnen sich zu bräunen.
Fast noch besser hat mir der
Kakao-Apfelkuchen
geschmeckt:
Stelle im Mörser aus 2 Tl Roh-Rohrzucker und 1 TL Kakao ein Pulver her, mit dem Du den dünn ausgewellten Teig dick bestreust. Geschälte und entkernte Äpfel viertel und einkerben, damit den Teig belegen, backen bei guter Hitze, bis die Äpfel gut gar sind.
Das herbstliche Blog-Event zum Thema “Äpfel”
Nadine, die das Blog Sweet Pie führt, veranstaltet das Blog-Event/die Blogparadet “Zeigt her eure Äpfel”.
Dort findet Ihr noch viele Food-Blogger-Interpretationen des Apfelkuchens, und bis 15. November d.J. mögen es täglich mehr werden.
Den Weg dorthin hatte ich über Jankes Rezept “Spanische Apfelküchlein” gefunden – diesehen richtig lecker aus und passen ganz sicher zum gehobenen Sonntagskaffee.
Mein meisterliches Apfel-Stillleben von Anno Dazumal wollte unbedingt noch mal ausgestellt werden, und so hab’ ich es hier gepostet.
Es will uns sagen, dass wir auch den unperfekten, den gefallenen Apfel achten und wertschätzen sollen. Weiter nichts, denn das wäre schon viel.
Liebe(r) LeserIn!
Wie ein Hefeteig gemacht wird, wisst Ihr ja, nehme ich an. Wenn nicht, kann ich auch gerne noch einen Artikel dazu schreiben. Das Schöne am Hefeteig: Er ist kein Dickmacher, kommt im Wesentlichen ohne Zucker und Fett aus.
- 150 g Apfelkuchen mit Hefeteigboden: ca. 200 kcal
- 150 g Apfelkuchen mit Rührteig: ca. 320 kcal
- 150 g gedeckter Apfelkuchen mit Mürbeteig: ca. 345 kcal
- Es gilt aber auch: Manchmal MUSS man auch eine Ausnahme machen – gerade wenn es um Streusel geht, und überhaupt hat mir dieser Apfelkuchen besonders gut gefallen…
Ansonsten:
für neue Inhalte.
Tausend Follower bei Twitter
können sich nicht irren.
19. Oktober 2015 um 11:59 Uhr
Lieber Klaus-Peter,
danke für deinen kleinen Exkurs und dein tolles Rezept zu meinem Event. Ich freue mich sehr über deine Teilnahme!
Liebste Grüße
Nadine
20. Oktober 2015 um 20:59 Uhr
Hi, Nadeine,
gerne bin ich dabei gewesen und habe mich über die Inspiration zum Artikel gefreut – schön auch wie Du Dein Event betreut hast, und Glückwunsch zur doch wirklich tollen Resonanz!
13. Oktober 2015 um 13:19 Uhr
Oh, ich habe gerade deine Verlinkung zu meinem Apfelkuchen entdeckt.
Vielen Dank dafür und ich freue mich riesig, das dir mein Kuchen so gut schmeckt.
LG, Jasmin
13. Oktober 2015 um 13:47 Uhr
Na ja, das Auge isst ja mit, und Dein Kuchen sieht sehr ansprechend aus; wird sich ja noch eine Weile halten, als Foto