Mit den Fragen
- Was bedeutet für dich WIN-WIN?
- Wie sieht bei dir das Verhältnis von geben und nehmen aus?
- Hast du auch schon mal schlechte Erfahrungen damit gemacht?
hat Frank Albers seine zweite Blogparade gestartet – für mich ist das Thema gerade aktuell: Der entsprechende Artikel ist noch nicht draußen; darin geht es darum, dass komplexe Probleme nie von einem allein zu lösen sind, dass es Teamwork braucht, und überhaupt:
Nach wie vor gilt das afrikanische Sprichwort “Um einen Menschen zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf”.
Es ist also immer wichtig, sich an verschiedene Spezialisten wenden zu können – Bäcker, Schuster, Arzt, Maurer, Elektriker und so weiter.
WIN-WIN – Bedeutung
In meinem Metier – Übergewichts-Reduktion – kann der Prozess nur funktionieren, wenn die Betroffenen selbst die entsprechende Kompetenz erwerben, denn ohne korrekte “Selbststeuerung” wären sie darauf angewiesen, sich ständig von außen lenken zu lassen.
Hier gilt es, innerhalb eines “Gegengewicht”-Kompetenz-Netzes, einen allseits förderlichen Austausch zu ermöglichen – also eine Win-Win-Situation mit mehreren Beteiligten.
Klar, es gibt Spezialisten für Muskelaufbau, für Entspannung, für Budget-Fragen, gesunde Ernährung, für Familienkonstellationen und, und, und….
So ein Kompetenz-Netz könnte in einer weiteren Ausbauphase sogar mehr gesellschaftliche Wirkmöglichkeiten bedeuten, Einfluss bei der öffentlichen Meinungsbildung, Gestaltungsmöglichkeiten.
Zunächst aber ist es Anzeichen eines Umdenkens, das mir ermöglicht, die Gesamtverantwortung abzugeben und den Betroffenen die Möglichkeit eröffnet, sich als Experten, Fachleute in eigener Sache zu verstehen, Erfahrungen auszutauschen. Anderen weiterzuhelfen – was zu vielen kleinen Erfolgserlebnissen führen sollte, auch mit gegenseitiger Motivation einhergeht – das ist doch ein Gewinn für Alle!
Das Verhältnis von geben und nehmen bei mir
Längere Zeit habe ich mir über so eine Frage sicherlich keine Gedanken gemacht. Allerdings kam mir schon mal der Verdacht, dass es so wirklich ausgewogen nicht immer zugeht, ich also weniger zurückbekomme, als mir eigentlich zusteht. An diesem Punkt lässt sich die Frage auch nicht mehr von der folgenden, der nach den
Schlechten Erfahrungen
trennen. Aber die hat es gegeben. Mal, weil ich von einem Buch so begeistert war, dass ich es unbedingt Anderen zum Lesen geben musste – und dann ein verdrecktes Buch zurückbekam, oder mal ein unwiederbringliches Skript gar nicht. Das reicht auch schon, um diesen Bereich anzusprechen – mehr wäre ein “alten Dreck aufwühlen” – und hier und da habe ich auch mal mehr genommen, als gegeben, was ja auch auf die jeweilige Perspektive ankommt.
Ausblick
“Wer gibt, dem wird gegeben” und auch “Geben ist seliger als nehmen” steht schon in der Bibel, wohl aus ethischen Gründen
Insofern bin ich regelmäßig irritiert, wenn in den Fußgängerzonen Studenten, die in den Semesterferien Spenden einsammeln für Gruppierungen, die mehr das “Nehmen” als das “Teilen” praktizieren, weil ihre Form des Lobbyismus, die Präsenz im Hauptstadtbüro nun mal kostet.
“Nichts ist mächtiger als Gold”: Die Reichen können sich mehr nehmen als Andere, wussten auch schon unsere Vorfahren.
Es geht darum, Geben und Nehmen so zu regeln, dass “es” insgesamt gerecht zugeht dabei, über die Regeln und die “Transaktionen” zu sprechen und zwischen den Beteiligten sich zu einigen. Dazu gehört fair play, und das kann schon beim Kaffee-Trinken anfangen…
Dazu gehört ein neuer Speiseplan, sagt der WWF, weil unsere aktuellen Ernährungsgewohnheiten den Planeten plündern…
Wahrscheinlich glauben die Tierschützer, sie könnten einfach mal so und aus dem Handgelenk bei der “breiten Bevölkerung” neue Ernährungsgewohnheiten “einpflanzen”.
Sinnvoll wäre es, sie würden sich Verbündete suchen, die genau daran arbeiten. Bei Anderen mal mitzulesen, sie gar mit einer Verlinkung zu unterstützen, kostet nichts, kann aber helfen, die gemeinsame Sache, bessere, nachhaltige Lebensmöglichkeiten für die Kreaturen auf diesem Planeten, voranzutreiben.
Tun sie das nicht, sind sie genauso autokratisch wie die “Herrschaften von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung” – und machen sehr ähnliche Fehler, z.B. die Empfehlung, Fisch zu essen, wo es “nur” um Omega-Fette geht, die man bequem aus gezüchteten Algen gewinnen kann…
Nur zu sagen, dass wir theoretisch “besser” essen sollen, kann zu keiner win-win-Situation führen – da gibt es zu viele Fragen, denen wir uns im Alltag widmen müssen, nicht nur bei der Ernährung…
Es geht – wenn überhaupt – weniger um richtungsweisende Ratschläge aus dem Zylinder des Zauberers, sondern um problem-lösungsorientierte Fragen, die kooperativ beantwortet werden sollten.
Liebe(r) LeserIn!
