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Sich, Dich Intuitiv, Spirituell, Rituell Ernähren & dabei abnehmen!

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Klar – das ist doch logisch – und wie sonst auch sollte “es” funktionieren? Das gemeinsame bei “spirituell, intuitiv & rituell” ist übrigens unüberhörbar die “I-U”-Lautfolge – mal etwas anderes als das langweilige, isolierte “iii”, das entsteht, wenn man “clean” langgezogen ausspricht.Wobei es ja korrekt “Clean food” heißt, was ja wieder diesen “iii-uuu”-Laut aufweist.

Clean eating

Aber nur mit “clean eating”, sauberem Essen allein also, wird das nichts, unser “sauber” tut dann ja auch “im Kern” weh, während die “anständige Portion” ohnehin ein Überbleibsel der Wirtschaftswunderzeiten ist, ein paniertes Schnitzel, das mindestens den halben Teller bedeckt und gerne mit einer Fertigsauce und ein paar Pilzen bedeckt ist – nur einmal als Beispiel. Weil damit auf dem restlichen Teller nur noch Platz für eine Portion Pommes bleibt, nicht aber für eine anständige Portion Broccoli oder Sauerkraut.

Als Alternative bietet sich an: Wagners Schnitzel (gefüllt mit Sauerkraut und Kartoffeln), dazu Rahmsoße, Speckpüree und Salat, zur Zeit der Erstellung des Artikels für EURO 12,90 erhältlich. Klingt anständig; dazu einen Äppler?

Wir sind uns also einig, dass “anständig Essen” und Abnehmen sich widersprechen, während das richtige Essen, zubereitet in einer sauberen Küche, funktionieren könnte, wenn uns unsere Intuition nicht im Stich lässt.Das soll jetzt nicht heißen, dass “mit Anstand” essen unnötig wäre, es ist halt alles eine Frage der Definition…

Während die Einen Reis, Nudeln und Linsen vor dem Kochen waschen, um am “clean eating” teilzunehmen, beharren Andere darauf, dass die Zutaten erkenn- und identifizierbar sein müssen – mit der Lupe über der Zutatenliste bei Fertiggerichten rätseln zu müssen, was jetzt mit “modifizerten sonstigen aromatisierten Zutaten” gemeint ist, führt zur Disqualifikation ohne jedes Wenn und aber.

 

Intuitiver Schabernack

Manch einer mach so seine Spässchen über “die intuitive Diät” und den “Sozialneid der Zurückgebliebenen” – dass er das öffentlich machen darf, dass das in einer “Sonntagszeitung” gedruckt wird und zu einer Versachlichung bei der Lösung gesellschaftlicher Gesundheitsprobleme einen äußerst negativen Beitrag leistet, also die Sache verschlimmert ist betrüblich.

Dass die Verfechter des “Essens nach dem Bauchgefühl” vielleicht einfach nur Glück haben mit ihrem Bauchgefühl, oder 1000 ungenannte Regeln, die sie für sich behalten ist zu bedenken. Wer die “intuitive Diät” Anderen erklären will, müsste sich schon selbst genau verstehen, um sich zu erklären – was der abnehmwillige Zuhörer davon für sich gebrauchen kann, steht auf einem anderen Blatt; nicht jedes Vorbild wird zum Vorbild, Manche werden auch abgelehnt…

 

Intuitive Essenszubereitung

Auch der Königsweg zum intuitiven Abnehmen, das intuitive Kochen, lässt sich nicht vermitteln. Ein paar Regeln und Vorschriften wird es auch hier geben – wenn man sie an den Fingern einer Hand abzählen kann, sollte man sie  auch offenlegen.

Und man müsste eingestehen, dass es Pleiten, Pech und Pannen immer geben kann, sonst wird das Gerede vom intuitiven Abnehmen zur Prahlerei oder Münchhausengeschichte…

Champignons, Tiefkühlgemüse, China-Nudeln und eine Überdosis Kreuzkümmel: Wenn das nicht intuitiv gekocht war...

 

 

Intuitive Ernährung, intuitive Diät

Wenn das Bauchgefühl nach dem XXL-Schnitzel schreit, wird das Körpergefühl bald mit der XXL-Kleidung bedient. Da fragt sich: Was willst Du?

Anders gesagt: Das Bauchgefühl ist zwar schnell und intuitiv, gefühlsbetont, aber Gefühle sind nicht immer die eigentlichen Gefühle. Das ursprüngliche Gefühl mag “Frust” und “unzufrieden mit…” sein, das sekundäre Gefühl kann dann “Mach mich gaaanz satt” lauten.

