warum

Warum nehme ich nicht ab?

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Nicht abnehmen ist keine Kunst – aber warum?

Das ist so eine Frage, die man lieber der Suchmaschine stellt, als der besten Freundin – die könnte die Wahrheit wissen, aber ebensogut überhaupt kein Interesse für diese Frage entwickeln und mit den bekannten Phrasen wie “Ei, Du machst zu wenig Sport und bewegst Dich nicht genug, isst zu ungesund und zu viel” daherkommen.

Es geht immer auch um die langfristige Entwicklung: Langfristig zunehmen ist wohl schlimmer als eine Weile nicht abnehmen, und wo das Gewicht eigentlich akzeptabel ist, sollte man sich ums Abnehmen auch keinen Kopf machen.

Oder ist es ernst mit dem Abnehmen? Ist es richtig wichtig? Dann ist die Frage auch ernst.

So hatte ich kürzlich notiert:

… diesmal soll es kein gescheiterter Versuch sein, sondern ein gescheiter, und den kannst Du gerne unternehmen. Mir geht es dabei gar nicht anders…

 

Falsche Methoden und Diätsünden

Wenn es also wirklich ernst ist und doch die Abnehm-Erfolge ausbleiben, ist Deine Methode falsch, unzureichend, oder  Du machst Fehler – Diätfehler, begehst Diätsünden. Das muss aber jeder selbst wissen und entscheiden, mit einer Vertrauensperson besprechen und verändern.

 

Die Gewohnheit, die Gewohnheit ist es – womit Deine Warum-Frage auch schon beantwortet wäre

Reden wir hier nicht von guten und schlechten Gewohnheiten, gewachsen und nicht ohne Grund entstanden sind sie Beide, und Beide sind mächtig.

Und es gibt liebe Gewohnheiten, es gibt Rituale, die Sicherheit vermitteln.

Wenn das erst mal akzeptiert ist, können wir weiter fragen: Werden die guten oder die fett-machenden Gewohnheiten siegen?

Wer Fehler macht und darüber informiert ist, und die Fehler weiter und weiter begeht, wäre ansonsten “unverbesserlich”. Wobei “unverbesserlich” hier in Anführungszeichen steht und keine Zuschreibung sein soll, sondern ein Denkanstoß.

Wirklich unverbesserlich wäre jemand, dem nicht zu helfen ist, wäre jemand, der unheilbar ist in dem Sinne, sein Handeln überhaupt nicht steuern zu könnte – diese Figuren sind dann doch sehr, sehr selten; ein gewisses Maß an Selbstverantwortung haben doch die allermeisten.

Im Dienste dieser Selbstverantwortung dürfte es auch liegen, die “Warum-nehm’ ich denn nicht ab-Frage” zu stellen; sie zu beantworten, verantwortlich wiederum, kann aber auch heißen: “Das kommt auf den Einzelfall an”.

  • Manchmal liegt es am Zuckerkonsum – vor allem durch Säfte und Limonaden konsumiert man sehr schnell große Mengen an Zucker (die Ballaststoffe des Obsts fehlen im Saft, Limonade ist ballaststoff-frei, aber nicht kalorienfrei, “Zero-Plörre” gaukelt dem Gehirn weiß-der-Teufe-was vor).
  • Wer ausgerechnet im Urlaub “zulegt”, sollte vielleicht eher Aktivurlaub betreiben und sich am Buffet in Zurückhaltung üben.
  • “Schnell abnehmen” als Wunsch (oder gar Ziel?) ist eine unerschöpfliche Quelle von Frustrationen.
  • “In der Mitte wirst du am sichersten gehen” – ein Rat aus unserer kulturellen Vergangenheit (wieder mal: OVID), bedeutet in unserem Zusammenhang: Beständigkeit, Beharrlichkeit auf Deinem Weg entwicklen, nicht auf Abwege (Fress-Fasten-Exzesse) geraten, Regelmäßigkeit und Ausgewogenheit bei Ernährung und Bewegung entwickeln.
    (“In der Mitte wirst du am sichersten gehen.” – Metamorphosen Buch II, 137
    • (Original lat.:“Medio tutissimus ibis”)
  • Wer in Krisenzeiten das Futtern steigert, muss schleunigst aus der (Dauer-(?)) Krise herauskommen, notfalls sich um Hilfe kümmern – Es gibt Hilfsangebote…

Man erreicht auch manche Ziele nicht immer auf dem direkten Weg. So kann “das Abnehmen” sich vielleicht eher einstellen, wenn Du – (wie) unbeabsichtigt – Deinen Lebensstil änderst, öfters aus dem Haus gehst, mehr unternimmst, neue Kontakte knüpfst, Dich mehr um Hobby, Musik, Kultur und Kontakte als um das Essen kümmerst.

