Was sind denn “Beluga-Linsen”? Jedenfalls etwas Anderes als “normale” Tellerlinsen. Der Name leitet sich vom Beluga-Kaviar ab, woran die kleinen schwarzen Linsen optisch erinnern.
Der Kaufanreiz ist also hier optischer Natur – dass das Auge mitisst, wissen wir ja. Beim Geschmack wird oft von einem “nussigen Geschmack” geredet – das kann ich jetzt nicht bestätigen; beim Kauen hat man ein etwas besseres Mundgefühl als bei braunen Linsen – aber das kann auch von der Zubereitung abhängen.
Am Besten bringt man den Linsen einen guten Geschmack bei, indem man sie in einer guten, kräftigen Gemüsebrühe kocht. Ich hatte dazu den Schnellkochtopf benutzt, eine passende Auflaufform in einen Einsatz gestellt und hierin zwei Volumenanteile (vor- und eingekochte, konzentrierte) Brühe auf einen Teil Linsen gegeben.
Bei der Kochzeit seid Ihr variabel – wenn Ihr die Linsen länger kocht, als auf der Packung angegeben, zerkochen sie noch lange nicht, werden also auch nicht breiig. Immer steht auf der Packung, man solle die Linsen erst nach dem Kochvorgang salzen – das soll aber nur eine überlieferte Fehlinformation sein, heißt es an anderer Stelle – ich werde demnächstalso mal probieren, was passiert, wenn man die Linsen in gesalzener Brühe kocht.
Weiche Linsen lassen sich natürlich auch gut zu einem Brotaufstrich verarbeiten.
Möhre und Kartoffel (gewürfelt) habe ich übrigens erst 10 Minuten vor Ende des Kochvorgangs hinzugefügt. Die Linsen haben unwahrscheinlich viel Flüssigkeit aufgesogen, wirkten aber nicht “trocken”. Man kann sie auf dem Teller noch mit etwas gutem Olivenöl beträufeln, und auch zwei oder drei EL guten, milden Kräuteressig** hinzufügen, nachsalzen nach individuellem Geschmack.
Hier sieht man, dass die Linsen schon kurz vor dem Zerkochen waren, was sich aber geschmacklich nicht negativ ausgewirkt hat.
Dass dieser Linseneintopf das Prädikat “Super-Rezept zum Abnehmen” bekommt, hängt mit der langanhaltenden Sättigung bei relativ geringem Brennwert zusammen. Dabei ist das Linsengericht gut verdaulich, und wenn der hinzugefügte Essig selbstgemacht ist, tun wir zusätzlich noch etwas für die Gesundheit der Darmflora.
Der Beluga-Linseneintopf – weitere Verwendungsmöglichkeiten
- Linsen mit Spätzle – Für Viele der Klassiker überhaupt. Damit werden von einer gegebenen Menge Linsensuppe noch mehr “Mäuler” satt. Dafür aber noch deutlich mehr Brühe hinzufügen; optional auch ein Würstchen, z.B. “Wiener Art”.
- Linsen mit Kokosmilch – eine “Zufallsentdeckung”. Tatsächlich passt Kokosmilch zur Linsensuppe. Um dem Ganzen noch einen leicht indischen Touch zu geben, hatte ich noch gemahlenen Bockshornklee, Kreuzkümmel und Koriander angeröstet und hinzugefügt.
- Noch ein Brotaufstrich- hier mit Melone und Senf neben den Linsen; das kann man aber auch leicht variieren. Wie der aussieht – siehe unten
Nachtrag:
Linsen-Bolognese
Bei aller Landwirtschaftspolitik, die sich momentan mehr um die überschüssige Kuhmilch dreht als um globale Probleme, wird von offizieller Seite wenig für die Hülsenfrüchte getan – während es eigentlich an der Zeit wäre, das alte Märchen vom “Stück Lebenskraft”, die das Fleisch für uns bereit stelle, umzuschreiben. Wie auch immer – nichts gegen Märchen!
Für dieses an einer Spaghettesauce mit Hackfleisch orientierte Linsengericht hatte ich in Salzwasser gekochte rote Linsen in einer Paprika- Tomatensauce zu den Nudeln gegeben; für die Sauce:
- 1 Paprika entkernen, schnippeln, anbraten
- dto. 1 Habanero
- 2 Zehen Knoblauch schälen und anbraten
- Rosmarin und Thymian abzupfen, kurz in die Pfanne geben
- diese Zutaten plus 1-2 Dosentomaten pürieren
Die (zuvor gekochten) Nudeln mit Olivenöl in die Pfanne geben, etwas anbraten, gleichfalls ein paar halbierte oder geviertelte Coktailtomaten, alles noch kurz und schonend erhitzen, servieren, gegebenenfalls mit geriebenem Käse (hier von der Ziege) bestreuen.
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29. April 2016 um 03:57 Uhr
… in Tomatenpüree mit wenig Wasser gekocht, schön scharf = “Linsen-Bolognese” = der Hammer!
Geht auch als Brotaufstrich.
20. Juli 2016 um 10:48 Uhr
Hi, Klaudia,
Danke für Deine Anregung – die Linsen-Bolognese-Sauce habe ich gestern ausprobiert und weiß jetzt, warum Du begeistert bist; beim “schön scharf” braucht man nicht zimperlich sein, und bei den roten Linsen gilt es, sie rechtzeitig von der Platte zu nehmen
Ein “schlankes”, veganes Gericht mit allem, was der Mensch braucht!
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