Ehrlich gesagt – ein bisschen enttäuscht war ich vor-vorgestern, als mein Artikel über die Ki-Ka-Puffer kaum jemanden zu interssieren schien, denn ich hatte ja gedacht, allein die Überschrift würde neugierig machen und so für eine überragende Reichweite sorgen; das Feedback bei Facebook: Ein “Like” kam von Felix, der kürzlich bei einem “Teigtaschen-Event” mit gefüllten Dim Sum Shāomài seinen Beitrag gekeistet hatte…
So weit die erste Lese-Empfehlung hier, das Event, die Blogparade ist die zweite Empfehlung, und jetzt wisst Ihr auch, auf welchen Umwegen ich dabei gelandet bin.
Teigtaschen, Maultaschen, selbst gemachte Nudeln zählen nun mal zu meinen Favoriten, die Nudelmaschne ist häufiger im Einsatz.
Die Dim-Sum-Variante hatte mir gleich gut gefallen; weil ich neulich mit Dinkel-Hirse-Nudeln gearbeitet hatte, sollte es etwas Ähnliches sein: Quiona-Hirse-Dinkel, und bei der Füllung wurde improvisiert.
So sieht für mich die schönste Form des Dim Sum aus; irgendwie ist das nämlich eine Variation der gebratenen Maultaschen...
Bis es so weit war, mussten zunächst Teig und Füllung zubereitet werden:
Rezept Nudelteig “alternativ”
Es gibt gute Gründe, vom ausgemahlenen Mehl in unserer Nahrung wegzukommen – und das ist zudem noch recht einfach:
Zutaten
- 100 Gramm Qiona, gemahlen
- 100 Gramm gemahlene Hirse
- 200 Gramm Dinkelmehl
- 3-4 Eier
- Salz
Zubereitung der Nudelplatten
Die Zutaten von Hand verkneten, Teigballen formen, in luftdichtem Gefäß ruhen lassen – bei Zimmertemperatur zwei Stunden, bei längerer Ruhezeit im Kühlschrank
In der Nudelmaschine auswalzen bis Stufe 6, in quadratische Stücke schneiden.
Anmerkung: Ich hatte auf die 400 Gramm Mehl/Grieß drei Eier á 50 Gramm genommen und einen festen Teig, wie er sich zur normalen Nudelherstellung eignet, hergestellt. Da die Dim Sum aber nicht in Wasser gekocht, sondern in Dampf gedämpft werden, sollte der Teig schon vor der “Wärmebehandlung” eine etwas weichere Konsistenz haben. Sonst kann es passieren, dass die Teigtaschen, wie beim Wan-Tan-Rezept, etwas “ledrig” wirken.
Die Füllung
Das Innenleben der Teigtaschen ist oft ein wohlgehütetes Geheimnis – bei Dosen-Ravioli sicher nicht allzu wertig, im Mittelalter oft das, was von den reich gedeckten Tischen des Adels abfiel, und wenn wir sie selbst machen, abhängig von unserer Phantasie und Praxis, den “Gegebenheiten” entsprechend.
Was bedeutet, dass hier auch in gewissen Grenzen eine Resteverwertung stattfinden kann. Das Pinien-Foto soll belegen, dass hier durchaus Hochwertiges verwendet wurd – ansonsten ist bei der Zusammensetzung der Füllung im privaten Bereich keine Standardisierung nötig.
- 70 gr Labne aus Reis- und Hafermilch /alternativ sollte es auch ein Frischkäse tun)
- Pinienkerne
- trockenes Körnerbrötchen
- Ziegen-Frischkäse
- 2 getrocknete Shitake-Pilze
- Öl
- 1 Tl Curry
- Petersilie
- Knoblauch
- Salz
- Pfeffer
Mit feiner Reibe aus der Rinde des Körnerbrötchen ca. 2 El Weckmehl herstellen. Pinienkerne mit etwas Öl in der Pfanne leicht anrösten. Das Weckmehl dazugeben, unter Rühren und wenden noch etwas anrösten, Pfanne vom Herd nehmen.
Petersilie fein hacken, Pilze fein reiben und alle Zutaten vermischen.
Was das “How-to des Dim Sum Shāomài Füllens” betrifft, verweise ich au Felix’ Anleitung. Bei ihm sind die Teigtaschen eher offen, bei mir – gewohnheitsbedingt – etwas geschlossen.
Beim Dämpfen ist es wichtig, dass der Boden des Dämpfkörbchens (bei mir hatte der gelochte Schnellkochtopf-Einsatz diese Rolle übernommen) mit Öl bepinselt ist.
Beim Dip dürft Ihr natürlich improvisieren – hier fein gewürfelte Paprika, weich geschmort mit Bruschetta, Sambal Olek und rein pflanzlichem Verdickungsmittel (Johannisbrotkernmehl).
Im Dämpfeinsatz hatten schließlich 6 relativ große “Teigbeutel” Platz gefunden; vom restlichen Teig hatte ich schlicht und einfach normale Bandnudeln gemacht, bei denen es sich, mit dieser Teigzusammensetzung, nicht unbedingt empfielht, sie vor dem Kochen durchtrocknen zu lassen, es sei denn, “gebrochene Nudeln” machen einem nichts aus.
Ob ein oder zwei Teelöffel Füllung pro Teigtasche ist Geschmackssache; übrig gebliebene Füllung könnte auch gut für “Mandu” verwendet werden oder auch, so oder so variiert, als Beilage zu “normalen” Nudeln.
Liebe(r) LeserIn!
Ist Nudelteig eine Sache, die Euch vertraut ist, oder überlasst Ihr das Nudeln-machen komplett der Lebensmittelindustrie?
Wo ist das Problem?
Eine Bekannte hat zwar eine Nudelmaschine im Schrank, aber nur einmal benutzt – ihr fehlt das richtige Rezept…
Oder sind sekbst gemachte Maultaschne, Ravioli & Co. gar nicht erwünscht/lohnend? In manchen Gegenden gibt es sie ja auch frisch vom Metzger…
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16. Oktober 2015 um 01:49 Uhr
Danke für dein Kompliment zu meinen Dim Sum Shāomài wie auch für die Links. Für die Zubereitung habe ich ausnahmsweise fertig gekaufte Teighüllen verwendet, weil selbst gemacht für die meisten zu aufwändig ist.
Mir ist allerdings sonst für einen Nudelteig nichts zuviel: ich mache Pasta grundsätzlich selbst!
Mit besten Grüssen aus Fernost,
FEL!X
16. Oktober 2015 um 06:42 Uhr
Das war doch selbstverständlich, mit dem Verlinken – die Idee war ja auch nicht vom Himmel gefallen
Und in meinem Fall war es einfacher, die Nudelplatten selbst zu machen denn frisch sind die hier arg selten im Angebot, aber ich bin andererseits in Asia-Shops nicht so zu Hause. Und mit trockenen Lasagneplatten hätte das Rezept nicht funktioniert.
10. Oktober 2015 um 04:57 Uhr
Also, ich mache ja oft genug Nudeln. Und ich mahle auch mein Getreide selbst. Aber auf die Idee, Hirse und Quinoa in einen Nudelteig zu packen, bin ich noch nicht gekommen. Danke für’s Anstupsen und Mitmachen.
10. Oktober 2015 um 09:19 Uhr
… das freut mich, wenn Du hier eine kleine “Inspiration” gefunden hast – gern geschehen, und Danke auch an Dich, für die nette Rückmeldung, und das Event-Veranstalten!