“… menschen, die die welt ein stück veganer machen.”
In konsequenter Kleinschrift sucht sie das Vegan-Magazin: Die Blogger, Vlogger und You-Tuber (nicht aber podcaster?), die dafür eintreten, dass weniger Tiere gemästet und geschlachtet werden, weniger gemolken wird und weniger Eier von Legehennen gelegt werden.
Na gut: Auf Portionsdiaet.de gibt es vegane Rezepte. Nicht mit dem Anspruch, dass nur noch vegan gegessen wird – aber durchaus mit der Idee, dass es auch mit weniger genug sein muss. Das bei den LeserInnen beliebteste Rezept ist das zu den Beluga-Linsen – das ist so vegan, dass ich es gar nicht erst als “vegan” getaggt hatte…
Unter der Prämisse, dass nachhaltige Landwirtschaft frei von Gentechnik zu funktionieren hat und alleine schon aus Gründen des kollektiven Überlebens regionale Kreisläufe wieder etabliert werden müssen. (Wenn das auch bei Kaffee und Pfeffer nicht funktionieren wird – da sollte es zumindest fair zugehen).
Wenn wir etwas ändern wollen, können wir nicht so weitermachen, wie bisher, und
Dieses Zitat steht im Zusammenhang mit dem Kompetenznetzwerk GegenGewicht, ist im Veganis-Zusammenhang aber auch selbsterklärend.
Eine weitere Prämisse: “Otto Normalverbraucher” und “Lenchen Musterfrau” sollte man nicht das Messer des totalen Fleisch- und Käseverzichts auf die Brust setzen – der sanfte Weg, überhaupt erst mal aufzuzeigen, wie und dass es auch “ohne” geht, kann auch zu erheblichen Einsparungen beim Fleischverbrauch führen.
Die Begrenzung der Ernährung auf das Nötige vermindert gerade bei Übergewichtigen den Kalorienverbrauch um ca. 15 Prozent; zusammen mit der Begrenzung des “Lebensmittel-Schwunds” durch weggeworfene Lebensmittel kommt so einiges zusammen…
Veganismus als Lebensaufgabe
“wir lieben das leben und deswegen fühlen wir uns den schwächsten besonders verbunden:
den leidenden tieren und den hungernden menschen.”
Veganismus als Lebensaufgabe könnte man auch aus der Ehrfurcht vor der Schöpfung überhaupt ableiten, würde dann aber auch gegen die Veränderung pflanzlicher Gene, gegen die Versiegelung der Lebensräume, gegen die Rodung von Urwäldern, gegen Verpackungsmüll und Mikroplastik im Abwasser eintreten -solange “Veganismus” sich auf die Botschaft “Ernährt Euch pflanzlich” beschränkt, ohne sich auf die Mensch und Tier gemeinsame Seele (Psyche) zu beziehen, fehlt uns noch der rechte “-ismus” – wenn er nicht in Wirklichkeit hinderlich ist…
Mitgefühl und Schönfärberei
Mit Menschen, die hungern, mitzufühlen, mag menschenfreundlich erscheinen – aber wie fühlt man mit Menschen, die verhungern, mit? Vegane Solidarität als Mitgefühl mit denen, die ins Gras beißen ist, ohne an den ursächlichen Verhältnissen etwas ändern zu wollen, zu wenig!
Gegen die Tötung, Ausbeutung und Unterdrückung der Menschen und Tiere, und für die freie Entfaltung der Natur einzutreten – dafür ist es wohl schon zu spät. Die Büffelherden in Nordamerika, die riesigen afrikanischen Elefantenherden sind schon längst sinnlos zusammengeschossen, alle möglichen Lebensräume vernichtet – wenn wir es vermeiden, jetzt als Nächstes die Bienen auszurotten, können wir schon halbwegs froh sein.
Zu den Menschen, die die Welt ein Stück besser machen (wollen), würde ich mich durchaus zählen – wenn es mir auch nur “nebenbei” um “das Vegane” geht und ich finde, dass es Haupt- und Nebenziele gibt.
Was ich mir nicht vorstellen kann, ist, dass ein Leitorgan einer “Bewegung” die Kooperation mit Leuten sucht, die es nicht so wichtig finden (eigentlich total unwichtig finden), wenn mal wieder jemand einen hohen Berg bestiegen hat, “hoch hinaus, und zwar vegan”.
Das ist nichts als die alte Leistungs- und Eroberungsideologie, die Einzelne zu Höchstleistungen anstachelt (und Sherpas haben die auch) und (neue) Kontinente/Regionen errobern will.
