“Alles eine Frage der Technik” – dieser Eindruck drängt sich bei manchen Smoothy-Rezepten auf, die um den einen oder anderen “Hochleistungsmixer” herumgeschrieben sind. Doch eigentlich ist alles eine Frage der Zutaten und des Geschmacks.
Mein erstes grünes “Ganzfruchtgetränk” hatte ich symbolisch in eine Schublade gestellt, die, wäre sie beschriftet, das Etikett “Wozu das gut ist, weiß man nicht” hätte.
Oder auch “Gemixtes“, auf Englisch sind mehrere Schreibweisen möglich: “smoothie (alternatively spelled smoothee and smoothy, the name comes from the smooth property of the emulsion) is a blended and sometimes sweetened…”
Eigentlich kommen die Smoothies aus dem Saftbar-Umfeld – heute gibt es sie überall, und natürlich auch selbstgemixt.
Wer sich damit auskennt, kann Wildkräuter für einen wilden Smoothie sammeln, ansonsten kann man auch Spinat oder (Feld-) Salat verarbeiten. Wird das Getränk zu bitter, kann man mit süßender Banane gegensteuern, oder auch mit Zitronensaft – was schmeckt, ist erlaubt.
Ein gelungener Smoothie
“AWADUBRA” – “(Alles) was Du brauchst” könnte man diesen Smoothy nennen, denn Mangelerscheinungen halte ich hier für ausgeschlossen; die Zutaten:
- 1 Yoghurt “natur”
- 1 Banane
- Saft einer Limette
- 1 Avocado
- 1 kleine Möhre
- 1 kleine Petersilienwurzel
- 4 TL Leinsamen
- 3 TL Moringa-Pulver
- 1/2 Tasse Wasser
- 2 TL Rohrzucker
In der Praxis ist es vorteilhaft, den Leinsamen mit den flüssigen Bestandteilen zuerst in den Mixer zu geben; dass er dann doch so fein zerkleinert wurde, hat mich eher erstaunt. Für ein noch deutlicheres Sättigungsgefühl halte ich 2 zusätzliche EL Haferflocken und entsprechend mehr Flüssigkeit für denkbar.
Gerne bleibt bei der häuslichen Smoothee-Produktion etwas übrig – das kann man dann in passende Gefäße umfüllen und kühl stellen; die Haltbarkeit ist allerdings begrenzt.
Smoothie ja oder nein – das ist eine Frage, die jeder für sich entscheiden muss. Ich hab’s mal probiert und finde, das obige Rezept ist mal eine nette, gesunde Abwechslung – mehr nicht. Spinat finde ich als Gemüse oder auf der Pizza angebrachter als im Getränk.
Auf den “richtigen Mixer” kommt es nur in zweiter Linie an, das Thema wird überschätzt, und so wie in den 50-er Jahren, als eine “Universal-Küchenmaschine” aus deutscher Produktion, die auch sehr gut mixen konnte, noch einem halben Monatslohn entsprach, sind die Zeiten ja nun nicht mehr, ein guter Stabmixer ist oft praktischer, und viele Küchen haben Platzmangel.
Grüne Smoothies und die Gesundheit
Gerade in der Heilpraktiker-Szene werden die grünen Smoothies hoch gelobt: Gezüchteter Salat sei eher wertlos, Wildkräuter aber prall gefüllt mit Mikronährstoffen, und schließlich würden Affen auch über 100 Kräuter, stets zusammen mit Obst, genüsslich und langsam und gründlich durchkauen. Deshalb der Mixer für uns…
Ein Argument allerdings ist nicht widerlegbar:
Das schöne am Smoothie ist dass es auch gleich die Bewegung in der guten Luft mitbringt, weil die besten grünen Blätter sind die “Essbaren Wildpflanzen”.
Zwei Abschnitte weiter wird der Vorteil von Sauerkrautsaft beschrieben – den halte ich allerdings für völlig ungenießbar. Wenn es schon um Verdauung und Darm geht, ist Leinsamen doch wesentlich milder, und wenn es um die Vorzüge des milchsauren Gemüses geht: Da empfehle ich momentan fermentierte Radieschen, deren Blattgrün kann man mitfermentieren oder zum Smoothy geben. Oder beides.
Löwenzahn würde ich nur bedingt empfehlen, Brennnessel (in der “heißen Küche”) schon eher. Als Smoothie hat Brennessel einen speziellen, gewöhnungsbedürftigen Geschmack – bittere Medizin eben, und beim Pflücken bitte an die Handschuhe denken!
Wie viel Bewegung das “Ernten” von 100 Gramm Gänseblümchen bringt – wer es wissen will, kann das ja mal probieren.
Diese Wiese habe ich einstmals Anfang Mai fotographiert – das Bild macht doch richtig Lust auf ein gelbes Smoothee
Zum Schluss: Green-smoothee-Rezepte aus der Salatbar
Rezept Grüner Smootie Nr. 3: Spinat – Avocado – Curcuma – Ananas – Apfel
Das hört sich richtig viel versprechend an – und Curkuma passt bestimmt auch zu anderen Smoothies.
