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Die vegane Spirale – Improvisation – 16 Neue Rezepte

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Die Schneckenlinie als “… Kurve, die um einen Punkt … verläuft und sich je nach Betrachterperspektive von diesem entfernt oder [ihm] annähert”, scheint mir als Sinnbild für die Annäherung an vegane Ernährung recht brauchbar zu sein. Aber das ist natürlich Zufall gewesen, dass ich diesen spiraligen Teller gestern wieder ausgekramt und benutzt habe.

Die Idee zu einer veganen Rezepteserie hatte ich ja schon länger – was noch gefehlt hatte, war die Überschrift – und (hier) der Anfang:

 

Pflaume, Tomate und Lauch mit Curry auf Nudeln im Spiralteller

Wir haben es hier mit einer typischen Improvisation zu tun – ein Rezept, das gerne abgewandelt werden kann und nicht unbedingt in einem Kochbuch verewigt sein muss. Als Anregung für Neues – oder auch zum Nachkochen, wenn Ihr die Zutaten habt.
Das Gemüse und die Zwetschgen vorsichtig angebraten, gesalzen und gepfeffert, die Lauchstückchen bekamen noch je eine Msp. Curry. Olivenöl gab es noch extra obendrauf. Das ist alles. Kein Jubelgeschrei, wie heute so häufig zu hören, wenn jemand etwas gekocht und verbloggt hat.

 

Kürbis-Curcuma-Suppe mit Geröstetem Pizza-Rand, viel Curcuma und etwas Schwarzkümmel

Den Kürbis zerkleinern, dämpfen, im Mixer mit Wasser oder Gemüsebrühe, frischem Ingwer, viel Curcuma, Pfeffer und Salz pürieren. Fertig.
Aber doch nicht so ganz – denn sättigend ist etwas Anderes. Vom Vortag war noch Pizza übrig, die hatte aus irgendwelchen Gründen einen allzu hohen und breiten Rand, und so kam es bei der Suppe zur Resteverwertung: Hefeteig in Würfel geschnitten und diese in Olivenöl knusprig angeröstet. Auch der zerstoßene Schwarzkümmel hatte der Pfanne mal kurz einen Besuch abgestattet. [großes Foto]

 

Linsensuppe – spartanisch? Nein, Linsensuppe für den Durchblick

Wenn auf diesem Bild so gar nichts zu erkennen ist: Macht nix, die Food-Fotographie hat uns verwöhnt, und das abgebildete Essen immer geschönt.  Rote Linsen, püriert, und kombiniert mit sehr viel klein-geschnittenem Gemüse, Curcuma, Curry, Olivenöl, etwas Kokosmilch und einer geheimen Zutat kann durchaus undefinierbar aussehen…

 

Zweierlei Schiffchen mit Zwiebel-Balsamicoessig-Füllung, Curcuma-Reis und fermentierten  Radieschen

Zwiebel, gemischte Kerne und Curry anrösten, mir Balsamicoessig übergießen und den dann eindicken, das ergibt, noch leicht gesalzen, etwas geschmackvoll-Essbares in Schwarz.

Das dann in “Chicoreeschiffchen” und halbierte Paprika eingefüllt und so lange gebacken, bis die Paprika weich ist.
Ihr kennt die fermentierten Radieschen noch nicht? Die könnt Ihr ja noch kennenlernen. Und “Machen, Ihr Macher!”
Dazu passt Reis, gerne mit Curcuma im Kochwasser.

Das spricht sich so langsam herum:

“Auch beim Abnehmen können fermentierte Lebensmittel förderlich sein,”

 

 

 

Veränderung – Umstellung – Transformation – Metamorphose

Diesen Satz in einen Artikel über Diät einzufügen, ist angebracht – aber der Gesamtzusammenhang ist natürlich größer. “Wir” – Du, Ich, Er, Sie, Es – je besonders, vor allem aber zunächst Ich und Du.

An der Selbstveränderung arbeiten, aus dem Gefühl der Selbstwirksamkeit, das sich in dem Prozess verstärkt…

Metamorphosen werden in der Biologie beschrieben, wenn sich zum Beispiel eine Raupe in einen Schmetterling verwandelt, es gibt sie auch im sozialen Leben. Oder als Unterschiede zwischen den Lebensphasen.

Tortellini mit Lauch-Pastinaken-Tofu-Semmelbrösel-Füllung

Der Lauch: Gehackt, die Pastinake gehobelt, der Tofu zerbröselt, und mit selbst gemachtem Paniermehl in der Pfanne: Das war die Füllung, noch mit Curry, Gelbwurz, Pfeffer und Salz gewürzt. Ein Ei hätte die Masse besser zusammengehalten, so war sie etwas bröselig, aber der Nudelteig hat sie noch zusammengehalten, und die gute irische Weidebutter und das Olivenöl, worin die Cocktailtomaten leicht geschmort waren, wurden regelrecht aufgesaugt. Von zu fett ntürlich keine Rede in diesem Fall, weil das bestmögliche Fett zum Einsatz gekommen ist. Ganz kurz angebratener frischer Salbei on Top.

