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Sattmacher Leinsamen: Sättigung aus der Natur, das natürliche Schlankheitsmittel?

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Dänische Lebensmittelforscher haben in einer Doppelblindstudie bewiesen, dass Leinsamenverzehr die Sättigung beschleunigt und damit die während der Mahlzeit aufgenommene Kalorienmenge reduziert. Ein paar Voraussetzungen müssen dafür allerdings erfüllt sein:

Die Nachricht ist eigentlich hoch brisant, aber im Internet versteckt wie die Nadel im Heuhaufen. Unter “Leinsamen-Sättigung” war sie heute jedenfalls nicht zu ergoogeln. Hans-Ulrich Grimm hat sie auf seiner Food-Detektivseite veröffentlicht.
Da gerade sein Buch über Leinöl herausgekommen ist (und auch Schuhbeck hat mit “Die Heilkraft von Omega 3” dem Leinöl ein Buch gewidmet)  dürfte er für das Thema sensibilisiert sein.

In ihrer Studie testete Ernährungsforscherin Sabine Ibrügger mit ihrem Forscherteam der Universität Kopenhagen, Abteilung Humanernährung und Lebensmittel-wissenschaften, wie stark Lein den Hunger reduzieren kann. Knapp 20 Testpersonen bekamen 300 Milliliter eines dickflüssigen Shakes verabreicht, der je 2,5 Gramm Ballaststoffe aus dem Lein enthielt. Etwa ebenso viele Testpersonen bekamen ein Getränk ohne diese Wirkstoffe – ein sogenanntes Placebo.
Die Studienteilnehmer wussten nicht, zu welcher Gruppe sie gehörten. …  Das Leinpulver war im Getränk nicht zu schmecken. Nach dieser Vorspeise bekamen die Studienteilnehmer ein Mittagessen: Spaghetti Bolognese, soviel sie wollten. Die wissenschaftliche Analyse zeigte: Wer vorher die Leinfasern im Shake hatte, fühlte sich schon mal satter, und zwar durchschnittlich um 30 Prozent – was folgerichtig dazu führte, dass die Leute aus der Lein-Gruppe im Durchschnitt acht Prozent weniger von den Nudeln nahmen.

Acht Prozent weniger Kalorien wegen zweieinhalb Gramm Ballaststoffen – das ist doch schon beachtlich. Wahrscheinlich hatte  Ibrügger  mit ihrem Versuchsaufbau schlicht und einfach Glück: Weil die Ballaststoffe im Mund nicht wahrnehmbar sein sollten, mussten sie, bevor sie im Shake verrührt wurden, extrem fein zerkleinert werden.
So fein zerkleinert wird Leinsamen ohnehin fast nie: Geschroteter Leinsamen ist das Feinste, was der Markt bietet, und ohnehin ist es fragwürdig, die Samen aufgebrochen zu verkaufen, weil sie in dieser Form dazu neigen, ranzig zu werden.

Abnehmen mit Leinsamen

Gerüchtweise war der Zusammenhang von Leinsaat und Gewichtsreduktion auch bisher – allerdings nur wenig – bekannt. Im Onmeda-Forum gibt es die Sequenz von Frage (Laie) und Antwort (Fachfrau).
Die Frage “ich habe auf einigen Internetseiten gelesen, dass man abnehmen kann, wenn man Leinsamen täglich isst. Soll satt halten. Hat jemand Erfahrung damit? oder weiß jemand, ob das stimmt?” wurde zunächst mit einem kategorischen “Allein durch den Verzehr eines bestimmten Lebensmittels kann man nicht abnehmen, da eine Gewichtsabnahme eine negative Energiebilanz voraussetzt.” beantwortet.
Wer will da noch mehr wissen – es ist doch schon alles gesagt? Der zweite Teil der Antwort konnte auch nicht allzu ergiebig sein, führte aber eigentlich schon fast in die richtige Richtung:

Allerdings ist Leinsamen reich an Ballaststoffen, welche die Sättigung verstärken können. Daher ist auch generell der Verzehr von ballaststoffreichen Lebensmitteln empfehlenswert. Ob Leinsamen dahingehend einen positiven Effekt hat ist natürlich auch von der Verzehrsmenge abhängig.