Rezept Grüner Smootie Nr. 4: Feldsalat – Banane – Zitrone
Gerade noch genießbar, mit Feldsalat wird es doch recht bitter
Rezept Grüner Smootie Nr. 5: Ruccola, Banane, Zitrone, Orange, Leinsamen, Kürbiskerne, Kaffee, Haferflocken
Gedacht als “Start-in-den-Tag-Smoothie”, funktioniert auch so, hat einen recht angenehmen, nussigen Geschmack
Rezept Grüner Smootie Nr. 6: Frisee-Salat, Kräuterquark, Banane, Orange, Zitrone, Leinsamen, Kürbiskerne, Curry-Blätter, Morenga
Noch so ein Smoothie mit allem, was Du brauchst, fast frei von Bittergeschmack (wenn der auch noch so gesund ist)
Rezept Grüner Smootie Nr. 7: Stangensellerie, Leinsamen, Banane, Quark
Da zieht es den Mund zusammen – und dadurch “sättigt” es sofort. Mit dem Teelöffel zui sich genommen, kann so eine Mahlzeit sich über einige Zeit hinziehen…
Rezept Grüner Smootie Nr. 8: Leinsamen, Frisée-Salat, Banane, Mangold-Radieschen-Kimchi, Möhre, Pfirsisch, Petersilien-Wurzel, Sonnenblumenkerne, Schnittlauch, Jiaogulang, Moringa
Relativ viele Zutaten nach dem Motto: “Alles gute ist im Smoothie”, das allerdings – salatbedingt – eher bräunlich ausgefallen ist. Jiaogulang-Blätter als “Adaptogen” gedacht, wenn auch nicht wissenschaftlich erwiesen, Sonnenblumenkerne für den nussigen Geschmack, und zu Moringa schreibe ich noch einen Artikel.
Ungewöhnliches Grünzeugs, das Du in grünen Smoothies verwenden kannst
- Blätter von Radieschen
- Blätter von Bundmöhren
Zusatzinfos:
Der Artikel über grüne Smoothies wäre unvollständig ohne den Hinweis auf ein Buch zur Pflanzenbestimmung: “Essbare Wildpflanzen; 200 …” Aus einer Rezension:
… alle Pflanzen sind fotografiert und gezeichnet; die giftigen Pflanzen sowohl dort genannt, wo Verwechslungsgefahr besteht, als auch in einem extra ausgewiesenen Kapitel. Das heisst ich muss sie nicht erst sortieren, um sie auswendig zu lernen, denn im Prinzip kommt es bei der Wildpflanzensuche ja darauf an, dass ich diese genau kenne. Alles andere dieser wunderbaren Geschenke der Natur kann ich ja ausprobieren, in der Küche, als Nahrungsergänzung, als Unterstützung bei der Heilung. Die kurzen präzisen Beschreibungen füllen das Buch nur gerade soviel, dass es eben gerade noch neben Schere, Schnur und Minispaten in meinen Wildpflanzensammelkorb passt, damit ich auch gleich vor Ort nachschlagen kann, wenn ich etwas Interessantes sehe. Die Pflanzen sind nach dem sortiert, woran man sie am besten erkennt: den Umrissen ihrer Blätter, denn was nützt mir schon das Alphabeth, wenn ich den Pflanzennamen beim Suchen nicht weiss?
Eine Warenprobe des Moringa-Pulvers hat ”rundum-gesund” freundlicherweise und unverbindlich zur Verfügung gestellt.
Wenn Du Dich für die Geschichte der elektrischen Haushaltsgeräte interessierst, möchte ich Dir den Artikel im “virtuellen Puppenhausmuseum” empfehlen.
Wikipedia-Artikel “Meerettichbaum”
Foto “Saftbar” cc HelenOnline, en.wikipedia.org
“Rote Smoothies”
Bild: “Roter” Smoothie und seine Bestandteile – nicht im Bild sind Radieschen-Kimchi, Leinsamen und Frühlingszwiebel. Das ist allemal genießbar und auch – mengenabhängig – sättigend. Wer es braucht, darf noch Haferflocken hineinmixen.
Die Blätter der Roten Beete im Smoothie – Hungrige Menschen trinken alles
Ausschlaggebend für die “Entwicklung” dieses roten Smoothies war, dass neben den grünen Smoothies auch die Roten nicht zu kurz kommen sollen: Deshalb hatte ich beim Rote-Beete-Blattdsalat diesen Schwenk zum “Flüssig-Salat” gemacht:
Natürlich mal wieder Italo-Ware, weil unsere Gemüseanbauer es nicht drauf haben, so etwas lokal zu produzieren. Die Blättchen sind recht hübsch, und zum Pürieren eigentlich zu schade:
Wer den Salat größer sehen möchte, kann hier klicken…
Püriert wurden sie dann jedenfalls mit Leinsamen, wenigen Kräutern, einer Mini-Tomate, wenig Ananas-Apfel-Marmelade, Wasser, Yoghurt. Dazu gab es aufgebackenes Weißbrot:
Wer jetzt noch wissen will, was das mit Abnehmen zu tun hat, muss schon fragen.
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