Tuttlingen und frischer Kaffee im Café

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Frischer Kaffee – also frisch gerösteter Kaffee im Café – das ist durchaus machbar, und im Falle von Tuttlingen erzählen gleich zwei Blogs davon: Hoomygumb. com und der-idealist.de. Beide sind recht angetan vom Como Coffee&More in der Tuttlinger Innenstadt; den Berichten habe ich denn auch wenig hinzuzufügen, nur ein paar Bemerkungen zur Technik, zum Röst-Equipment:

Als ich nämlich gelesen hatte, dass im “Como” (Facebook-Seite /Homepage, in Entstehung) ein Röster von coffee-tech läuft, war ich neugierig geworden.

Tuttlingen; Bildquelle: Wikipedia

Laut Hersteller läuft das Gerät gut und gerne 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, und abgesehen von ein wenig Wartung seien keine Komplikationen zu erwarten.

Das stellte sich in einem Telefonat mit dem Café schon wieder anders dar, da war die Rede von Heizelementen, die getauscht werden mussten – etwas aufwändig und kompliziert, wegen der dann notwenidigen Neu-Kalibrierung der Trommel…

Wie auch immer – der Solar-Röster hat zwar einen schönen Namen, läuft aber mit Strom, und Gasbetrieb hat auch seine Tücken, wenn man nicht ans Erdgas angeschlossen ist.

Einig waren wir uns in der Einschätzung, dass Kaffee schnell “altert”, nach der Röstung innerhalb von 10 Tagen schon viel Aroma verloren hat, dass Kaffeekapseln Energieverschwendung sind und Cafés, die selbst rösten, wohl die großen Kaffeekonzerne nicht beunruhigen brauchen. Interessant ist hell gerösteter Kaffee, hier kommen mehr fruchtige Noten und andere Aromen heraus. Interessantes Detail am Rande: Bei den Kaffee-Röstmaschinen scheint eine steigende Nachfrage an der Preisschraube zu drehen…

Fragen über die Amortisationsfristen habe ich nicht gestellt, wenns ums Geld geht, ist man schnell im Bereich der betriebswirtschaftlichen Diskretion, die meist gewahrt werden soll; darüber spricht man also nicht, habe ich mal vorausgesetzt.

Es ist letztlich die Frage an die Café-Kaffeetrinker: “Was ist Euch der frisch geröstete Kaffee wert?”

Dass dann das Café noch ein stimmiges Konzept haben muss, ist auch klar.

Richtig guter Kaffee hat meiner Meinung nach einen Mehrwert, den die Mehrzahl der Kaffeetrinker bisher noch gar nicht kennt. Ein Produkt wird durch menschliche Arbeit erzeugt oder veredelt – das schafft den Mehrwert, so hatte der Kapitalismuskritiker Marx es noch dargestellt. Dass manches Produkt viel von seinem Mehrwert von selbst wieder verliert, hat er nicht gesagt. Dass die Verbraucher über den Wertverlust – jedenfalls von der Kaffeeindustrie – nicht aufgeklärt werden, ist (selbst-) verständlich.

Zweifeln können wir auch am Fair-Trade-Konzept, wenn es nach der ZEIT geht: Da wird schon mal angedeutet, der Fair-Trade Kaffee könnte letztlich wegen der Fair-Trade-Preispolitik der Kaffe mit den höheren Preisen und der schlechteren Qualität sein.  Allerdings ist die (übernommene) Argumentationskette lang und verwickelt, Zertifikate kann es nicht gratis geben, und eine Non-Profit-Organisation, die professionell arbeitet, kostet, was sie kostet. Das ist so ähnlich wie bei foodwatch, manchen “Stiftungen”, Parteien oder beispielsweise dem Deutschen Roten Kreuz: Nicht alles geschieht ehrenamtlich, vieles bedarf der demokratischen Kontrolle, und das geweckte gesunde Misstrauen sollte nicht von der Frage ablenken, wo denn das mit illegalen Preisabsprachen verdiente Geld geblieben ist.

Womit zumindest geklärt ist, dass für existierende und zukünftige Kaffee-Blogs die Themen nicht so schnell erschöpft sind – und manchmal auch unerwartet: Zum Beispiel “Das Silberhäutchen im Brot“  als gesunder Ballaststoff:

“A teaspoon of coffee silverskin a day keeps the doctor away”!

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