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Erfolge auf der schlanken Linie

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Vor einiger Zeit hatte ich “bloggen” als “ein öffentliches Tagebuch schreiben” definiert, angelehnt an die Wortherkunft von “Weblog”.

Dass ich damit nicht so genau den Nagel auf den Kopf getroffen hatte, muss ich zugeben. “Bloggen” kann Tagebuch sein, ist auf jeden Fall öffentlich (von denkbaren Ausnahmen, wie internen, “abgeschlossenen” Blogs abgesehen), Bloggen will aber auch etwas, verfolgt einen Zweck.

Ein Blog kann – wie jede Webseite – eine Visitenkarte (~~”Denk’ an mich, komm mal wieder auf mich zu”) sein, oder, wenn das Volumen größer wird, einem Prospekt oder einem Katalog entsprechen – nun ja, Artikel transportiert es auch, die sollen gelesen werden und Nutzen stiften.

Es soll Resonanz erzeugen, und insofern stellt sich für die Blogger die Frage:

“Was kann ich tun, damit mein Blog erfolgreicher wird?”

Wobei diese Frage  Martin Grünstäudl gestellt hat und der gleichnamigen Blogparade entstammt.

Der Erfolg des Blogs misst sich gewissermaßen an der Resonanz, die er erzeugt. Mir fällt hier der Begriff “Selbstwirksamkeit” ein. Hat das PD-Blog überhaupt eine Wirkung? Leistet es, was es leisten soll, nämlich den LeserInnen eine Hilfestellung oder Inspiration beim leidigen Thema “Abnehmen” zu bieten?

Bei der kollektiven Selbstwirksamkeitserwartung geht es darum, überindividuelle Überzeugungen von der Handlungskompetenz einer Gruppe zu konzeptualisieren. So wie der Einzelne optimistische Selbstüberzeugungen haben kann, so soll dies auch für Gruppen gelten.

Mit den optimistischen Selbstüberzeugungen ist es nicht allzu weit her, könnte man meinen. Verbreiteter sind optimistische Hoffnungen oder, im schlimmeren Fall, pessimistische Erwartungen, die mit einem “Diät halten kann ich ja eigentlich nicht, weil ich auch nicht auf meine Currywurst verzichten kann”, wobei Currywurst nur ein Platzhalter ist.

Entwicklung geht aber anders, sonst würde sich kein Kind vom Schnuller entwöhnen.

Der Schnuller ist kalorienfrei und befriedigt – normalerweise übergangsweise – gewisse “orale Bedürfnisse”. Normalerweise jedenfalls.

Erfahrungsgemäß sind solche Gedanken, die auf Einsicht abzielen, nicht sonderlich populär und erzeugen also wenig Resonanz.  Das kann daran liegen, dass “die Entwöhnung” nicht so hundertprozentig funktioniert hat, wovon die Raucher ein Liedchen singen können wie auch die, die dem Alkoholgenuss frönen.

Aufs Bloggen bezogen wäre die (über-) optimistische Hoffnung, mit den Großen im Mediengeschäft mithalten zu können und sagenhafte Abrufzahlen zu erreichen, die pessimistische Erwartung bezöge sich auf ein paar verirrte Leser, die beim Surfen auch mal das eigene Blog besuchen.

Wir haben hier ein Spannungsfeld von Furcht und Hoffnung, das wir in vielen Lebensfeldern und –Abschnitten wiederfinden. Es geht darum, realistisch zu sein; als Methode, zum Realismus zu finden, sich von Furcht und Hoffnung zu befreien, gab es in der Antike die sogenannte Katharsis, die sich im Theater beim gemeinschaftlichen Verfolgen gewisser Tragödien einstellt: Was die mythischen Helden erlebten, ist typisch für menschliche Schicksale, typisch für die Zuschauer, ist lehrreich und erschreckendes Beispiel: Die antiken Helden scheitern, sind keine Götter, erleiden Schicksale, die den Zuschauern mitteilen: So darfst du es nicht machen.

Es geht um den Ausweg, um die Alternative.