Wie hier in einem Beitrag zum Ersatz von Eiern im Kuchenteig dargestellt wurde, bildet Leinsamen beim Zerkleinern (pürieren) im flüssigen Medium eine Emulsion, die die Ballaststoffe fein zerkleinert enthält und von der Konsistenz schwer, am Ehesten als “schmierig” zu bezeichnen wäre. Das könnte im Magen eine beruhigende Wirkung entfalten – und ein beruhigter Magen ist auch weniger fordernd.

Der “Trick” besteht darin, den Leinsamen-Ballaststoff zu “verstecken”. Bei diesen Küchlein – von der Optik her noch im Versuchsstadium – ist von der harten Konsistenz der Leinsamenschalen nichts mehr zu spüren, geschmacklich wird das Gebäck leicht ins nussige verschoben.

Über den Wirkmechanismus der potentiellen, natürlichen Abnehmhilfe darf also spekuliert werden;

Der Sättigungseffekt kommt nach Expertenmeinung dadurch zustande, dass die Ballaststoffe Wasser binden und den Nahrungsbrei im Verdauungssystem eindicken. Der genaue Mechanismus sei aber noch nicht erforscht. Dass die Wirksamkeit einer so geringen Dosis nachgewiesen wurde, ist eine Besonderheit dieser Studie. Nur 2,5 Gramm Ballaststoffe wurden im Experiment verabreicht, demnach würde schon ein knapper Esslöffel Leinsamen täglich reichen, um das Sättigungsgefühl zu verstärken.

Spezielle Leinsamen-Ballaststoff-Tabletten halte ich demnach für unnötig, aber auch so ein Produkt wird auf den Markt kommen. Vielleicht wird es auch “Sättigungs-Küchlein auf Leinsamenbasis” in verschiedenen Geschmacksrichtungen geben – auf jeden Fall sollte es lohnend sein, diesen Dingen auf der Spur zu bleiben.

Vorausschauende Landwirte werden im kommenden Frühjahr die Anbauflächen für Leinsaat vergrößern.

Nachtrag: Bei genauerer Recherche waren weitere Angaben zu der Studie nicht zu ermitteln. Zwar gab es diese Meldung:

Sabine Ibrügger, Studentin der Ernährungswissenschaften im 9. Semester, wird mit einem Herzog Carl-Stipendium in Höhe von 2.000 € ausgezeichnet. Ihr wird so ein sechsmonatiger Aufenthalt am Department of Human Nutrition an der Universität Kopenhagen, Dänemark, zur Erstellung ihrer Diplomarbeit ermöglicht.
Sie wird dort bei der Durchführung einer verblindeten Interventionsstudie zum gesundheitsfördernden Effekt des vor allem im Hafer und in der Gerste enthaltenen löslichen Ballaststoffes ß-Glucan mitarbeiten. (Quelle, publiziert 19. Juni 2009 )

- aber mehr auch nicht.Natürlich wäre es wichtig, zu wissen, wie genau der verkappte Leinsamen-Shake zubereitet wurde, denn logischerweise kann Lein an sich schon eine sättigende Wirkung haben, so dass gar nichts erstaunliches daran ist, wenn die Probanden früher satt waren, nach dieser “Vorspeise” beim Hauptgang weniger zugeschlagen hatten.

Update:

Leinsamen und Abnehmen mit Reduktionsdiäten

Reduktionsdiäten haben ja den Nebeneffekt, dass sich mit der Verringerung der Nahrungsmittel-Menge auch die Verringerung des Stuhlvolumens ergibt. Zusätzliche Ballaststoffe,  – hier vom Leinsamen – können helfen, das “normale” Körpergefühl aufrecht zu erhalten. Die Ballast- und Schleimstoffe des Leinsamens machen eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr erforderlich, denn sie binden auch relativ viel Wasser, so dass das eigentliche Volumens der Leinsaat sich noch erhöht. Man fühlt sich nicht “leer”, aber auch nicht pappsatt.

Leinsamen als Medizin

Leinsamen haben sich – so jedenfalls Erfahrungsberichte – auch schon bei diffusem Unwohlsein und Schmerzen  im Magen- und Darmbereich bewährt. Wieso und warum sie hier wirksam sein können, ist wohl (noch) nicht erforscht – aber ein Hausmittel braucht ja auch keine pharmakologische Zulassung.

Flüssige Ballaststoffe (gibt es auch im Hafer und Gemüse wie Okra**) gelten aber “immer” als vorteilhaft. Wenn die Reden vom “Entschlacken” je gerechtfertigt ist, dann in diesem Zusammenhang.