 

Andererseits gibt es zu genau diesem Thema auch ein Buch -

Warum nehme ich nicht ab? Die 100 größten Irrtümer über Essen, Schlanksein und Diäten – Der Bestseller jetzt neu!

Bestseller gegen Abnehmfrust

Die bekannte Journalistin und Autorin Susanne Walsleben stellt die 100 gängigsten Diät-Irrtümer, Ernährungs-Märchen sowie Mythen und Legenden über Sport und Abnehmen vor und zeigt möglichst einfache Lösungen für ein dauerhaftes Wohlfühlgewicht auf. Die Rezepte und Schlankpläne im letzten Teil des Buches erleichtern den Start. Ob zwei Reistage oder Vier-Wochen-Pläne – für jede Figur und jeden Geschmack ist ein Einstiegsvorschlag dabei. Auch die vitaminreichen und schnell gemixten Slim-Drinks zeigen, dass Abnehmen durchaus mit Lust, Geschmack und Sinnlichkeit verbunden sein kann.

und dazu auch eine kostenlose Leseprobe. Ich nehme mal an, dass Susanne Walsleben kaum noch zum Arbeiten kommt, wenn sie alle Dankschreiben durchlesen will -

Das Geheimnis einer guten Figur:
Hungere nicht, iss das Richtige!

Gut zu wissen! (Und ich habe es ja auch schon immer gesagt)!

 

Aber die einfache Lösung: Das ist ja die Legende

Abnehmen mit Lust, Geschmack und Sinnlichkeit (und den richtigen Smoothies) – wir sollten hier vorsichtig sein: Das könnte funktionieren. Das könnte aber auch eine Legende sein.

Immerhin:

Es geht hier um den Stoff, aus dem die Träume sind, um Märchen, Mythen, Legenden

Sicherlich sind Geschichten wie das “Schokoladen-Experiment”, Lügengeschichten und gefälschte Studien im Umlauf, wahrscheinlich häufiger als Falschgeld. Aber reden wir – andererseits – auch von unseren Illusionen, Träumen, Wünschen und Bedürfnissen?

Die Formel, bei der nach der Auflösung von Märchen, Mythen und Legenden die einfache Lösung übrigbleibt, kann ich nicht nachvollziehen, denn die einfache Lösung selbst ist ja ein Märchen. Möge es in Erfüllung gehen – bedeutend genug ist es ja. Märchen können Wunschträume ausdrücken, aber noch viele weitere Bedeutungen haben…

 

Insofern wage ich hier die These: Warum Du nicht abnimmst? Das liegt am Festhalten an alten Gewohnheiten. Am Glauben an die einfache Lösung. An wiederholten Rückschlägen. An Deinem Frust über das Versprechen von der “einfachen Lösung”, das sich dann als nicht haltbar herausstellt.

Noch ein Weiter-Lesetipp? Bitte: Was wir außer dem Fett noch loswerden müssen
Das ist eine lange und unvollständige Liste voller Irrungen und Wirrungen zum Abnehmen…

 

Liebe(r) LeserIn,

wenn Du magst, kannst Du hier kommentieren. Wie ist denn Deine Sicht der Dinge? Bist Du zufrieden mit der Antwort, die Du hier gefunden hast? Sollten wir das “Nicht-abnehmen” noch einmal aus dem Blickwinkel der Essstörung untersuchen? Oder hast Du noch die Hoffnung, dass es eine einfache Lösung gäbe?
Ja, auch Fragen und Anregungen sind willkommen…

 

 