 

Craving

Intuition ist nicht mehr, wenn dieses Craving dominiert. So ein heftiges Verlangen – “craving for food”  wird als “Fressucht” übersetzt – kann diktatorische Züge annehmen. Kann beherrschend werden. Vergessen wir auch nicht die Extremfälle mit dem “Night-eating-syndrom”, die mit schlafwandlerischer Sicherheit die wache Kontrolle abgeben (können) und wie hypnotisiert ein nächtliches “schlingen” veranstalten.

Dann gibt es Leute, die sagen, “intuitives Essen” sei die Lösung, bei der es zu keinen Zwischenfällen kommt:

– solange man nur dann esse, wenn man wirklich Hunger habe. „Der körperlich-biologische Hunger sagt dem Menschen, wann er wieder Nährstoffe braucht“, erklärt er. „Dann gibt es aber auch noch nicht-echten Hunger, also das, was man heutzutage ‚emotional eating‘ nennt. Also wenn man aus Gewohnheit, Langeweile, Frust, Stress oder Einsamkeit isst.“ Man müsse lernen, die beiden voneinander zu unterscheiden und sich dann nach dem körperlichen, dem echten Hunger richten.

Ich weiß zwar nicht, wer Melanie ist, aber als

… Melanie mit der intuitiven Ernährung begann, hat sie – geprägt durch das jahrelange Einhalten strikter Regeln – auch da versucht, alles richtig zu machen. Spürte sie ein Hungergefühl, fragte sie sich manchmal lange, ob das denn nun echter Hunger sei – und worauf sie denn nun wirklich Appetit hatte. Irgendwann, sagt sie, lerne man das aber. Und man lerne auch, was man selber wirklich gerne isst und was man nur gegessen hat, weil man es für gesund hielt. Heute weiß sie, was ihrem Körper guttut, kann für mehrere Tage einkaufen und planen und das intuitive Essen so in den Alltag integrieren.

Das ist doch schön, gut und fein, und dass Melanie inzwischen in Sachen “intuitives Essen” missioniert, macht ja nichts. Wenn sie für mehrere Tage einkaufen und planen kann, kann sie ja auch als Mutter für “etwas Kleines” (und – kooperativ – für eine Familie?) sorgen – so ist das Leben.

Je mehr dann jeder isst, wann er Hunger hat und worauf,  desto schneller bekommt sie graue Haare.

 

Frust

Frust entsteht, wenn Dich niemand mag, wenn Du nicht weiterkommst mit Deiner Arbeit, die niemand anerkennt, wenn Du ständig übersehen und nicht respektiert wirst, oder schikaniert und gemobbt, zum Beispiel, weil du dick bist – oder weil Du als der Aggressor wahrgenommen wirst, der Anderen ihre fröhliche Unbesorgtheit und – schlimmer noch – ihre ständig verfügare Ersatzdroge “Essen” nehmen will.

Beim “Bauchgefühl” könnten wir auch fragen: “Wie ist das Bauchgefühl denn eigentlich?” Ich denke da an ein “äußeres Bauchgefühl”, das manche, die einen “anständig dicken” Bauch haben, offenbar zu schätzen wissen: Bietet doch so ein Bauch, zumindest im Sitzen, eine bequeme Ablagefläche für die gefalteten Hände.

Das innere Bauchgefühl wechselt zwischen Hunger und Sättigung, die auch mittels einer Skala bewertet werden können und sollen – daraufhin erfolgt die vom Verstand geleitete Entscheidung: “Ja/Nein, wann, wo, was und wieviel?”

In dieser Varaiante ist das Inuitive gar nicht mehr so intuitiv, aber auch sinnvoll.

Intuitive Diät - aber wie?

 

In Ernährungsfragen: Vertrau’ den Bedürfnissen Deines Körpers!

Mit dem Rat, “… in Ernährungsfragen auf die Bedürfnisse … [des] Körper zu vertrauen”, ist es getan, und nicht getan, wenn das impulsive Essen stärker ist als das intuitive.

Impulsive Esser müssen zunächst lernen, zu entspannen, loszulassen, und sich kennenlernen, damit es erst gar nicht so weit (also zum Fressanfall, der auf einer gewissen Ebene dem Vollrausch des “grenzenlosen Trinkens” entspricht) kommt.

Eine andere Frage bleibt: Ob dem intuitiven Essen auch das intuitive Kochen vorausgeht?

 

Die spirituelle Ernährung…

Die spirituelle Ernährung – so ganz erschließt sich mir nicht, wie das sein könnte.

Akzetieren wir zunächst einmal, dass es neben Raum und Zeit noch eine geistige, göttliche, spirituelle Ebene gibt?