 

Steckrübenbällchen, fermentierte Radieschen, Yoghurt-Dip

Gehobelte Steckrübe und Pastinake, etwas “weichgebraten”, gewürzt mit viel Curcuma, etwas Salz und einer Prise Pfeffer, mit Dinkelmehl und Hummus zu einem formbaren Teig verknetet, gekugelt, paniert und in Butter gebraten ;-)

Dazu ein Dip aus selbst gemachtem Yoghurt, Zitrone, süßem Senf und die allseits beliebten selbst fermentierten Radieschen.

 

Steckrübenbratling

Nach einem ähnlichen Rezept (- folgt -) wie oben – harmoniert sehr gut mit frischem Apfelbrei.

 

Sellerieschnitzel und Lauchpfännchen – mit Kartoffelbrei

Beim Vorbereiten von Gemüsebrühe ist dieses Gericht entstanden: Der Lauch – nicht mehr der Frischeste – war plötzlich “nur für die Suppe” zu schade, und so ein Lauchpfännchen…
Die Selleriescheiben – gleich zu würfeln für die Brühe – waren auch schon parat. Insofern war es logisch, den Sellerie und ein paar Stückchen Kartoffel bei der Gemüsebrühe obenauf zu geben und nach einer Viertelstunde kochen wieder herauszuholen.
Auf den Käse zum Lauchpfännchen habe ich dann verzeichtet, zu Gunsten des veganen Experiments. 20 Minuten hat der Lauch, abgedeckt, im (Mini-) Backofen gebraucht, und etwas Öl und Salz obenauf.
Muskat zum Kartoffelbrei versteht sich von selbst, und ein paar Extra-Semmelbrösel (selbst gemachte aus aromatischem Knäckebrot), angebraten, nach Gusto. (großes Foto)

 

Knuspriges Fladenbrot – halbiert und überbacken

Flasenbrot, überbackenWas eigentlich in die Rubrik “Abendbrot” gehört, taucht auch in der veganen Spirale auf, selbst wenn es “nur” vegetarisch und nicht korrekt vegan ist?

Ja, sicher, denn alleine der Ausdruck “korrekt vegan” ist eine Zumutung.

Das Brot ist aus einem Teigrest entstanden, den ich zu einem Teigfladen geformt etwas zu scharf gebacken hatte – um es wie eine Pita-Tasche zu füllen, war es nicht geeignet, so kam es zur mit Gemüse belegten Brothälfte. Darauf kam noch ein halber Bio-Mozzarella, aus der Milch von hoffentlich glücklichen und Gras-gefütterten Kühen.

Alles Andere wäre ein Gemüsebrot gewesen. es sei denn, ich hätte Analogkäse verwendet, was ich wiederum unnatürlich finde. Wie gesagt, “korrekt vegan” oder “rein vegan” hat etwas rigides – da gibt es schon Schreiber, die sich an der Definition von “Sauberem Essen” versuchen – der alltägliche Wahnsinn, von dem ich mich nicht infizieren lasse.

 

Vegane Reispfanne

Champignons, Zwiebel, Ananas – dazu Curcuma, Salz & Pfeffer – in dieser Reihenfolge in die Pfanne mit Öl gegeben, und mit selbst gemachter Gemüsebrühe das an der Pfanne haftende Röstaroma abgelöst: Mit das einfachste und effektivste vegane Rezept.

 

Bratnudeln – immer wieder gern

Nudeln selbst zu machen, ist nicht der größte Aufwand der Welt, aber es lohnt sich. So kann auch ein absolut schlichtes Gericht genug Genusspotential haben, um die Esser nicht unzufrieden zu lassen. Das Rezept als solches beträfe eigentlich die Würzung – da solltet Ihr selbst nach den aktuellen Bedürfnissen entscheiden. Die Nudeln mit etwas Olivenöl zu beträufeln, ist nicht verkehrt. Überbacken mit Mozzarella kann, muss aber nicht sein. Salat oder Gemüse dazu: Nach Wunsch und Möglichkeit.

 

Gemüseteller mit Salbei und Reis

Paprika in rot, grün, gelb, eine Möhre, eine Petersilienwurzel, etwas Lauch, Salbei und Knoblauch, ein Rest Reis, Salz, Pfeffer erst nach dem Foto – in ungefähr dieser Reihenfolge (das Gemüse wo möglich gestiftet) wurde alles angebraten, hinzu kamen noch einige Esslöffel gute Gemüsebrühe: Das wars.

 

Bratnudeln mit Orangensauce und Paprikatofu

Die Frühlingszwiebel und der Lauch, die hier mit den Nudeln gebraten wurden, haben sich im Foto etwas versteckt – nach allen Regeln der Kunst hätte ich auch den Gemüseanteil größer gestalten müssen, aber vielleicht gibt es heute ja noch mehr Gemüse bei einer anderen Mahlzeit – das ist also kein Beinbruch. Würzung: Curry und Salz, etwas Pfeffer-
Die Orangensauce war eine kleine Improvisation: In leicht konzentrierter Gemüsebrühe den Abrieb von (ungespritzter) Orangenschale mitkochen, die Sauce etwas andicken und eine Prise Salz und einen Tl. Zucker (oder ein paar El Saft) hinzugeben.
Den Tofu nur anbraten und leicht salzen, oder, wenn die Zeit reicht, mit Sojasauce marinieren.