Nichts, was der Bewunderung wert wäre, nur eine gehörige Portion übertriebener Narzismus. Die “vegane Bergsteigerei” stand unter dem Motto: “Veganer können alles”. Gedenken wir Maria Styrdom, die, gleichfalls vegan, am Berg ihr Leben verlor, was, wie ich glaube, nichts mit ihrer Ernährungsweise zu tun gehabt haben wird.
Worum es mir hier, mit einem eher unpopulären Beitrag, geht, ist die “interne Kommunikation” der “Foodies”, der “neuen Foodiekultur“, die doch immerhin gerade entsteht. Natürlich sind unter denen, die besser und echter essen wollen, zunächst einmal alle bessere Menschen – das muss man entspannt sehen, denn was ist schon tolles dabei, sich vegan zu ernähren?
Warum ist Chuck Norris kein Veganer? Weil er sich nur von Licht ernährt. Ja, Chuck Norris kann jahrelang nur von Licht leben, in einer Dunkelkammer! (Quelle)
Wenn “vegane Witze” auch nur ein kurzes Kapitel sind, können wir an der Reaktion
“wenn jemand lustig findet sich über diejenigen zu amüsieren, die irgendwann mal ihren Kopf angeschaltet haben, belegt das eigentlich nur seine eigene Beschränktheit. Dieses intolerante Verhalten signalisiert zumindest mangelnde (soziale) Intelligenz”
lediglich ablesen, dass es vereinzelt den einen oder anderen rechthaberisch-intoleranten Veganer geben könnte.
Dem hier zitierten humorlosen Gesellen war halt entgangen, dass Veganer-Witze zum Teil auch “religiöser Humor” sind:
So nimmt der vegane Teilnehmer am Abendmahl, der von der Hostie, dem “Leib Christi” nur das Teil zu verspeisen wünscht, das aus der Dornen-Krone gefertigt ward, eigentlich den kompletten Ritus, dessen symbolische Bedeutung gänzlich “untergegangen” scheint, auf die Schippe.
Die Mehrheit in der Minderheit ist aber wahrscheinlich unwahrscheinlich menschenfreundlich und kommunikativ
Nachtrag (1):
Vegane Lebensmittel sind häufig nichts anderes als eine ganze Litanei von Ersatzprodukten, die anstelle von „echten“ und ursprünglichen Lebensmitteln zu reinen Industrieprodukten zusammengebaut werden.
So muss der Veganer weiterhin nicht auf ein Schnitzel auf seinem Teller verzichten, auch wenn es überhaupt nichts mit einem echten Stück Fleisch zu tun hat.
Während ein Teil der Biofach-Besucher „zurück zur Natur“ auf ihre Fahnen geschrieben haben, begeben sich Veganer komplett in die Hände der Lebensmittelindustrie. Einen Beweis für diese These liefert jede Inhaltsangabe auf veganen Produkten. (Quelle)
Nachtrag (2)
Frage:
Sie schreiben auf Facebook: “Ich werde 2016 auf dem Lebensmittelmarkt aufräumen.” Was meinen Sie damit?
… [Es ging bei der Antwort irgendwie um grünen Tee und rote Sauce; "... davon gehen 20 Cent pro Glas in den Schutz von Tigern. "]
Frage:
Wann hätten Sie Ihr Ziel erreicht, also den Markt “aufgeräumt”?
Hildmann:
Wenn ich größer bin als Nestlé.ZEIT Campus: Sie sagen auch, dass Sie bis 2020 weltberühmt sind. Man könnte fast meinen, Sie spinnen. … (Quelle)
Ich halte es für riskant, hier die Frage nach der Spinnerei zu stellen – das zugrundeliegende Phänomen könnte gravierender, mehr als nur harmlos sein. Und die schlimmen Spinner sagen sowieso nicht die Wahrheit, nicht immer.
Bei dem Anspruch, Nestlé zu übertrumpfen, klingt ein wenig das “Heute gehört uns Deutschland, und morgen die ganze Welt” mit, zeigt sich ein Größenwahn, von dem Bonaparte und der “vegane Hitler” besessen waren – aber Attlia hat ja (vielleicht) nur ein Spässchen gemacht…
“Integration ist in Deutschland ein heikles Thema aufgrund der deutschen Vergangenheit, was zu einer aktuellen Selbstverstümmelung deutscher Werte und Kultur führt.” (Quelle)
So hat H. wohl in Facebook orakelt,
und diese Meinung
Es gibt ja auch vegane Nazis, wieso sollte es dann keine veganen Sexisten geben?
stammt aus eine Blog-Diskussion, wie auch der Beitrag
Dass man Fleisch für ungesund hält, heißt ja nicht, dass man Tiere mag oder gar für ihre Rechte einsteht.
