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Lebensmittelfotos – wenn die Kamera Selfies schießt

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Kürzlich machte sie nur noch “Piep”, und das dreimal, zog beleidigt ihr Objektiv ein, aber nicht so richtig, blieb im letzten Zehntel hängen, mit offener “Blende”, vorderer Abdeckung, die sich eigentlich automatisch schließt…

Was dann für mich Anlaß war, mich nach etwas Anderem umzusehen – aber davon später. Ich gebe zu, ich hatte sie aufgegeben – bis dann eine gute Fee meinte, das sei wohl nur Staub, vielleicht…
Geheimtipp: Gegen Staub hilft ein Staubsauger.

Ich schwöre: Dieses Photo hat der Apparat selbst gemacht – mit Selbstauslöser, 10 Sekunden nachdem ich einen “Auslöseknopf” gedrückt hatte. Das heißt, die Kameras können heute alles selbst und vollautomatisch machen, vor allem scharfstellen – in diesem Fall auf die Staubkörner, die wiederum die Spiegeloberfläche bevölkerten, vor der der Photoapparat, auf einem Stück Parmesan sitzend, seiner Arbeit nachging.

Wenn Nudeln mit Käsesauce und Schnittlauch vor einem Spiegel Aufstellung nehmen, sieht das vielleicht nach zwei Tellern “irgendwas” (wobei – was es war, habe ich ja schon verraten) – mit einem Selfie hat es aber rein garnichts zu tun.

Es ist bloß eines dieser Fotos, die ich sonst eigentlich nicht veröffentlichte – diesmal war das Bild wie durch einen Weichzeichner verfremdet, vielleicht durch den Niederschlag vom Küchendunst auf der Linse eigentlich nicht präsentabel.

Ich darf gar nicht daran denken, wie viele Fotos der Selbstzensur der Blogger zum Opfer fallen – und so langsam verstehen wir auch, dass die Bilderflut erst mit der Abkehr vom Zelluloid, oder was das Material der Analog-Filme auch immer ist, entstehen konnte.

Und dieser ganze Aufwand dient lediglich dem Austausch von Rezepten, über Raum und Zeit hinweg, von digitalem Gerät zu digitalem Gerät, von Küche zu Küche, letztlich anonym ausgetauscht: “Was kochst Du, und was es bei mir gegeben hat”.

Was den zweiten Punkt betrifft, das kann ich beantworten, mit einem ganz frischen Foto:

Das waren Backofen-Pommes-Frites der billigsten Sorte, das Kilo 90 Cent, nach 25 Minuten dem Backofen entrissen, mit hausgemachtem Ketchup der einfachsten Sorte: Tomatenmark, Zitronen-Essig, Branntweinessig, Wasser, Zucker, Knoblauch, Curry, Pfeffer, Salz – der Zitronen-Essig natürlich selbst gemacht…

Das ist mal wieder eines dieser Bilder, bei denen ich mit vollem Magen Appetit bekomme, selbst wenn beim Ketchup auf 200 ml nur 3 gestrichene TL Zucker zugefügt waren – gegen diese Krankheit ist kein Kraut gewachsen, und wahrscheinlich komme ich nie mehr aus diesem Teufelskreis heraus ;-)

 

Lebensmittel-Portraits

Es ist eine merkwürdige Sache mit dem “Handwerkszeug” des Photographen – die Pixelzahl erhöht sich, die Objektive haben einen Brennweitenumfang, dass einem Angst und Bange wird, schnellere Prozessoren verarbeiten mehr Daten, und verbesserte Software macht die Fotos hübscher, erkennt eine lächelnde Tomate, fragt bei einem missmutigen Salat: “Möchten Sie dieses Bild wirklich aufnehmen?”

Meine “neue Alte” ist demgegenüber ein echter Dinosaurier.

“Portrait” ist dann doch etwas daneben gegriffen  denn eigentlich geht es bei den nächsten zwei Bildern um den Senf,

was hier schon mal garnicht zu erkennen ist, könnte man doch meinen, es handle sich um “Tomaten mit Beilage”.  Auch das, denn es sind besondere, selbst gezogene Tomaten.

