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Die Teigtaschen-Weltmeisterschaft: Mandu oder Maultaschen – Wer ist Favorit?

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Eine Teigtaschen-Weltmeisterschaft – wär das nicht mal eine quasi olympische Idee? “Wir” mit unseren Maultaschen dürften dann allerdings nicht mit Ravioli antreten, könnten aber über den Umweg “Maultaschen-Variationen” doch noch neue Akzente setzen und letztlich auch in fremdländischen Küchen abkupfern: Genau darum geht es hier.Es ist ohnehin erheiternd, wie versucht wird, der Welt zu erklären, was “Maultaschen”  sind:

Maultaschen” are filled noodles. In this case, the legends says that “Maultaschen” have been invented by monks of the Short Job in Korea

Die Schwierigkeit, der Welt zu erklären, was Maultaschen sind, (“…  Swabian [meat-]filled dumplings – “Filled dumplings” is a pretty good generic term.”) sind auch nicht größer, als uns zu erklären, was “Mandu” sind.


  • Mandu” sind nämlich auch “bloß” Teigtaschen, wenn auch in einigen Variationen hinsichtlich Zubereitungsart und Inhalt.  Verschiedene Erweiterungen zum Wort “Mandu” klingen ausgesprochen nett und freundlich:

  • Gunmando” “…werden in der frittierten Variante knapp in Größe eines Zeigefingers zu mehreren Stück zusammen mit sesambestreuter Sojasauce als Vorspeise serviert.”
    Oder auch: Gunmando sind die frittierte Variante – wobei mir persönlich unklar bleibt, ob sie erst gekocht und dann frittiert werden, oder wie oder was.

  • Wenn das Mandu mit Kimchi gefüllt ist, heißt es natürlich Kimchi-Mandu. 만두; auch „Kun Man Du“, „Gun Man Du“, „Gunmandu“ – das war die einleitende Lexikon-Erklärung; die Autoren hatten vergessen, anzumerken, ob es “Das Mandu, Die Mandu oder Der Mandu heißt…

  • Mandu Jeongol schließlich ist die Luxus-Mandu-Version, bei der es sich nicht mehr wirklich um eine Vorspeise handeln kann, die aber stilecht auf einem Kocher, der auf dem Tisch steht, zubereitet wird, also von der Sozialform des Essens sich ähnlich wie Fondue oder Raqulette verhält: Alle essen aus einem Topf, aber nur das, was bereits gar ist.  (hier zur Großaufnahme)

Golden Mandu (bei “Mandu” handelt es sich offenbar bereits um den Plural) müssten auch etwas  Besonderes sein:

Mandu, Korean dumplings, can be boiled in water then served in soups. Or serve them like potstickers by frying them on one side then steaming them until done. Serve fried mandu with a soy-vinegar dipping sauce. If you prefer, you can make the stuffing without tofu (tubu in Korean), substituting ground beef or pork, or even ground turkey instead.

Die Mandu-Hülle macht kein Mensch selbst; die meisten Rezepte setzen sie als Gegeben voraus: Fertige “dumpling skin/ wonton wrappers” finden wir auf der Zutatenliste, nur um die Füllung muss sich die Köchin/der Koch noch selbst kümmern, aber dann gehts los.

Emotionales Essen

Bei Wikipedia finden wir noch einen aufschlussreichen Hinweis:

Der Name leitet sich von den Mantu oder Mandou der chinesischen, japanischen oder vietnamesischen Küche ab, gedämpfte Teigstücke mit oder ohne Füllung. Sie entstammen der Zeit der „Drei Königreiche“, als Zhuge Liang, ein Militärführer der Shu Han, die Sitte reformierte, gedämpfte Brotstücke als Imitationen der Köpfe von Gefangenen zu kneten.

Ob diese (vergessene?) Symbolik dem hiesigen Brauch, den Weihnachtsmann (aus Schokolade) aufzuessen, entspricht, wage ich nicht zu beantworten. Interessant ist der Hinweis, dass es Leute (am liebsten unsere Feinde, natürlich) gibt, die wir am liebsten aufessen, und sei es nur in symbolischer Form, aber allemal: Wir sollten nicht verleugnen, dass wir doch eigentlich nur mühsam zivilisierte Kannibalen sind, hat schon Sigmund FREUD gesagt ;-)

Beim Blättern in einem alten Kochbuch ist mir neulich aufgefallen, wie sehr sich die kulinarische Sprache verändert hat. Der Schweinsbraten mit Knödel und Rotkraut ist heutzutage genauso ausgestorben wie die Fleischbrühe mit Maultaschen. «Braten vom Schwein und Basilikum-Pistazien-Knödel im Rotkrautnestchen an Balsamico-Reduktion» würde es heute heißen und «Maultaschen-Carpaccio an Brühe vom Rind». (Quelle)

Siehe auch:

Mit Brennnesselspitzen und anderen Zutaten Gefüllte Nudeldreiecke mit Pesto

 

Fotos:  Mandu – Diese Datei wird unter der Creative Commons CC0 1.0 Verzicht auf das Copyright zur Verfügung gestellt. Ansonsten alle CC mit Namensnennung und Quellenangabe: Gunmando -  AZAdam at http://flickr.com/photos/38074672@N00/120125290 Kimchi-Mandu: Sung Sook at http://flickr.com/photos/31439159@N00/439252866, Mandu guk -  sirronwong at http://flickr.com/photos/14029705@N00/320587274Mandu Jeongol – Kai Hendry at http://flickr.com/photos/16105436@N00/157020496

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