 

Wann, wie oft, wie viel

Ob Leinsamen zum Frühstück, zu Mittag oder zum Abendessen optimal passen, ist nicht herauszufinden – darüber gibt es keine Studien, aber millionenschwere Arznei-Neuentwicklungen. Wie sind da ganz auf Erfahrungswissen und gesunden Menschenverstand angewiesen.
Und natürlich auf die individuellen Vorlieben. Wer gerne “süß” frühstückt, kann mit Körnerbrötchen schon einmal das völlige Fehlen von Ballaststoffen korrigieren.
Wer gerne Müsli zum Frühstück mag, hat keinerlei Schwierigkeiten, die gewünschte Menge Leinsaat unterzumischen.

Wie viel Leinsamen ist noch unbedenklich?

Die meisten Leinsamenesser nehmen zum Frühstück einen Teelöffel, gerne über Nacht eingeweicht, zum Beispiel im Yoghurt.  Das ist also bewährt, und nicht bedenklich.

 

Leinsamen einweichen – Tipp

Eingeweichter Leinsamen ergibt – zum Beispiel im Müsli – nicht so ein hartes Mundgefühl wie Leinsamen im Trockenzustand. Auch klebt der eingeweichte Leinsamen nicht so fest an den Zähnen, lässt sich leichter kauen.

Leinsamen in Yoghurt einweichen:  Damit erhalten die Bifidobazillen im Yoghurt Gelegenheit, die Zellwände anzugreifen.
Das ist natürlich nur eine Vermutung, die nur in einem Lebensmittellabor nachgeprüft werden könnte.

 

[Informationen über Vollkornprodukte im Allgemeinen]

 

Nachtrag: Leinsamen-Shake in der Praxis

Grüne Smoothies sind sicherlich nichts für Jedermann – aber im Prinzip eine gute Möglichkeit, den Leinsamen in der gewünschten Menge zu sich zu nehmen.

Das gleiche gilt auch für rein obstbasierte Mixgetränke. Ein guter Mixer zerkleinert den Leinsamen bis unter die Wahrnehmungsgrenze, und so wird auch das Leinöl wie “frisch gepresst” für den Körper verfügbar.

In einem “Gesundheitsmagazin” war übrigens zu lesen:

 

Die Eigenschaften von Leinsamen, die das Abnehmen unterstützen, haben [ihn] zu einem der besten Verbündeten von Menschen gemacht, die abnehmen möchten … . Die Leinsamendiät zum Abnehmen ist ideal gegen Übergewicht, da Leinsamen aufgrund des hohen Ballaststoffanteils schnell [das] Sättigkeitsgefühl hervorrufen. Finde heraus wie du Leinsamen in deinen täglichen Ernährungsplan aufnehmen kannst, …

Den Begriff “Leinsamendiät” halte ich dabei für völlig überdreht. Die richtige Diät hat so viele Komponenten, dass die Reduzierung auf ein Element absurd ist. Das ist, als würde man ein Orchsterstück auf einem einzigen Instrument spielen sollen. Beispiel? Die Zauberflöte ist kein Flötenchor, wenn auch  die Querflöte eine Rolle spielt…

 

doch erwas erklärungsbedürftig ist. Da gibt es Portionen und ein Protokoll-Formular, um sie einzutragen – und einen ursprünglichen Diätbegriff, der hier verwendet wird, und nichts mit den üblichen Abnehm-Ernährungsvorschriften zu tun hat, aber alles mit ausgewogener Lebensführung, gesunder Lebensweise, Leben in Balance. Deshalb diese Leseempfehlung:

Diät: Grundsätze gesunder Lebensweise

zur Seite -> “Diät heißt ursprünglich und eigentlich,,,

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30 Kommentare

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  4. Bei mir kommt immer ein Esslöffel gemahlener Leinsamen ins Frühstücksjoghurt.

    Was auch geht: Leinsamen in Senf oder Mayonaise zu rühren. Für die Familienmitglieder, die von sich aus nicht daran denken, ihren Leinsamen zu sich zu nehmen ;-)

    LG

    Yasmin

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  7. Ich hatte die Frage, ob Leinsamen besser zum Frühstück oder zu einer anderen Mahlzeit gehören – wenn sie aber bei den folgenden Mahlzeiten (der folgenden Mahlzeit?) eine bessere Sättigung bewirken, gehören sie eher zum Frühstück; zum Müsli passen sie ja sowieso am Besten.