Wenn sich die Lebensmittel im Halbkreis aufstellen, wird das kein Portrait, sondern ein Gruppenfoto ;-)

 

Das “Blogmaskottchen”

Der Bär wollte natürlich auch mal wieder ins Netz.

Irgendwo ist er hier schon einmal vertreten – aber finden würde ich ihn nicht, jedenfalls nicht ohne Mühe. Deshalb ein neues Foto, und man sieht ihm wohl an, dass er gealtert ist. Vielleicht erzählt er uns bald mal etwas mehr über sich, oder über die “neue” Kamera, und wie dieses Schnäppchen-Schätzchen doch heftige Zicken gemacht hat und mich fast den vorletzten Nerv gekostet hätte.

“Es kommt nicht auf die große Ausrüstung an” - diesem Satz würde der Bär sicherlich zustimmen – die Festbrennweite großer Lichtstärke gibt es, (gab es in einer Übergangszeit?) auch in Verbindung mit “Digital” und ohne Autofokus.


Das sieht aus heutiger Sicht nach einem (hässlichen? – nein, überhaupt nicht) Dinosaurier aus, und diese Wahrnehmung zeigt auch nur, wie schnell die Technik sich in den heutigen Tagen verändert; von der Analog- zur Digitalfotographie haben wir es “locker” geschafft (wenn dabei auch immense Werte verloren gingen und die neue Technik nicht nur Verbesserungen gebracht hat):

“The E-300 looks radically different … It’s probably the least attractive D-SLR I’ve seen, but I figure most people don’t buy cameras like this based on their physical appearance (I hope you note my sarcasm there).” (Quelle)

Aber sie “tut”, wenn auch, wie geagt, manchmal etwas zickig. Das “uralte” “Normalobjektiv” liefert bei ihr eine ca. 90-mm-Brennweite, und Lebensmittel laufen ja nicht weg, so dass ich hierbei keinen ultraschnellen Autofocus brauche.

 

 

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3 Kommentare

  1. Pingback: Ketchup Geschichte-Gegenwart-Zukunft | Portionsdiät

  2. wer sagt denn ,daß das Verlangen auf Ketchup und Pommes eine Krankheit sein muß ?
    Ich denke wir sollten uns alles gönnen.Wir sind in der glücklichen Lage alles an Lebensmittel zu bekommen.
    Warum sollen wir uns sakristeien und nur besonders gesunde Lebensmittel essen ?Da ist doch wieder die vernünftige Portion angesagt.
    Je mehr wir auf Süßes und Fettes verzichten umso mehr steigt der Heißhunger.
    Ähh und Chips habe ich nur Silvester im Hause.
    Chips beinhalten Kohlenhydrate und Fett in ein besonders ausgewogenes Verhältnis.Deshalb kann man auch so viel davon essen.
    Da fällt mir wieder die berühmte Hollywooddiät ein.
    Wer nur Steaks essen würde ohne Beilagen,sprich Kohlenhydrate wird schnell die Lust verlieren.Da bettelt man heimlich um jedes Stückchen Brot.

    • Mal auf Pommes – und dann auch Ketchup – Lust zu haben, ist sicher keine Krankheit. Ich hatte mir das ja auch gestattet, und, weil kein Ketchup im Hause war (und ich habe nie welches zu Hause), hatte ich das eben mal schnell selbst gemacht, denn eigentlich ist es wirklich keine Zauberei.

      Mit “Krankheit” hatte ich bezeichnet, wenn ich, obwohl doch schon satt, allein, wenn ich so etwas knuspriges (ums Knuspern geht es sicherlich bei den Pommes und den Chips) sehe, Appetit bekomme, und letztlich ist es wohl zumindest ein bisschen krank, dann auch noch selbst solche Photos zu machen, selbst wenn es alle machen.

      Bei diesen Knuspereien ist das Verhältnis Fett zu Kohlenhydraten vielleicht ausgewogen, aber vielleicht doch nicht vorteilhaft; es kommt also auf Vieles gleichzeitig an.

      Sowieso hatte ich das nicht in Massen zubereitet und gegessen, sondern einen kleinen Teller genossen; beim Ketchup war ich dann radikal, und habe den größten Teil verschenkt – auch, weil ich ein bisschen “Werbung” für zuckerarmes Ketchup machen wollte.

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