Es geht um den gangbaren Weg, etwas zu erreichen – das gilt fürs Bloggen, das gilt für Diät, Abnehmen, Lebensstil, Urlaubsziel, dass wir uns angemessen verhalten, realistisch und zielorientiert, um, nochmals: Überindividuelle Überzeugungen von der Handlungskompetenz einer Gruppe, denn ohne den Glauben, etwas erreichen zu können, erreicht man nichts, und alleine auch nicht.

Voraussetzungen für den Erfolg sind also

  • realistische Erwartungen
  • Themen (Artikel), die Resonanz erzeugen
  • ein gangbarer Weg

Es wäre schön, zu wissen, was realistische Erwartungen sind. Bei aller Phantasie: Ich weiß es wirklich nicht und muss gestehen, dass mir hier so manche Hoffnung schon einen Schabernack gespielt hat.

Themen, die Resonanz erzeugen suche ich nicht verkrampft. Wo und wie finde ich eine Co-Bloggerin für “Mollige Mode”?

Wenn das PD-Konzept nicht viel Resonanz findet, wäre zu fragen: “Wodurch erzeugt man Resonanz?” Der Skepsis, die neuen Konzepten entgegenschlägt, können gute, mitreißende Beispiele entgegenwirken. Vorbilder, die motivieren.

Wer Curcuma, Sauergemüse, Ingwer und Chili uninteressant und selbst-Kochen langweilig findet, wird auch an der Portionsdiät vorbeigehen. Das reduziert die Zielgruppe…

Ein gangbarer Weg dürfte sein: Erreichtes bewahren, bei Rückschlägen nicht den Kopf in den Sand zu stecken, und eine einfache Regel:

Mach weiter, was funktioniert. Lass sein, was nicht funktioniert.

zu beachten. In diesem Sinne versuche ich jetzt mal, das Forum zu aktivieren. Dann können die BesucherInnen gegenseitig für Resonanz sorgen.

“Sein lassen…” ist so ein Stichwort.

Das Header-Bild

habe ich gleich mal entfernt.

Es hatte keinen besonderen Reiz, nur für mich ein paar sentimentale Komponenten, wie beim weltbesten, saftigsten Käsekuchen…

Kein Mensch ahnt, wie viel Arbeit in diesm Foto steckt, welche Tricks dafür nötig waren. Interesse für ein neues Käsekuchen-Rezept? Fehlanzeige. Anerkennung dafür? Auch Fehlanzeige. Trotzdem weitermachen? Klar!

Käse-Kuchen gewinnt keinen Blumentopf…

Ich hab’ da ja noch so einen Verdacht: dass hinter der Fragestellung, wie ich dem Blog zum Erfolg verhelfen kann/könnte, eigentlich die Frage versteckt ist: “Bin ich ein guter Blogger?”

Und, aber ach: Eindeutig ja. Nicht Spitze, aber gut genug.

Und im Herbst rufe ich die Blogparade “Fermentierte Lebensmittel” aus.

 

 

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Ein Kommentar

  1. Hallo!

    Herzlichen Dank für deine Teilnahme an meiner Blogparade :)

    Oh ja.. realistische Erwartungen.. Davon kann ich ein Lied singen! Meine Erwartungen waren zu Beginn des Bloggens völlig überzogen. Das hat dann dazu geführt, dass ich phasenweise die Motivation verloren und eine Blogpause eingelegt habe.

    Zum letzten Absatz: Ich finde nicht, dass das unbedingt gleichbedeutend ist mit der Frage “Bin ich ein guter Blogger”. Es geht ja darum, sich zu verbessern. Heute erfolgreiche Blogger hatten gestern noch keine Ahnung vom Bloggen, haben aber ihr Handeln reflektiert und sich nach und nach verbessert. Deshalb glaube ich, dass jeder ein guter Blogger / eine gute Bloggerin werden kann, wenn man bereit dazu ist (und das Bloggen vor allem Spaß macht :) )

    Ich wünsche dir noch viel Erfolg mit deinem Blog und vor allem mit deiner Blogparade im Herbst ;)

    Liebe Grüße
    Martin

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