    • Leinsamen zum Frühstück, das ist bei mir zur Gewohnheit geworden, mit der ich gut fahre und die ich auch garnicht mehr hinterfragen will; ich bleibe ganz einfach dabei und habe so auch jeden Morgen das schöne Gefühl, wieder mal etwas an Ballast abwerfen zu können.

      Von den Normvorstellungen über die “Idealfigur” habe ich mich verabschiedet, denn weil ich nicht so groß bin, müsste meine Taille von den Proportionen her eine Wespentaille sein, was aber im wirklichen Leben nicht der Fall ist.
      Also bin ich auch mit einem “Speckröllchen” am Bauch glücklich und zufrieden und sehe nicht ein, dass ich mich jetzt zum Abnehmen zwingen sollte, nur um meinen Grundumsatz künstlich zu senken und anschließend mich dauernd beim Essen bremsen zu müssen – oder an Gewicht über das momentane Maß hinaus zuzunehmen.

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  9. Ich hatte mal eine Almased-Diät gemacht und dabei geschroteten Leinsamen in den Eiweiß-Drink gerührt, was geschmacklich zwar keinen Vorteil hatte, aber ein bisschen bessere Sättigung.
    Später bin ich dabei geblieben, mit LS im Müsli (zuckerfrei).

  10. Meine Wahrnehmung ist, dass regelmäßig Leinsamen die Verauung normalisiert und deshalb ein Beitrag zum Wohlfühlen ist. Ich nehme ihn einfach zum Frühstück mit einem einfachen Müsli aus Haferflocken, Obst und Joghurt. Das ist sozusagen ein Tagesordnungspunkt. Zum Abnehmen kommen viele Punkte zusammen, da sehe ich nicht, dass Leinsamen alleine ausschlaggebend wäre, aber er wirkt irgendwie mit.

  11. “Abnehmen mit Leinsamen” habe ich bisher immer für ein Gerücht gehalten. Jetzt denke ich, dass vielleicht mehr daran wahr ist, als ich geglaubt habe und werde es einfach mal für ein paar Wochen probieren, mit morgens zwei Teelöffeln Leinsamen im Yoghurt. Mal sehn – wenn es etwas hilft, sag’ ich in ein paar Wochen Bescheid.

    LG

    Michael

    • Bin schon ziemlich gespannt auf Deinen folgenden Bericht.
      In irgend einem Forum war sogar etwas von einer Leinsamen-Diät zu lesen – das heißt allerdings den Diät-Begriff gründlich missverstehen.

      Trotzdem: Hier sieht man, wie komplex Abnehmen und Diät sind; schon einen einzigen Faktor (Hier: Leinsamen) zu verstehen, fällt nicht so ganz leicht – dementsprechend sind die Zusammenhänge noch komplizierter.

  12. Ich nehme statt Leinsamen Chia (Salvia hispanica) und Flohsamen (ganz und die Schalen).
    Chia enthält neben ähnlich viel Omega 3 wie Leinsamen im Gegensatz zu diesen viele Antioxidantien, wird also nicht ranzig.
    Leinsamen ist auch mit Cadmium belastet (siehe Wikipedia) und enthält Blausäure.
    Konkret nehme ich Flohsamen als kalorienfreien Magenfüller, gegen Sodbrennen und für die Verdauung und Chia sowie Flohsamenschalen als Zutat zum glutenfreien Backen (mit Chia braucht man weniger Eier).
    Auch stört mich beim Lein, dass er ranzig gesundheitsschädlich ist: angebrochene Leinölflaschen sollten am selben Tag verbraucht werden (sonst kann man nur noch die Holzbretter damit einschmieren), auch geschrotete Leinsamen sollte unverzüglich verbraucht werden. Lagerung im Kühlschrank oder Tiefkühlfach ist keine Abhilfe. Es ist Apothekenvorschrift, geschrotete Leinsamen nicht länger als 24 Stunden aufzubewahren, da sieht man, wie schnell die verderben.
    Es gibt allerdings die Möglichkeit, Leinöl mit Kokosfett zu mischen und so vor der Oxidation zu bewahren, da das Kokosfett den Sauerstoff fernhält.
    Es gibt fertige Produkte (z. B. Cocolino) und eine Anleitung von Frau Budewig, welche diese Mixtur Oleolux nannte (Suchmaschine hilft).

