Die Soziologen beobachten eine “Fragmentierung der Essenslandschaft” und machen ein Problem daraus, dass “die zerfasernde Esskultur” den Zusammenhang der Gemeinschaft gefährden könnte, deuten mit dem Zeigefinger auf die “Food-Poser”, aber haben keine Ahnung von Kartoffelsalat.
Ein Blog-Event (1) beweist: Kartoffelsalat ist traditionell vielfältig, Kartoffelsalat mit Mayonaise stirbt aus, und Neues, Gesünderes (deshalb Kimchi und Kurkuma) kommt auf den Tisch. Wenn das Rezept Bestand hat, kann es mit der Zeit zum traditionellen Rezept werden, und sei es in einer “Subkultur”:
Waren früher die drei K’s für die Frauen reserviert (Küche, Kinder, Kirche), sind die Neuen Drei K’s (Kurkuma, Kimchi, Kartoffelsalat) dem männlichen Bereich zuzuordnen. So ändern sich die Zeiten und Traditionen
Vorabfoto – Unaufdringlicher Kartoffelsalat
Um eine neue Tradition einzuführen, kann es sinnvoll sein, diese mit wirklich alten traditionellen Elementen zu kombinieren, das neue Element sozusagen einzuschleichen, zunächst unauffällig im Hintergrund zu belassen – aber vielleicht ist diese Taktik auch grundfalsch…
Das Rezept zum Kimchi-Kurkuma-Kartoffelsalat
Zutaten
- 750 Gramm Salatkartoffeln, eher kleine, gerne länglich
- rund 10 fermentierte Radieschen
- 1 mittelgoße Zwiebel
- 1 Bund Schnittlauch, gerne feinröhriger
- 70 ml Sud von o.g. Radieschen
- 6 EL neutrales Öl
- 2 EL Zitronenessig
- 2 EL Kräuteressig
- 2 TL Senf
- 3 TL Bockshornklee, frisch gemahlen
- 2 1/2 Tl Kurcuma
- 2 TL Curry
- 2 TL schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
- 1-2 Tl Habanero-Sauce
- 1 1/2 TL Honig
- 1/2 TL Salz
Die Portionen bei der Portionsdiät fallen nicht gerade riesig aus, und so entspricht dieses Tupperschälchen ungefähr 2 Portionen. Das Bild soll darauf hinweisen, dass der KKK-Salat auch auf Reisen gehen kann, sei es bei einem Ausflug, Picknick oder zu einer Grillparty.
Was noch fehlt, ist die Darstellung der
Zubereitung
Die Kartoffeln am Vortag kochen, schälen, kühl stellen. Die übrigen Zutaten, außer Schnittlauch, Zwiebel und Öl, verrühren, die feingewürfelte Zwiebel zur Sauce geben, Kartoffeln schneiden und nach und nach unterheben. Die Hälfte der Radieschen in Scheibchen schneiden, unterheben. Den Salat 10 Stunden im Kühlschrank abgedeckt ziehen lassen, Öl hinzugen und untermischen, 1 h bei Zimmertemperatur ziehen lassen, mit frisch geerntetem und geschnittenem Schnittlauch und Kimchi-Vierteln dekorieren, servieren.
Der KKK-Salat passt gut zur Bratwurst, für die Veganer zum gegrillten Tempeh, ist zusammen mit einem Spiegelei eine komplette Mahlzeit – die Sensation wäre dann noch Leberkäse, selbst gemacht …
Ansonsten verhält es sich nicht anders als mit jedem Kartoffelsalat, immer/meistens ist Kartoffelsalat mehr Sättigungsbeilage als Hauptgericht, was die Wortwahl betrifft. Immerhin ist er eine Weiterentwicklung, also nicht vom Himmel gefallen.
(1) Zitat aus dem Artikel “Kartoffelsalat – und alle sind dabei“:
Kartoffelsalat zum Abendbrot? Also – jedenfalls beim Blog “German Abendbrot“: Julia, die Inhaberin, wünscht sich nämlich Kartoffelsalat-Rezepte fürs Blogevent … Gesucht sind die traditionellen Familienrezepte – oder die Kartoffelsalat-Rezepte, die mal in diesen Rang erhoben werden könnten,…
Dass der Salat auch geeignetes Mitbringsel zu einer Blog-Geburtstagsfeier ist, will ich mal annehmen. Wie er auf einem/dem Suessblog ankommt – man wird sehen…
Weitere Rezepte der Portionsdiät in der Rubrik “Rezepte”
Die Rezepte der Portionsdiät, sortiert nach Schlagworten
Grundlagen der Portionsdiät
Pingback: Zusammenfassung: Kartoffelsalate aus allen Himmelsrichtungen | German Abendbrot
11. Juli 2014 um 21:00 Uhr
Klasse! 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen, eine neue Tradition einberufen und einen köstlich aussehenden Kartoffelsalat kreiert. Was will man(n) mehr? Danke für’s Mitmachen und für diese außergewöhnliche Variante!
12. Juli 2014 um 05:29 Uhr
Ich danke Dir, für das Event, und das “außergewöhnlich”. Daraus sollte ja noch ein “normal” werden – bisher hatte ich zwei Testesser mit – wie sollte es anders sein – Verbesserungsvorschlägen (im Detail), die ich noch “einbauen” werde. Die fermentierten Radieschen kommen jedenfalls problemlos gut an.
10. Juli 2014 um 10:36 Uhr
Hallo, wow, das klingt unheimlich lecker! Vielen lieben Dank, dass du zur Party kommst! Kartoffelsalat durfte auf keinen Fall fehlen!
Liebe Grüße
Ilona
11. Juli 2014 um 05:31 Uhr
Bestimnt wird die Party super -und vor allem unheimlich virtuell
Freut mich auch, dass Du den Kartoffelsalat zu mögen scheinst; das ist dann für mich nach dem Motto “Mit kleinen Dingen große Freude machen