Eine Gewichtskurve zeichnen wir in einer (zweidimensionalen) Fläche ein, die von zwei Achsen gebildet wird, in ein zweidimensionales Objekt. Eindimensional ist die Linie, auf der es nur ein hin-und-her gibt, oder nur ein “vorwärts” (beim technischen, wirtschaftlichen Fortschritt etwa – aber das ist wohl nur Ideologie, keine Realität). Gut – vielleicht wird alles besser, und ich sehe das nur durch die Pessimisten-Brille.

“Mit sechs Streichhölzern vier gleichseitige Dreiecke bilden” – das geht nur in der dritten, der räumlichen Dimension – kommt noch die zeitliche Ebene hinzu, die Bewegung, haben wir auch schon die vierte Dimension, die zeitliche, genannt.

Das wird schon alles gewesen sein – oder auch nicht – denn irgendwie ist das Ganze entstanden, “geschaffen worden”, teilweise ist es sinnvoll, Natur allemal, von der wir ein beseelter Bestandteil sind.

Für ein “spirituelles Bewusstsein” genügt es, anzuerkennen, dass Lebewesen beseelt sind (eine Psyche “haben”) und wir Teil der Natur sind, die wir achten wie uns selbst…

Für Sonderfälle gibt es dann die Psychotherapie, wobei viele Psychotherapeuten auch zum Bauch(-ansatz)  neigen oder magersüchtig sind, jedenfalls nicht mit der nötigen Neutralität zum Thema daherkommen.

 

Rituale des Abnehmens

Drei Liter Wasser am Tag – unbedingt -, statt Abendessen ein “Eiweiß-Shake” (der dann oft widersinnig viel Zucker enthält, im Vergleich zum Materialwert überteuert ist und nie zu einem harmonischeren Verhältnis zum Essen führt) und, und und…

Die Liste der unsinnigen Rituale ließe sich fortführen, und allgemein gilt: Wir haben die Rituale nicht unbedingt selbst erfunden. Häufig dienen Rituale der Beschwörung von bösen Geistern, also der Angstbewältigung.

Man kann aber mit Fug und Recht sagen: Rituale vermitteln Sicherheit. Vielleicht erst recht, wenn es sich um sinnvolle Essens-Rituale handelt – vielleicht eine leichte Gemüsesuppe als Vorspeise, regelmäßig. Nur muss das auch realisiert, umgesetzt werden. Jeder Bundeswehroffizier, jeder Pfarrer hat einen Großteil der Ausbildung zum Einüben von Ritualen verwendet, beim Essen geht es – entsprechend den modernen Zeiten nur noch “schnell, schnell” und noch schneller zu.

Die Frage nach den sinnvollen Ritualen, die vielleicht, oder bestimmt hilfreich sind, überlasse ich hier Euch, den LeserInnen – wenn es hierüber zu keiner Diskussion kommt: Das müsste mit dem Teufel zugehen ;-)

 

 

Liebe(r) LeserIn,

Danke für Dein Interesse an diesem Artikel – und wenn Du magst, kannst Du auch Deine Meinung dazu-schreiben.  Jedenfalls:

 

 

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2 Kommentare

  1. Es reicht! Endgültig.
    Ich werde keine Artikel übers Essen mehr lesen.
    Nie wieder.
    Sondern essen, worauf ich Lust habe.
    Wenn ich zu dick bin, spare ich eine Zeit lang Kalorien und werde wieder dünner.
    So einfach ist das. Kein Bohei drumrum.

    Dieser ganze Tanz ums richtige Essen, all die extremen und immer wieder anderen aufwändigen Moden dienen vor allem einem Ziel: wir sollen damit zufrieden sein, unser Essen selbst zu bestimmen und uns vor allem mit Essen, Konsum, Abnehmen etc. beschäftigen.
    Bloß nicht dran denken, dass es auf der Welt Wichtigeres zu regeln geben könnte. Denn das machen ANDERE für uns, die sich nicht reinreden lassen wollen.

    • Der Tanz ums goldene Kalb findet auch beim Essen statt und verhindert die “Systemfrage” – schön und gut; andererseits ist der Kampf um die Selbstbestimmung beim Essen auch die Entscheidung darüber, ob ich die gebotenen Angebote annehme und wie ich selbst entscheide, bestimme, was ich mache.
      In Zeiten der permanenten Verführung nicht ganz einfach, und die ANDEREN wissen: Mit Speck fängt man Mäuse…
      Wer vom intuitiven Essen babbelt und Verwirrung stiftet – Wessen Geschäft betreibt der?

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