    Gruß Elsam

    • Ich finde das eine interessante Erweiterung der Leinsamen-Diskussion, bei der es ja auch um Sättigungseffekte geht, die – von der Kalorienbilanz her – zunächst einmal unerklärlich erscheinen: Auch ganze, unvermahlene Leinsamen machen irgendwie satt, und wenn sie unverdaut wieder ausgeschieden werden, kann man auch keine Kalrorien daraus aufnehmen.

      Wenn Leinsaat dazu führt, dass bei der Folgemahlzeit weniger gegessen wird, ist das doch toll, und auch ein Argument für regelmäßige Mahlzeiten, mit den richtigen Portiuonsgrößen und -Zahlen.

      Wenn ich nach Chia schaue – Wikipedia besagt:

      Seit Jahrhunderten werden in Nordamerika von Ureinwohnern die Samen des Chia roh oder getrocknet gegessen, und in Soßen oder als Verdickungsmittel benutzt. Wenn sie in Wasser eingelegt werden, bilden die Samen eine äußerst schleimige Polysaccharidschicht, die ähnlich wie Leinsamen die Verdauung fördert. Es wird berichtet, dass ein Glas Orangensaft mit einem Teelöffel vorgeweichter Samen gemischt als Frühstück bis zum Mittag satt hält.

      Der Pflanzenforscher Edward Palmer schrieb 1871:

      „Um Chia zum Essen zuzubereiten, werden die Samen geröstet und gemahlen, und durch das Hinzufügen von Wasser entsteht eine schleimige Masse mit einem Vielfachen des vorherigen Volumens. Je nach Vorliebe wird gezuckert, und fertig ist der preisgekrönte halb flüssige Pinole der Indianer.“

      … dann gibt es hier wohl ähnliche Effekte. Allerdings ist Chia nicht gerade billig. Um Flohsamen habe ich mich noch nicht gekümmert, ich dachte immer, das ist eher ein Abführmittel

  13. Der Beitrag von Leinsamen zum Abnehmen ist meines Erachtens vor allem den Ballaststoffen zu verdanken, die im Falle des Leinsamens, wie hier ja schon gesagt wurde, zusammen mit Wasser einen Schleim bilden, der das Stuhlvolumen erhöht.
    Vielleicht ist dieser “Schleim” ja auch ein Nährboden für die Darmflora. Damit würde das ursprüngliche Volumen des Leinsamens noch zusätzlich erhöht. Aber – wenn denn die Studie stimmt, geht es hier um einen Effekt, der schon im Magen einsetzt. Wenn die Wissenschaft das nicht erklären kann, weil die Zusammenhänge zu kompliziert sind, oder weil für solche Forschung niemand Gelder zur Verfügung stellt, sind wir halt auf Erfahrungswissen angewiesen.
    Die Frage in diesem Artikel ist doch letztlich: Macht Leinsamen satt?
    Das kann ich nun wirklich nicht beantworten – ich habe noch nie versucht, mich an Leinsamen satt zu essen – und das wird auch niemand versuchen. Notfalls müsste man mal ein paar Laborratten fragen ;-)

    • Viel mehr, als in den üblichen Diskussionen geäußert wird, ist hier (leider) auch nicht zu erfahren. Alerdings ist der Wissensstand manchmal noch wesentlich geringer: “Was ist Leinsamen denn überhaupt” hat mich kürzlich eine Kollegin gefragt, und ich durfte es ihr erklären. Weil das Thema so neu für sie war, steht sie dem Thema dem Leinsamen natürlich noch immer skeptisch gegenüber.

      • Die 40% Ballaststoffe, die Leinsamen liefern, sind der eine Aspekt dieser Diskussion. Letztlich kann man wegen der Schleimbildung des Leinsamens m.E. aber von praktisch 100% ausgehen. Kommt hinzu die Rolle des enthaltenen wertvollen Öls:

        "In den neuesten Empfehlungen der Welgesundheitsorganisation werden in kleinen Mengen Nüsse und Samen zum Schutz des Herz-Kreislaufsystems ausdrücklich empfohlen. Untersuchungen … haben ergeben, dass diejenigen, die sich fünfmal in der Woche Nüsse gönnten, ein um 50% geringeres Herzinfarktrisiko gegenüber denejenigen hatten, die weniger als einmal in der Woche den Nussknacker gebrauchten." (Aus: Peter Faulstich: Mein Weg zum Wohlfühlgewicht, S. 120)

        Wenn ich zwei Tl Leinsamen ins Frühstücksmüsli gebe, werde ich also nichts falsch machen. Meine Hausärztin sieht das übrigens auch so.