 

Brotsuppe mit Koriander und Radieschenkeimen

Eine selbstgemachte Gemüsebrühe, zu der auch viel Meerrettich geschmacklich beihetragen hatte, war hier die Basis; hinzu kam würziges, indisches Fladenbrot, zusammen mit ein paar Tofu-Würfeln angebraten.

Ingwer, in dünnen Scheiben, und pro Teller ein gestrichener Tl. Korianderpaste, Salz, Pfeffer und das Hellgrüne von ein paar Radieschen, die im Kühlschrank wieder ausgetrieben hatten, rundeten die vegane Suppe ab.

Wohlfühlmenü, bei dem Curcuma-Kartoffelsuppe mit Steinpilzen, Kresse und Müller-Thurgau die Vorspeise ist

Diese besondere Kartoffelsuppe musste hier erwähnt werden. Genauer beschrieben ist sie im Artikel mit der obigen Überschrift, nebst veganem Nachtisch.

 

Fermentierte Tofu-Curcuma-Tapenade mit Zwiebeln auf Reis nebst Radiccio-Orangen-Salat und Dinkelbrot (*16)

Die milchsauer fermentierte “Tofu-Curcuma-Tapenade” ist nicht meine Idee, sie war in einem 200-Gramm-Becher zu erwerben und sollte als “Dip” dienen – eine Masse mit der Konsistenz von Trockenquark, mit der die französischen Hersteller und die hiesigen potentiellen Kunden sich wohl nicht so recht anfreunden können.
Aber so ein Produkt, wenn es denn schon kräftig preisredziert ist, kann man ja mal testen…

Im rechten Schälchen befindet sich zuunterst Reis, darauf gewürfelte, in Öl geröstete Zwiebel, gehobelte und geröstete Petersilienwurz, gemischte Salatkerne – gewürzt mit viel Curcuma, etwas Curry, Salz und Pfeffer. Mit den letztgenannten Zutaten hatte ich dann, so gut es ging, die Paste vermischt.

Das Beste am Salat war die schlichte Essig-Öl-Salz-Pfeffer-Sauce, deshalb auch das Dinkel-Brot als Beilage.

Rezept-Empfehlungen im Zusammenhang:

Stimmungsmache: In einer Deutschen Wochenzeitschrift, die früher wohl mal besser war, finden wir unter der Abbildung von schwarzfermentiertem Tofu die Unterschrift:

Das riecht genau so, wie es aussieht: ekelig. Fermentierter Tofu fehlt in kaum einer typischen Pekinger Snack-Straße.

Unser fermentierter Tofu war lakto-fermentiert und riecht, wenn überhaupt, angenehm und ein wenig säuerlich – oder welchen Geruch hat Yoghurt?

- Fortsetzung -

Eines kommt zum Anderen, so kommt einiges zusammen. Hier und da der eine oder andere Artikel über Nachhaltigkeit, der mir beim Schreiben so etwas die Augen geöffnet hat, dann und wann mal ein Versuch mit vegetarischer und veganer Küche, Studien, die besagen, dass Fleisch vielleicht gar nicht gesund ist, Käse eigentlich zuviel Salz und doch nicht so gesunde Fette enthält, Gewürze, die vegane Küche erst möglich machen, meditative Bewegung

Genau genommen, schädigt die Menschheit gerade ihr einziges Ökosytem, das kann zur “hausgemachten Katastrophe” führen.

Die Grenzen des Wachstums waren ja schon 1972 bekannt. Dass unser System einen grundlegenden Systemfehler eingebaut hat, der bloß immer wieder frisch übertüncht wird, könnten wir schon viel länger wissen, wir verdrängen es bloß immer wieder, vielleicht, weil auch die Wissenschaftler, die hinsichtlich der Verdrängung für Aufklärung sorgen (können) sollten, bei der schönen alten Frage nach “Haben oder Sein” vom Haben jedenfalls nicht lassen können und selbst Beides wollen, aber auch nicht “Wasser statt Wein” predigen, weil sie sonst gar noch beim Wort genommen würden.

Welche Politiker wagen es, zu sagen, dass unser Verbrauch an tierischem Protein unvernünftig hoch und zukunftsfeindlich ist? Wo bleibt die Konsequenz aus der allgemein bekannten Tatsache, dass die globale Verteilung der Lebensmittel ungerecht ist?

Wenn ich weiß, dass wir alle den Fleischkonsum zurückschrauben müssen, kann ich am Ehesten selbst damit anfangen. Und im günstigsten Fall dazu beitragen, zu zeigen, dass vegan oder vorwiegend vegan eigentlich gar kein Problem sein sollte.

 

Wie hältst Du es mit “fleischlos” und “tierfrei”? Kannst Du Dich als “Gelegenheitsvegetarier” bezeichnen, als “Allesfresser”, als asketischer Tierrechtler oder etwas anderes, und hat das einen Einfluss auf Dein Lebensgefühl? 

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