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6 Kommentare

  1. Hi Klaus-Peter,

    während alte Taten ganze Gewohnheits-Autobahnen in mein Hirn gefahren haben, die ich ganz automatisch befahre, sind die neuen Wege noch ziemlich holprig und schwer zu begehen. Vor allem, wenn man Knieprobleme hat.
    Da stolpere ich schon mal unbewusst auf die bequeme Autobahn zurück, schöpfe Kraft, hole tief Luft und trampele dann wieder Stoppel platt.
    Aber nach ein paar Wochen beharrlichen Stolperns und Trampelns wird aus der Stoppelpiste schon ein etwas breiterer Weg. Spätestens dann – wenn das Laufen etwas leichter, sicherer geworden ist und man den Blick etwas schweifen lassen kann – entdeckt man hier ein kleines wunderschönes Blümchen und dort ein herrlich duftendes Kraut, das man auf der Autobahn niemals gesehen hätte. Dann freue ich mich darüber, auf neuen Wegen unterwegs zu sein und frage mich, warum ich hier nicht schon früher lang gegangen bin.

    Ich bin immer ganz glücklich, wenn ich einer alten Gewohnheit entkomme, indem ich sie erkenne, entlarve und dann umgehe.
    Das gelingt mir nicht immer – aber immer öfter.
    Und ich bin total gespannt auf das, was mir mit neuen Gewohnheiten so alles passieren wird.

    Wer sagt, dass das leicht wird?
    Ich nicht.
    Ich weiß nicht, ob es leicht, schnell oder lange und hart wird. Oder lange und leicht und schnell und hart.
    Mal schauen.
    Spannend ist es in jedem Fall.

    Und: Klar, sind alte Gewohnheiten mächtig.
    Aber ich habe inzwischen kapiert, dass ich das auch bin.

    Klaudia

    • Hallo, Klaudia,

      Dein Vergleich mit der Autobahn gefällt mir. Wobei die “Reichsautobahn” ja nicht des lieben Friedens willen gebaut worden war – und das “Fast Food” nicht entwickelt worden ist, damit niemand lange hungern muss – und um unsere ernsten, echten Probleme zu lösen auch nicht.

      Auf neue Gewohnheiten nur zu hoffen, wäre zu wenig – Du förderst sie aktiv, das habe ich auch vor.

      Die alten Gewohnheiten sind oft miteinander verkoppelt; das Bedürfnis, sich abzulenken, mit Fernsehen, das wieder mit Frust übers Programm und erneutem Bedürfnis, sich abzulenken. Mal schauen, wie es weitergeht; jedenfalls nicht mit dem gewohnten/gewöhnlichen Programm ;-)

  2. Ich bin gerne etwas fülliger, molliger – eher kurz geraten (körperlich), hätte ich in Dünn Angst, vom kleinsten Windhauch weggeweht zu werden. Und: Ich genieße, was ich esse.

    • Na gut: Besser scheinbar zu kurz geraten als gefühlt zu kurz gekommen, und aus Frust und Langeweile dick geworden. Danke für den Kommentar!

  3. Hey, ja die Gewohnheit. Der Feind auf meinem Teller. So ist es und wird es bleiben, wenn ich da nicht rauskomme. Ich esse gerne und das Falsche. Ich weis es. Und trotzdem…. Aber “Madam Hüngerchen” kommt mir immer wieder in die Quere. Mal hab ich keine Zeit, mal keine Lust, mal dies mal das.
    Ich selbst bin es, finde immer wieder ausreden. Denke so wird das nie was. Ich bin nicht “fett”, hab nur zuviel auf den Rippen. Aber so, dass es mich stört. Man sollte meinen, genug Ansporn.
    Ich will zum Joggen, hab keine Luft, Knie kaputt, dann geh ich nicht. Will zum schwimmen, schäme mich, dann geh ich nicht. Der Falsche weg, schon klar.
    Ich frage mich jeden Tag, wie lange tu ich das meinem Körper
    noch an.
    Draußen schneit es. ich glaub, ich geh jetzt spazieren. Ein kleiner Anfang…..Danke für Eure Seite!

    • Hallo,

      schön, dass Du die Bedeutung der Gewohnheit bestätigst, und Danke für Deine Kommentare. Von dieser “Macht” hatte ich bisher noch gar nicht geschrieben, bis erst neulich auf das Thema gekommen, wenn es auch schon längst, längst bekannt ist – aber vergessen scheint. Von daher ist die Frage, wie wir ungewollte Gewohnheiten loswerden, noch offen, aber sicherlich lösbar. In der Serie “Kleines Handbuch…” werde ich mich weiter darum kümmern.
      Weitere Infos über den Autor findest Du im Artikel “Über”, in der Sidebar oben rechts ist der Link.

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