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Radieschen-Kimchi – Gar Nicht Gewöhnungsbedürftig!

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Radieschen-Kimchi gibt es jetzt öfter. Oder: Das werde ich jetzt immer mal machen. Irgendwann hatte ich den Artikel von Missboulette über die fermentierten Radieschen gelesen – der und die Bilder haben sich festgesetzt, und neulich, als ich zwar zwei Bund Radieschen, aber keine Lust, die jetzt und sofort zu essen, hatte, ist es passiert: Ich habe sie, die Radieschen, geviertelt und Radieschen-Kimchi, im Glas, frischin ein (relativ) hermetisch verschlossenes Glas gesperrt (*-bitte beachten). Zuvor galt es noch, etwa Mehl in Wasser aufzukochen, dies mit Gemüsebrühe, Zucker und Salz zu mischen und abzuschmecken: Es muss “etwas zu salzig” sein, oder deutlich salzig, weil das Salz ja auch noch von den Radieschen aufgenommen wird.

Chili und Knoblauch fanden in den Lücken zwischen den Radieschen Platz, und alles wurde mit der Brühe bedeckt, zwei, drei TL “Kultur” kamen noch hinzu, und der Deckel schloss sich für die nächsten 24 Stunden.

“Kultur” – damit ist die Molke gemeint, die abtropft, wenn man Joghurt in einen Kaffeefilter gibt; die enthält, wenn es kein sterilisierter Joghurt ist, Unmengen Bifidobakterien. Offiziell muss man das Kimchi zwar nicht “impfen”, es würde auch per “wilder Fermentation” zu gären anfangen – stimmt ja.

Radieschen-Kimchi; symbolisch die Kartoffelpflanze im Hintergrund = Hinweis, dass das Kimchi Bestandteil eines Kartoffelsalats werden soll

Rosa Radieschen-Kimchi; symbolisch die Kartoffelpflanze im Hintergrund = Hinweis, dass das Kimchi Bestandteil eines Kartoffelsalats werden soll

So sieht das Radieschen-Kimchi (“Radi-Kimchi” darf man ja nicht sagen, weil der Rettich schon Radi heißt – klare Benachteiligung des Radieschens) nach vier Tagen aus; eine Nahaufnahme gibt es auch noch:

radieschen-kimchi-nahaufnahme

Und jetzt sind mir doch glatt die Pellkartoffeln angebrannt, die für den Kartoffelsalat, in dem das Radieschen-Kimchi seine Rolle spielen soll, vorgesehen sind. Egal- genießbar sind sie noch, und die Radieschen allemal.

 

(*) Es ist ja nicht ausgeschlossen, dass jemand nach diesem Rezept verfahren will: Das Glas ist sozusagen einseitig abgedichtet; innen entsteht ein heftiger (????) Überdruck, der dazu führt, dass auch Flüssigkeit austritt. Aber: Keine Angst, und das Glas einfach auf einen Teller stellen – und vorsichtig öffnen.

 

Vereinfachte Version Radieschen-Kimchi, besser gesagt: Milchsaures Radieschen im Salat

Salat mir fermentierten Radieschen

Beim Radieschen-Schneiden mit dem Gurkenhobel bitte gut aufpassen!

Dann  die Radieschen in ein Glas geben, mit Salzwasser übergießen, mit etwas Molke impfen, das Glas versachließen und bei Zimmertemperatur zwei Tage stehen lassen – nach 2, 3 Tagen sind sie noch recht knackig, haben ihre Farbe verloren, sind leicht säuerlich, aber nachdem sie mit einer normalen Essig-Öl-Salatsauce gezogen haben, ist das kaum wahrnehmbar; der ideale Einstieg für alle, die Sauergemüse nicht kennen ;-)

Eine schöne Beilage, im Kühlschrank wohl eine Weile haltbar, und ideal, wenn Du Radieschen verarbeiten solltest, jetzt aber nicht essen willst. Bei frischen Radieschen kann das Blattgrün gerne dabeibleiben, in dem Fall hatte ich es aber zu einem grünen Smoothie weiterverarbeitet.

Fermentierte Radieschen als probiotische Beilage oder Vorspeise

Wenn hier auch nicht viel zu erkennen ist: Radieschen halbieren oder vierteln, mit sehr salzigem Wasser übergieße und etwas Molke oder Brühe vom vorigen Radieschen-Kimchi hinzugeben, drei Tage bei Zimmertemperatur stehen lassen und dann ab in den Kühlschrank – das macht kaum Arbeit, aber Du hast immer etwas probiotisches zum Knabbern.

 

Bei dieser Tortellonipfanne

 

liegen sie ganz unscheinbar am Rand, ohne sich aufzudrängen, neben Sprossen, Paprika, Tomaten, frischen Stangenbohnen mit viel Knoblauch: Gemüsevielfalt, die sättigt, viel Gemüse, das lange satt hält.

Eine andere Perspektive - jetzt auch mit Stangenbohnen

Pflanzenfasern, um nicht “Balaststoffe” zu sagen, für die Gesundheit.

 

Nachtrag:

Wer sie mag, macht sie öfters – die fermentierten Radieschen.
Frisch schmecken sie am Besten – nicht allzu lange fermentiert, und rechtzeitig kühl gestellt, was den Fermentationsprozess stark bremst, bleiben sie knackig-frisch und der Zusatz “zum baldigen Verzehr empfohlen” ist berechtigt.

Noch macht es sich in der Öffentlichkeit nicht bemerkbar, dass fermentiertes Gemüse so stark im Kommen ist, wie es ist, aber mehr und mehr wird es sich durchsetzen – auch ohne Werbeetats…

 

Artikel-Leseempfehlung:

http://portionsdiaet.de/ubungen/milchsauer-vergorenes-gemuese-kimchi-beispiele

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