         

        Lensamen, gequetscht

        Bild: Leinsamen, im Mörser gequetscht

        <Spass> Leinsaat enthält Omega3;

        Omega 3 – das ist der Planet wo zwei Drittel aller Ernährungsberater herkommen… </Spass>

        Im o.a. Buch habe ich noch ein schönes Zitat gefunden:


        "Damit es nicht erst kommt zum Knackse

        erfand der Mensch die Prophylaxe.

        Doch beugt der Mensch, der Tor, sich

        lieber der Krankheit, als ihr vor"

        Eugen Roth

        Passend zum Thema Kimchi – nebenbei – dieses Zitat von Peter Faulstich:

        "Insbesondere die seit Jahrtausenden bewährte Milchsäuregärung steigert durch die Aktivität der Milchsäurebakterien den Vitalstoffgehalt von z.B. Kraut, Möhren, Rote Beete, Gurken oder blanchierten Bohnen und lässt diese im Gärtopf zu gut bekömmlichen Delikatessen heranreifen, die Sie ohne Erhitzung als Salat genießen können." (a.a.O., S. 65)

        Genauer gesagt, ist das ja gar kein Zitat zum Thema “Kimchi”, denn vergorene, blanchierte Bohnen werden nur selten als Delikatesse empfunden, sonst wären sie ja in unserer gehobenen Gastronomie zu Hause.

        Aus Kimchi kann man m.E. jedenfalls eher eine Delikatesse machen, es ist wesentlich variabler, denn es gibt mindestens 300 Grundformen, die sich auch noch weiter variieren lassen.

    • Ob, und wann Laborratten Leinsamen fressen, wäre eigentlich einfach herauszufinden. Vielleicht kann man das Experiment ja auch mit zahmen Ratten machen…

      In einem Forum hatte ich übrigens gelesen, man solle,um abzunehmen, den Leinsamen nicht geschrotet, sondern ganz essen – weil man so kein Fett/Öl vom Leinsamen zu sich nimmt und Kalorien spart.
      Ich halte diee Aussaqge für irreführend: Die Leinöl-Kalorien sollte man doch locker an anderer Stelle einsparen können – außerdem heißt es an anderer Stelle, die wertvollen Omega-Öle des Leins könnten bei Depressionen helfen, und wir wissen ja auch, dass das Abnehmen als Solches nicht uimmer euphorisch macht, sondern genauso gut das Gefühl, einen Mangel zu erleiden, das wiederum quasi depressiv macht, erzeugen kann. Gute Nerven und gute Laune sind doch in solchen Zeiten das Wichtigste!

  14. Ich habe jetzt seit vierzehn Tagen einen Versuch mit einer “Quark-Leinöl-Diät” gemacht, eigentlich nur, weil ich gehört habe, das sei ja so gesund- aber gewichtsmäßig hat die nicht zu Veränderungen geführt.

    Ich kann auch nicht verstehen, warum so vergleichsweise winzigen Veränderungen manchmal so eine hohe Bedeutung beigemessen wird.

    Viele Grüße

    Sabine K.

    • Der gesundheitliche Effekt von Leinöl resultiert, so weit ich weiß, vor allem aus der Beschaffenheit der “Omega-Öle, wenn die Gelehrten auch hierzu selten wirklich nachvollziehbare Auskünfte erteilen.

      Unter den Pflanzen weisen Leinsamen den höchsten Gehalt an dieser mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäure auf. Omega-3-Fettsäuren sind Ausgangssubstanzen für Strukturlipide der Zellmembranen und Gewebebotenstoffe. Für positive Effekte auf die Gesundheit kommt es auf das Verhältnis der Omega-3- zu den Omega-6-Fettsäuren an. Günstig ist es, mehr Omega-3-Fettsäuren beispielsweise über Leinöl oder Leinsamen zu konsumieren und gleichzeitig weniger Omega-6-Fettsäuren aufzunehmen, die unter anderem in Sonnenblumen- und Maiskeimöl stecken.