Danke für Dein Interesse an diesem Artikel – und wenn Du magst, kannst Du hier Stammleser werden und diese Seite auch weiterempfehlen, gerne auch etwas dazu-schreiben, denn:
2. November 2016 um 14:52 Uhr
Hallo Klaus-Peter,
der Körper hat ja seine eigene Homöostasis, also das Gleichgewicht zwischen allem. Spannend deinen Artikel aus Gewichtssicht zu lesen.
Im Grunde sind unsere Körper Win-Win-Gesellschaften. Viele Zellen schließen sich zusammen, weil es jedem nutzt.
Liebe Grüße,
David
2. November 2016 um 16:56 Uhr
Hallo, David,
Der übergewichtige Körper ist allerdings in einem Ungleichgewicht, und muss das ausbalancieren, was zu gewissen Schräglagen führen kann; den Zell-Zusammenschluss sehe ich jetzt nicht beteiligt, da es ja anfänglich nur 2 waren, die sich aufgeteilt haben -4-8-16 usw., und irgendwann kam die Ausdifferenzierung, gemäß einem bisher wohl unverstandenen Bauplan.
Das Win-Win-Prinzip im Zusammenhang mit der Portionsdiät sollte sein:
Die hier vorhandenen kostenlosen Informationen, Ideen, Inspirationen werden genutzt, und es kommt ein hoffentlich positives, weiterführendes Feed-Back zurück. So kommen wir weiter.
10. Oktober 2016 um 10:48 Uhr
Hallo Klaus-Peter,
mir geht es wie Frank Albers, ich weiß gerade auch nicht, wo ich anfangen soll. Sehr breitgefächerter Beitrag. Mag ich.
Es gibt ja diese Studie, dass man der Durchschnitt der 5-Personen in seinem Umfeld sei. Das interessante daran ist, dass es ursprünglich eine Studie zur Akzeptanz von Fettleibigkeit war. Je dicker das Umfeld, desto dicker man selber. Ich denke, das kann man aber auch auf eine Geber-Mentalität beziehen. Man kann eine Geber-Umfeld schaffen. wenn man denn aufpasst.
Gerade bei Ausleihen sollte man die Devise pflegen: Verleih es nicht, wenn du nicht auch darauf verzichten könntest. Aber man freut sich umso mehr, wenn es denn wieder auftaucht. Bei mir Verschwinden ständig Bücher im Nirvana (Bekannten), aber hey, die kann man Nachkaufen
Grüßken, Yasemin aka weltenbewegerin.
10. Oktober 2016 um 16:19 Uhr
Hallo, Yasemin,
was Du zu “verleihen” sagst, hätte ich halt früher wissen müssen, aber darüber ist auch schon Gras gewachsen.
Ich muss Deinen Beitrag auf Deinem Blog noch mal durchlesen, im Moment ist mir nicht nach Adam Smith zumute, vielleicht gibt es auch noch andere Ökonomen der Kooperation, vielleicht fehlen die uns noch. Nur ein Wortspiel: Adam Riese hätte vielleicht auch noch einen Beitrag zu Win-Win
Pingback: Gewichts-Kompetenz im Netzwerk – Seid Ihr “drin” und dabei? | Portionsdiät
28. August 2016 um 20:21 Uhr
Hallo Klaus-Peter,
Ein sehr interessanter Beitrag zur Blogparade. Du beschreibst auch einige negative Erfahrungen im Geben und Nehmen. Solche Erfahrungen habe ich auch gemacht. Manchmal erwischt man Menschen einfach auch mal auf dem falschen Fuss oder sie sind gerade nicht in der Lage, angemessen zu reagieren. Meiner Erfahrung nach nehmen diese Menschen ihre “Pflicht” zu einem späteren Zeitpunkt doch noch wahr. Menschen sind halt komplex Darüber schreibe ich auch in meinem eigenen Beitrag zu dieser Blogparade.
Einen schönen Sonntagabend noch und viele Grüße,
Jan
29. August 2016 um 16:22 Uhr
Hallo, Jan,
diese uralten negativen Erfahrungen – ich sehe das als Lehrgeld an, und werde heute niemandem mehr ein Original überlassen, wenn ich von dessen Zuverlässigkeit nicht absolut überzeugt bin, oder wenn ich das Paper noch brauche
Ich denke schon, dass bei Vielen das mit dem Geben und Nehmen nicht funktioniert, vielleicht, weil sie das Gefühl haben, das Leben sei ihnen etwas schuldig geblieben und es wäre korrekt, sich wie beschrieben “schadlos zu halten”.
Komplex sind die Menschen aber allemal, alle
Aber manche machen es sich zu einfach, dann schalten sie den Kontakt ab, und so weiter…
LG
Klaus-Peter
Pingback: Schöne Aussichten: Gewichts-Kompetenz und Hausmacher Fertigkost | Portionsdiät
23. August 2016 um 09:54 Uhr
Lieber Klaus-Peter,
wow, ein sehr vielschichtiger Artikel. Ich freue sehr, dass du damit an meiner Blogparade teilgenommen hast. Bei den vielen angesprochenen Themen, weiß ich gar nicht so richtig, wo ich anfangen soll 2 Punkte sind mir besonders aufgefallen:
Jeder hat schon mal schlechte Erfahrungen gemacht, wenn er mit seinem “Geben” in Vorkasse gegangen ist. Mir ging es auch schon so. Wichtig ist, dass es sich über die Jahre in der Waage hält.
Und der Spruch: “Um einen Menschen zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf”
Ich freue sehr, dass du damit an meiner Blogparade teilgenommen hast.
Liebe Grüße
Frank