futtern-wie-bei-muttern-artikelbild

Schweine-Krustenbraten, Sauce, Erbsen, Möhren, Kartoffelknödel

| 2 Kommentare

Erinnerungen an “früher”, an eine Kindheit, in der die Mutter noch das Essen auf den Tisch stellte und es eben drum ans “Futtern wie bei Muttern” ging, stellen sich unweigerlich bei so einem Motto ein. Der Bausparfuchs denkt in seiner Blogparade bei handgeschabten Spätzle zwar an die Oma, “futtern” aber reimt sich auf “Muttern”.

Schweinebraten mit FettrandBei meiner Oma gab es in den 60-ern noch die Nebenerwerbs-Landwirtschaft, vorwiegend für den Eigenbedarf, damit verbunden die Hausschlachtung, von der auch meine Familie profitierte:
So ungefähr einmal im Jahr “wanderte” eine weitgehend verwurstete und zerlegte Sau vom Westerwald in die Wetterau.

Man sprach Deutsch und kannte das Wort “Fettphobie” erst gar nicht, bis meine pubertierenden Schwestern sich wegen der Mode und aktuellen Frisurtrends Modezeitschriften mit Frauen-Vornamen kauften, die auch das Wissen von den Tücken des Fetts verbreiteten und ganz seltsame Rezepte vorschlugen, wie wir sie auch heute noch finden.

So ein Fettrand war damals noch dicker als bei den halb verhungerten Schweinen von heute, galt als essbar, und die Teller wurden im Allgemeinen leer gegessen.

Besagten Schweinebraten habe ich zwar nicht ganz wie meine Mutter gemacht – so habe ich aus Zeitgründen auf die eigentlich wichtigen, angerösteten Zwiebeln für die Sauce verzichtet, aber etwas nostalgisches hatte diese Mahlzeit dann doch.

Die Zubereitung:

Den Braten rundum salzen, pfeffern, in heißem Öl im Schnellkochtopf von allen Seiten anbraten, ca. 2 1/2 cm Gemüsebrühe auffüllen, Deckel schließen, Druck aufbauen lassen, Hitze reduzieren, gut eine halbe Stunde so kochen lassen, Herd ausschalten.

Das geht so quasi nebenbei, auch mal noch spät am Abend, morgens kann dann der Topf ins Kalte gestellt werden, und der Braten hält sich so ein paar Tage, bis zur endgültigen Zubereitung am Sonntag – denn so etwas ist natürlich ein Sonntagsbraten, traditionell.

 

Schweinebraten mit Beilagen

Die kalte Gemüse-brühe lässt sich gut entfetten, das kalte Fleisch schneiden. Dann die Sauce erhitzen, mit verquirlter saurer Sahne, vorher entnommener Brühe und Mehl andicken, die Fleischscheiben hinzugeben, einen “Dreibein-Einsatz” in den Topf stellen, auf diesen einen Einsatz mit leicht gesalzenen TK-Erbsen und frisch gewürfelten Möhren platzieren(*), Deckel schließen, und nach gut 10 min Dünsten ist alles fertig – bis auf die Klöße, diese kamen aber aus der Tüte und waren nach Anweisung termingerecht fertiggestellt worden.

Abnehmen mit der Portions-Diät und ihren unkomplizierten Rezepten

Hatte es nicht früher solche kleinen Pappschachteln mit Saucenpulver gegeben? Hatte meine Mutter so etwas verwendet? Wahrscheinlich schon, sie war ja modern, für damalige Zeiten. Und Zeit für allzu aufwendiges Kochen war dann irgendwann knapp, mit so einem Vollzeitberuf neben dem Haushalt und der Familie. Es gab zwar noch nicht die Infrastruktur für Kinderbetreuung wie heute, aber mit sieben Jahren war der “Bub” doch schon selbständig genug, um auf sich selbst aufzupassen…

Die selbst gemachten Knödel – ich habe noch das Bild von Kartoffeln, die durch den Fleischwolf gedreht wurden vor Augen – sind im Laufe der Zeit auch ausgestorben.

(*) Ach ja, ich bin altmodisch, hätte fast einen Schreibfehler begangen:

Vor der Rechtschreibreform wurde lediglich “plazieren” als korrekte Schreibung angesehen.

Das Wort kommt von dem französischen “placer” und wurde mit der Zeit eingedeutscht.
Früher schrieb man sogar “placieren” und im Laufe der Zeit wurde daraus dann “plazieren” und heute schreiben wir “platzieren”. (Quelle)

Das “Futtern wie bei Muttern” kann mit vielen, tiefen, gefühlsbeladenen Erinnerungen und Gewohnheiten, Vorlieben und Abneigungen verknüft sein, kann sich auch  wandeln – jetzt würde ich gern noch mehr darüber erfahren: Welche “mütterlichen” Lieblingsrezepte habt Ihr denn?

 

 Schweine-Krustenbraten mit Erbsen und Möhren und Knödel im Protokoll der Portionsdiät:

   

 

Im Formular Ernährungsprotokoll/-planung können wir eintragen:

KH Fett Eiweiß Gemüse Obst
Kartoffel Schwein Braten Erbsen &
Kartoffel Öl  Braten Möhren

 

 

Nachtrag: Die Zusammenfassung der Blogparade:

http://www.schwaebisch-hall.de/fuchsblog/2014/05/27/blogparade-futtern-wie-bei-muttern-2/

 

Weitere Rezepte der Portionsdiät in der Rubrik “Rezepte

 

 

Verwandte Artikel::

2 Kommentare

  1. Pingback: Tricks der Lebensmittelindustrie | Portionsdiät

  2. Hallo Klaus-Peter, herzlichen Glückwunsch auch von mir zum Gewinn der Blogparade. Dein Beitrag gefällt mir sehr gut, vor allem wie du die Gewohnheiten von früher aufgreifst und wie du das Rezept ausführlich beschreibst. Weiter so!

Hinterlasse einen Kommentar zu Renate Antworten abbrechen

Pflichtfelder sind mit * markiert.

*