Vegane Smoothies, alkoholfrei
“Veganismus” – das ist im Moment eine Welle, bei der es nicht so aussieht, als ob sie abebben würde.
Mandel- und Soja milch statt Kuhmilch, Soja-Joghurt statt Yoghurt – fertig ist das vegane Smoothie-Rezeptbuch, das vielleicht kein Mensch braucht.
Denn eigentlich sollten Rezepte lediglich eine Inspiration sein, nicht unbedingt eine Vorschrift – aber vielleicht habe ich etwas falsch verstanden. Wer “gelbe Smoothies” beherrscht, also weiß, wieso, wozu und warum, kann auch mit den Stichworten (für obigen Smoothie) “Banane, Apfel, Curcuma” etwas anfangen, dachte ich.
24. Oktober 2016 um 13:50 Uhr
Vielleicht erleben wir es noch und viele Menschen halten sich wieder, wie unsere Großeltern es taten ,Schweine und Hühner und betreiben vermehrt statt Ziergärten ,Gemüseanbau.
Das wäre doch ein Schritt in die richtige Richtung oder ?
26. Oktober 2016 um 17:25 Uhr
Wenn ich mich hier (Idstein, Städtchen auf dem Lande) so umsehe: Die Bebauung wird immer mehr verdichtet, und Vorgärten werden zugepflastert, damit der Zweitwagen auch seinen Parkplatz bekommt. Ansonsten ist mir Dein Gedanke schon sympathisch, zumal diese Tiere recht gute Resteverwerter sind.
31. Oktober 2016 um 13:42 Uhr
es geht mir mehr um die artgerechte Haltung ,um das Futter,um die Verabreichung der Medikamenten ,die überflüssig werden könnten.
Und natürlich um die Einschränkung des Fleischkonsums .Die meisten Veganer kennen die schrecklichen Zustände der Tierhaltung.
Da verzichten sie lieber ganz auf Fleisch und Eier.
Aber auch das Obst und Gemüse ist mit Vorsicht zu genießen.Es wird im Vergleich zum Fleisch immer teurer und ebenfalls schlechter in der Qualität. Bio steht nicht immer für biologisch angebaut.
2. November 2016 um 08:12 Uhr
Die Zustände im Zusammenhang mit der Tierhaltung sind meist eindeutig eine Zumutung, für Mensch und Tier, oder Tier & Mensch. Das fing hier mit den “Hühnerfarmen” an, Käfighaltung usw., ist Ergebnis wirtschaftlicher Prozesse und die Politik müsste hier eingreifen wie in anderen Bereichen auch.
Dass weiterhin Fleisch aus Massenhaltung gekauft wird, ist nicht unbedingt Gleichgültigkeit, sondern auch Resignation und Schizophrenie: Man kann die Wahrnehmung der wirklichen Zustände ausblenden, “abspalten”.
Zur Pflanzenproduktion: Kürzlich kam bei ZEIT-online ein ausführlicher Artikel, der die Umweltsünden rund um die Avocado-Produktion beispielhaft geschildert hat:
http://www.zeit.de/2016/43/avocado-superfood-anbau-oekologie-trend/komplettansicht
“Die Frage, die wie eine dunkle Wolke über dem Avocadobusiness hängt, lautet: Wann werden die Verbraucher in den westlichen Industrienationen merken, dass sie eine ökologisch höchst fragwürdige Frucht zum Symbol für bewusste Ernährung gemacht haben? Wann werden sie sich von der Avocado abwenden?
…
Meinte man es ernst mit der umweltschonenden Küche, müsste man auf eine Frucht wie die Avocado verzichten. Selbst eine Bio-Avocado ist eine weit gereiste maßlose Trinkerin. Statt exotische Früchte zu essen, müsste man die Arme-Leute-Küche wiederentdecken. Weißkohl, Rübstiel. Man müsste sich daran gewöhnen, dass der Supermarktmitarbeiter auf die Frage nach Tomaten antwortet: “Ham wa nich, keine Saison, in zwei Monaten wieder.”"
Rübstiel –
https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCbstiel
- warum nicht?
Den Weißkohl dann auch gern als Sauerkraut, lieber noch fermentierten Chinakohl, etwas Kimchi-Ähnliches, und die “Tomaten der Saison” kann man ja auch für den Winter konservieren. Dass das “aus deutschen Landen” dann etwas teurer wird ist nicht zu ändern.
Mit einem guten Senf als Zutat wird Einiges schmackhafter