      Quelle: http://www.fairberaten.net/lebensmittel-zubereitung/leinsamen-kleine-naehrstoffwunder/

  15. Leinsamen kommen auf letztlich 40 Prozent Ballaststoffe. Weil wir heutzutage ja nicht davon bekommen, finde ich es eine gute Idee, täglich Leinsamen zu essen – ich selbst brauche das zwar nicht zum Abnehmen, aber es schmeckt mit (im Müsli) wirklich gut, inzwischen habe ich mich an Leinsamen gewöhnt und bleibe – aus gesundheitlichen Gründen – dabei.
    Zwei Teelöffel am Tag sind bestimmt nicht zu viel und fallen auch preislich kaum ins Gewicht.

  16. Zwei Teelöffel Leinsamen – ungeschrotet – im Yoghurt, und zwei bis drei Tl Haferflocken, dazu frisches Obst, je nachdem aber auch Obst-Yoghurt, ist das perfekte Frühstück, das erstaunlich lange satt hält und kaloriensparend ist.
    Insofern ist Leinsamen beim Abnehmen hilfreich; aber außer zum Frühstück spielt sich bei mir nix mehr ab mit Lensamen, es sei denn in der Körnerischung eines “Mehrkornbrötchens”.

    So mache ich es jedenfalls während der Woche – Sonntag ist ein anderer Fall, da will ich ausgiebig frühstücken.

  17. Mir geht es genau wie Sonja – bin mit Leinsamen einfach länger satt. Was aber auch mit anderen Dingen funktioniert, etwa Avocado.
    “Abnehmen mit Leinsamen” ist also nicht “abwärts” wie im Fahrstuhl, aber mit ein klitzekleines Puzzleteilchen, sozusagen.

  18. @ Ron: Abnehmen mit Leinsamen: Wenn Du die Samen nicht zerkleinerst, und auch nicht so dolle durchkaust, kommen sie unverletzt in den Magen und die Schale ist derart stabil, dass die Leinsamen den Verdauungsprozess unverletzt überstehen – Du nimmst also durch die Leinsaat keine Kalorien zu Dir.
    Gleichzeitig aber kommst Du in den Genuss der Ballaststoffe, die MAgen und Arm füllen, was ja immerhin nicht als “leerer Magen” interpretiert werden kann, so dass die Sättigung einfach besser ist. Insofern ist Abnehmen mit Leinsamen wohl mehr als Theorie, und hier wurde ja auch über eine wissenschaftlöiche Untersuchung zum Thema berichtet.
    Bei vermahlenem Leinsamen ist die Kalorienaufnahme zwar gegeben – aber von null Kalorien wird man auch nicht satt. Die Wirkung der Ballaststoffe ist hier genauso gegeben, und Leinöl soll ja auch sehr gesund sein.
    Du musst nicht mehr essen, wenn Du Leinsaat einnimmst – eher weniger. Natürlich wird niemand “von Leinsamen” abnehmen, aber mit Leinsamen weniger von anderen Dingen essen müssen, die potentiell dick machen, deren Wegfall das Abnehmen erleichtert.

  19. Ich wollte mir heute Leinsamen kaufen – wegen Abnehmen – und hab’ dann gesehen, dass 100 g ca. 500 kcal haben. Das ist ja sehr viel – und wie kann man dann davon abnehmen?

  20. Pingback: Wissenswertes zu Leinsamen, Leinsaat, Flachs und Leinen | Portionsdiät

  21. @ Sonja: Danke für Deinen Kommentar. Ich vermute, dass die sättigende Wirkung der Leinsaat mit den (“schleimbildenden”) Ballaststoffen zu tun hat, deren Anwesenheit in Magen und Darm vielleicht einfach für ein optimales “Darmgefühl” sorgen; jedenfalls habe ich auch schon von Beispielen gehört, dass Leinsamen bei Magen-Darmverstimmungen mindestens so hilfreich wie säurehemmende Arznei gewesen sei.

    Noch ein Aspekt spielt vielleicht eine Rolle: Leinsaat zählt zu den Nahrungsmitteln mit niedrigem glykämischen Index und hohem Sättigungsgrad.

  22. Also ich habe inzwischen schon ein paar Tage Leinsamen genommen und finde es toll.
    Ich bin für Stunden satt, wenn ich einen EL in meinen Jogurth rühre. Von einer besseren Verdauung kann ich aber nicht reden, habe aber eh keine Probleme damit.

  23. Pingback: Lifestyle-Brot mit Lupine, Chia und Dinkel | Portionsdiät

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